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Hotin
Zitat von HaZelGreY:


Nun mal etwas zu unserem Bewusstsein.
Nur unser Bewusstsein ist der Teil im Kopf, der denken kann. Unser Bewusstsein
trifft auch Entscheidungen. Richtige Entscheidungen machen gute Gefühle.
Falsche Entscheidungen werden mit unseren schlechten Erfahrungen im Unterbewusstsein
verglichen und mit Angstgefühlen, wie von früher bereits gewohnt, verbunden.
Vor allem ist aber unser Bewusstsein der Bereich, der neue Erfahrungen machen kann.
Der Teil der lernen kann und der Teil, der dafür verantwortlich ist, dass die Gefühle und Erlebnisse,
die man gerade hat, in unser Unterbewusstsein, also unseren Speicher einspeichern kann.


Unser Unterbewusstsein kann man mit der Google Datenbank im Internet vergleichen,
die wir fast alle benutzen.
Wie auch unser Unterbewusstsein, so kann Google nicht denken, auch wenn die Programmierer noch
so gut versuchen herauszufinden, was wir gerade suchen.
Das hat zur Folge. Wenn man Google zu Krankheiten fragt, wird die Suchmaschine fast
immer etwas von schlimmen Krankheiten anzeigen.
Fragen wir unser Unterbewusstsein wie wir etwas bewerten sollen, werden wir überwiegend
das Ergebnis bekommen.
Sei vorsichtig, achte besonders darauf wie gefährlich das werden könnte. Habe Angst!

Angst zu haben und sich wegen möglichen Risiken schlecht zu fühlen ist folglich ein
sehr normaler Vorgang. Das ist absolut risikofrei. Niemand kann uns später einen Vorwurf machen.

Alle diejenigen, die durch viele negative Erlebnisse häufig von Angst aus dem Unterbewusstsein
geplagt werden, haben nur zwei Möglichkeiten.
Entweder sie lassen alles so, wie es ist.
Oder sie beginnen Ihre früher gemachten Erfahrungen um neue Erfahrungen, die sie
heute machen zu ergänzen und da, wo es sinnvoll ist zu korrigieren.

Dieses zu korrigieren bedeutet viel Zeitaufwand und Denkarbeit.
Der Aufwand lohnt sich aber immer, weil dadurch Denkblockaden teilweise wie von Zauberhand
beseitigt werden.
In der Psychologie gibt es dafür Begriffe wie, Achtsamkeit und Im Hier und Jetzt bleiben.
Allerdings niemand erklärt, warum ich das machen soll.

Unser Bewusstsein arbeitet wie in Zeitlupe. Wer das nachvollziehen möchte, der kann mal versuchen sich
dabei genau zu beobachten, was alles erforderlich ist, eine Treppe hochzugehen, ohne
irgendwo hängen zu bleiben.

Das genaue Gegenteil ist unser Unterbewusstsein. Es zeigt uns nicht immer die beste Lösung.
Dafür ist es rasend schnell. Lieber macht es einen Fehler, als langsam zu sein.
Deshalb gibt es uns auch so oft den Hinweis Sei vorsichtig!
Schließlich kann man ja nie wissen, was kommt. Sicher ist sicher.
Dem Unterbewusstsein wird niemand einen Vorwurf machen, weil es in uns Blockaden aufbaut.
Schließlich ist unser Unterbewusstsein nicht für unsere Zufriedenheit zuständig.
Eine Feuersirene ist nur da, um uns zu warnen, wenn es brennt. Die ist nicht dafür da,
um in uns Glücksgefühle zu erzeugen.

Unsere Zufriedenheit entsteht im Bewusstsein, also im Hier und Jetzt.
Wer häufig vieles vermeidet und lange im Bett liegen bleibt. Wer immer überlegt,
Soll ich, oder soll ich nicht, der wird kaum zufrieden sein können.
Dauerhaft zufrieden kann ich nur dann werden, wenn ich immer wieder mal etwas mache.

