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N
ich ziemliche Angst vor einer Therapie habe, da ich nicht weiß, ob ich überhaupt im moment die Kraft habe, alles was in meinem Leben bisher Schlimmes passiert ist, zu erzählen und quasi nochmal zu durchleben...ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir vielleicht erzählen könntet, wie es in einer Therapie zugeht...ich habe nämlich gelesen, dass man mir meine Hilfsmittel wegnehmen wird und mich bewusst in die Situationen bringt, in denen ich diese Angstzustände bekomme..natürlich nicht gleich zu Anfang, aber für mich ist es trotzdem unvorstellbar, ohne meine Hilfsmittel das Haus zu verlassen. Könnt ihr mir etwas raten? Denn ich möchte endlich wieder etwas Lebensqualität zurück und aufhören, bestimmt 20 Baldrian am Tag zu nehmen.
Viele liebe Grüße,
Naddel

01.09.2007 19:39 • 07.09.2007 #1


11 Antworten ↓


C
Ich denke nicht das du in einer Therapie automatisch deine Lebensgeschichte erzählen musst. ICh musste das nicht. Zuerst wurde mir von meiner Therapeutin in der damals akutten Situation geholfen. Der Rest kam danach und alles hab ich bis heute nicht erzählt.
Ich glaube wenn man immer den ganzen Weg erzählen müsste, würde man die meiste Zeit der Therapie mit Vorgeschicht verbringen.

01.09.2007 22:27 • #2


A


Ich weiß nicht mehr weiter (Teil 2)

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N
Das beruhigt mich dan ja schonmal etwas, dankeschön!
Geht es Dir denn mittlerweile besser?

01.09.2007 22:34 • #3


C
Die letzte (und zweite) Therapie hab ich letztes Jahr begonnen und mittlerweile geht es mir ziemlich gut. Die Durststrecken werden kürzer und ich spiele sogar mit dem Gedanken mich irgendwann mit alten Ängste zu beschäftigen die ich bis heute ignoriert habe (wie zum Beispiel Öffentliche Verkehrsmittel).

01.09.2007 22:47 • #4


N
Das mit den öffentlichen Verkehrsmittel ist bei mir auch ein Problem, wobei ich mich dazu zwinge. Busfahren geht für kurze Strecken, weil es mir hilft, mir einzureden, dass ich den busfahrer bitten kann, mich auch zwischen den Haltestellen raus zu lassen. In der Bahn lenke ich mich meistens mit Musik ab und ich fahre viel früher los, als ich müsste, damit ich auch aussteigen und frische Luft schnappen könnte, wenn ich wollte und ein offenes Fenster gibt mir zusätzlich Sicherheit. Allerdings drehe ich total durch, wenn die Bahn auf einmal zwischen den Haltestellen halten muss, musste einmal 10 Minuten warten bis es weiterging und hab totale Panik gehabt. Bin im Wagon rumgelaufen, wie ein tiger im Käfig und hab nurnoch geweint. Seitdem habe ich jedesmal Angst, dass das nochmal passiert. Naja, so kann ich zumindest meinen weg zur Arbeit meistern, aber längere Zugstrecken ohne Zwischenstop würde ich nicht aushalten. Kennst Du/ihr das?

01.09.2007 23:36 • #5


G
Meine erste Panikattacke hatte ich in der U-Bahn. Ich bin 4 Jahre lang täglich mit der U-Bahn in die Schule und nach Hause gefahren. Zwar nicht gerne aber doch ohne große Angst, auch wenn ich die Stopps zwischen den Haltestellen auch sehr unangenehm empfand. Dann mit ist sie wieder einmal stecken geblieben da war ich 14 es war Unterirdisch und ich dachte ich sterbe. Ich bin dann an der nächsten Station raus und die ganze Strecke zu Fuss nach Hause gegangen. Das war meine letzte U-Bahn fahrt und einer meiner letzten Schultage.
Öffentliche Verkehrsmittel sind eine meiner größten Ängste. Das hat sich mit der Zeit auch auf Züge, Straßenbahnen und ein wenig auch auf Busse übertragen.

02.09.2007 23:12 • #6


C
Hoppala der letzte Beitrag war von mir, hab vergessen mich anzumelden.

02.09.2007 23:13 • #7


ZZerRburRuSs
hallo Naddel

du sagst du hast nicht die kraft für eine therapie.

es ist wohl bei vielen leuten so das sie erst ihren anscheinend persönlichen tiefpunkt erreichen müssen um auf dem einen oder anderen weg in eine therapie zu finden .

du hast ja nun hier schon viel informationen gesammelt und meinungen gelesen und warscheinlich real auch schon das eine oder andere gehört oder gelesen . mach dir das so gut es geht zu nutze .

eine therapie fängt nicht damit an dich zu überfordern oder dich ins kalte wasser zu schmeissen .
viel mehr wirst du langsam aufgebaut und schritt für schritt zu lebensumstellungen angeleitet .
du selbst hast da sehr viel einfluss auf den ablauf der therapie ,indem der therapeut erkennt was du am nötigsten brauchst und was dir erstmal am wichtigsten ist.
dir wird auf keinen fall jemand deine hilfsmittel wegnehmen, ich sags mal salopp dir wird eher erklärt oder schmackhaft gemacht dass deine hilfsmittel schei..e sind und im gleichen zuge wird mit dir zusammen ein weg gefunden diese hilfsmittel loszuwerden.

