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kopfloseshuhn
Ich möchte hier ein Thema eröffnen, das mir am Herzen liegt.
So oft lese ich hier von Mamis, die ihren Männern die Kinder überlassen. Die nur noch im Bett liegen, sich nichts mehr (zu)trauen. Mit ihren Kindern nichts unternehmen können und so weiter und so fort.
Hier ein Apell. Eine Geschichte. Meine....

Meine Mutter hatte auch eine Angststörung. Die 16 Jahre meiner Kindheit und Jugend war sie quasi für mich nicht vorhanden.
Immer lag sie im Bett. Ihr Kreislauf runter, ihre Angst so groß. Sie war nicht draußen, sie war nicht einfkaufen und weil es dem Vater auch egal war, gab es sehr oft nichts zu essen.
Immer musste ich still sein, im Zimmer bleiben, keinen Mucks, geh nicht aufs Klo, weck mich nicht. Belästige mich nicht.
Auch wenn es oftmals nicht mal so ausgesprochen wurde, ein Kind spürt sowas. Und versucht alle eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Man wird stiller und stiller und genügsamer.
Schließlich ist man abhängig von der Person. Man liebt die Mutter, egal was da ist. Und MAN LERNT DIE ANGST!
Es kam schon so weit, dass sie das Kind, das ich war, mit 4 Jahren regelmäßig ans Sofa gesetzt hat und sagte Pass auf, dass die Mami nicht stirbt, während sie schläft.
Eine unglaubliche Verantwortung! Und auch ohne solche Worte: Ein Kind fühlt sich immer verantwortlich und sucht dort den einzigen Grund, den es finden kann: BEI SICH SELBST!

Man lernt als Kind die Angst.
Nicht zuletzt dadurch habe ich sicher selbst eine Angststörung entwickelt.

Ich möchte alle Mamis bitten: Holt euch Hilfe! Schützt eure Kinder.
Seid für sie da! Lernt mit euerer Angst umzugehen und kümmert euch. Bitte!

Eure Kinder brauchen euch.

Ich weiß ja selbst Heute auch wie schwer es ist! Sich der Angst zu stellen. Zu kämpfen, zu leben.
Aber das muss es doch wert sein.
Der Wunsch ein gesundes und glückliches Kind groß zu ziehen und es nicht zu angstkonditionieren.

Das soll jetzt wirklich kein Vorwurf sein. Es soll auch kein schlechtes Gewissen machen. Es ist eine Geschichte, wie es sein kann und wie ein Kind es erlebt.
Und ein Blick von euch auf die Zunkunft der der Versuch es besser zu machen.

kopflosesHuhn

06.03.2017 10:59 • 06.03.2017 x 3 #1


14 Antworten ↓


M
Das wäre eine Einsicht! Und eine Form der Hilfe zur Selbsthilfe, sich intensiv und ohne wenn und aber um die Kinder zu kümmern trotz aller eigenen
Sorgen und Beschwerden. Was daraus entstehen kann sehen wir selber und am eigenen Leib. Es ist wie bei den Alk., die Kinder von
Alk. sind in der Regel später in Therapie und hochgradig Geschädigte durch Co Abhängigkeit.

Die Mutter meiner Ex war für ihre zwei Kinder auch selten eine wirkliche Mutter. Ständig mit Kreislauferkrankung im Bett und ruhe im Haus. Die
hat es nie erkannt das ihre Probleme behandelt hätten werden müssen. Der kleinste Druck und sie lag mit Kreislauf flach, heute ist sie immer noch
so drauf und kann einem in Gesprächen nicht in die Augen schauen. Und es färbte auch auf die Nachkömmlinge ab in punkto Migräne Anfälle die
immer regelmäßig auftreten.

Oder meine Wenigkeit, der Vater Alk. und extrem Gewaltbereit, die Mutter früh verstorben. Heute das Resultat 19 Jahre Therapie bei
Panikstörung, extreme Unsicherheit im Umgang mit Menschen, Angst vor allem was nicht auf dem Plan steht.

Auch mal viel mehr wieder an den anderen denken, nicht nur immer auf seine Probleme schauen, den *rsch selber hoch bekommen und nicht
immer auf andere verlassen. Und vor allem, gerade bei psychischen Beschwerden, etwas machen für sich wovon ich das Schlucken von
Medis mal ganz bewusst ausschließe!

06.03.2017 11:19 • x 2 #2


A


Kinder der Angst

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M
Och Mensch das tut mir total leid für dich das du das erfahren musstest... ...sehr traurige Geschichte...

Ich habe als Kind auch keine Liebe bekommen...Heute weiß ich erst wie sich Liebe anfühlen kann...

Grüße...

