Zitat von Trillo:Ist das Lernen damit umzugehen das Endergebnis oder wollen wir das los werden?
Mein erklärtes Ziel war immer, es loszuwerden. Ich wollte niemals akzeptieren, in diesen Zuständen zu leben. Akzeptanz war in anderen Bereichen nötig. Darin, mich als körperlich gesund zu akzeptieren und auf Arztgerenne zu verzichten. Darin, mir keine Beruhigung hinsichtlich irgendwelcher Symptome mehr zu holen - weder bei Ärzten, noch bei meinem Mann, noch bei Google, noch in Foren, sondern davon auszugehen, dass ich gesund bin.
Vor allem aber darin, dass ich mich in diesen Zustand hineinmanövriert habe und demzufolge die Einzige bin, die mich da auch wieder rausbringen kann. Akzeptieren, dass niemand mich retten wird außer mir selbst. Ärzte und Therapeuten haben ihre Aufgabe erfüllt, nun war ich dran.
Es wäre so schön, wenn irgendwer von außerhalb unser Problem lösen könnte. Das kann aber niemand. Kein Psychologe, kein Psychiater, kein Facharzt und auch kein Physiotherapeut. Vor allem auch kein Partner. Sie alle können uns bestenfalls ein paar Krücken reichen, aber heilen können sie uns nicht.
Und weil ich nicht in meinem Zustand bleiben wollte, habe ich überlegt, was dazu nötig ist, ein normales Leben zu führen. Bei mir waren das Dinge wie Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung, Sport und das Wiederaufnehmen von Aktivitäten.
Da ein großer Teil von diesen in direktem Zusammenhang mit meinem Gewicht stand, war Abnehmen der erste Schritt. Parallel habe ich mich zusammengerissen und mich nach Jahren des Egoismus als Wunscherfüllerin für die Bedürfnisse meines Mannes betätigt. Egal, welche Kapriolen meine Angst geschlagen hat
Das hat zur Heilung geführt. Und die ist weit mehr als das Zurechtgekommen mit Symptomen.
10.09.2020 08:32 •
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