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Zitat von Calima:
Was heißt denn Durchdrehen? Wie sieht das aus in der konkreten Situation?


Eine extreme Panikattacke, in der ich vollkommen die Kontrolle verliere, über meinen Körper und mein bewusstes reales Denken. Ich werde handlungsunfähig.
Habe einen Tunnelblick und die Symptome steigern sich ins unermessliche.
Das habe ich auch schon auf der Arbeit erlebt, beim Autofahren, beim Einkaufen sogar leider schon zu Hause.

Zitat von NIEaufgeben:
Lass deine Symptome einfach Symptome sein...Sie gehören im Moment einfach zu dir und werden nicht so schnell verschwinden...Also lasse sie los und lebe dein leben..Mit oder ohne Symptome es ist verflixt noch mal dein leben....nimm es in die Hand...Wenn ich dir jetzt all meine Symptome und Schmerzen aufzählen würde die ich seit heute Morgen habe würde es dich wundern das ich noch nicht unter der Erde liege...Und doch bin ich hier,ich lebe und bin glücklich darüber...Es nervt zwar und es macht Angst...aber so ist es nunmal...Und weil ich nur dieses eine leben habe werde ich gleich mit meinem Mann eine schöne Runde mit dem Rad machen...mit allen Schmerzen,sollen die halt mitkommen wenn's ihnen Spass macht....



3 ich drücke dich ganz ganz ganz doll und lieb

A


Hilfe-Thread bei Panikattacken

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Zitat von HaZelGreY:
Ich werde handlungsunfähig.


Handlungsunfähig werden ist der deutlichste Weg, sich zu verweigern. Gibt es Dinge, denen du dich verweigern möchtest?

Zitat von Calima:
Gibt es Dinge, denen du dich verweigern möchtest?


Nicht bewusst, also klar Schmerz und Leid. Trauer, Angst.
Solchen Gefühlen eben.

Zitat von HaZelGreY:
also klar Schmerz und Leid. Trauer, Angst.


Wenn du aus Angst handlungsunfähig wirst, verweigerst du dich ihr aber nicht. Du verweigerst dich der Befreiung aus diesem Zustand. Du lädst die Angst ein, zu bleiben und dich völlig in Besitz zu nehmen.

Warum?

Zitat von Calima:
Warum?


Das weiß ich nicht, wahrscheinlich weil ich keinen Weg raus weiß in solchen Momenten.

Darf ich meine Meinung zu heute sagen?
Meiner Meinung nach ist es der falsche weg den ganzen Tag nur im forum zu sein um über seinen Zustand zu sprechen...ihn zu bewerten und ihm so dermassen viel Raum zu geben...

Würde ich das heute immernoch so machen wäre ich immernoch in einem tiefen Loch von selbstmittleid und Trauer und Angst Panik Schmerz...

Ich hab auch extreme Symptome heute,Schmerzen und ich bin seit tagen dermassen aufgebläht das ich aussehe wie ein ballon...das stört extrem....

Trotzdem war ich seit 13.20 Uhr mit meinem Mann und später dem kleinen unterwegs..wir haben viel erledigt und uns bewegt..

Jetzt lecker kochen und dann den Abend geniessen so gut es eben geht....

Man kann tatsächlich auch mit Schmerzen und Symptome ein relativ normales leben führen...

Klar,schlechte Tage wird es immer geben und dann werde ich auch heulen vor Angst....
Aber wenn es irgendwie geht,keinen grossen Raum lassen und weiter machen...

Zitat von NIEaufgeben:
Klar,schlechte Tage wird es immer geben und dann werde ich auch heulen vor Angst....
Aber wenn es irgendwie geht,keinen grossen Raum lassen und weiter machen...



Ja ich gebe dir recht, mit allem was du sagst.
Es ist auch schön, dass du schon so weit bist und das so umsetzen kannst,
Andere sind nicht so weit.
Und manchmal tut es einfach gut, drüber zu reden.
Natürlich soll es nicht jeden Tag so sein.

Zitat von HaZelGreY:
Ja ich gebe dir recht, mit allem was du sagst. Es ist auch schön, dass du schon so weit bist und das so umsetzen kannst, Andere sind nicht so weit. Und manchmal tut es einfach gut, drüber zu reden. Natürlich soll es nicht jeden Tag so sein.

Es war ja auch absolut nicht böse gemeint,sondern eher als Ratschlag...

Weist du wieso ich das heute nicht mehr so mache?