06.03.2017 11:24 • #3


kopfloseshuhn
Sonst kein Kind der Angst mehr hier ?
Und was denkt ihr, ihr betroffenen Mamas?

06.03.2017 18:35 • #4


Sandy44
Doch, ich kann auch ein Lied davon singen!

Meine Mama leidet seit meiner Geburt an Depressionen und Angstzuständen.
Habe als Kind alles miterlebt ihre Sympthome ihre Abwesenheit und wenn es ihr nicht gut ging habe ich mir immer noch Sorgen gemacht.
Mein Papa war den ganzen Tag arbeiten und danach hatte er Hobbys nur ich gehörte nicht dazu.

So habe ich über die ganzen Jahre mir auch etliche Sympthome angeignet die meine Mutter auch hat.
Versuche es bei meinen Kindern anderst zu machen!

Tut mir leid, kann nicht alles wieder hochholen das tut mir psychisch nicht gut!

LG Sandy

06.03.2017 19:30 • #5


T
Hllo,

Ich weiß nicht ob meine Mutter eine Angsterkrankung hatte aber sie war nicht für mich da wenn ich sie brauchte.
Ich habe eine Angsterrkanung mit hinundwieder Depressionen war aber für mein Sohn , da , auch draußen , im Grenzbereich aber es ging und als er ao acht neun wurde wollte er sowieso mit seinen Freunden alleine spielen aber trotzdem sah ich es sehr gerne das die beiden bei uns waren , ist doch schön . Heute lebt er noch bei mit ,24Jahre , auch alles von Kollegen bis Feten mitgemacht und Freundinen , ist manchmal nicht so einfach wenn ich Depris habe da sage ich auch schonma, Heute nicht und das sollte so sein

06.03.2017 19:39 • #6


M
Zitat von Sandy44:
Tut mir leid, kann nicht alles wieder hochholen das tut mir psychisch nicht gut!


Bei mir nicht , mit der Zeit verarbeitet die Seele es von alleine und es bleiben nur unschöne Gefühle also Narben. Schlimm finde ich die
Tatsache das man als Kind diese Co Abhängigkeit aufbaut wenn man sich ständig aus Angst um Ma oder Pa sorgen macht. Das ist wie das
Schwert des Damokles was über den Kindern hängt.

06.03.2017 19:43 • x 2 #7


kopfloseshuhn
Manch eine verarbeitet es nicht von allein.
Therapie ist keine schande.

Ja ich habe boch mein kindertagebuch. Darin geht es nur darum, wie schlecht es mama geht. Sorgen gehörten immer dazu.
Das schlimmste Verbrechen war allerdings dass sie mich deswegen nicht vor meinem vater geschützt hat und seinem Missbrauch.
Sie hätte ja dann alleine zurecht kommen und arbeiten müssen. Das konnte sie nicht. Hat sie selbst mal so gesagt.

06.03.2017 19:49 • #8


C
Wir Kinder sind das Produkt unserer Eltern. Ich bin Mitte 50, seit ca.2 -3 Jahren kommt meine ( unschöne) Kindheit immer wieder in mir hoch. Wie mir erklärt wurde, ist das nicht selten bei Menschen um die 50. Sehe ich im Fernsehen Kinder denen es bei ihren Eltern schlecht geht, kommen mir die Tränen. Ich weiß nun warum ich so bin, wie ich bin. Ich mache meinen Eltern keinen Vorwurf mehr, trotzdem, ob man will oder nicht, übernimmt man die Verhaltenmuster der Eltern. Meine Mutter war immer eine sehr ängstliche Person. Man sollte nur aufpassen, dass dies nicht von Generation, zu Generation weitergegeben/ vererbt wird. Irgendjemand muss diese Kette mal unterbrechen. Leider weiß ich nicht wie.

06.03.2017 19:54 • #9


Icefalki
Natürlich liegen die meisten Ursachen in der Kindheit. Mir war es wichtig, rauszufinden warum. Du kannst meiner Meinung nach genau da ansetzen. Deine Mutter hat dir Hilflosigkeit und Schuld eingeimpft. Ich denke, das trifft auf viele von uns zu.

Keine Liebe, vielleicht auch nur Gedankenlosigkeit, Missbrauch in jeglicher Form usw. Von nix kommt nix.

Ungeachtet dieser beschissenen Tatsachen, machen wir es besser. Wenn wir das hinbekommen, haben wir es recht gemacht. Vielleicht sind es gerade unsere Ängste, die uns zwingen, nachzudenken. Ich bin auch das Gegenteil meiner Eltern. Sehr bewusst sogar. Deren schei. hab ich meinen Kindern nicht zugemutet. Trotz PA.

