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Zitat von Jerry1910:
Punkt Nummer zwei ist, was mir öfter sauer aufstoßen tut. Sätze wie hört auf zu grübeln sind total kontraproduktiv. Es handelt sich um eine Angststörung, in vielen Fällen generalisiert. Hier hat das nichts mehr damit zu tun, dass man einfach aufhören kann und alles wird gut. Oder weshalb gibt es ärztliche Profis, die sich jeden Tag damit beschäftigen? Zudem ist mit das erste, dass man in einer Therapie mitbekommt, dass solche Sätze überhaupt nichts bringen und die Menschen eher unter Druck setzen und in die Verzweiflung treiben, weil sie sich dann fragen, warum sie nicht eben einfach aufhören können zu grübeln. So funktioniert das Spiel aber nicht.


Was denkst du denn was ein Profi macht, wenn der Patient nicht mitspielt und infolge dessen der Patient nicht geheilt werden kann? Ich habe den Eindruck, dass die meisten Angstpatienten von einer Therapie ein Wunder erwarten, dass die Heilung automatisch kommt, wenn ich nur genügend Sitzungen hatte. Das funktioniert so nicht.

Flow hat es etwas drastisch ausgedrückt, aber im Grunde hat er recht. Die Heilung beginnt beim Patienten erst dann, wenn er von sich selbst aus zur Überzeugung gelangt ist, dass er diese Überzeugung tief in sich hineinlässt und diese anfängt zu leben. Du kannst soviel Sport machen und fit wie ein Turnschuh sein, kerngesund vom Arzt nach Hause kommen, auf jede erdenkliche rationale Art und Weise gesund sein. Solange aber die Überzeugung nicht da ist, kommt man aus der Nummer nicht heraus.

Die Grübelei ist ein über Monate oder Jahre angewöhntes Fehlverhalten. Das verlernt man nicht durch ein Medikament, auch nicht in dem man beim Therapeuten Sitzungen vollzieht. Diese Maßnahmen sollen dir Zeit verschaffen, dass du die Kraft und Ausdauer aufbringen kannst, diese Überzeugung zu entwickeln.

Dagegen hilft nur so oft es nötig ist, die Grübelei zu durchbrechen, sich den Symptomen zu stellen und sie herauszufordern. Ein neuer Denkprozess muss entstehen. Du weißt z.B. dass du kerngesund bist, dass dein Herz erst vor ein paar Wochen untersucht wurde. Du kannst beim nächsten Stechen wieder in die Grübelei verfallen oder wenn du merkst dass du grübelst, denkst du an die zurückliegende Untersuchung und stellst fest, dass es es keinen weiteren Grund gibt sich näher damit zu befassen. Das stechen hört auf, du lebst noch. Das ist die Essenz die zur Heilung nötig ist. Und das wird noch und nöcher so oft wiederholt bis sich diese Art zu denken verselbstständigt. Es ist die gleiche Art und Weise wie man sich diese Grübelei erst angewöhnt hat.

Es hilft auch nicht, wenn man ansich weiß was falsch läuft. Ich kann in der Theorie auch wissen wie ich ein Flugzeug fliegen kann. Aber wenn ich nicht selbst im Flieger sitze und Fliege kann ich dieses Wissen auch nicht anwenden.

Ich weiß, jeder Mensch hat einen leichten Hang dazu eine Schneeflocke zu sein und nur bei ihm ist es anders als bei anderen. Es ging mir damals genau so. Es ist aber nun mal so, dass wir physiologisch obwohl genetisch nicht verwandt immer noch der gleichen Spezies angehören und diese teilt nahezu alle Krankheiten auf die gleiche Weise, zwar in unterschiedlichen Schweregraden aber zumindest das was ich hier im Forum zu lesen kriege sind nahezu alle mit ihren Problemen mehr oder weniger auf einem Level.

