So, ich habe jetzt das Ergebnis meines Langzeit-EKGs erhalten.
Es wurden etwa 300 VES (ventrikuläre Extrasystolen) aufgezeichnet.
Man konnte erkennen, dass sie besonders beim Spaziergang und am Abend auftraten.
Mein Kardiologe hat mir erklärt, dass es gefährliche und ungefährliche VES gibt. Ich habe die ungefährlichen, auch wenn sie sehr unangenehm sind vor allem, weil ich sie alle deutlich spüre.
Zu Salven meinte er, dass diese auch bei einem gesunden Herzen vorkommen können. Sie aufzuzeichnen ist allerdings schwierig, da sie nicht täglich auftreten.
Bei mir wurden auch ein paar Couplets festgestellt, aber auch diese seien laut ihm harmlos.
Er sagte, ich solle mir wirklich keine Sorgen machen und versuchen, die VES zu akzeptieren. Es sei wirklich extrem selten, dass dadurch gefährliches Kammerflimmern entsteht weil mein Herz ja gesund ist.
Und auch kammertachykardie ist extrem selten selbst wenn man ein paar Salven hat.
Im Internet findet man leider oft Horrorgeschichten, die absolut nicht der Realität entsprechen. Deshalb hat er mir geraten, solche Artikel nicht mehr zu lesen. Ich wurde bereits mehrfach gründlich untersucht. Ein Belastungs-EKG hält er anders als das Krankenhaus nicht für notwendig – außer ich selbst wünsche es, dann kann ich es jederzeit bei ihm oder meinem Hausarzt machen lassen.
Ich habe ihn auch wegen Betablockern gefragt, aber da meine VES ungefährlich sind und mein Blutdruck ohnehin schon oft eher niedrig ist, möchte er mir keine verschreiben. Die Gefahr von dauerhaften Kreislaufproblemen deswegen wäre zu hoch, und das könnte meine Angst noch verstärken. Deshalb ein klares Nein.
Ich muss wirklich lernen, mit den VES umzugehen. Aber es fällt mir schwer – besonders jetzt, da ich sicher weiß, dass es wirklich VES sind und ich leider vor einiger Zeit zuvor viele falsche Informationen dazu gelesen habe. Trotzdem will ich daran arbeiten.
Es ist natürlich aber auch sehr belastend, dass ich jede einzelne spüre. Aber laut meinem Kardiologen haben viele Menschen VES – sie bemerken sie nur nicht, weil ihr Fokus nicht darauf liegt.
Und auch wenn man sie spürt, kann man lernen, mit ihnen zu leben.
Ich hoffe deswegen dass ich wirklich schaffe nicht mehr in Panik deswegen zu verfallen.
Aber es wird ein langer Weg werden.