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C
Hallo, gibt es in Forum Menschen, die mit anderen Therapien Erfolge erzielt haben? Ich habe immer wieder festgestellt, daß VT und Tabletten auf Dauer kein Allheilmittel sind.... Wer hat Erfahrungen und Alternativen??
Freue mich auf Antworten.
Grüße

18.02.2010 12:37 • 21.02.2010 #1


9 Antworten ↓


Christina
Hi,

(kassen)zugelassen sind auch psychodynamische Verfahren wie tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse. Aber die sind bei Angststörungen eher nicht indiziert, kommt aber auch auf die Situation und die Persönlichkeit des Patienten an... Woran hakt's denn bei dir? Was hast du bisher mit VT gemacht und erreicht und was läuft nicht so, wie es laufen sollte?

Liebe Grüße
Christina

18.02.2010 14:58 • #2


A


Gibt es auch andere Therapien als Verhaltenstherapie?

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C
Hallo,danke für die schnelle Antwort. Na ja, ich kämpfe seit 7 Jahren und komme nicht mehr nichtig hoch. Habe schon die X-te VT und immer wieder Rückfälle. Ich erarbeite mir ein Stück Freiheit, habe dann Rückfälle und muß mich hocharbeiten.. Meine Energie und Zuversicht nimmt auch immer mehr ab.... Muß auch dazu sagen, daß ich lange Jahre beschwerdefrei war in den 90er, wo ich etwas jünger war.... Merke, Vt ist nicht meine Heilung......
Grüße

18.02.2010 17:16 • #3


Christina
Habe schon die X-te VT und immer wieder Rückfälle. Ich erarbeite mir ein Stück Freiheit, habe dann Rückfälle und muß mich hocharbeiten.. Meine Energie und Zuversicht nimmt auch immer mehr ab....Verständlich... Ging es in den Therapien primär oder sogar fast ausschließlich um die Bekämpfung der Angst? Oder wurde auch an den Hintergründen gearbeitet? Meiner Erfahrung nach sollte man herausfinden, wieso die VT nicht funktioniert hat. Denn allzu oft liegt es nicht am Verfahren selbst, sondern daran, wie es angewendet wird. In psychodynamischen Verfahren würde ich nur dann eine wirkliche Alternative sehen, wenn dir grundsätzlich die strukturierte, direktive und sehr zielorientierte Vorgehensweise der VT nicht liegt oder wenn du die VT-Methoden quasi im Schlaf selbständig anwenden kannst.

Muß auch dazu sagen, daß ich lange Jahre beschwerdefrei war in den 90er, wo ich etwas jünger war....Falls deine Lebensumstände damals grundlegend anders waren und du selbst evtl. zufriedener, könnte da ein Hinweis stecken. Oder konntest du dich in jüngeren Jahren einfach besser zwingen? Falls dem so war und deine VT-Bemühungen ein wenig auf Dressur und Zwang hinausliefen, ist vielleicht an dir vorbei therapiert worden. Der Ansatz der Akzeptanz- und Commitmenttherapie könnte dann etwas für dich sein. Die ist zwar auch aus der VT entstanden, aber v.a. weil VT eben nicht auf alles eine Antwort ist. Hier könntest du mal rein schauen. Ich glaube allerdings nicht, dass du zur Zeit in Deutschland schon eine nennenswerte Anzahl an Therapeuten finden wirst, die das praktizieren.

Vielleicht führt aber auch deine Persönlichkeitsstruktur immer wieder in den Rückfall. Dazu habe ich - im Zusammenhang mit therapieresistenten Störungen - kürzlich von einem Selbsthilfebuch gehört, Sein Leben neu erfinden von Young und Klosko. Der Titel lässt nicht vermuten, dass es sich bei den Autoren um gestandene Psychotherapeuten handelt, die da versuchen, die sog. Schematherapie für die Selbsthilfe aufzubereiten. Schematherapie baut auch auf VT auf und versucht v.a. immer wiederkehrende Rückfälle und das immer wieder gleiche, letzten Endes selbstschädigende Verhalten zu erklären und natürlich einen Weg da raus zu finden. Da wird es schon den einen oder anderen Therapeuten geben, der eine solche Ausbildung zur VT dazu gemacht hat.

Liebe Grüße
Christina

18.02.2010 19:49 • #4


W
Hocharbeiten klingt mir sehr nach Kampf gegen die Angst.