Da ich immer denke gleich passiert mir was ganz schlimmes,gleich kommst du ins KH,gleich bist du todkrank...

OK und was ist wenn das wirklich so sein sollte?

Dann soll das letzte was ich getan habe etwas tolles sein..
Niemals möchte ich auf mein leben zurück schauen und sehen das ich die letzten Momente meiner Angst und Panik geschenkt habe...
Nein!
Ich will zurück schauen und sagen können,ich hab mein bestes gegeben und aus jedem Moment das beste gemacht.

Seit ich so denke klappt es sehr gut und ich verfalle nicht mehr so oft in eine Panik starre....

Ich drück dich

Zitat von HaZelGreY:
Das weiß ich nicht, wahrscheinlich weil ich keinen Weg raus weiß in solchen Momenten.


Dann könnte doch eine Aufgabe sein, einen zu suchen und ihn auszuprobieren. Schockstarre hilft ja nix.

Zitat von NIEaufgeben:
Seit ich so denke klappt es sehr gut und ich verfalle nicht mehr so oft in eine Panik starre....


Ich nehme das auch nicht böse, ganz im Gegenteil.
Ich bin dankbar für den Austausch.
Dankbar für konstruktive Kritik, für Ratschläge und ja auch für Zustimmung, wenn sie angebracht ist.
Ich mag produktive Gespräche einen guten Ansatz zu erfahren, Dinge die man ändern sollte es selbst nur nicht mehr erkennt, da man zu fest gefahren ist in seinem Handeln und den Gewohnheiten.

Es ist interessant zu erfahren, wie es anderen ergangen ist, wie sie es schaffen, mit all dem umzugehen.

Also, halte mir auch gerne mal dem Spiegel vor oder gib mir einen Tritt in den Allerwertesten.
Ich danke dir.
Fühl dich gedrückt.

Zitat von HaZelGreY:
Und manchmal tut es einfach gut, drüber zu reden.


Ich kann es nicht greifen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du an einer entscheidenden Stelle dicht machst. Nicht, weil du willentlich blockierst oder dich nicht plagen willst - das tust du ja weiß Gott mit großem Bemühen.

Dennoch klemmt es irgendwo.

Bei @rotezora2k habe ich zumindest eine Idee davon bekommen, worin sich der innere Widerstand begründet. Bei dir nicht. Das kann jetzt natürlich schlicht daran liegen, dass es keinen gibt und dir wirklich nur Techniken und Übung fehlen. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass so viel Selbstsabotage aus dem Nichts entsteht.

Zitat von Calima:
dass es keinen gibt und dir wirklich nur Techniken und Übung fehlen. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass so viel Selbstsabotage aus dem Nichts entsteht.


Technik und Übung seit 20 Jahren glaube ich genug vorhanden. In sämtlichen Bereichen.

Zitat von Calima:
Dennoch klemmt es irgendwo.


Aber wo, das ist ja genau mein Problem.
Ich mache und tue, irgendwie aber falsch und ich weiß nicht wieso und auch keinen Rat.

Zitat von HaZelGreY:
Ich mache und tue, irgendwie aber falsch und ich weiß nicht wieso und auch keinen Rat.


Wenn man eine Antwort finden will, muss man Fragen stellen. Immer und immer wieder.

Was hast du davon, dir nichts zuzutrauen?

Zitat von Calima:
Was hast du davon, dir nichts zuzutrauen?


Weißt du ich stelle mir seit 20 Jahren immer und immer wieder Fragen, viele kann ich beantworten andere wiederum nicht. Muss ich denn eine Antwort auf alle Fragen bekommen?
Ich hatte soviel Ansätze womit das alles zu tun haben könnte, bin in Therapie drauf eingegangen gelöst hat es nichts.

Ich traue es mir von Grund auf schon alles zu.
Ich bin kein Mensch der Angst vor etwas hat, klingt jetzt vielleicht komisch, es ist nicht, dass ich sage ich kann das nicht da ich dran zweifel die Sache selbst zu können, ich weiß dass ich es kann.
Ich kann nur nicht mit dieser massiven Reaktion meiner Gedanken und meines Körpers, was ja nichts mit iwelchen Situationen zu tun hat.

Ich kann das schwer beschreiben.
Im Gegensatz zu z. B. NIEaufgeben kann und will ich so nicht jeden Tag verbringen auch wenn ich natürlich weiß, dass mir momentan nix anderes übrig bleibt.
Ich würde es mir so wünschen es einfach alles wieder akzeptieren zu können und damit abzuschwächen.