Ich selbst bin auch nicht 100% frei davon, aber ich bewege mich irgendwo zwischen 95 - 99%. Eine absolute Heilung davon gibt es nicht. Man hat irgendwann in seinem Leben eine Tür aufgemacht, die man besser hätte geschlossen gelassen. Was wir nur tun können ist so gut es geht lernen mit merkwürdigen Empfindungen umzugehen und mental soweit fit zu sein, dass wir sie zwar durchstehen müssen, sie uns aber nicht nachhaltig weiter beschäftigen.

Zitat von Isie:
Naja wenn man ganz ehrlich ist, ist es aber der richtige Weg. Selbstverständlich kann man das nicht auf alle Formen Psychischer Erkrankungen beziehen aber bei einer Angststörung vor allem bei einer Herzneurose (vorausgesetzt man ist untersucht wurden) ist es nunmal fakkt das hier im Forum immer wieder ...

Hi Isie, sorry. Aber das ist zu einfach ausgedrückt. Natürlich habt Ihr vollkommen recht mit der Kernaussage, dass man mit dem Grübeln aufhören muss. Aber schau doch genau deinen Text an, was du alles erlebt und durchgemacht hast um dahin zu kommen, wo du bist. Und jetzt wollt Ihr mit diesen Phrasen den Leuten einfach die Weisheit und Lösung präsentieren? Wenn das so einfach wäre hätte niemand ein Problem und wie du selbst gesagt hast konntest du es am Anfang auch nicht glauben. Ich glaube hier wirklich mehr an meinen Therapeuten, der ganz klar sagt, dass man den Menschen mit solchen Sprüchen nicht wirklich hilft. Du hast viel Therapie mitgemacht und bestimmt auch vieles mitgenommen an Strategien und Möglichkeiten eben genau mit dem Grübeln aufzuhören. Das funktioniert nur, wenn man sein Denken selbst umprogrammiert und das ist ein Prozess, der viel Willenskraft verlangt. Da sind Hilfen und Therapeuten eine sehr gute Wahl und nicht irgendwelche Vorwürfe, die nichts anderes Aussagen als stellt euch nicht so an. Es ist und bleibt eine Krankheit. Die einen schaffen es so, die anderen so. Ein Patentrezept existiert nicht. Bitte nicht falsch verstehen, ihr liegt mit eurer Aussage komplett richtig. Aber eben für euch. Nicht für den Rest der Welt. Trotzdem danke für eure stets sehr hilfreichen Kommentare

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Herzneurose oder Anzeichen auf Herzinfarkt?

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Zitat von NaNaMi:
Es gibt einen Grund für eine Angstörung und dieser Grund muss gefunden werden.
Einfach aufhören klappt nicht.


Meist gibt es eben nicht diesen einen Grund. Oft ist es ein Zusammenspiel vieler Ereignisse.

Was will man jetzt aber machen wenn es genetisch ist? Was will man machen wenn man nie rausfindet warum es dazu geführt hat? Will man dann sein Leben lang in Angst leben? Blöde Frage ich weiß.... Will man natürlich nicht. Man wird aber nicht für alles eine Erklärung kriegen. Ich für meinen Teil weiß warum ich meine Panikstörung bekommen habe zumindest denke ich es. Bin ich jetzt aber zu 100 Prozent der alte? Nein weiß Gott noch lange nicht. Es wird nicht von heute auf morgen plopp machen und alles ist wieder bestens. Bei einer Angsterkrankung fängt man ab einen gewissen Punkt an seinen Körper (Hirn) auf eine völlig falsche Weise zu programmieren. Die erlernten (falschen) Muster muss man auch wieder Weg trainieren. Sowas brauch Zeit. Genau wie es auch Zeit brauch um in eine Angsterkrankung zu rutschen.... Die kommt nicht von heute auf Morgen die baut sich ebenso über einen längeren Zeitraum auf.

Zitat von Vendetta1981:
Was denkst du denn was ein Profi macht, wenn der Patient nicht mitspielt und infolge dessen der Patient nicht geheilt werden kann? Ich habe den Eindruck, dass die meisten Angstpatienten von einer Therapie ein Wunder erwarten, dass die Heilung automatisch kommt, wenn ich nur genügend Sitzungen hatte. Das funktioniert ...