eine ganze therapie zu erklären ist wohl hier gar nicht möglich und wäre wohl auch mehr ein thema für einen therapeuten (obwohl die ja behaglich zum thema ablauf und wirkung schweigen .

hab keine angst ! ! ! Therapie ist DER weg !

du hast mehr kraft als du denkst , nutze sie um einen weg aus dem kampf gegen die angst zu finden . nicht um weiter zu kämpfen !

alles gute für dich ZZ

03.09.2007 00:24 • #8


L
Hallo Naddel,

weisst du das mit der Therapie ist ja auch unterschiedlich. Es kommt drauf an was für eine Therapie du machst denn da gibt es ja Unterschiede.Analyiker, psychiater, Therapeut usw.

Keiner hier kann dir sagen in der ersten Stunde wird das gemacht und in der zweiten das...es hängt ja auch vom Therapeuten ab und dir ..wo ihr ansetzen wollt, was du dir von der Therapie erhoffst und und und...

Mach dir keine Sorgen das der Therapeut anfängt dir deine Tasche wegzunehmen und deine Hilfsmittel einschliesst....natürlich kommt irgendwann das Gespräch auf diese Hilfsmittel das bleibt nicht aus...aber zu dem Zeitpunkt musst du auch eine gewisse Stabilität schon haben und auch gewillt sein es ohne zu probieren...verstehst du?

Hast du denn schon mal die Konisliarstunden in Anspruch genommen bei einem Therapeuten?

Oder schon mal in einer Praxis angerufen und mit einem Therapeuten gesprochen?

03.09.2007 12:00 • #9


N
Hey,
ihr habt mir mit eurem Zuspruch sehr geholfen. Habe verschiedene Therapeuten angerufen und bisher einen Termin für ein Erstgespräch (allerdings erst am 12. November, aber besser als nichts) bekommen.
Zusätzlich habe ich mir ein Buch gekauft, welches ich zur Zeit mit meinem Schatz gemeinsam lese, da auch für ihn sehr hilfreiche Tipps drinstehen und ich hatte am Dienstag meine härteste Bewährungsprobe: Mit meinen Arbeitskollegen habe ich so ein (eigentlich sehr schönes Ritual), dass wir einmal die Woche gemeinsam etwas kochen und uns einen schönen Abend machen. Problem dabei, weshalb es ungefähr die letzten 6 Monate nicht stattfand war, dass ich die Anwesenheit von vielen Leuten nicht ertragen konnte, aus Angst, dass mir schlecht wird! Dienstagabend kamen also 8(!) liebe Leute, von denen ich vereinzelt ein paar eingeweiht habe und die mich verstanden haben. Es ging mir die ersten 10 Minuten wirklich schlecht, ich habe nicht viel geredet und mich mit Gemüse schnibbeln abgelenkt, aber ich bin in der Angstsituation geblieben und es ging schneller vorbei als sonst! Das Essen habe ich sehr genossen und auch den anschließenden Karaokeabend konnte ich mit Spaß mitmachen. Es hat mich viel Überwindung gekostet, aber es hat geklappt. Hab neuen Mut geschöpft und dazu tragt ihr auch einen erheblichen Teil bei; vielen, vielen Dank dafür! Falls jemand den Titel des Buches haben möchte, das ich gerade lese, schreibt mir einfach. Eine Therapie mache ich trotzdem auf jeden Fall und ich weiß auch, dass es nicht von heut auf morgen aufhören wird, aber ich weiß, dass jeder von uns es schaffen kann, wieder gesund zu werden, um das Leben wieder zu genießen!
Morgen habe ich Sommerfest in der Firma, mal gucken...mein Herz klopft jetzt schon ein wenig, aber ich gehe AUF JEDEN FALL hin! Hab meiner Angst endgültig den Kampf angesagt, macht es genauso!
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, melde mich bald wieder!
Liebe Grüße, Naddel

06.09.2007 20:56 • #10


ZZerRburRuSs
hallo naddel

schön zu lesen dein text !
du weist ja was das jetzt für dich heist??!
die leute jetzt jeden abend 7 tage die woche zum essen einladen und üben üben üben ! (spass)

gut das du an der therapie dran bleibst und nicht vergessen die therapie ist nur der anfang ,danach musst du immer noch sehr viel weiter machen und weiter verändern.
aber keine angst nach dem startschuss macht das zu 90% spass wenn es auch nicht immer leicht ist !

und versuche nicht die angst zu bekämpfen !
mach sie dir zum freund (nichts anderes ist sie)
sie ist der freund der dich grade wachrüttelt und dir sagt achtung achtung du musst dich um deiner willen verändern!

nicht bekämpfen! such sie, rede mit ihr, begrüsse sie, knutsch sie wenn du sie findest . und dann achte darauf was passiert !

alles gute für dich ZZ

07.09.2007 00:17 • #11


C
Mich würde mal interessieren wie das Buch heißt und um was es geht. Ich habe etliche Bücher über Panik gelesen, aber keines hat mich halbwegs weitergebracht.

Claudia

07.09.2007 10:35 • #12


A


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