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Hat vieleicht jemand einen Tipp? Ich leide nun schon viele Jahre,kämpfe mich immer durch den Tag ja es ist schon ein Kampf denn Leben ist was anderes. Ich lese immer das die Angst einen was sagen will zb das was im Leben nicht stimmt,ich habs bis heut nicht rausgefunden.
Bin seit 21Jahren verheiratet ,hab 2 wunderbare Kinder ,Haus mit Garten, und das Glück noch nie Arbeitslos gewesen zu sein. Leide zwar unter verschiedenen Krankheiten zb Hautkrebs,Bandscheibenvorfälle und dieverse andere Zipperlein,aber das schlimmste ist die Angst und ihre schlimmen Symptome, die ich liebend gern gegen was anderes tauschen würde, ich denke den Gedanken hatten bestimmt schon einige hier. Was läuft so falsch das es sich einfach nicht bessert?
LG Katwes

05.05.2011 17:37 • 06.05.2011 #1


4 Antworten ↓


Zitat von Katwes:
Ich leide nun schon viele Jahre,kämpfe mich immer durch den Tag ja es ist schon ein Kampf denn Leben ist was anderes.
Das könnte der Knackpunkt sein - der ständige Kampf. Du kannst zu den vielen gehören, die eine Angststörung quasi aus dem Zufall heraus entwickeln, Symptome falsch interpretiert zu haben und dann die Symptome zu fürchten. Dann sagt dir die Angst gar nichts und will dir auch nichts sagen. Was du machen musst, wäre einfach zu lernen, dass die Symptome harmlos sind. In einem zweiten Schritt müsstest du dich auf die Symptome einlassen, ohne zu kämpfen. D.h., du müsstest akzeptieren, dass du Symptome und (evtl. sogar starke) Angst bekommst. Der Unterschied zum Kämpfen liegt darin, dass du z.B. nicht trotz der Symptome mit zusammengebissenen Zähnen rausgehst, sondern rausgehst und dir ganz bewusst sagst, so, ich werde jetzt Angst bekommen, das mag unangenehm sein, ist aber harmlos, also brauche ich mich um die Angst nicht weiter zu kümmern.

Liebe Grüße
Christina

A


Ich weiß immer noch nicht was die Angst mir sagen will

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Hallo Katwes,

da kann ich mich Christina nur anschließen. Versuche los zu lassen.
Dazu sind Entspannungsverfahren: Progressive Muskelentspannung
nach Jacobson o. Autog. Training gut geeignet.

Die VHS oder private Institute bieten solche (meist 10er Kurseinheiten)
an; und in einer Gruppe macht es mehr Spass und du kannst dich austauschen.

Lieben Gruß
Michael Scherer (Kursleiter Progressive Muskelentspannung und Ex-Paniker

Danke für die schnellen Antworten,
Christina: Das Problem bei mir ist nicht unbedingt die Angst selbst ,mit der werd ich schon halbwegs fertig, sondern die übermächtigen Symptome dabei. Hier ein beisp. ich fahre jeden Tag Auto um auf Arbeit zu kommen dann wird mir unwohl ,ein Druck im Bauch ,dann kommt der Schwindel ,dann bekomm ich so ne Art Tunnelblick und dann wird mir schwarz vor Augen,und dann das schlimmste das Gefühl gleich wenn du jetzt nicht irgendwo rechts ran fahren kannst fällst du in Ohnmacht und verursachst nen Unfall. Des halb fahre ich Strecken wo man die Möglichkeit hat irgendwo zu halten. Ich hab es noch nie genutzt bin immer irgendwie weitergefahren total Zittrig aberobwohl ich es jeden Tag mach wird es nicht besser


Micha: Hab mir ne CD gekauft und übe ab und an PM ,aber so richtig entspannen und fallen lassen kann ich mich schon lang nicht mehr, bin zwar immer chronisch erschöpft und müde aber trotzdem das Gefühl unter Strom zu stehen und gleich zu platzen, vieleicht fehlt mir wirklich ein Ausgleich .
LG Katwes

Zitat von Katwes:
Hier ein beisp. ich fahre jeden Tag Auto um auf Arbeit zu kommen dann wird mir unwohl ,ein Druck im Bauch ,dann kommt der Schwindel ,dann bekomm ich so ne Art Tunnelblick und dann wird mir schwarz vor Augen,und dann das schlimmste das Gefühl gleich wenn du jetzt nicht irgendwo rechts ran fahren kannst fällst du in Ohnmacht und verursachst nen Unfall. Des halb fahre ich Strecken wo man die Möglichkeit hat irgendwo zu halten. Ich hab es noch nie genutzt bin immer irgendwie weitergefahren total Zittrig aberobwohl ich es jeden Tag mach wird es nicht besser

Das ist der Klassiker der falsch durchgeführten Konfrontation. Damit kann's sogar schlimmer werden... Du trainierst mit diesen täglichen Fahrten nur deine Leidensfähigkeit, machst jeden Tag aufs Neue die Erfahrung, es gerade mal noch geschafft zu haben. Wenn auch nur die kleinste Kleinigkeit dazu kommt, wirst du beim nächsten Mal bestimmt ohnmächtig und die Katastrophe ist perfekt - so der Gedankengang, den du unabsichtlich trainierst. Schau mal nach den Beiträgen von, gerade beim Autofahren ging es ihm ähnlich wie dir und er hat das mit Akzeptieren der Symptome komplett hinbekommen. Es ist schon so gemeint, dass du nicht nur die Angst, sondern gerade die Angstsymptome akzeptieren musst, ohne sie niederkämpfen zu wollen. Du müsstest dich also bewusst drauf einlassen - natürlich erstmal nicht auf dem Arbeitsweg, sondern übenderweise in der Freizeit und in kleinen Häppchen. Die Übung wäre aber z.B. beim Autofahren nicht Bewältigen der Strecke A nach B, sondern Fahren einer (egal wie kurzen) Strecke mit Schwindel, Tunnelblick etc., ohne die Symptome zu bekämpfen, ohne Beschwichtigungen. Du musst die Symptome einladen, provozieren, auf jeden Fall haben wollen - sonst fährst du gar nicht erst los. Damit erreichst du zwei Dinge: Erstens durchlebst du die Symptome beim Üben außerhalb des Drucks, funktionieren zu müssen. Damit machst du die Erfahrung, dass die Symptome wieder abflauen, ohne dass du dich zusammenreißen oder sie bekämpfen musst. Zweitens bekommst du wieder Kontrolle über dein Leben.

Liebe Grüße
Christina





Dr. Hans Morschitzky
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