N'Abend alle zusammen,
ich verfolge diesen Thread schon seit einigen Tagen und habe immer wieder überlegt, ob ich auch mal schreiben soll oder nicht. Auch ich leide wohl unter einer Herzneurose. So richtig angefangen hat das im Oktober letzten Jahres und teils sind, meiner Meinung nach, die Ärzte Schuld dran. Ich hatte im Oktober letzten Jahres kurz vor meinem Geburtstag eine Panikattacke auf der Arbeit (habe ich erst vor 2 Monaten erfahren, dass es eine Panikattacke war - als es passiert ist dachte ich an einen Herzinfarkt) - der Auslöser ist mir bis heute unbekannt. Stress durch die erneute Arbeitsaufnahme und der dadurch entstandene neue Rhythmus, die Müdigkeit... Kann vieles gewesen sein. Ich habe versucht es zu unterdrücken bis zum Feierabend und bin danach direkt zum Krankenhaus gefahren. Auf dem Weg dahin fühlte es sich an als würde mir man den Boden unter den Füßen wegreißen und als würde ich gleich ohnmächtig werden und sterben. Ich hab meine gesamte Konzentration gebraucht nicht umzukippen und in Ohnmacht zu fallen. Endlich angekommen wurde ich wohl nicht ernstgenommen und wurde zur ärztlichen Notaufnahme geschickt, wo ich 2 Stunden im Wartezimmer verbracht habe bis endlich mal ein Arzt kam. In den 2 Stunden habe ich mich versucht zu beruhigen, aber auch nicht versucht mich allzu sehr zu entspannen, weil ich dachte das ich sonst einfach wegkippe und es dann um mich geschehen wäre. Nachdem ich dann auch mal aufgerufen wurde habe ich dem Arzt meine Situation erklärt und das ich die Befürchtung habe einen Herzinfarkt zu erleiden und er mich nicht mal vernünftig untersucht hat. Er hat mich angehört, meinte dann nur, dass ich zu jung wäre einen Herzinfarkt zu erleiden und schickte mich ohne Untersuchung einfach wieder nach Hause. Genau das ist mir danach weitere 2 x passiert. Einmal bei meinem Hausarzt und einmal bei meinem alten Hausarzt an meinem früheren Wohnort. Ich wurde jeweils ohne Untersuchung nach Hause geschickt und ich denke das war auch teils der Auslöser für meine Herzneurose. In der Zeit, wo ich von Hausarzt zu Hausarzt gegangen bin, vergingen mehrere Monate und ich wollte nur wissen, was mit mir los ist und was in meinem Körper passiert, aber keiner hat mich ernst genommen bzw. wollte mich behandeln. Und ich habe dann auch den Fehler gemacht nach meinen Symptomen zu googeln und ich denke das hat dann auch einen guten Beitrag dazu geleistet, dass sich meine Herzneurose manifestiert hat. Aber was hätte ich tun sollen? Ich wollte wissen, was mit mir los ist und keiner wollte es mir sagen. Ich bin dann vor 2 Monaten bei einem Internisten gelandet, der sich wirklich grandios um mich gekümmert hat. Ich hab ihm mein Leiden geschildert, er hat diverse EKGs gemacht und hatte auch die Vermutung, nach meiner Erklärung zu urteilen, dass ich wohl im Oktober eine Panikattacke hatte und all meine Symptome etc. eher für eine Angststörung sprechen. (Die EKGs waren alle in Ordnung) Ich war auch noch bei einem Kardiologen, der neben weiteren EKGs auch einen Herzecho durchgeführt hat und auch er bestätigte mir, dass an meinem Herz alles in Ordnung sei. Er hatte nur eine angeborene kurze Übergangsphase zwischen Kammer und noch was erkannt (ich erinnere mich nicht mehr an die Begriffe) und das sowas Herzrasen auslösen könnte, doch konnte er kein Anzeichen dafür im 24h-EKG sehen und versicherte mir, dass es mir keine Probleme bereiten würde. Schließlich würde ich mein ganzes Leben schon damit leben und bis jetzt hatte ich auch keine Probleme mit.
Ich bin momentan noch bei der allgemeinen Krankengymnastik und bei meinem ersten Besuch hatte ich auch dort meine Beschwerden erläutert und der nette Herr sagte, dass der Brustmuskel links so verklemmt und verspannt sein könnte, dass er herzinfarktähnliche Symptome hervorrufen kann. Dann hat er den Muskel mit festem Druck hier und da gelockert und seitdem sind die Beschwerden an sich weg. Ich hab nur sehr oft das Gefühl, dass sich meine linke Brustseite total verspannt und zusammenzieht (als würde es gleich zucken), wenn ich nur daran denke, dass ich gleich einen Herzinfarkt oder einen plötzlichen Herzstillstand erleiden könnte. Das alles hat mich seit Oktober nun so sehr mitgenommen, dass ich den Gedanken nicht mehr loswerde... Auch hatte ich vor 2 Wochen ein Erstgespräch mit einer Therapeutin, die mich sehr gut darüber aufgeklärt hat, was eigentlich eine Angststörung ist und wie sie entstehen kann. Ich hoffe, sie kann mir helfen, dass ich es schaffen kann diese Gedanken abzustellen und mich wieder auf die wichtigen und spaßigen Dinge in meinem Leben konzentrieren kann. Den nächsten Termin habe ich leider erst nächste Woche und bin schon gespannt drauf, was sie mir alles zu erzählen hat. In der Hinsicht bin ich dann schon ein sehr wissbegieriger Mensch.
Puuuuh, jetzt ist der Text auch schon sehr lang geworden. Seit Anfang des Jahres sind noch viele weitere Dinge passiert (mehrmalige Krankenhausbesuche, ebenfalls Atemnotprobleme etc.), aber wenn ich das jetzt auch alles erzähle, wird der Text noch länger und länger und so viel lesen will sicherlich auch keiner
Ich bedanke mich herzlich bei jedem hier, der sich das hier durchliest. Bei weiteren Fragen etc. stehe ich gerne zur Verfügung und bei Interesse kann ich euch auch auf dem Laufenden halten. Ich drücke jedem die Daumen, dass er mit dieser miesen Krankheit fertigwird und Kopf hoch! Wir dürfen uns davon nicht so unterkriegen lassen.
Liebe Grüße,
D.
03.07.2019 23:02 •
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