Allerdings, Fehler haben mein Mann und ich auch gemacht, perfekt waren wir nicht. Trotzdem kommen meine Söhne gerne nach Hause. Ist doch schon was.

Wie schon gesagt, wichtig ist, zu erkennen, was damals nicht ok war. Mit der Zeit begreift man aber, dass die Vergangenheit zwar geprägt hat, aber diese Prägung auch bewusst verändert werden kann. Nicht ganz einfach, drum brauchen wir eben therapeutische Hilfe.

06.03.2017 20:23 • #10


N
Hallo!
Meine Mutter hat eine psychische erkrankung, ich habe aber keine ahnung welche.
meine mutter konnte mich von anfang an nicht lieben, ich musste nach der geburt wiederbelebt werden und sie in vollnarkose operiert werden.
ich war ein schreibaby, das einfach so ins bett gelegt wurde, ohne getröstet zu werden, ich war schuld, dass sie ihre freundinnen verloren hat, weil ich als säugling so viel geweint habe und sich niemand mehr mit ihr treffen wollte.
meine geschwister wurden sehr liebevoll behandelt, ich war immer die blöde.....die ganze kindheit durch habe ich gehört , wie schrecklich diese geburt war, es waren die schlimmsten schmerzen ihres lebens, im gleichen atemzug hat sie gesagt, dass die geburt meiner geschwister das schönste erlebnis in ihrem leben war.
ich habe nie gehört, das sie mich liebthat, ich wurde nie in den arm genommen, wollte ich angeblich gar nicht.
bin jahrelang missbraucht worden und sie hat es mir nicht geglaubt der ist halt so, das hat er sicher nicht böse gemeint.
niemand sollte davon erfahren, weil sie angst hatte, was die anderen leute über uns denken.
ich habe mir einen lendenwirbel gebrochen (mit 12 jahren) und habe geheult vor schmerzen, niemand hat mich ins kh gebracht,.....es gibt noch ganz viele solche geschichten.

ich habe eine ptbs, bin ohne medis depressiv, habe bulimie und verletze mich manchmal selbst.
ich bin aber bis auf 2 tiefs in den letzten 5 jahren sehr stabil, es geht mir gut, ich gehe normal arbeiten, schaffe den haushalt und kümmere mich um unsere 2 kinder (7 und 10 jahre).
das letzte extreme tief (keine selbstmordabsichten!) hatte ich vor 1 1/2 jahren. so schlimm war es noch nie. habe meine medis zu früh abgesetzt und hatte probleme mit meinem therapeuten.
ich bin damals sofort ins kh. wurde wieder auf medis eingestellt und war 4 wochen später wieder die alte.

ich bin überzeugt, dass ich mich gut um meine kinder kümmern kann, ich denke das liegt aber auch daran, dass ich mir sofort hilfe geholt habe und die antidepressiva sehr gut anschlagen.

ich bin eigentlich symptomfrei, ich habe keine angst, bin nicht depressiv, weine nicht, liege nur in der nacht zum schlafen im bett.

jammern tu ich nur in der therapie ich will weder meinen mann, noch meine freunde überfordern.

ich hoffe einfach, dass alles so bleibt, ich will auf keinen fall, dass meine kinder etwas von meiner erkrankung mitbekommen, für die sie überhaupt nichts können.

muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich wahrscheinlich keine kinder hätte, wenn ich die beiden nicht schon vor dem ausbruch der krankheit bekommen hätte.
ich hätte eigentlich gerne noch ein kind, aber ich fände das sehr egoistisch von mir, mit dieser erkrankung schwanger zu werden.

Liebe grüße

06.03.2017 20:29 • #11


F
Ich bin auch ein Kind der Angst. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war das vorherrschende Gefühl Angst. Meine Mutter wollte sich umbringen. Hat zum Glück nicht geklappt. Aber danach war auch nicht lustig. Sie war sehr wechselhaft, unstet. Manchmal war sie einfach wütend. Da musste man aufpassen, dass man sich ja verzieht. Immer aufpassen, rumschleichen auf Zehenspitzen. Sie stritten oft, meine Eltern. Wir Kinder gingen irgendwie vergessen in all den Problemen. Sie wollten sich xmal scheiden lassen, resp. Meine Mutter wollte sich scheiden lassen. Sie wollte dann mich und meinen Bruder trennen, der Bruder sollte bei Vater bleiben und ich bei ihr. Sie wollte mich so, wie sie sich vorstellt. Sie hat mich nie gesehen wie ich wirklich bin. Auch heute weiss sie das nicht. Sie schluckte eine Zeitlang jeden Abend Tavor und trank Wein dazu. Ein Bild, das mir fast das Herz zerriss. Auch heute geht es ihr schlecht, sie kümmert sich überhaupt nicht um sich selbst, geht nie zum Arzt, Psychiater, Psychologe sowieso nicht, die sind alle böse und wollen ihr schaden. Ihr Botschaft an mich ist kümmere dich um mich aber ich kann nicht. Da hab ich so nen Widerwillen und Ekel und gleichzeitig fühle ich mich total schlecht, hab ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht um sie kümmere. Jedesmal wenn ich zu lange bei ihr war, geht's mir danach schlecht.