Ich bin lange genug in Therapie um genau zu wissen, was die sagen und erwarten. Und ich bin oft genug durch die Hölle gegangen. Eine Therapie ist kein Kindergarten. Da geb ich dir vollkommen recht. Man muss an sich arbeiten. Aber Ihr müsst auch davon wegkommen zu glauben, dass das was bei euch funktioniert hat bei allen anderen funktioniert. Jeder Mensch ist ein Individuum. Es ist nicht wie bei einer Mandelentzündung, dass man sagt nimm die Tablette oder mache das und dann klappt das bei allen. Die Hintergründe einer Angststörung sind so verschieden wie die Menschen verschieden sind. Sich dann hinzustellen und zu behaupten ich habe das so gemacht, das ist der Weg. Ihr müsst das auch machen und hört auf zu grübeln. Das ist schlichtweg falsch und ehrlich gesagt enttäuschend. Denn jeder Mensch ist anders und von sich auf andere zu schließen ist kompletter Irrsinn. Ihr habt recht mit dem Ziel, aber nicht zwingend immer mit dem Weg. Und schaut wie lange Ihr gebraucht habt. Danach schaut bitte nicht auf die Herab, die selbst noch relativ frisch krank sind und Ihren Weg noch finden müssen. Angststörungen sind ein Lernprozess. Ich bin überzeugt, dass wir alle das gleiche denken und das gleiche wollen. Aber Leute verurteilen ist hier definitiv fehl am Platz. Natürlich kann ich mir vorstellen dass Ihr es langsam nicht mehr hören könnt. Aber niemand zwingt euch dazu. Der einzige Weg den Menschen zu helfen ist Ihnen zuzuhören und Ihnen die Tür zu öffnen, auch wenn Sie alleine durchgehen müssen. Aber manchmal dauert das eben und erfordert viel Zuspruch bis jemand beim Therapeuten sitzt. Wenn euch inzwischen dafür die Kraft fehlt dann kann ich nur sagen danke. Danke für alle was ihr getan habt und noch immer tut. Aber denkt bitte auch nach, wie es euch mal ging

@Isie Ich sehe das einfach anders so leid wie es mir tut. Vielen Angstpatienten ist ja bewusst das körperlich alles in Ordnung ist. Das ändert aber nichts an den Angstgedanken. Nehmen wir das absolut beste Angstsymptom schlechthin.. Die Depersonalisation und Derealisation. Wie soll man bitte seinen Fokus nach außen richten wenn man in einer dicken fetten Derealisation steckt? Das ist garnicht möglich denn den Fokus auf außen zu richten verschlimmert die Derealisation. Denn man zweifelt immer mehr an der Realität die einem durch die Derealisation ja sehr seltsam vorkommt. Sowas vertieft die Verzweiflung.

Automatische Angstgedanken sind zwangsgedanken die kommen obwohl man weiss das man körperlich gesund ist.

Wenn das so einfach ist würde ich gerne mal erfahren wie man denn enfach aufhört zu grübeln

Zitat von Jerry1910:
Und jetzt wollt Ihr mit diesen Phrasen den Leuten einfach die Weisheit und Lösung präsentieren?


Wie hättest du es denn sonst gerne? Nur weil ich Beethovens Fünfte vor mir liegen habe, kann ich sie noch lange nicht spielen. Dazu muss ich monate an Zeit und Übung aufwenden bis ich sie vielleicht mal spielen kann. Es sagt auch keiner dass es einfach ist, es wird lediglich mit dem Finger dort hingezeigt wo das Problem liegt.

Zitat von NaNaMi:
@Isie Ich sehe das einfach anders so leid wie es mir tut. Vielen Angstpatienten ist ja bewusst das körperlich alles in Ordnung ist. Das ändert aber nichts an den Angstgedanken. Nehmen wir das absolut beste Angstsymptom schlechthin.. Die Depersonalisation und Derealisation. Wie soll man bitte seinen Fokus nach außen ...