Dies ist auch ein Grund, warum es Menschen gibt, die ständig irgendetwas tun und
zufrieden damit sind. Sie haben in ihrem Unterbewusstsein gespeichert, dass alles richtig ist,
was sie machen. Auch wenn sie andere dadurch benachteiligen.

Dies nennt man auch Prägung. Ein jeder Mensch hat durch seine ersten Lebensjahre eine Prägung.
Und an seiner Prägung ist jeder Mensch auch mit unterschiedlichen Anteilen selbst beteiligt.

Wie gesagt, hat diese Prägung einen ganz entscheidenden Einfluss auf unsere Gefühlslage.
Wer das möchte, kann sich jedoch auf den Weg machen und durch bewusstes leben und erleben
in Teilbereichen seine Prägung dort verändern, wo es ihm wichtig erscheint.

23.05.2020 22:04 • x 4 #8561


HaZelGreY
Zitat von Hotin:
Entweder sie lassen alles so, wie es ist.
Oder sie beginnen Ihre früher gemachten Erfahrungen um neue Erfahrungen, die sie
heute machen zu ergänzen und da, wo es sinnvoll ist zu korrigieren.

Dieses zu korrigieren bedeutet viel Zeitaufwand und Denkarbeit.
Der Aufwand lohnt sich aber immer, weil dadurch Denkblockaden teilweise wie von Zauberhand
beseitigt werden.


Wahnsinnig interessant.
Vielen Dank dafür.
Eine Frage stellt sich mir dann allerdings.
Wie mache ich neue positive Erfahrungen um die negativen zu korrigieren?
Ich meine wenn im Unterbewusstsein der negative Film läuft während ich etwa tue, z. B. Wenn ich auf der Arbeit bin, habe ich häufig Panik, so gehe ich unterbewusst mit dieser Vorahnung dran, merke dann nach gewisser Zeit wie angespannt ich wieder bin und verkrampfe mich, fühl mich unwohl und es fällt mir schwer ruhig zu bleiben.
Dann ist das ja dann wieder eine negative Erfahrung, die gespeichert wird.
Ich meine wie ist es möglich, da dann etwas positives abzuspeichern und die Denkweise zu ändern.
Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken und du verstehst wie ich das meine....

23.05.2020 22:14 • x 3 #8562


A


Hilfe-Thread bei Panikattacken

x 3


Hotin
Zitat von HaZelGreY:


Es ist nicht ganz einfach auf Deine Fragen zu antworten.
Ich erkläre vieles an Hand von Beispielen. Ich bin kein Arzt und kein Wissenschaftler.
Daher beschreibe ich immer wieder Zusammenhänge, die ich selbst oder andere gemacht haben,
mit denen ich intensiv gesprochen habe.
Zitat:
Wie mache ich neue positive Erfahrungen um die negativen zu korrigieren?


Ich versuche das am Beispiel einer sozialen Angst zu erklären.
Neue positive Erfahrungen machst Du, indem Du versuchst mit neuen Menschen irgendwie
in Kontakt zu kommen. Jeder, der immer mit dem Vorurteil gelebt hat, Die mögen mich nicht
oder Die sind bestimmt alle komisch, wird mit Sicherheit auch die positive Erfahrung machen.
Genaugenommen sind die richtig nett, wenn ich mal länger mit denen rede. Die haben sogar
teilweise die gleichen Probleme wie ich auch.

Damit hast Du eine oder mehrere positive Erfahrung(en) gemacht.
Wenn ich nun sage damit kannst Du die negativen Erfahrungen korrigieren wäre das teilweise falsch.

Weil, so geht das im Unterbewusstsein nicht. Das Unterbewusstsein vergisst nichts. Folglich bleiben
die negative Erfahrungen von früher erhalten und es kommen eine oder mehrere positive
Erfahrungen dazu.
Nun kannst Du Dir selbst beantworten. Wie viele positive Erfahrungen benötigst Du, wenn Du
30 negative Erinnerungen hast, um Deine allgemeine Entscheidungslage im Bewusstsein zu ändern?