Zitat von HaZelGreY:
Weißt du ich stelle mir seit 20 Jahren immer und immer wieder Fragen, viele kann ich beantworten andere wiederum nicht. Muss ich denn eine Antwort auf alle Fragen bekommen?Ich hatte soviel Ansätze womit das alles zu tun haben könnte, bin in Therapie drauf eingegangen gelöst hat es nichts.Ich traue es mir von Grund auf schon alles zu. Ich bin kein Mensch der Angst vor etwas hat, klingt jetzt vielleicht komisch, es ist nicht, dass ich sage ich kann das nicht da ich dran zweifel die Sache selbst zu können, ich weiß dass ich es kann.Ich kann nur nicht mit dieser massiven Reaktion meiner Gedanken und meines Körpers, was ja nichts mit iwelchen Situationen zu tun hat. Ich kann das schwer beschreiben. Im Gegensatz zu z. B. NIEaufgeben kann und will ich so nicht jeden Tag verbringen auch wenn ich natürlich weiß, dass mir momentan nix anderes übrig bleibt.Ich würde es mir so wünschen es einfach alles wieder akzeptieren zu können und damit abzuschwächen.

Ich will auch nicht mit diesem ganzen Mist leben....und kann es auch nicht immer..

Aber was bleibt denn anderes übrig?
In selbstmittleid baden und zu heulen wie sch...es mir doch geht?wie Arm ich bin?wie gestraft ich bin?

Nein danke...
So habe ich lange genug gedacht und alles nur noch schlimmer gemacht...

Es ist wie es ist...
Jetzt ist der einzige weg da raus,jeden Tag das beste daraus zu machen und für ein neues leben zu kämpfen..

Mit Resignation kommt man auf keinen grünen Zweig

Zitat von HaZelGreY:
Muss ich denn eine Antwort auf alle Fragen bekommen?


Nein. Wenn du seit 20 Jahren damit nicht weiter gekommen bist, gibt es wenig Anlass zu erwarten, dass sich das ändern wird.

Ich habe auch ohne Tauchgänge in die Tiefen meiner Psyche aus der Angst gefunden. Und wenn ich nach Unterscheidungen zu dir suche, dann finde ich sie darin, dass ich dran geblieben bin. Jeden verdammten Tag. An vielen Tagen jede verdammte Minute. Und wenn ich tatsächlich mal abgebrochen habe, war ich spätestens ein paar Stunden später wieder am Start und habe dort weitergemacht, wo ich beim letzten Mal aufhören musste.

Du hast nach 20 Jahren in deinem Gehirn sehr komfortable Datenautobahnen angelegt. Das Gehirn ist Fan davon, denn es muss nichts mehr leisten. Es muss nur immer wieder einfach den Autobahnen folgen.

Heißt: Du hast dir abgewöhnt, zu denken.

Stattdessen reagierst du bereitwillig auf jeden Reiz, den du kennst mit den selben vertrauten Handlungsmustern. Du erwartest Angst: Angst kommt. Du erwartest Körperreaktionen: Körperreaktionen kommen. Du erwartest zu scheitern: Du scheiterst.

Egal, was immer du planst: Sobald dein Gehirn eine vertraute Botschaft sendet, schmeißt du alles andere über Bord und lässt ablaufen, was immer abläuft. Das allein wäre nicht so schlimm, wenn es nicht auch immer bis zum Ende so ablaufen dürfte. Sobald der Ball ins Rollen kommt, lässt du ihn ungehindert bis ins Tor gelangen und unternimmst keinen Versuch mehr, ihn abzufangen und in eine andere Richtung zu schicken.

Ich lese sehr oft bei dir, dass du nicht kannst. Das stimmt aber nicht. Du KANNST Gedanken stoppen. Du KANNST verhindern, dass dein Gedankenkarussell sich dreht und dreht. Du sagst, du kennst alle Techniken. Dann wende sie an. Eine nach der anderen, wenn es sein muss. Wenn A nicht klappt, nimm B. Und wenn du bei Z angekommen bist, fang wieder bei A an.

Du musst lernen, wieder zu denken. Nicht nur den Autopiloten laufen zu lassen. Er fährt dich Tag für Tag an die Wand. Trotzdem überlässt du ihm die Führung. Du bist physisch völlig gesund. Du weißt, wie ein gesundes, glückliches Leben für dich aussieht. Dann führe es.