Da hast du vollkommen recht und es trifft den Nagel auf den Kopf. Du hast das Gefühl du kannst nicht anders. Da kommt die Kognitive Verhaltenstherapie ins Spiel. Dort lernst du nach und nach deine Gedanken und Verknüpfungen im Kopf umzuprogrammieren. Konntest du so eine Therapie bereits mal antreten?

Zitat von Vendetta1981:
Wie hättest du es denn sonst gerne? Nur weil ich Beethovens Fünfte vor mir liegen habe, kann ich sie noch lange nicht spielen. Dazu muss ich monate an Zeit und Übung aufwenden bis ich sie vielleicht mal spielen kann. Es sagt auch keiner dass es einfach ist, es wird lediglich mit dem Finger dort hingezeigt wo das ...

Ich hätte gerne die Eier Legende Wollmilchsau Aber so läuft das Leben nicht. Ich denke du verstehst meinen Text auch falsch. Es ist okay, wenn Ihr eure Erfahrungen teilt. Das gibt den Menschen Mut und Hoffnung. Aber erwartet nicht, dass sie deswegen geheilt sind oder euren Weg teilen. Es gibt kein Patentrezept. Mit euren Erfahrungen unterstützt Ihr super. Und das ist es was die Leute brauchen. Heilen müssen sie sich selbst und wirklich, ich kann es gerne tausend mal wiederholen, eine Therapie machen. Das sind ausgebildete Profis, die helfen können. Die Erkenntnis kommt meistens auf dem Weg und nicht hier im Forum

Zitat von Jerry1910:
Hi Isie, sorry. Aber das ist zu einfach ausgedrückt. Natürlich habt Ihr vollkommen recht mit der Kernaussage, dass man mit dem Grübeln aufhören ...


Mahlzeit!

Um ehrlich zu sein habe ich nie eine Strategie an die Hand bekommen um mit dem grübeln aufzuhören.

Im Gegenteil eine Psychologin in der TK meinte zu mir... Königsdisziplin bei einer Panikattacke ist sich auf den Boden zu legen und sich zu sagen.... Gut okay dann sterbe ich halt jetzt.... Damals dachte ich mir die ist doch nicht ganz sauber. Ich sterbe vielleicht wirklich wenn ich jetzt nicht zur Notaufnahme fahre. Was wollte sie mir damit aber sagen? Radikale Akzeptanz! Ist verdammt schwer und kriege ich natürlich nicht immer hin aber anders durchbricht man nicht den Kreislauf.

Man muss ehrlich zu sich sein wir alle wollen nunmal nicht wirklich sterben aber wir sind nicht unsterblich und mit Blutdruckmessen und den hundert anderen sachen von Vermeidungsverhalten verhindert man es auch nicht.

Angst verhindert nicht den Tot sondern nur das leben.... Würde Calima jetzt schreiben.

Und egal ob TK oder ambulante Therapie.... Nie hat mir einer gesagt mach dies oder das.... Selbst meine Ambulante Therapeutin wollte das ich meine Katastrophen Gedanken immer weiter denke sie wollte das ich verstehe das wenn ich einen Herzinfarkt bekomme und daran sterben sollte was ja immer meine Angst ist/war ich es nunmal nicht ändern kann.

Die Tatsache das jemand in diesem Thread wirklich wss mit dem Herzen hat ist fast ausgeschlossen weil wir zum Teil besser untersucht sind als Profisportler.

Egal was für eine Therapie ich hatte jeder Therapeut hat mir nie eine Lösung gegeben sondern nur Türen gezeigt.... Und da hat Vendetta recht öffnen und durchgehen kann man nur selber.