Bei zwei Positiven steht es 30 : 2. Bei acht positiven Erfahrungen steht es 30: 8 zu Gunsten der
ängstlichen Erinnerungen.
Ab wann bist Du bereit, zu akzeptieren, dass Deine negative Einstellung nicht die allein richtige ist?
Zitat:

Ich meine wenn im Unterbewusstsein der negative Film läuft während ich etwa tue, z. B. Wenn ich auf der Arbeit bin, habe ich häufig Panik, so gehe ich unterbewusst mit dieser Vorahnung dran, merke dann nach gewisser Zeit wie angespannt ich wieder bin und verkrampfe mich, fühl mich unwohl und es fällt mir schwer ruhig zu bleiben.


Im Unterbewusstsein läuft kein Film. Das Unterbewusstsein ist ein Daten- und Gefühle-Speicher
der nicht denkt.

Du sprichst von einer anderen Bewusstseinsebene. Wir können gleichzeitig in mehreren
Ebenen denken. Vermutlich entsteht daraus auch das so gefürchtete Gedankenkreisen.
Ich denke, es wird so sein, dass Du während der Arbeit versuchst auf einer oder mehreren Ebenen
parallel weiter zu denken.
Dies machen wir Menschen, wenn wir für Probleme scheinbar noch keine Lösungen gefunden
haben. Das nimmt uns Kraft und Konzentration für unsere Haupttätigkeit.
Zitat:
Dann ist das ja dann wieder eine negative Erfahrung, die gespeichert wird.


Für mich ist das keine negative Erfahrung. Für mich ist das eine neutrale Erfahrung.
Wenn Du Dich überlastest, dann rappeln Deine Nerven. Mich wundert das nicht.

Zitat:
Ich meine wie ist es möglich, da dann etwas positives abzuspeichern und die Denkweise zu ändern.
Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken und du verstehst wie ich das meine....


Ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden.
Mit denken allein, kannst Du gar nichts Positives abspeichern.
Positives kannst Du abspeichern, wenn Du handelst, also etwas tust, etwas ausführst.
Außerdem kannst Du Positives abspeichern, wenn Du einen Gedanken eindeutig entscheidest.
Egal, ob Du Dich für etwas oder eindeutig gegen etwas entscheidest. Wichtig ist, dass Du Dich für etwas
Bestimmtes eindeutig entscheidest. Eindeutige Entscheidungen machen ein positives Gefühl. Daran erinnert
sich Dein Unterbewusstsein.
Ich habe entschieden.
Gleichzeitig beendest Du mit einer eindeutigen Entscheidung die Denkarbeit auf einer Unterebene.
Die dadurch freiwerdende Energie kannst Du dann für Deine Haupttätigkeit nutzen.

23.05.2020 23:40 • x 1 #8563


R
Guten Morgen!
Ich hoffe ihr hattet eine erholsame Nacht.
Gestern war ich aktiv, habe einiges geschafft. War zufrieden.
Heute morgen geht's mir wie immer morgens. Naja ist halt so.
Hab eine Frage.
In den nächsten 2 Wochen stehen viele belastende, aufwühlende Dinge in meinem Leben an. Die Masse ist erschlagend aber auch einzelnes, wie z.B. ein MRCP bei mir, lässt unwillkürlich Panik in mir aufsteigen.
Habt ihr Tipps z.b. zur Gedankenhygiene, wie ich mich jetzt nicht 2 Wochen in alles reinsteigere?
Vielen Dank!

24.05.2020 06:48 • x 1 #8564


Calima
Zitat von rotezora2k:
Gestern war ich aktiv, habe einiges geschafft. War zufrieden.

Klasse! Ich finde die Veränderung in deinem Denken und Tun großartig!

Der Spruch meiner besten Freundin ist immer: We will cross that bridge when we get to it. Ich versuche, mir das zu eigen zu machen, wenn etwas Blödes/ Schwieriges bevorsteht und erlaube mir nicht, drüber nachzudenken, bis der Tag gekommen ist.

