Zitat von feelie:du meinst also wenn man unter angststörungen leidet und die noch nicht immer ganz kontrollieren kann verliert man seinen partner auf jeden fall?
Nein. Aber man muss sich klarmachen, dass man ihm eine Menge zumutet. Und daran muss man arbeiten. Mein Mann war während meiner 8 Jahre dauernden Angst an meiner Seite, hat mich aber gesund kennengelernt. Er hat sich mir gegenüber nie beklagt. Ich habe zufällig mitgehört, als er einem Freund am Telefon sagte, wie traurig er sei. Und ich habe die Enttäuschung und Trauer in seinen Augen gesehen, wenn meine Angst mal wieder seinen Tag verdorben hat. Darüber gesprochen haben wir erst, als ich die Angst hinter mir gelassen habe. Das ganze Ausmaß seines Leids hat mich umgehauen und ich bin unendlich dankbar, dass ich die Kurve gekriegt habe, bevor er an meiner Angst zerbrochen ist.
Zitat von feelie:mein therapeut hat mir geraten mehr auf meinen körper zu hören und wenn der sagt stopp soll ich mich nicht ei fach weiter durchprügeln sondern darauf hören, dass nein körper eine pause braucht
Das sagen viele. Und grundsätzlich macht es auch Sinn. Meine Erfahrung ist aber, dass man als Angstbasti recht bald das Gefühl dafür verliert, wann man wirklich überlastet ist und wann man sich das nur einbildet. Ich beobachte bei vielen hier, dass sie auf diese Weise nicht gesünder werden, sondern kränker und immer weniger belastbar.
Trotzdem rate ich dazu, dem Therapeuten zu vertrauen, denn der kennt dich. Ich kann nur von meiner Wahrnehmung sprechen und meine Erfahrungen mitteilen. Die können Impulse liefern, Rezepte sind sie nicht.
Wenn man auf einem eingeschlagenen Weg nicht voran kommt, sollte man aber vielleicht darüber nachdenken, ob die Richtung noch stimmt .
12.07.2020 09:19 • x 1 #9301