
Ultraleicht2015
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Ich bin heute extrem traurig. Ich habe schon etliche Male geweint und ich fühle mich einfach nur schlecht.
Im Juli letzten Jahres hatte ich meine erste Panikattacke. Ich bin im Auto zusammen gebrochen. Mir wurde erst ganz komisch in der Bein Region, dann ging dieses Gefühl aufwärts, meine Haut hat rote Flecken bekommen, die Luft blieb mir weg, und alles fühlte sich extra Real an und so, als hätte ich über nichts mehr die Kontrolle. Ja, ich hatte das Gefühl sterben zu müssen oder Ohnmächtig zu werden. Irgendwas dazwischen. So ein Gefühl hatte ich noch nie. Es hat mich fertig gemacht. Es war widerlich. So etwas wollte ich nie mehr fühlen.Ich war danach körperlich gesehen auch total erschöpft. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Nach mehreren Untersuchungen - u.a. nach Herzrhytmusstörungen usw- wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Alle Ergebnisse waren ohne Befund kann man sagen. Ich war also eigentlich gesund. Nach langem hin und her hat man mir gesagt ich hätte wohl eine Panikattacke gehabt und sollte mich an einen Therapeuten wenden. Glücklicherweise hab ich sogar recht schnell einen Platz bekommen.
Ich habe eigentlich schon das Gefühl dass mir das alles hilft, was ich da mit ihm mache. Er wendet die Verhaltenstherapie an, macht mit mir Entspannungsübungen und und und. Er versteht mich, und kann super auf mich auch eingehen. Das diese Attacken mal immer wieder kommen können, hat er mir damals schon bewusst gemacht und damit konnte ich mich auch irgendwann irgendwie abfinden. Ja, sogar Auto fahren konnte ich irgendwann wieder, ganz ohne angst darin zu bekommen. Versteht mich nicht falsch- ich fahre gerne Auto und hatte nicht vor dem Auto selbst Angst ( im Sinne von Platzangst).. Ich hatte Angst, dass ich mich noch einmal während dem Fahren so schlecht und hilflos fühlen muss.
Wenn ich mich konkret anschaue, dann kann ich über mich sagen, dass ich eine ganz seltsame Angst vor dem Leben habe. Ich hatte nie Zweifel an meinem Körper, vertraute ihm eigentlich. Das ist seit Juli anders gewesen etliche Monate. Ich habe ein Kind und werde eigentlich bald erst 30, aber ich habe irgendwie das Gefühl - schon seit einigen Jahren- dass ich aber gar nicht alt werde. Ich kann das nicht beschreiben, weiss aber, dass es hier einige gibt, die meinem Fühlen nachempfinden können. Ja, vielleicht kann man sagen, dass ich ein Stück weit Angst habe vor der Zukunft. Das ich alleine sterben muss, oder dass ich mein Kind alleine lasse (er ist 11) und ich ihn nicht aufwachsen sehen werde. Wieso weshalb warum ich so fühle weiss ich nicht. Vielleicht ist das auch eine Form von Angst die mich beschäftigt ? Ich weiss es nicht..
Nun ja, nachdem letztes jahr eigentlich alles untersucht wurde was hätte untersucht werden können, hab ich sogar angefangen wieder meinem Körper zu trauen. Kurz nachdem das im Juli passiert ist, hatte ich Angst vor allem.. Mal war es das Herz das zu schwach war, dann war die Diastole zu hoch, die Wade zwackte, die Lunge spinnt.. Ich glaube ich könnte hier alles aufzählen und würde nicht fertig werden. Ich habe nur noch selten Panikattacken bekommen (überwiegend dann, wenn es mir eigentlich gut ging und ich mal ohne irgendwelchen Wehwehchen leben konnte) - aber diese waren KEIN Vergleich zu der Attacke die ich eben im Juli im Auto hatte. Ich hatte seitdem immer irgendwie alles lenken und steuern können, ganz so wie ich es beigebracht bekommen hatte. Ich hab mich zb auf die Atmung konzentriert oder mich gut ablenken können mit andren Gedanken. Das hat alles super funktioniert. Nach und nach wurde ich auch wieder mutiger.. Fing wieder an Sport zu machen, hab wieder angefangen auf die Ernährung zu achten, war fröhlich und teilweise sogar echt Sorgenfrei im Bezug auf Krankheiten... Ich war einfach auf einem super Weg und war happy.....
Bis HEUTE. Ich bin von der Arbeit nach Hause gefahren und plötzlich - ich weiss nicht einmal mehr was der Auslöser war- ging alles rasend schnell. Ich hatte das Gefühl die Kontrolle über meine linke Seite zu verlieren. Während dem Fahren. Ich habe mein Bein bewegt, sogar gesehen das es sich bewegt und trotzdem hatte ich das Gefühl ich hab keine Kontrolle darüber. Ja und dann ging alles los.. Herz kam mir schneller vor, irgendwie wirkte auch wieder alles so eng, die Atmung veränderte sich, die Haut bekam wieder Flecken, wieder das Gefühl sterben zu müssen oder Ohnmächtig zu werden. Ich hab in dem Moment nur noch schnell geschalten und meine Schwester angerufen. Die hat mit mir dann gesprochen und ich hab etliche Minuten am Straßenrand gestanden und versucht herunter zu kommen.. Danach war ich ewig am Zittern, blass und körperlich wieder so erschöpft als wäre ich einen Marathon gerannt.
Ich wollte in dem Moment weinen.. einfach nur weinen.. aber ich konnte nicht. Ich war zu sehr damit beschäftigt, das alles einordnen zu wollen. Ich habe ehrlich gesagt echt auch überlegt zu einem Arzt zu fahren um ein EKG schreiben zu lassen. Ich hatte Angst es sei eine Herzrhythmusstörung.. Aber die kann man ja nur feststellen in dem Moment in dem sie auch ist oder ?
Ich habe nun wieder so ein unwirklichkeitsgefühl.. Ich bin immernoch sehr schlapp. Aber ich hab Angst vorm Schlafen. Ich fühl mich wie zurück geworfen und konnte erst gegen 17 Uhr das erste mal so richtig weinen. Das alles hat sich ein wenig wie ein Ablassventil angefühlt, aber ich hab immernoch eine innerliche Anspannung wie ich merke. Ich habe einfach Angst. Ich hab eh so ein komishes Verhältnis zum Leben.. und Angst ich muss solches durch einen plötzlichen Tod - so nennt man das oder - verlassen muss.
Ich würd so gern besser beschreiben wie es mir geht.. aber beim Schreiben gerade laufen mir auch die Tränen und es kostet mich auch etwas Überwindung gerade. Mir schwirren Fragen im Kopf herum die ich nicht beantworten kann.. Habe ich irgendwas falsch gemacht ? Ist es normal, dass es mal weniger schlimme und ganz heftig schlimme Attacken gibt ? Wovon ist das genau abhängig ? Ich hab mir sooo gewünscht, dass es so bleibt wie es momentan so ist....
Aber das heute war definitiv ein Schlag ins Gesicht von meinem eigenen Leben
Ich bin einfach nur noch traurig und ratlos
Sorry für den langen Text.. aber ich hab mir das vom Herzen schreiben müssen in der Hoffnung, mich würde jemand verstehen
Danke fürs Lesen im Voraus !
03.02.2016 22:51 • • 15.02.2016 x 1 #1