Wenn der Gedanke daran hochkommt, schiebe ich ihn weg und probiere, ihn durch einen anderen, angenehmen zu ersetzen oder etwas zu tun. Dabei sage ich mir, dass ich mich erst dann sorgen will, wenn es soweit ist.

Das klappt zumindest bis zum Abend vor dem Ereignis ganz gut, mittlerweile auch oft schon bis zum Ereignis selbst. Es ist tatsächlich Übung.

Meist kommt es ja sowieso anders, als man sich ausgemalt hat, von daher hilft mir das Wissen, dass ich mich nicht vorher verrückt machen muss, weil es eh nichts bringt außer Angst. Und selbst wenn es blöd läuft, reicht es immer noch, ab dann drüber nachzudenken.

Im Gegensatz zu vielen anderen Aussagen hier im Forum halte ich das Verdrängen von Angstgedanken für sehr hilfreich. Ich glaube nicht, dass mir meine Angst etwas sagen will, auch wenn sie sicherlich Ursachen hat. Meine Erfahrung ist, dass es mir immer schlechter ging, je mehr ich mich mit der Angst beschäftigt habe und dass es Schritt für Schritt besser wurde, je weniger ich sie zugelassen habe.

Kennst du das Bild, wenn jemand etwas nicht hören will und sich die Ohren zuhält und dabei laut singt? Das habe ich in der Anfangsphase meiner Heilung oft gemacht, wenn sich doofe Gedanken nicht abschütteln lassen wollten. Dabei habe ich meist versucht, ein Bild zu erzeugen, indem ich z.B. Grüne Wiese, weißes Pony gesungen habe.

Ja. Das ist gaga;).

24.05.2020 07:45 • x 2 #8565


R
Zitat von Calima:
Klasse! Ich finde die Veränderung in deinem Denken und Tun großartig!Der Spruch meiner besten Freundin ist immer: We will cross that bridge when we get to it. Ich versuche, mir das zu eigen zu machen, wenn etwas Blödes/ Schwieriges bevorsteht und erlaube mir nicht, drüber nachzudenken, bis der Tag gekommen ist.Wenn der Gedanke daran hochkommt, schiebe ich ihn weg und probiere, ihn durch einen anderen, angenehmen zu ersetzen oder etwas zu tun. Dabei sage ich mir, dass ich mich erst dann sorgen will, wenn es soweit ist. Das klappt zumindest bis zum Abend vor dem Ereignis ganz gut, mittlerweile auch oft schon bis zum Ereignis selbst. Es ist tatsächlich Übung. Meist kommt es ja sowieso anders, als man sich ausgemalt hat, von daher hilft mir das Wissen, dass ich mich nicht vorher verrückt machen muss, weil es eh nichts bringt außer Angst. Und selbst wenn es blöd läuft, reicht es immer noch, ab dann drüber nachzudenken.Im Gegensatz zu vielen anderen Aussagen hier im Forum halte ich das Verdrängen von Angstgedanken für sehr hilfreich. Ich glaube nicht, dass mir meine Angst etwas sagen will, auch wenn sie sicherlich Ursachen hat. Meine Erfahrung ist, dass es mir immer schlechter ging, je mehr ich mich mit der Angst beschäftigt habe und dass es Schritt für Schritt besser wurde, je weniger ich sie zugelassen habe.Kennst du das Bild, wenn jemand etwas nicht hören will und sich die Ohren zuhält und dabei laut singt? Das habe ich in der Anfangsphase meiner Heilung oft gemacht, wenn sich doofe Gedanken nicht abschütteln lassen wollten. Dabei habe ich meist versucht, ein Bild zu erzeugen, indem ich z.B. Grüne Wiese, weißes Pony gesungen habe.Ja. Das ist gaga;).


Dankeschön!

