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K
Liebe Mitglieder,

hier melde ich mich nach längerer Zeit mal wieder um mir meine großen Sorgen mal wieder von meinem Herzen zu schreiben.
Ich bin seit Juni in einem beruflichen Leerlauf, beginne am 6.12 ein 3-monatiges Praktikum beim Sender Sat.1 in Dortmund.
Meine Derealisation ist momentan so extrem wie nie. Ich habe dieses Gefühl ja im Prinzip bereits seit mehr als 8 Jahren. Vor einem Jahr bin ich Bahn/U-Bahn gefahren und sowas. Ich kann mir jetzt gerade kaum vorstellen das zu tun. Ich fange direkt an, vor purer Angst zu schwitzen. Bus fahren in meinem Umkreis ist okay - weil ich denke das ich immer den Busfahrer bitten kann anzuhalten, und weil es so viele Haltestellen gibt. In einem normalen Zug ist das schon eher was anderes. ICH HALTE DIESE ANGST NICHT MEHR AUS!
Die Panik vor dem Praktikum steigt und steigt, dabei sollte ich mich eigentlich eher freuen.
Aktuell kommt irgendwie immer mehr Mist dazu. Meine Freundin kommt mit meinem Problem nicht gut klar, sind nun auch erst seit 2 1/2 Monaten zusammen. Sie redete gestern bereits von Dingen wie ich weiß nicht ob unsere Beziehung momentan in deiner Situation so Sinn machen - wie kann sie denn sowas sagen? Ich brauche sie, und kann sie doch jetzt nicht verlieren. Das würde doch alles noch schlimmer und trauriger für mich machen. Ach mann..
Ein wenig Hoffnungsschimmer habe ich allerdings momentan - habe nächsten Montag einen Termin bei einem Psychologen. Ich glaube meine Lage ist so dermaßen Schlecht, die Panik und Derealisation so dermaßen stark, das eine normale Therapie vllt garnicht ausreicht. Ich denke momentan oft darüber nach ob ein Klinikaufenthalt nicht echt wichtig wäre für mich. Dann wäre ich einfach mal weg, und könnte den ganzen Erwartungen (speziell beruflicher Art) meiner Umwelt, speziell meiner Mutter und meiner Familie entfliehen.
Ich weiß absolut nicht wie ich es schaffen soll nach Dortmund zu kommen für das Praktikum. Wenn ich darüber nachdenke scheint es vollkommen UNMÖGLICH. Aber ich kann es ja auch nicht absagen, das geht ja nunmal nicht. Wer weiß welche Türen es mir eröffnen könnte in dem beruflichen Bereich in den ich nunmal gehen möchte.
Auf der anderen Seite weiß ich das ich das alles eh nicht schaffe wenn ich nicht wieder Gesund werde...innerlich wünsche ich mir das mit der Psychologe sagen würde das ein Klinikaufenthalt tatsächlich nötig ist. Wisst ihr, ich würde alles in Kauf nehmen damit es mit wieder besser geht. Einfach ALLES.
Ich wünsche mir übrigens auch momentan sehr oft, einfach nicht mehr aufzuwachen. Das Leben ist für mich ein absoluter Alptraum, und ich weiß momentan nicht mehr wofür das ganze eigentlich. Ich schlafe jeden Tag bis 14h - 15h...und ich weiß das mir die Tatsache, das ich momentan nur zuhause bin, erst Recht nicht gut tut. Ich glaube es wird wirklich immer schlimmer. Habe nun Angst meine Freundin zu verlieren...habe Angst das keiner mich wirklich versteht (das ist ja bereits so), habe panische und unglaublich starke Angst vor dem Praktikum und die Zeit bis es beginnt wird immer weniger.
BITTE ANTWORTET MIR!! ICH KANN DAS EINFACH NICHT MEHR!!!
Ich möchte endlich ein normales Leben führen. Wohnt eigentlich jemand in der Nähe von Datteln, Recklinghausen, Waltrop der die gleichen/oder ähnliche Probleme hat !??