Zitat von Jerry1910:
Die Hintergründe einer Angststörung sind so verschieden wie die Menschen verschieden sind. Sich dann hinzustellen und zu behaupten ich habe das so gemacht, das ist der Weg. Ihr müsst das auch machen und hört auf zu grübeln. Das ist schlichtweg falsch und ehrlich gesagt enttäuschend. Denn jeder Mensch ist anders und von sich auf andere zu schließen ist kompletter Irrsinn. Ihr habt recht mit dem Ziel, aber nicht zwingend immer mit dem Weg. Und schaut wie lange Ihr gebraucht habt. Danach schaut bitte nicht auf die Herab, die selbst noch relativ frisch krank sind und Ihren Weg noch finden müssen. Angststörungen sind ein Lernprozess. Ich bin überzeugt, dass wir alle das gleiche denken und das gleiche wollen. Aber Leute verurteilen ist hier definitiv fehl am Platz.


Keiner verurteilt hier irgendwen und um es mal klar zu sagen, ist das was du sagst auch nur ein Mutmaßen deinerseits. Mehrere Leute die hier als mehr oder weniger gesund ihre Zeit verbringen und ihren Leidensweg zur Verfügung stellen berichten übereinstimmend über den gleichen Lösungsweg. Dass er dir nicht plausibel oder gar falsch erscheint, geschenkt. Das heißt aber nicht dass er falsch ist.

Es ist genau diese Denkweise, dass man zu individuell ist, die einer Lösung im Wege steht. Wenn es nicht das grübeln ist, ist es was anderes. So kommst du nie an dein Ziel. Du weißt zwar was für dich nicht funktioniert, weil zu banal, zu einfach oder was auch immer, weißt aber auch nicht was funktionieren soll. Wenn man doch weiß was nicht geht, muss man doch wenigstens wissen was geht bzw. zumindest eine Vorstellung haben.

Ich glaube wichtig ist das man lernt

A) was sind meine Sicherheitsgedanken/Sicherheitsverhalten die zu einer bestimmten Zeit wichtig waren jetzt aber die Angst aufrecht halten

B) (zumindest bei mir) welcher Kontrallanker löst immer wieder diese Grübelgedanken aus. Man bekommt dadurch ja wieder etwas Kontrolle
Was ja aber leider nur dazu führt, dass man nicht weiter kommt.

Ich kann mittlerweile sagen was bei mir Sicherheitsverhalten und was Kontrolleanker ist.

Dahinter gestiegen bin ich aber noch nicht. Man hat sich das ja Jahre lang aufgebaut und von heute auf morgen durchbricht man seine Muster ja nicht.

Bei mir ist die Angst ja anders gelagert das habe ich schon oft angesprochen. Das Problem bleibt das gleiche. Die Symptome kommen (scheinbar ohne Grund) und zack denkt man ich muss ja wirklich schwer krank sein.

Therapie findet immer zwischen den eigentlichen Stunden statt. Ich merke das immer wenn ich aus einer Sitzung gehe. Ich denk Mensch jetzt hast du es geschnallt. Und 2h später wieder alles instabil.

Zitat von Isie:
Mahlzeit! Um ehrlich zu sein habe ich nie eine Strategie an die Hand bekommen um mit dem grübeln aufzuhören. Im Gegenteil eine Psychologin in der TK meinte zu mir... Königsdisziplin bei einer Panikattacke ist sich auf den Boden zu legen und sich zu sagen.... Gut okay dann sterbe ich halt jetzt.... Damals dachte ich ...