Hihi ja das Bild kenne ich.
Ich stelle mir manchmal meine Angst wie einen kleinen wütend tobenden Schlumpf vor, das führe ich so ad absurdum, dass ich es schaffe manchmal drüber zu grinsen.
Die nächsten 2 Wochen sind aber u.a von, überspitzt gesagt, Leben oder Tod (meiner Mama) geprägt und da hilft mir sowas nicht. Trotzdem versuche ich das bei den kleineren Herausforderungen anzuwenden. Mein MRCP ist vorrangig nur zur Kontrolle, versuche alles soweit wegzuschieben, dass die größte Herausforderung ist 30 Minuten still in dem Teil zu liegen mit Herzrasen, alles andere kann ich eh nicht beeinflussen

Das stimmt, habe auch gemerkt je mehr ich versuche in die Angst zu fühlen, zu schauen was sie mir sagen will, desto tiefer falle ich in die Angst.
Ich glaube zu Anfang war die Angst wirklich auch ein Schutzmechanismus, endlich mal vom Gas zu gehen, endlich mal Hilfe anzunehmen.
Heute ist die Angst zum Großteil so verselbstständigt, dass sie kaum noch zum Schutz dient sondern in katastrophisieren und dem schwärzesten schwarz endet. Und durch meine Prägungen und Erfahrungen bin ich hervorragend im Schwarz malen. Aber das ist nicht hilfreich.

Ich habe mir ein 6 Minuten Tagebuch gekauft, bin noch bei der 70 Seiten Einführung. Ich denke das kann mir helfen wieder im Alltag positive Dinge zu sehen. Ich sehe alles Negative, ja auch das ist zum Teil ein Schutzmechanismus bei mir a la erkenne die Gefahr frühzeitig dann kannst du nicht böse überrascht werden, aber hilfreich ist auch das in dem Ausmaß nicht da kein Platz für Positives ist.
Kennst du die Art von Tagebuch?

24.05.2020 08:04 • x 1 #8566


Calima
Zitat von rotezora2k:
Die nächsten 2 Wochen sind aber u.a von, überspitzt gesagt, Leben oder Tod (meiner Mama) geprägt


Das ist natürlich sehr belastend und da darf auch Sorge sein. Vielleicht kann aber die Idee helfen, dass du jetzt gefragt bist, um ihr Kraft und Ruhe zu geben. Um es ebenfalls etwas überspitzt auszudrücken: Es geht um sie und nicht um deine Befindlichkeit. An ihrer Seite sein und Optimismus ausstrahlen ist das, was jetzt wichtig ist. Alles andere muss und kann warten. Und gerade wenn es nicht gut endet, sind gute Zeiten miteinander wichtig für beide. Für mich war die Gewissheit, für meine Mom dagewesen und sie so gut es mir möglich war, begleitet zu haben, unglaublich tröstlich. Und wenn alles gut wird, habt ihr noch viel mehr gewonnen. Jeder gute Moment im Leben zählt.

Das Tagebuch kenne ich nicht, aber Positives zu notieren ist ganz bestimmt eine gute Idee!

24.05.2020 08:20 • x 2 #8567


R
Zitat von Calima:
Das ist natürlich sehr belastend und da darf auch Sorge sein. Vielleicht kann aber die Idee helfen, dass du jetzt gefragt bist, um ihr Kraft und Ruhe zu geben. Um es ebenfalls etwas überspitzt auszudrücken: Es geht um sie und nicht um deine Befindlichkeit. An ihrer Seite sein und Optimismus ausstrahlen ist das, was jetzt wichtig ist. Alles andere muss und kann warten. Und gerade wenn es nicht gut endet, sind gute Zeiten miteinander wichtig für beide. Für mich war die Gewissheit, für meine Mom dagewesen und sie so gut es mir möglich war, begleitet zu haben, unglaublich tröstlich. Und wenn alles gut wird, habt ihr noch viel mehr gewonnen. Jeder gute Moment im Leben zählt. Das Tagebuch kenne ich nicht, aber Positives zu notieren ist ganz bestimmt eine gute Idee!

