Herzneurose oder Anzeichen auf Herzinfarkt?

Zitat von kyra96:

Leute ich hab So eine Angst. Es fühlt sich anders als sonst an.

Der Verstand spielt einem in dem Fall einen Streich. Er vergisst gerne bei Angstsymptomen, dass man das was man gerade fühlt eigentlich immer gefühlt hat. Es erscheint einem nur wie neu.

Ich wache auch gelegentlich in der Nacht auf, fühle mich als hätte ich mir eine Kanne Sprit in den Kopf geschraubt, Schwindel, Übelkeit. Früher kam ich auch ins Grübeln. Da ich aber immer noch lebe und auch kein Arzt irgendwelche Erkrankungen bei mir feststellen konnte, scheint es einfach ein Aufwachen zu einem ungünstigen Zeitpunkt der Schlafphase zu sein. Du bist zwar wach aber dein Körper hängt noch im Schlafmodus und dementsprechend fühlt man sich in dem Moment. Nach 10 - 15 Minuten ist der Spuk vorbei.

Herzprobleme äußern sich meistens entweder lange im Vorfeld oder es geht Ratzfatz und man hat gar keine Zeit darüber zu sinnieren ob es ein Herzproblem ist. Solange man regelmäßig (alle 2 - 3 Jahre) zur Vorsorge geht und nichts dabei heraus kommt, ist alles in Butter. Man muss die Vorsorge sehen wie einen Wartungsintervall bei Maschinen (z.B. Aufzüge). Der Sinn ist, dass man früh genug etwas entdeckt um was dagegen tun zu können, bevor ein Unglück passiert.

Herzen werden nicht mal eben krank. Das dauert Jahre. Auch Dinge wie Arterienverkalkung oder Verstopfung braucht ewig, weil das Herz konstant in Bewegung ist und Rückstände die zu einem Problem werden könnten sehr lange brauchen um sesshaft zu werden. Natürlich spielen auch genetische Faktoren und der eigene Lebensstil eine Rolle. Grundsätzlich ist man aber bei normaler bis gesunder Ernährung, ausreichend Sport und körperlichen Aktivitäten (Ironman ist nicht notwendig) und einem regelmäßigen Checkup auf der sicheren Seite.

Zitat von Lui7980:

Hattest du einen Tipp was da hilft ohne ständig Angstzustände zu bekommen

Zuerst einmal ist Sport ist für den Körper nichts anderes als Stress und daher reagiert er bei Stress, egal ob psychisch oder körperlich mit einem Reihe von Prozessen, die ihm helfen durch diese Situation zu kommen. Dein Problem ist momentan, dass du diese Stressreaktionen als etwas krankhaftes ansiehst, obwohl dein Körper nur das tut, was er immer in solchen Situationen macht. Es war nie anders in deinem Leben. Die Variable die sich geändert hat ist deine Beobachtung und Bewertung. Du lässt deinem Körper nicht mehr die Freiheiten zu tun was immer nötig ist ohne in Panik zu verfallen, weil du plötzlich daran interessiert bist was da vor sich geht.

Nichtsdestotrotz ist Sport extrem nützlich bei der Bewältigung von Ängsten und sollte gerade wegen diesen nicht eingestellt werden. Wenn du nichts machst, förderst du nur die Sorgen und Gedanken, dass etwas mit dir nicht stimmen könnte. Es entsteht ein Rückkopplungseffekt. Weniger Sport = Weniger belastbar. Das ist aus dem Grunde fatal weil du deine geringere Belastbarkeit dann als Krankheitszeichen ansiehst. Du bist lediglich inaktiv und dein Körper passt sich der (Nicht)Belastung an.

Umso besser ist es, dass deine Untersuchungen sehr gut verlaufen sind und du keinen Grund hättest, dich vor dem Sport zu fürchten. Anfangs mag es schwer sein darauf zu vertrauen, egal wie sehr du außer Atem bist und wie sehr das Herz pumpt, dass dir nichts passieren wird. Aber du wirst es nicht erfahren wie stark du eigentlich bist, wenn du es nicht machst. Das ist verdammt wichtig. Die Ausübung leistet wichtige Überzeugungsarbeit die dich letztlich beruhigt und die Erfahrung, dass du so etwas durchstehst ohne zu sterben geht mit der Zeit in Fleisch und Blut über.

Es braucht Zeit, aber es lohnt sich.