Zitat von NochSoEiner:Ich habe gerade beim Film schauen etwas zusammengezuckt und merkte in der Brust schon, dass gleich so eine Pause im Puls kommt. Ich hab Zeige- und ...
Das bin exakt ich, als ich das erste Mal meine Extrasystolen bemerkte. Eigentlich setzt das Herz nicht aus, sondern füllt sich wieder mit Blut, was eben etwas dauert und weshalb der Schlag nach einer ES sich kräftiger anfühlt. Vielleicht hilft dir das weiter: ES sind kein Defizit oder gar eine Störung. Praktisch jedes Langzeit-EKG weltweit zeichnet irgendwann bei jedem Menschen Extrasystolen auf. Rund 30 % der Menschen nehmen ihre ES wahr. ES fühlen sich extrem eklig und bedrohlich an, obwohl sie völlig harmlos sind.
Ich habe ca. 1 Jahr gebraucht, um sie als nahezu irrelevant anzusehen. Ich spüre nach wie vor die meisten, aber sie sind mir im Grunde egal. Zudem hatte ich auch mal salvenartige Anfälle: praktisch eine halbe Minute durchgehend ES. Und ich lebe immernoch
Mittlerweile empfinde ich Schluckauf viel quälender. Was ich sagen will: auch wenn es am Anfang schwer ist, kannst du mit etwas Arbeit völlig glücklich und unbeschwert mit Extrasystolen umzugehen lernen. Und: manchmal (nach Wochen/Monaten/Jahren) verschwinden sie wieder oder werden weniger.
Probiere dich aus, was Lifestyle und Lebensmittel angeht. Mir hat Sport geholfen, meine ES sind nach dem Joggen manchmal 2 Tage lang komplett weg. Oder Ausgehen/Ablenkung. Wenn du sie dabei trotzdem merkst, dann bist du nicht bei der Sache, sondern beim mentalen Scannen des Körpers.
Insgesamt dauert es einfach, bis sie einem völlig egal sind. Und ja, es dürfen auch mal Tage da sein, an denen man an ihnen verzweifelt, man ist ja immernoch ein Mensch.
Was kann die Medizin gegen das Leid tun? Ablation. Die einzige Methode, die durch Veröden der Nervenstränge diesen Mechanismus lahm legen kann. Sollte man es tun? Lieber nicht, es sei denn, man hat so viele (20k aufwärts täglich), dass es Sinn machen würde. Eine Ablation ist aber eine OP am Herzen und man sollte das daher immer mit dem Arzt abwägen. Oft wird zunächst ein schwach dosierter Betablocker verschrieben.
Oder eben geschaut, ob nicht andere Faktoren als Verstärker in Frage kämen (Medis, Schilddrüse, Kalium-/Magnesiummangel, Blutdruck etc.).