Meine Mum ist das Gegenteil von mir also was den Umgang mit Krankheiten und Ängsten betrifft. Für uns beide wäre der Umgang mit dem Mittelweg das Beste.
Aber ja, ich belaste sie täglich mit meinem Befinden...da ist kein Platz mehr für ihr Befinden....und damit in meinem Hirn ein Schutzmechanismus sich nicht mit den wirklichen tödlichen Dingen auseinandersetzen zu müssen.

24.05.2020 08:32 • x 1 #8568


Calima
Zitat von rotezora2k:
und damit in meinem Hirn ein Schutzmechanismus sich nicht mit den wirklichen tödlichen Dingen auseinandersetzen zu müssen.

Gut erkannt, denke ich. Und genau deswegen ist neues Handeln gefragt. Es gibt Dinge, die man verdrängen und Dinge, denen man sich stellen muss. Das mag Angst machen, ist aber total wichtig für das eigene Seelenheil.

Wenns dir gelingt, deine Befindlichkeiten für die nächsten Wochen hintenan zu stellen und deinen Job als Tochter anzunehmen, hast du unglaublich viel geschafft.

Auch das gehört zu deinem neuen, guten Leben: Das Wichtige vom weniger Wichtigen zu unterscheiden. Die letzten Jahre war deine Angst das Wichtigste, jetzt ist deine Mom dran.

Du hast selbst ein Kind, du weißt, wie viel Sorgen sich eine Mutter um ihr Küken macht. Das ändert sich auch nicht, wenn das Küken längst eine Henne ist. Du kannst das Schicksal deiner Mom nicht beeinflussen. Du kannst ihr aber zumindest für ein Weilchen die Last der Sorge um dich von den Schultern nehmen.

Das könnte phasenweise die größte schauspielerische Challenge deines Lebens werden . Aber die wird sich lohnen. Für euch beide.

24.05.2020 08:48 • x 3 #8569


R
Zitat von Calima:
Gut erkannt, denke ich. Und genau deswegen ist neues Handeln gefragt. Es gibt Dinge, die man verdrängen und Dinge, denen man sich stellen muss. Das mag Angst machen, ist aber total wichtig für das eigene Seelenheil.Wenns dir gelingt, deine Befindlichkeiten für die nächsten Wochen hintenan zu stellen und deinen Job als Tochter anzunehmen, hast du unglaublich viel geschafft. Auch das gehört zu deinem neuen, guten Leben: Das Wichtige vom weniger Wichtigen zu unterscheiden. Die letzten Jahre war deine Angst das Wichtigste, jetzt ist deine Mom dran. Du hast selbst ein Kind, du weißt, wie viel Sorgen sich eine Mutter um ihr Küken macht. Das ändert sich auch nicht, wenn das Küken längst eine Henne ist. Du kannst das Schicksal deiner Mom nicht beeinflussen. Du kannst ihr aber zumindest für ein Weilchen die Last der Sorge um dich von den Schultern nehmen.Das könnte phasenweise die größte schauspielerische Challenge deines Lebens werden . Aber die wird sich lohnen. Für euch beide.

Vielen lieben Dank für deine Worte!

24.05.2020 08:56 • x 1 #8570


HaZelGreY
Gestern Abend war ich laufen. Das ist übrigens mein neues Ritual.
Bisher klappt das ganz gut, egal wie es mir geht und wie sehr mein Herz und mein Körper auch meckert ich laufe.
Ich bin stolz, dass das so gut funktioniert.
Meine Unruhe dagegen ist so krass schlimm, vor allem morgens direkt beim aufwachen egal wieviel ich geschlafen habe, diese Unruhe macht mich wahnsinnig.
So gejammert, das musste ich gerade mal loswerden.
Wenn ich da mal was finden würde, dass das nicht direkt beim wach werden kommt und mir dann auch direkt Angst macht wäre ich dankbar.
Jammern fertig

24.05.2020 10:33 • x 3 #8571


Hotin
Zitat von HaZelGreY:
Gestern Abend war ich laufen. Das ist übrigens mein neues Ritual. Bisher klappt das ganz gut, egal wie es mir geht und wie sehr mein Herz und mein Körper auch meckert ich laufe.Ich bin stolz, dass das so gut funktioniert.
Meine Unruhe dagegen ist so krass schlimm, vor allem morgens direkt beim aufwachen egal wieviel ich
geschlafen habe, diese Unruhe macht mich wahnsinnig.So gejammert, das musste ich gerade mal loswerden.


