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Hallo ihr Lieben,

ich leide seit geraumer Zeit und starker Angst vor Krankheiten. Das Schlimmste ist, ich entdecke etwas an mir und sofort setzt sich die Angstspirale in Gang. Ich bin auch in Psychologischer Behandlung. Leider hatte ich erst eine Sitzung und die nächste Sitzung ist erst in einer Woche .
Ich möchte wieder glücklich sein. Ich versuche mich abzulenken so gut es geht, immerhin habe ich 2 Kinder, die mich brauchen. Gestern sind wir eine große Runde Fahrrad gefahren, habe mich dabei auch an der Pedale gestoßen und nun blaue Flecke, was ja normal ist, sowie 3 Punkte, die aussehen könnten wie Petechien. Ich schreibe extra könnten, weil ich mir nicht mal sicher bin. Sie sind sehr blass von der Farbe her, eher rosa und lassen sich nicht wegdrücken. Ja, mein Kopf spielt mir wieder einen Streich. Ich weiß das eigentlich, aber die Gedankenspirale kreist schon wieder um so eine böse Krankheit wie Leukämie.
Heute Nacht hatte ich dann natürlich starkes Herzrasen, wurde oft wach davon und konnte kaum schlafen. Bin wie gerädert und muss natürlich auch noch arbeiten.
Hat jemand Tipps, wie man sich am besten runter fährt?

Ich bin über jede Hilfe dankbar.

Liebe Grüße

03.04.2024 08:08 • 03.04.2024 #1


2 Antworten ↓


@LilaWolke3012 Das Herzrasen ist aufjedenfall deiner Angst geschuldet und da brauchst du keine Krankheit hinein interpretieren.

Diese Punkte auf der Haut brauchen dir auch erstmal keine Angst machen. Du hast mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit keine Leukämie. Beobachte diese Punkte und wenn du Gewissheit brauchst und es nicht mehr aushälst, kannst du ja den Hausarzt einmal draufschauen lassen und ihm im gleichen Atemzug von der Leukämie Angst erzählen.

Zum herunterkommen nach einer schlaflosen Nacht hilft wahrscheinlich nur Schlaf. Aber gegen Ängste kannst Du natürlich einiges tun. leichtes Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, regelmäßige Atemübungen (4 Sekunden ein, 4 Sekunden anhalten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden anhalten). Du kannst einen kleinen Spaziergang in der Natur machen oder etwas beruhigende Musik hören oder einen beruhigenden Tee trinken. Das sind spontan Dinge, die mir einfallen.

in der Therapie solltest du den Vorfall aufjedenfall ansprechen. Meine Therapeutin fragt mich dann immer, wie wahrscheinlich es ist, dass meine angst wahr ist und welche Befürchtung ich habe. Meine schlimmste Befürchtung ist immer eine unangenehme Behandlung wie zB Chemotherapie oder eine Operation oder eine Katheteruntersuchung. Und dann folgt noch die Befürchtung zu sterben. Beides erstmal extrem unwahrscheinlich und von da aus kann man dann überlegen, warum ich diese Befürchtung habe. In meinem fall ist es zum beispiel, dass ich angst habe, vor dem Tod nicht alles erreicht zu haben, was ich erreichen will. Ich habe immer das Gefühl, noch zu wenig erlebt zu haben. und deshalb hab ich dje Angst, jetzt schon zu sterben.

Was mir allerdings am meisten geholfen hat, da meine Ängste zu groß wurden, waren Medikamente. Ich nehme seit einiger Zeit welche und bin recht ruhig im Kopf geworden. Das tut ganz gut.

@NochSoEiner ich danke dir von Herzen für deine ausführliche Antwort. Deine Ängste gleichen sich so sehr mit meinen. Ich habe auch Angst nicht alles zu erreichen und ich möchte doch auch noch so viel reisen.
Aber wie du schon sagst, dass sich die Befürchtungen bewahrheiten, ist eher unwahrscheinlich und dennoch ist diese Angst davor so groß. Manchmal spielt uns der Kopf da einen wahnsinnigen Streich.
Ich hoffe, dass wir diese Angst bald besiegen können und aus der Spirale rauskommen. Dass dir Medikamente geholfen haben, ist doch durchaus positiv. Vielleicht sollte ich das auch mal ansprechen.




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Dr. Christina Wiesemann
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