Sie will nicht, dass es mir gut geht. Alle Therapien, die ich gemacht habe oder noch mache, macht sie madig und zieht sie teilweise auch ins lächerliche. Sie will, dass es mir genau so schlecht geht wie ihr. Sie will, dass ich abhängig von ihr bin. Und unbewusst erfülle ich ihr das. Durch meine Ängste und Depressionen. Ich hatte nie das Gefühl, gewollt und willkommen zu sein, wie ich bin. Ich sollte so sein, wie sie mich haben will.

Mein Vater war streng. Wenig Emotionen. Als ich neun war, fragte ich, was ein Zungenkuss ist (hatte ichbin der Bravo meines Bruders gelesen). Er meinte, komm, ich zeig es dir. Da war auch keine Unterstützung zu erwarten.

Die meiste Zeit meines Lebens fühle ich mich klein, schäbig. Wie das Letzte, was auf dieser Welt rumläuft.

Ich habe keine Kinder. Die Angststörung begann bei mir schon mit 18 Jahren. Ich hätte Kinder nicht tragen können und wollte Ihnen das nicht antun.

06.03.2017 20:47 • #12


G
*Finger-heb*
Meine Mama war manisch-depressiv. Sie war schon seit meiner frühesten Kindheit dauernd in psychosomatischen Kliniken, deswegen konnte ich gar keinen richtigen Kontakt zu ihr aufbauen. Krankenhausbesuche sind als Kind halt “doof und total langweilig“ (O-Ton Mini-Ich). Sie ist leider früh gestorben.
In einer dieser Kliniken hat sie einen Mann kennen gelernt, den ich “Papa“ nennen sollte = würg.
Die Dinge, die Ich hier lese, berühren mich sehr und am liebsten würde ich euch jetzt alle in den Arm nehmen und ganz doll knuddeln.

Ich habe eine Tochter. Es geht mir noch nicht sooo lange nicht so gut, deswegen habe ich sie (meiner Meinung nach) ganz gut auf das Leben vorbereitet. Sie ist jetzt auch schon 17...

06.03.2017 21:05 • x 1 #13


kopfloseshuhn
Ich drück euch auch alle mal. Ich finde ein stück von mir in jeder eurer geschichten.
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06.03.2017 21:14 • x 2 #14


BellaM85
Hallo zusammen!
Ich hatte eine gute Mutter und einen guten Vater aber meine Mutter starb als ich 4 Jahre alt war und dann kam die böse stiefmutter ins Haus und der Terror begonn. Mein Vater hat dadurch weil er viel arbeitete nicht viel mitbekommen. Ich hab diese Frau gehasst sie war krank, hochgradig eifersüchtig auf mich, Alk., ihr Vater war ein Schwein und mit 16 Jahren hab ich die Frau so zwischen gehabt und meinem Vater vor die Wahl gestellt sie oder ich.
Ich muss dazu sagen das ich trotz allem bei meinen Großeltern mehr oder weniger eigentlich groß geworden bin weil auf zu Hause hatte ich natürlich keine lust. Mein Vater und die schreckschraube sind heutzutage Gott sei dank auseinander eigendlich seiddem ich 16 bin:) heute hat er eine Top frau:) die schreckschraube hat sich damals auch bei mir für alles entschuldigt aber mir ist das heute auch egal geworden das gehört einfach zu meinem Leben dazu! Zu ihren eigenen Kindern war sie auch ziemlich asi aber okay.
Ich selbst habe 2 Kinder ( 13 Jahre und fast 3 monate) ich hab einen lieben freund, geh bald wieder arbeiten und möchte später noch ein kind
Also meine Kinder bekommen nichts mit von meiner Panik. Ich kann damit gut umgehen ohne Tabletten ( möchte keine nehmen). Wenn es mir schlecht geht lenk ich mich sofort ab ( spazieren, shoppen, Freunde treffen) oder ich geh einfach schlafen hilft bei mir immer
Ich hab auch Therapien gemacht waren ganz gut werde auch demnächst nochmal eine machen aber sonst bin ich zufrieden zur Zeit:) zum Glück:)
Viele grüße:)

06.03.2017 21:18 • #15


A


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