Hallo HaZelGreY,

da hast Du Dir ein tolles Ritual ausgedacht. Behalte das Laufen bei. Auch nur
regelmäßig spazieren gehen gibt auf Dauer mehr Ruhe im Kopf.

Du kannst ja auch mal jammern. Wenn Du Dich nicht hängen lässt, dann ist es in Ordnung.

Zitat:
Wenn ich da mal was finden würde, dass das nicht direkt beim wach werden kommt und mir dann
auch direkt Angst macht wäre ich dankbar.


Die unangenehme innere Unruhe zeigt uns an, dass wir nicht entspannt geschlafen haben.
Angst muss Dir das nicht machen. Unser Gehirn ruht nicht. Es arbeitet auch nachts durch.
Deshalb solltest Du alles daran setzen, Deinem Kopf keine schwierigen Denkaufgaben für die
Nacht zu geben. Die Morgenunruhe zeigt an, das Denkaufgaben teilweise nicht gelöst wurden.
Das ist ja auch kein Wunder. Vieles kann man nicht lösen, ohne bewusst darüber nachgedacht
zu haben und vor allem kann man im Schlaf keine wichtigen Entscheidungen treffen.
Wenn Du es schaffst, tagsüber und vor allem abends weniger Sorgen und Probleme zu wälzen,
sollte es in der Nacht auch nicht mehr so stressig sein.
Es dauert allerdings einige Zeit, bis Du eine Technik entwickelst, Dich vor dem Einschlafen kurz
gedanklich herunter zu fahren.

Einen angenehmen Sonntag wünsche ich Dir

Bernhard

24.05.2020 11:19 • x 3 #8572


HaZelGreY
Zitat von Hotin:
Es dauert allerdings einige Zeit, bis Du eine Technik entwickelst, Dich vor dem Einschlafen kurz
gedanklich herunter zu fahren.


Ich danke dir, so habe ich das noch nicht gesehen. Ich denke diese massive Unruhe hängt an einigen Faktoren, wie z. B. Auch jetzt ohne Medikamente klar zu kommen und die gesamte Situation der Angst und Grübelei...
Deine Erläuterung werde ich mir merken und mal versuchen das so umzusetzen.

24.05.2020 11:25 • x 2 #8573


Hotin
Zitat von HaZelGreY:


Was für ein Bild hast Du von Dir selbst und was glaubst Du, wer oder was Dich steuert?

Kannst Du mit Dir selbst reden und Dich dadurch weitgehend selbst beruhigen?
Bei Problemen suchen wir Menschen oft das Gespräch mit anderen Menschen.
Das ruhige und bewusste Reden eines anderen Menschen (häufig ein Lebenspartner),
wirkt dann ausgleichend und beruhigend, weil man eine Stimme hört, die sich den
Bedenken und Ängsten bewusst entgegenstellt.

Diesen Effekt kannst Du auch alleine erzeugen.
Deshalb rede regelmäßig mit Dir selbst. Dadurch kannst Du Dich genauso beruhigen,
wie es jemand macht, der neben Dir sitzt? Oder wie es ein Arzt macht, wenn Du
Symptome hast, wo aber keine Krankheitszeichen erkennbar sind.

24.05.2020 11:43 • x 3 #8574


HaZelGreY
Zitat von Hotin:
Deshalb rede regelmäßig mit Dir selbst. Dadurch kannst Du Dich genauso beruhigen,


Das mache ich in der Tat, mein Problem ist nur, dass ich nicht glauben kann....
Weder den Menschen die mir helfen wollen noch meiner Stimme...