Das ist schade, dass du keine Aufgaben bekommen hast. Denn das kenn ich sehr gut und hilft an sich super sich seine Freiräume wieder zu holen. Alles step bei step. Es gibt diverse Anläufe und Ansätze gegen die Ängste. Aber eben kein Rezept. Das liegt eben am jeweiligen Charakter des Menschen und in deiner Therapie war es an sich eben genau der Weg, der gesehen wurde, dich so an die Gedanken zu bringen, indem du es immer weiter ausdenken solltest. So das ist super, wenn es funktioniert hat und Therapeuten erkennen das sehr schnell und passen die Therapie an. Und jetzt kannst du ein Buch schreiben, verkaufen, und stinkreich werden, weil du das Allheilmittel erkannt hast. Nein? Kannst du nicht? Und die Welt der Psychiater würde dich zerreißen? Ganz genau! Darauf will ich doch nur heraus. Es gibt einen Weg zur Heilung. Und die Heilung ist die Selbsterkenntnis, keine Frage. Aber es gibt keinen Weg für alle. Und echt schade, dass ihr das nicht erkannt habt. Denn es gibt einen bewussten und unterbewussten Teil im Kopf. Ihr könnt alles bewusst euch immer wieder einreden, aber mir wurde auch beigebracht, dass wenn ihr emotional es nicht versteht euch das Bewusstsein überhaupt nichts bringt. So, im Grunde ja genau das was Vendetta immer sagt. Absolut korrekt ABER jeder Mensch ist ein Individuum. Und bei mir läuft der Hase eben anders, denn ich habe nur schlecht Zugang zu meinen Emotionen. Das hat nichts mit einer Krankheit zu tun sondern resultiert aus meiner Kindheit und ist ein Charakterzug. Nicht schön, aber mit Sprüchen wie hört auf zu grübeln kommt man bei mir überhaupt nicht weiter. Aber ich glaube wir drehen uns hier sowieso im Kreis

Zitat von Vendetta1981:
Keiner verurteilt hier irgendwen und um es mal klar zu sagen, ist das was du sagst auch nur ein Mutmaßen deinerseits. Mehrere Leute die hier als mehr oder weniger gesund ihre Zeit verbringen und ihren Leidensweg zur Verfügung stellen berichten übereinstimmend über den gleichen Lösungsweg. Dass er dir nicht ...

Genau das ist es Vendetta, ihr wollt nicht verurteilen. Aber ihr tut es indirekt und setzt die Leute unter Druck. Vielleicht ist das Problem auch dem Chat geschuldet. Keine Frage. Aber die Reaktion vieler zeigt ja schon, dass eure Aussagen teilweise das Gefühl vermitteln belächelt zu werden. Und niemand der sich schlecht fühlt will das Gefühl bekommen, dass es ja soooo einfach wäre. Das ist es nämlich überhaupt nicht und es gibt viele hier, die sich richtig Mühe geben. Da sind bestimmte Bemerkungen oder Antworten einfach fehl am Platze. Es geht eben genau wieder darum jeden als Individuum zu sehen. Natürlich gibt es Spezis, die seit Ewigkeiten das gleiche erzählen und immer wieder die gleichen Fehler machen. Und dann kann man auch mal sagen wie es ist. Aber dann bitte diplomatisch.

@Isie
@Vendetta1981

Danke:)

Das Problem liegt an der Denkweise. Angsterkrankung hin oder her. Wenn man jeden Tag an das Gleiche denkt und nur wartet bis die ersten Symptome kommen, dann kommen sie garantiert auch. Punkt!
Auch der beste Psychologe und Medikament kann nicht helfen, wenn man selbst an seiner Denkweise nichts ändert.
Bestes Beispiel: Ich war genau so. Ich habe unnötige Untersuchungen gemacht, weil ich keinem Arzt geglaubt hatte.
Das Endresultat war ich gab etwa 30000 Euro für nix aus und machte mir unnötig Gedanken über Krankheiten die ich nicht habe. Ich hatte auch eine Herzneurose und damit verbunden übelste Symptome. Von Schwindel bis Herzstolpern jeden Tag. Der Psychologe konnte mir nicht helfen, kein Arzt konnte mir helfen weil ich einfach nichts habe und hatte.
Es musste zuerst klick in meinem Hirn machen.
Das brauchte auch fast 2 Jahre aber ich habe es begriffen das unnötige Untersuchungen und grübeln nix bringen. Eher sie bringen das Gegenteil.
Ich hatte bereits in der Pubertät mit Herzstolpern zu kämpfen und wusste daher sie können auch wieder verschwinden.
Also habe ich einfach angefangen nicht mehr in mich hinein zu hören und siehe da. Meine Herzstolpern sind weg. Manchmal habe ich noch ganz vereinzelte aber extrem wenig. Alle anderen Symptome sind weg. Meine Blutdruckschwankungen sind weg. Schwindel weg. Warum? Weil ich mein vegetatives Nervensystem mit meinem negativem Gedanken nicht mehr belaste. Wer nur negativ denkt und in Angst lebt überlastet sein vegetatives Nervensystem und verursacht damit üble Begleiterscheinungen.
Ich bringe das ganze jetzt sogar auf den Punkt: Wer an sich selbst nicht arbeitet und denkt mit Psychologe oder Medikamente sei er auf dem richtigem weg, dann muss ich dich leider enttäuschen. Das ist der falsche Ansatzpunkt.