Fühlt euch alle gedrückt, meine Lieben. Ihr bildet ein wunderbares Forum. DANKE!!
Euer Steffen

10.11.2010 13:23 • 11.11.2010 #1


3 Antworten ↓


B
Hallo Steffen,

auch ich hatte öfter mit Derealisation zu tun. Meine Therapeutin hat mir gesagt, dass das eine Art Schutz ist. Das so etwas auftritt, wenn der Körper/ Psyche total unter Stress leidet.
Seit dem ich das so für mich hingenommen habe und es auch nicht mehr als gefährlich sehe ist die Derealisation verschwunden.

Zu deinen Ängsten kann ich dir nur raten es mit disziplinierter Konfrontation zu versuchen, denn unsere Ängste müssen von uns überlistet werden. Du musst merken, dass nur du sie bezwingen kannst indem du dich ihnen stellst.
Was kann dir dabei passieren? Du wirst dich unwohl fühlen, wirst körperliche Symtome bekommen, die alle zu ertragen sind, auch wenn sie sich sehr unangenehm anfühlen....aber zu wirst sie überstehen.
Wenn du es paarmal gemacht hast, wirst du sehen, dass es von Mal zu Mal weniger Symtome werden und schließlich wirst du ein befreites Leben führen.
Ich weiß wovon ich hier schreibe, ich habe es bereits überstanden.

Ein guter Therapeut an deiner Seite wäre auch sehr sinnvoll.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!

GLG Bibi

10.11.2010 13:54 • #2


A


Es ist höchste Zeit - ICH KANN NICHT MEHR!

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A
Hallöchen!

Kneif auf keinem Fall vor deinem Praktikum! Mein Derealisationsgefühl ist auch iimmer ziemlcih stark, wenn ich vor solchen Herausforderungen stehe. Aber sobald ich die Dinge dann doch tue, holt es mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Außerdem habe ich im Internet einen kostenlosn Link für Proggresive Muskelentspannung gefunden. Ein kostenloses Hörbuch zum Downloaden.
http://www.schmerzakademie.de/patienten-service/services/

Hat echt was gebracht. Kannst das ja auf jeden Fall mal versuchen! Vielleicht solltest du auch nochmal eine Kurzzeittherapie machen... Auf jeden Fall nicht kneifen!!
Sonst gewinnt deine Angst und macht mit dir, was sie will!


LG Angstnase

10.11.2010 14:15 • #3


S
Hallo Steffen,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich kann dich gut verstehen wie du dich fühlst.

Auch ich habe lange überlegt, wie es bei mir mit der Arbeit weitergehen soll, ob ich nicht in eine Klink gehen soll, wegen meiner Angst und den Depressionen.

Seit ich vor 3 Monaten mit meinem Freund eine Beziehungspause vereinbart habe, geht es mir wieder sehr schlecht. Deswegen kann ich auch gut deine Angst verstehen, deine Freundin zu verlieren. Ich weiß leider auch, dass es für den Partner nicht leicht ist mit unsren Problemen umzugehen, und ihr seid auch noch nicht so lange zusammen, das ganze kann eine Beziehung, vor allem wenn sie noch sehr frisch ist, ziemlich belasten.
Ich hoffe für dich, dass deine Freundin Verständnis zeigen kann und ihr das schafft, Ich weiß wie es ist, wenn man auf einmal wieder ganz alleine dasteht.

Zu deiner Situation, ich würde es nicht als kneifen bezeichnen, wenn du dich gegen das Praktikum entscheidest um in eine Klinik zugehen. Natürlich gibst du dann deinen Ängsten nach, aber vielleicht ist das auch wichtig, dass du erst einmal schaust, dass du wieder auf die Beine kommst. Denn wenn dich das jetzt schon so extrem belastet und dich so beschäftigt, wie soll es dann erst werden, wenn es soweit ist.
Ich weiß man soll sich mit seinen Ängsten konfrontieren, nur denke ich, ist bei dir wichtig, dass du an erst einmal an deinen Ängsten arbeitest.

Vielleicht hilft ja aber auch erst einmal der Termin bei deinem Psychologen. Wie stehst du denn zu Medikamenten?

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft...du schaffst das...

Sommerblume

11.11.2010 10:30 • #4





Dr. Hans Morschitzky