24.05.2020 11:49 • x 1 #8575


Hotin
Zitat von HaZelGreY:
Das mache ich in der Tat, mein Problem ist nur, dass ich nicht glauben kann....Weder den Menschen die mir helfen wollen noch meiner Stimme...


Dann bist Du nun aber offensichtlich an Deinem eigentlich Hauptproblem.

Warum kannst Du Deinen eigenen bewussten Entscheidungen nicht glauben?
Kannst Du das beschreiben?

24.05.2020 11:54 • x 2 #8576


Calima
Zitat von HaZelGreY:
Auch jetzt ohne Medikamente klar zu kommen und die gesamte Situation der Angst und Grübelei...


Eines meiner Lieblingslieder der Gruppe Schneewittchen, die in den 80-ern zu meinen musikalischen Sternen gehörten. Dieser Song ist jünger und mein heutiger Blumenstrauß an alle, die hier lesen:

24.05.2020 11:55 • x 2 #8577

Sponsor-Mitgliedschaft

HaZelGreY
Zitat von Hotin:
Warum kannst Du Deinen eigenen bewussten Entscheidungen nicht glauben?
Kannst Du das beschreiben?


Hmm, das ist schwer zu erklären.
Ich versuche zu glauben und mir erscheinen die Dinge die mir von außen gesagt werden und die auch medizinisch durchaus belegt sind als logisch und schlüssig, iwas in mir weigert sich aber das zu glauben.
Ich will es, nur ich kann es nicht.
Meine Stimme mit der ich sozusagen im Zwiegespräch stehe, sagt mir ich bin gesund es ist alles in Ordnung, das ist mal wieder meine Angst die es mir versucht schwer zu machen.
Du darfst das loslassen du musst dich nicht weiter darum kümmern.
Beruhige dich, atme tief durch, entspann dich, das Leben ist schön, etc.
Dann kommt der Punkt an dem meine körperlichen Empfindungen mir zeigen, dass mein Bewusstsein das nicht glauben soll, denn sonst wären diese Schmerzen etc. Nicht da.
Und auch wenn ich bewusst weiß, dass das von der Angst kommt, ich glaube es nicht wirklich.
Es ist echt schwer das in Worten auszudrücken.
Ich habe wohl Angst vor dem Leben und darin zu versagen.

24.05.2020 12:00 • x 3 #8578


Hotin
Zitat von HaZelGreY:


Was Du hier beschreibst, verstehe ich. Das habe ich auch nicht gemeint.
Wenn Dir Dein Körper Symptome und Schmerzen anzeigt, wirst Du nicht einfach sagen können.
Ich habe nichts. Das kannst Du zwar versuchen. Nur wird der direkte Weg auf dieses Ziel zuzugehen
kaum funktionieren.

Ich meinte etwas anderes. Unabhängig von Deinen Symptomen belasten Dich, so wie mich und andere
Menschen Gedanken, die Dir immer wieder dazwischenfunken. Und das ist nicht nur
nervig, sondern kann sehr zur Belastung werden.
Unabhängig von Deinen Krankheitssymptomen wird es bestimmt viele Male am Tag
Situationen geben, wo Dich ein Angstgefühl versucht zu warnen und versucht zu verhindern,
etwas Bestimmtes zu tun oder zu entscheiden.
Wie gehst Du mit diesen Ängsten um? Akzeptierst Du dann jeweils Deine Angst und sagst Du Dir dann.
Gut, dann mache ich das eben nicht. Oder was machst Du dann?

24.05.2020 12:17 • x 1 #8579


HaZelGreY
Zitat von Hotin:
Wie gehst Du mit diesen Ängsten um? Akzeptierst Du dann jeweils Deine Angst und sagst Du Dir dann.
Gut, dann mache ich das eben nicht. Oder was machst Du dann?


Ich habe keine Angst ohne körperliche Symptome.
Also nur Gedanken ohne das der Körper reagiert kenne ich nicht.

Oder wie meinst du das?

24.05.2020 12:19 • x 1 #8580


A


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Dr. Reinhard Pichler