Jeder aber auch jeder von euch ist in der Lage seine Symptome unter Kontrolle zu bringen, man muss es einfach zulassen. Den ganzen Tag hier im Forum zu sein und über jedes einzelne Symptom 100mal zu diskutieren bringt keinen weiter.

Ich bin froh, dass ich das begriffen habe und jetzt ein fast normales Leben leben kann.

@Jerry1910 Ich stimme die zu 100000 % zu. Und nicht nur das.. Ich finde diese Aussagen füttern die Angst sogar noch zusätzlich. Denn mein erster automatischer Gedanke war als ich gelesen hatte das man nur aufhören sollte zu grübeln das habe ich schon 10000 mal versucht und das klappt nicht. Oh gott dann muss es bei mir ja doch was körperliches sein weil es mir trotzdem so schlecht geht und ich es nicht ändern kann wie die anderen 'und ich Symptome habe die man nicht einfach stoppen, ignorieren, oder sich davon ablenken kann.

Zitat von flow87:
@Isie @Vendetta1981 Danke:) Das Problem liegt an der Denkweise. Angsterkrankung hin oder her. Wenn man jeden Tag an das Gleiche denkt und nur wartet bis die ersten Symptome kommen, dann kommen sie garantiert auch. Punkt! Auch der beste Psychologe und Medikament kann nicht helfen, wenn man selbst an seiner Denkweise ...

Oh mein Gott .... wenn ich das lese muss ich brechen. Was für eine Selbstbelobigung... Ja, ihr habt ja recht. Man muss selbst seinen Weg finden. Aber sorry, das erste wenn ich das lese denke ich direkt, dass das nicht euer Ernst sein kann. Ihr stellt euch ernsthaft wie Gott hin, weil Ihr es geschafft habt und entkräftet Therapeuten und Psychiater? Natürlich sind Therapeuten und Medikamente keine Lösung. Deswegen nehme ich ja keine. Aber es gibt einen absoluten Existenzgrund für Therapeuten, eben weil nicht alle so unheimlich mega stark und toll sind, wie Ihr. Ihr habt es geschafft und ich freue mich für jeden, aber das ist ist einfach billig und falsch. Ich hoffe wirklich sehr, dass nicht alle dem komplett folgen. Vieles ist richtig, aber leider auch falsch. Da fällt mir nichts mehr zu ein

@flow87

Ja wie gesagt, dann verrate uns doch mal wie das bei zwanghaften Gedanken klappen soll mit denen fast jeder Angstpatient zutun hat.
Zwangsgedanken sind ja Gedanken die sich einem aufdrängen. Die man nicht selbst produzieren kann und die sehr aggressiv sind und nicht einfach beiseite geschoben werden können.

Oder wie soll das klappen mit einer ausgewachsenen Derealisation die ja psychiotische Symptome und Gedanken mit sich bringt die letztendlich zwar keine Psychose aber dich denken lässt du hättest eine.

Oder nehmen wir mich als Beispiel.
Körperlich so gut wie alles abgeklärt. Habe Fortschritte gemacht und glaube den Ärzten und war aufgrunddessen seit 3 Monaten bei keinem Arzt mehr. Vorher alle zwei Tage Monatelang. Und was passiert? Nichts. Ich fühle keine Angst ( durch die Derealisation fühle ich ja sowieso garnicht mehr) habe aber trotzdem unglaublich heftige körperliche Symptome und Gedanken. Und das alles verschlimmert sich von Woche zu Woche statt sich zu verbessern OBWOHL ich den Ärzten glaube das nichts ist.
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Zitat von Jerry1910:
Oh mein Gott .... wenn ich das lese muss ich brechen. Was für eine Selbstbelobigung... Ja, ihr habt ja recht. Man muss selbst seinen Weg finden. Aber sorry, das erste wenn ich das lese denke ich direkt, dass das nicht euer Ernst sein kann. Ihr stellt euch ernsthaft wie Gott hin, weil Ihr es geschafft habt und ...

