Hilfe, was kann ich nur tun?!

Hallo,

ich wende mich an Euch, weil es mir in letzter Zeit (leider wieder) deutlich schlechter geht... ich verliere sehr oft die Nerven zu Hause, bin hyper-gereizt, schreie und wei-ne sehr viel (oft auch unverhältnismäßig) und bin ungerecht zu meinem Partner, den ich sehr liebe, er leidet und unsere Beziehung, die mir sehr viel Halt bietet, leidet auch sehr... ich bin mit mir und Gott und der Welt super-unzufrieden und ängstige mich manchmal sogar vor mir selbst!

Zwischen 2005 und 2008 war ich fast 3 Jahre wegen mittelschwerer Depressionen in tiefenpsychologischer Therapie, aus der ich mit einem gestärkteren Gefühl wieder herausgegangen bin (Ende war im Frühjahr 2008). Die Therapeutin war gut und hat mir geholfen, mich mehr von meiner Umwelt abzugrenzen, insbesondere von dem Elternhaus, in dem sie die Ursache meiner Depris sah. Weil es mir wie gesagt bes-ser ging, habe ich keine Verlängerung beantragt, und wollte stattdessen vermehrt meine Panikattacken und zahlreichen Ängste im Rahmen einer Verhaltenstherapie bearbeiten.
Doch nach der Verschlechterung meines Gesamtzustands frage ich mich, ob eine VT momentan tatsächlich das Richtige für mich wäre!? Ich will was tun für mich, weiß aber nicht, was! Auf ne Kur will ich auf keinen Fall gehen, weil dann auf der Arbeit Horror pur wäre, wenn die das spitz kriegen würden. Für Notfälle habe ich zwar „Stangyl“-Tropfen, die mich ruhig machen, wenn’s ganz schlimm ist, aber das kann doch nicht die Lösung sein!

Wenn Ihr eine Idee habt, bitte raus damit! Danke

Hallo Isi,
hast du denn eine Erklärung dafür, warum es dir wieder schlechter geht? Ist irgendetwas vorgefallen, oder hast du dir selber hohen Druck geschaffen?Liebe Grüsse
Iris

Das kann ich ganz schwer erklären, ich versuche es mal:

Zum Einen plagen mich arge Zukunftsängste, die ich kaum aus dem Kopf bekomme, und ich fühle mich derzeit hilflos, etwas zu tun, um sie zu bekämpfen/verdrängen.
Zum Anderen gibt es zahlreiche Dinge, die ich (so glaub ich zumindest) beeinflussen könnte und die mich sehr stören und belasten und die versuche ich zu verändern und zu begreifen, mit nur mäßigem Erfolg. Ich fühle mich ganz schnell an den leichtesten Dingen überfordert und stehe unter starkem Druck. Wenn dann auch noch irgendwas nicht genauso läuft, wie ich mir das vorstelle, oder sobald was Unvorhersehbares passiert (was in solchen Fällen ja irgendwie immer so ist), verliere ich superschnell die Nerven und bin am Boden zerstört. Zudem bin ich gesundheitlich zurzeit recht angeschlagen.

Bei all dem frage ich mich allerdings, ob es sich um die Ursache oder Wirkung handelt... also ob mein (seelischer) Zustand von dem ganzen äußeren Stress herrührt oder ob ich in Stress und Hektik verfalle, weil mein Seelenleben nicht in Ordnung ist. Eigentlich habe ich in der vergangenen Therapie gelernt, wie ich mit Stress und Kummer umgehen kann. Ich kriege es aber momentan nicht hin und weiß nicht, ob es dann damit getan wäre... es ist auch so ein komisch leeres und lustloses Gefühl in mir, klar depressiv, das kenn ich schon. Ich habe Angst vor Vielem, auch anderen Menschen, und sehe fast ausschließlich das Schlechte

Hast du noch Selbsthilfebücher zur Verfügung? Ansonsten hast du ja im Moment auch eine starke Belastung und bist wieder in den Kreislauf gerutscht, was ich allerdings sehr gut verstehen kann.
Ersatzgedanken üben, aktiv werden, aber das wirst du ja alles bereits kennen. Ein Rückschritt ist immer mal möglich und was habe ich letztens hier gelesen? Fand ich richtig gut
Ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüße
Iris

Ich habe schon noch ein paar Bücher zur Hand, die haben mir aber nie viel geholfen, befürchte ich

Was ist mit Ersatzgedanken gemeint? Positives Denken? Kann ich momentan nicht richtig

Ich habe ja in der Therapie gelernt, dass es total normal ist, wenn man viel Stress hat, dass dann die Psyche leidet und man sich mistig fühlt. Nur bei mir wird das dann immer so exzessiv, das Loch ist riesig, in das ich dann stürze.

Ersatzgedanken heisst aus mir geht es hundeelend und ich schaffe es ssowieso nicht ein ich bin heute etwas müde, morgen wird es mir sicherlich wieder besser gehen. Heute mache ich vielleicht ein bißchen weeniger ... oder so ähnlich
Postiv deneken ist in diesem Zustand nahezu unmöglich und für einen selber auch unglaubwürdig.
Tut dir was Gutes? Ein Bad? Ein gutes Buch? Was auch immer
Viel Glück

Hhm, ich weiß nicht, ob ich das kann mit dem Ersatzgedanken! Zumal ich nicht sicher bin, ob ich das richtig verstanden habe.... das hört sich für mich schon ein bisschen nach positivem Denken an und gerade das funktioniert momentan gar nicht bei mir, weil ich denke ja klaaaaar, morgen wirds besser! und lache mich bei diesem Gedanken fast selber aus, weil ich weiß, es stimmt nicht