Zitat von rotezora2k:So startet mein Morgen...nicht zum nachmachen geeignet!
Wenn du ihn so nicht haben willst, musst du ihn verändern. Und da reichen Gedanken nicht. Nicht am Anfang. Wenn ich morgens wach werde, stehe ich auf. Auch wenn ich nicht mehr in Sachen morgendlicher Systemcheck gefährdet bin, zeigt die Erfahrung, dass ich mich später meist schlechter fühle, wenn ich noch mal einschlafe.
Während meines Angstentzugs, als der Systemcheck noch in vollem Gang war, habe ich KEINEN Gedanken an meine Befindlichkeit zugelassen. Natürlich waren die Signale dadurch nicht weg, aber ich habe nicht über sie nachgedacht und mir selbst keinen Raum gegeben, mich mit ihnen gedanklich zu beschäftigen.
Stattdessen lief das Schritt-für-Schritt-Programm: Aufsetzen. Schlafshirt ausziehen. Sport-BH anziehen. Sportshirt anziehen. Laufsocken anziehen. Laufschuhe anziehen. Aufstehen. Treppe runter gehen. Aufs Klo gehen. And so on.
Die Uhrzeit spielte und spielt dabei keine Rolle. Ich weiß, dass ich auch über Monate mit wenig Schlaf überlebe, wenn es sein muss und mache mich da nicht verrückt. Der Körper holt sich schon, was er braucht. Nach dem Laufen bin ich wach und fit und habe Wohlgefühl in Körper und Hirn.
Deshalb: Spätestens wenn du merkst, dass Umdrehen und Weiterschlafen nicht funktioniert: Steh auf, zieh dich an und geh raus. Mach einen Morgenspaziergang um den Block und schau der Welt beim Aufwachen zu. Wenn die Zeit passt, bring Brötchen mit. Du wirst dabei nicht sterben. Im Gegenteil: Du heilst damit Körper und Seele.
All das ist besser, als im Bett zu bleiben, das Handy anzuschmeißen und dich wieder mit deiner Angst zu beschäftigen. Sie ist doch eh da, also kannst du sie auch mit an die frische Luft nehmen. Die bekommt ihr auf Dauer weniger als grübelnd und leidend im Bett liegen zu bleiben.
Du machst dir so viele Sorgen darum, wie du den Tag meistern sollst, dass du dir gar keine Chance gibst, ihn gleich richtig anzupacken. Wenn du dein tägliches morgendliches Pensum draußen absolviert hast, hast du bereits etwas Gewaltiges geleistet. Das merkt sich dein Unterbewusstsein. Und nein: Es wird dir nicht unbedingt Spaß machen und leicht fallen. Wäre das anders, hätten wir viele Probleme nicht .
Es ist Arbeit. Und die vertrauten Gewohnheiten wehren sich mit allem, was ihnen zur Verfügung steht. Die Angst wird dich ärgern. Aber sie wird dich nicht töten.
Sich bewegen, wenn man das lange vermieden hat, ist eine ziemliche Challenge. Man muss sie annehmen, auch wenn man sie s.cheiße findet. Müdigkeit, Unlust, körperliche Reaktionen, Faulheit sind Faktoren, die sich auf die Angst draufhocken. Die muss man ebenso wegschubsen, wie die Angst selbst. Hier geht Zora. Und der Rest hält die Klappe.
Du wirst nicht müder sein, wenn du dich morgens zum Rausgehen aufraffst, sondern fitter. 20 Minuten ist eine gute Anfangszeit. Hey! Was sind 20 Minuten?! 20 Minuten Anstrengung, die auf Dauer dein Leben verändern werden. Es lohnt sich, glaub' mir.