Im Gegensatz zu Flow fängst du hier mittlerweile an alles zu verurteilen was nicht in deine Vorstellung passt.

Zitat von Vendetta1981:
Im Gegensatz zu Flow fängst du hier mittlerweile an alles zu verurteilen was nicht in deine Vorstellung passt.

Da muss ich dich enttäuschen und du solltest die Texte besser lesen bevor du wieder Menschen verurteilst, was ihr ja alle niemals tut. Was ich verurteile ist es Menschen über einen Kamm zu scheren. Aber diese Diskussion in unserer Gesellschaft ist so alt wie kaum eine andere. Ich bleibe dabei. Ich freue mich für euch, dass ihr es geschafft habt, oder zumindest teilweise. Keine Frage. Aber gerade dein letzter Post zeigt, dass ich einen Nerv getroffen habe und ich hoffe wirklich für alle, dass sie Ihren Weg finden, selbst wenn das nicht der anderer ist. Hilfe suchen ist keine Schande und eine Therapie auch nicht. Und auch wenn ich keine Medikamente nehme sehe ich diese dennoch als mögliches Hilfsmittel, je nach Situation. Lasst euch allen bitte nicht von Leuten erzählen was ihr wie zu tun oder zu denken habt. Findet euren eigenen Weg und gerne auch im Zusammenhang einer Therapie. Diese Menschen helfen wirklich und lassen sich vor allem auf euch als Mensch ein (Ausnahmen gibt es immer). Nehmt das Portal als das was es sein sollte. Als Forum zum Austausch mit Gleichgesinnten.

Und wenn die einzige Heilung darin besteht, dass ich solch ein Ego wie manch andere entwickeln muss begrüße ich meine Angststörung. Denn das will ich definitiv nicht.

Ich mische mich ungern in Diskussionen ein, aber sowohl Vendetta als auch Flow87 haben mit vielen ihrer Aussagen Recht.

Teilweise braucht es auch die brutale Wahrheit für Angstpatienten, damit sie nicht in Selbstmitleid versinken, sondern wirklich da raus kommen.

Ich habe in meinem Leben einige Male Angsterkrankungen gehabt, mit teils 8 PAs am Tag, quasi Nervenzusammenbrüchen und einen stundenlangen Zustand der Panik. Ich bin auch immer wieder ganz davon weggekommen und war Angst frei, jedoch auch wieder hinein geraten.

Prinzipiell war es mir immer lieber, jemand sagt die Wahrheit die man nicht hören will, als man vergleicht ewig Symptome und sagt nur ne du hast bestimmt nichts, alles gut.
Ist halt meine persönliche Meinung, dass der direkte Ansatz besser ist.

Gleichzeitig ist kaum jemand schlauer als Therapeuten, die das gelernt oder studiert haben. Gewisse Tricks gibt es natürlich.

Allerdings ist es sehr schwer, mit der Umprogrammierung der Gedanken zu beginnen, wenn der Körper gerade verrückt spielt. Da finde ich Pulver nicht so schlecht, um einmal den Körper zur Ruhe kommen zu lassen und dann auch entsprechend die Gedanken so zu ordnen, dass man nicht mehr so schnell rein fällt.
Hat zumindest mir geholfen. Mit Pulver ein bisschen runterfahren und wenn Symptome nach dem Absetzen kamen, war ich klar genug im Kopf, sie anders zu bewerten. Das hätte ich in der ärgsten Angstzeit nicht geschafft.

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Dr. Reinhard Pichler
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