Zitat von Suma:Lieber winston
Du schreibst mir haargenau aus der Seele,,,
Stimme dir 100% zu,,
Nun meine Frage an dich ,,,,Welche Übungen machst du denn um zu entspannen,, wie sehen die den bitte genau aus,??, Ich hab es auch oft im Schulter -Rückenbereich,, mach auch viel Mass.,,und bäder zur Entspannung ,, und PMR,,
Danke im Voraus an dich..
LG suma
Da fallen mir mehrere Dinge ein (die sich auf meinen konreten Fall beziehen):
1.) Ich versuche Nikotin/Coffein zu vermeiden, weil das stresst meinen Körper enorm. Bei mir ist es allein dadurch möglich, daß eine derartige Unruhe in mir entsteht, daß jede Art des Umgangs mit den Körpersymptomen zum Scheitern verurteilt ist.
2a) Ich gönne mir ausreichend Schlaf und regelmäßige Essen, vor allem im Gegensatz zu früher ein Frühstück
2b) Ich habe mir grundsätzlich angewöhnt, mich nicht mehr mit meiner Angst zu beschäftigen. Das bringt nämlich nur eines: Angst und Streß. Und wozu soll ich mich gedanklich quasi freiwillig stressen, wenn die einzige Folge wieder Streß ist ? Ich habe irgendwann kapiert, daß das relativ wenig Sinn ergibt, auch oder besonders nach Rückschlägen ...bei Rückschlägen war mir vielmehr meist klar, wieso das nun so kam: Wenn ich halt wieder wenig geschlafen habe, zuviel geraucht, zu wenig gegessen oder was auch immer - da brauche ich dann nicht über die Angst jammern, weil ich sie ja im Grunde wieder selbst begünstigt habe.
Das klingt jetzt so simpel, macht aber, wenn man es konsequent ändert, auf Dauer enorm viel aus.
Punkt 1 und 2a+b mußte ich erwähnen, auch wenn es jetzt keine aktive Entspannung ist. Aber es ist zumindest das absolute Gegenteil davon. Und bei mir wurde damit sicher schon allein 60-70% meiner Angst/Streßreaktion produziert. Der Rest war dann noch, daß ich damit falsch damit umgegangen bin.
3.) Ich mache leichtes Muskeltraining - allerdings jetzt nicht PMR in dem Sinne - in meinem Fall eigentlich ganze einfache Übungen für Hals/Schulter/Rücken/Bauch (habe das aus einem Gratis-Buch einer Tageszeitung) - dafür nehme ich mir 15-20 Minuten Zeit und danach fühle ich mich wie neu geboren.
Wenn ich es nämlich nicht tue, dann bin ich schnell in einer Grundverspannung drinnen und die begünstigt eine Panikreaktion grundsätzlich auch, weil ich in Verspannung natürlich viel leichter in Anspannung komme, als wenn ich entspannt bin
4.) Zu schlimmsten Angstzeiten habe ich dann auch geübt, mich mental zu entspannen: D.h. ich habe mir 15 Minuten am Tag Zeit genommen und habe geübt, an gar nichts zu denken - also hinlegen und alle Gedanken vorüberziehen lassen.
Das hat mir dann auch geholfen IN den Angstsituationen, weil da konnte ich dann dieses Programmabrufen - es ist mir wesentlich leichter gefallen, an gar nichts zu denken, als z.B. bewußt zu denken ist halb so schlimm oder so. Damit war ich in der Angstsituation selbst überfordert - da kann man oft nicht mehr logisch denken und da war für mich dieser simple Ansatz der bessere Rettungsanker.
Weil letzteres habe ich mir zwar sagen können, aber es war meiner Angst natürlich relativ egal, weil sie ja nicht logisch mitdenkt. Wenn ich aber bewußt trainiere, die Gedanken loszulassen, dann wird es auch für die Angst schwieriger, denn die entsteht ja aus den Gedanken.
Ich würde mal sagen, das mit den Gedanken loslassen ist Übungssache. Man hat es ja auch eingeübt, an (Angst)gedanken festzuhalten. Aber mit ein wenig Übung war das für mich schon sehr hilfreich, weil irgendwann muß man das gar nicht mehr bewußt tun. Es wird genauso automatisiert wie es sich umgekehrt automatisiert hat.
Wie wohl ich finde, das Angst auflösen überhaupt sehr viel mit loslassen zu tun hat. Bei der mentalen Entspannung halt mal in erster Linie von Gedanken. Im körperlichen Sinne loslassen vom Kämpfen gegen die Symptome und dem unterdrücken. Denn das entspannt ja nicht, sondern forciert die Verspannung und somit auch wieder die Angst.
Ich habe ziemlich lang gebraucht, bis mir diese Zusammenhänge bewußt wurden - davor habe ich mich zwar auch oft konfrontiert, aber eben falsch - so eher nach dem Motto: Augen zu, A....backen zusammenkneifen und die Körperhaltung einnehmen wie bei einer Flugzeugnotlandung - das bringt natürlich gar nichts, ganz im Gegenteil.
Man darf sich aber auch nicht überfordern - d.h. mit einfachen Dingen anfangen, bis man dauerhaft zulassen kann und dann zu Level 2 schreiten. Rückschläge sind erlaubt, was nicht erlaubt ist, ist großartig drüber nachzudenken.