Zitat von Millerdry:Hi Max,ich kenne das auch sehr gut, bei mir bezieht sich alles auf das Herz.Momentan denke ich jeden Tag ich bekomme einen Herzinfarkt... bin auch Raucher und das schlimme ist, das man durch diese Panik anscheinend mehr raucht.Habe zwei Kinder und bin im Aussendienst unterwegs, meine Frau managed alles zu Hause, wofür Ich ihr sehr dankbar bin.Bei mir fing es mit Herzstolpern an, als mein Opa starb, danach eine Zeitlang Ruhe und bei der Geburt meiner großen fing es wieder an.Hatte dann die Untersuchungen zur G26.3 (Schwerer Atemschutz),wo bein Radfahren von ...
Hey Miller
Schön, dass du dich hier mitteilst. Mein Thread ist dein Thread. Sprich ist aller Thread. Geht ja um den Austausch zwischen allen, die hier ähnliche Probleme haben. Wir scheinen tatsächlich im selben Boot zu sein. Kann dir mal erzählen was ich gestern und heute erlebt habe und was mir irgendwie gut getan hat.
Ich war gestern mit einem Kumpel draussen auf ein paar B.. Auch um über meine Situation zu quatschen. Das tat mir sehr gut. Lustigerweise meinte er nach ein paar B., dass ich ja plötzlich wieder dumme Sprüche klopfen könne. Irgendwie ein komischer Moment, da ich das plötzlich auch wahrgenommen habe. Irgendwie hab ich mich eine Art entspannt und wir haben angeregt über andere Sachen wie Fussball und Musik diskutiert. Dies deutet dann doch auch eher auf die Psyche hin, da ich abgelenkt war und es seit langem einfach mal wieder genossen habe. Dazu ein paar B., die irgendwie entspannend gewirkt haben. Pulsuhr natürlich immer dabei. Irgendwann auf dem Klo dann mal gecheckt und gemerkt, dass ich Durchschnittspuls hatte von ca. 95 - 100. Sofort wieder Angst. Habe aber in Samsung Health zurückgeschaut und hatte solchen Puls ab und zu auch sonst wenn ich mit Freunden unterwegs war auf ein B.. Sprich damals als alles gut war und ich mir nie Gedanken gemacht habe vor Monaten. Sprich ist es wohl nicht abnormal, dass wenn man Alk. trinkt und ab und zu eine Kippe raucht, man auf einen Puls von 90 - 100 oder 105 kommt. Oder? Aber selbst das macht mir Angst zur Zeit.
Heute waren wir zu Besuch bei Freunden, die wir schon länger nicht mehr gesehen haben. Die eine ist Kinderpsychologin. Ich habe ihr erzählt was im Moment grad abgeht und sie hörte sich das aufmerksam an. Als erstes meinte sie, dass ich ja komplett durchgecheckt sei und man dann einfach auch mal den Ärzten vertrauen müsse. (Wo sie recht hat.) Zudem sagte sie, dass man sich halt einfach bewusst sein sollte, dass man nie eine 100%-ige SIcherheit haben könne, dass man 100 Jahre alt werden wird. Das habe niemand und mit dem müsse man halt wieder lernen umzugehen und sich nicht nur vor Augen führen müsse, dass es doch auch Menschen in jüngeren Jahren gebe, die Herzprobleme haben, Krankheiten und dergleichen, sondern sich auch sagen müsse, wieviele es nicht haben, denn das seien eindeutig mehr gesunde Menschen, als solche die es härter trifft. Auch hier hat sie absolut recht. Aber dies muss man halt einfach auch annehmen können. Einfacher gesagt als getan ich weiss. Am Schluss hat sie gesagt, dass es relativ offensichtlich ein Problem mit der Psyche gäbe. Sie könne nicht sagen, ob das zu Beginn das Problem war oder jetzt mit der Zeit kam, aber sie sei sich fast sicher, dass es momentan ein psychisches Problem gäbe. Sie würde mir raten entweder zu einem Psychologen zu gehen oder auch Psychiater und ich einfach mal meine Geschichte erzählen solle. Mit allen Ängsten, mit allen Veränderungen in den letzten 2 Jahren, auch mit meinen körperlichen Beschwerden und einfach mal hören soll, was ein Therapeut oder Psychiater nach ein paar Sitzungen und Gesprächen dazu meint. Sie ist sich fast sicher, dass man da einen Schritt weiter käme und was auftaucht, was man angehen kann. Zudem meinte sich auch, dass ich einen grossen Schritt bereits gemacht habe, indem ich ganz offen darüber sprechen würde und das eine sehr gute Basis wäre, gewisse Dinge aufzuarbeiten und allenfalls therapeutisch zu durchleuchten und halt wenn notwendig dann auch mit einer temporären leichten Medikation von Antidepressiva mal anzugehen. Dies aber nur wenn nötig.
Dieses Gespräch hat mir sehr gut getan. Meine Frau sass auch am Tisch und es war irgendwie auch gut, dass sie das zu hören bekam. Ich konnte quasi indirekt auch einfach mal sagen, was genau das Problem ist und wie ich mich fühle. Ich spreche ab und zu mit meiner Frau darüber, aber nicht permanent. Sie unterstützt mich wo sie kann, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass sie nicht genau merkt wie sehr das alles an mir nagt. Nun ist halt die Angst da, dass am Schluss rauskommt, dass ich Burnout und Angststörung habe und das in einer Klinik behandeln lassen muss und so von der Familie getrennt werde und Troubles im Job bekomme. Diese Angst ist aber wohl vorerst mal unbegründet.
Lange Rede kurzer Sinn. Mit Freunden Zeit zu verbringen, raus zu gehen und viel darüber reden hilft definitiv. Nun werde ich im neuen Jahr das angehen und habe keine Scham oder Probleme auf die psychische Ebene zu gehen. Denn alles was hilft ist mir recht. Und wenn es tatsächlich ein psychisches Problem gibt, dann bin ich bereit das anzugehen. Obwohl ich nie damit gerechnet hätte in solch eine Situation zu kommen. Auch alle in meinem Umfeld mit denen ich darüber gesprochen habe, sagen...was DU? Depressionen, Burn-out, Angststörung, psychische Probleme? Nie im Leben. Du bist doch so ein lockerer, lustiger, lebensfroher Typ, auf dich hätt ich zuletzt getippt - tja...das denke ich eigentlich auch, aber das geht dann wohl auch bei lebensfrohen Menschen. Und vor allem vom einen auf den anderen Moment. Ohne dass es wirklich merkbare Anzeichen dafür gab.
Ich möchte euch herzlich danken fürs Mitlesen, mitschreiben, austauschen, gut zu reden usw. Finde das ungemein wichtig und schön und hoffe, dass ich noch ganz viele Antworten und Beiträge zum Thema bekomme. Eindrücke, Ratschläge, Eigene Erfahrungen. Danke euch. Wünsche euch einen schönen Sonntag.
29.12.2019 19:56 • x 2 #41