Das heißt am Anfang mit ziemlicher Sicherheit, dass du so tust als ob. Das ist, was ich gemacht habe: Dinge getan, die gesunde Menschen tun. Gesund und maßvoll essen. Mich täglich bewegen. Mich mit Freunden und Bekannten treffen. Ins Theater/ Kino gehen. Rummelplätze besuchen und Achterbahn fahren. Übrigens ein heißer Tipp . Der Adrenalinkick bringt einen gut runter.

Meinen Haushalt in Schwung bringen. Sex mit dem Liebsten haben. Liebevoll mit ihm umgehen. Nicht nörgeln. Nicht jammern. KEIN WORT ÜBER MEIN BEFINDEN. Mir nicht anmerken lassen, wenn es mir schlecht ging. Arbeiten.

Gerade in der Anfangszeit hatte ich oft das Gefühl, ich würde irgendwie neben mir stehen und mir zusehen. In mir tobte der Weltuntergang, aber ich habe weiterhin Dinge getan, die gesunde Menschen tun.

Du musst neue Wege in deinem Gehirn anlegen. Und es dauert einfach verflixt lange, bis aus einem kleinen Trampelpfad auch nur annähernd eine Straße wird. Daneben verlaufen immer noch die riesig breiten Autobahnen, die nur dazu einladen, weiterhin auf ihnen entlang zu rasen.

Die Entscheidung, das zu tun, triffst du. Jedes Mal, wenn du in der Angst landest, hast du dich dafür entschieden. Es passiert nicht mit dir. Du steuerst es.
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Zitat von NIEaufgeben:
Jetzt ist der einzige weg da raus,jeden Tag das beste daraus zu machen und für ein neues leben zu kämpfen..


Ja da gebe ich dir ja auch recht, mein Problem ist, dass ich das seit 20 Jahren mache, ich will da raus und will mein Leben leben und nicht überleben.
So viele Rückschläge so viele.
Und nun dieser Zustand seit knapp anderthalb Jahren.
Ich bin mittlerweile einfach verzweifelt weil ich mir nicht erklären kann warum es so massiv ist und warum es nicht besser wird obwohl ich so viel dafür tue und Dann kommen zusätzlich so Phasen wie im Moment, wo ich zugebe dass ich nicht weiter weiß, weil es mich so viel Kraft kostet und ich nicht mehr weiß, wo ich die hernehmen soll. Sicher ist da auch ein Anteil Selbstmitleid, das gebe ich zu.

Zitat von Calima:
Jedes Mal, wenn du in der Angst landest, hast du dich dafür entschieden. Es passiert nicht mit dir. Du steuerst es.


Ich danke dir sehr für deine Worte, genau so ist es wohl auch.
Unterbewusst entscheide ich mich für die Angst, sogar fast jede Nacht im Traum.
Du hast auch recht es fällt mir schwer Dinge jeden Tag durchzuziehen. Das mache ich, baut in mir einen wahnsinnigen Druck auf, dem ich aus welchem Grund auch immer dann nach einer gewissen Zeit nicht mehr mit Gedanken Stopp oder kontrolliertes bewusstes Denken entgegen steuern kann.
Und genau das ist der Knackpunkt was mache ich in solchen Situationen falsch.
Ich tue was normale Menschen tun, nur dass es mir dabei so gut wie nie auch nur annähernd gut geht.
Bewusst möchte ich das natürlich nicht.
Ich wiederhole und übe, versuche anders ran zu gehen und dann genau wie du schreibst immer die gewohnte Autobahn.
Ich will neue Wege gehen.
Glaub mir das bitte.
Und ich möchte nicht immer ich KANN NICHT denken oder sagen oder fühlen.

Zitat von HaZelGreY:
Ich tue was normale Menschen tun, nur dass es mir dabei so gut wie nie auch nur annähernd gut geht.


Das ist genau das Problem. Man tut das Richtige, aber es fühlt sich falsch an. Und es ist brutal schwer, trotzdem dranzubleiben. Nachgeben und der Autobahn folgen ist auch nicht schön, aber wenigstens nicht so frustrierend.

Aber das verändert sich. Du weißt schon: Trampelpfad und so.

Zitat von HaZelGreY:
Ich will neue Wege gehen. Glaub mir das bitte.


Abgesehen davon, dass es völlig schnurz ist, wer dir glaubt oder nicht - außer du selbst: Ich würde keinen einzigen Satz mehr schreiben, wenn ich nicht überzeugt davon wäre, dass du das hinkriegst.

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Dr. Reinhard Pichler
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