Ein paar Ansätze, was in einer VT häufig schief läuft:
- Beseitigung der Angst um jeden Preis - ohne zu lernen, sie anzunehmen und zu akzeptieren
- Konfrontation um jeden Preis, ohne daß dabei Angst zugelassen wird (sondern vielmehr nur ausgehalten, das ist aber nicht nur sinnlos, sondern kontraproduktiv, weil man dabei nur perfekt lernt, Angst zu unterdrücken und dagegen zu kämpfen)
- Verharren auf immer denselben Themen, die nichts ursächlich mit der Angst zu tun haben (ebenfalls kontraproduktiv, weil es nur die Beschäftigung mit der Angst fördert bei gleichzeitig fehlender positiver Wirkung)
- Gänzliches Ignorieren von körperlichen Ursachen oder zumindest Mit-Ursachen. Zweitere gibt es meiner Erfahrung fast bei jedem. Eine überschießende Angst oder Streßreaktion kommt aber nicht so einfach aus dem nichts bzw. erzeugt der Körper nicht einfach von heute auf morgen eine überschießende Streßreaktion

Das mit den Rückfällen ist auch ein wichtiger Punkt. Schlimm ist objektiv gesehen nicht der Rückfall an sich, sondern die negative Bewertung und das Grübeln darüber.
Ich habe das bei mir so gelöst, daß ich bei Rückfällen ganz bewußt nicht mehr drüber nachgedacht habe und gar keine Bewertung vorgenommen habe. Ich habe mir also weder gesagt mein Gott wie furchtbar, noch habe ich mir irgendwelche pseudopositiven Standsätze eingeredet, die nicht der Realität entsprachen. Ich habe mir einfach gesagt: ok, das war jetzt so, ich nehme es zur Kenntnis, denke jetzt aber nicht lange drüber nach, sondern gehe zur Tagesordnung über.
Anfangs dachte ich mir auch, daß das nicht möglich ist oder irgendetwas bringt, aber erstens geht es mit dem eigenen Willen sehr wohl (schließlich entscheidet man sich ja auch ganz bewußt dazu, über einen Rückfall zu jammern) und es hat bei mir auch sehr positiv gewirkt.

Daß Deine Energie abnimmt, könnte vielleicht damit zusammenhängen, daß Deine Konfrontationen (zu)viel Energie verbrauchen, weil Du Angst nicht zuläßt, sondern unterdrückst. Die Unterdrückung der Angst braucht fast mehr Energie als die Angst selbst, weil wenn man z.B. in einem kochenden Topf ein Druck auf den Deckel erzeugt wird, dann muß ich von außen genausoviel Druck zuführen, damit der Deckel nicht vom Topf runter fällt. Vor allem kann die Energie aber dadurch nie entweichen - ganz im Gegenteil - durch den Gegendruck halte ich sie ewig aufrecht.
Das Problem was sich dann daraus noch ergibt: Man hält Situationen IRGENDwie aus, hat aber nie das Erlebnis, daß die Angst nachläßt.

Leider ist das mit der Unterdrückung vielen Angstklienten nicht bewußt und die Therapeuten reflektieren nicht darauf. Vielmehr jagen sie Klienten blind von einer in die nächste Konfrontation, ohne daß der Klient dabei jemals lernt (oder ich bin geneigt zu sagen: die Chance erhält, zu lernen) seine Angst zuzulassen und damit auch zu spüren, daß sie genau dann nachläßt.
Um es mit anderen Worten zu sagen: Es ist m.M. nach 10x besser 5 Minuten bei vielleicht einfachen Konfrontationen Angst zuzulassen, als sich 4h auf Teufel komm raus in totaler Verkrampfung einer Situation um jeden Preis zu stellen. Es geht um die Erfahrung, daß Angst zulassen zu Angstreduktion führt und nicht das bloße Aushalten und schon gar nicht das Unterdrücken.

Von Psychoanalyse würde ich strikt abraten. Ganz einfach aus dem Grund, weil Angstklienten schon perfekte (Selbst)Analytiker sind, bevor sie überhaupt in eine Therapie gehen. Das sollte man nicht noch fördern, sondern - ganz im Gegenteil - möglichst konsequent abstellen.

19.02.2010 19:14 • #5


ZZerRburRuSs
Hallöchen

Verhaltenstherapie

Ich wollt auch mal schreiben das Verhaltenstherapie auch anders laufen kann .
Nämlich ganz gegenteilig wie in den beschriebenen Negativbeispielen.

Es kann durchaus sein das einem in der VT erst erklärt wird , und zwar haarklein , was Angst ist , wie sie funktioniert und was grad bei einem Angststörungspatienten mit seiner Angst falsch laufen könnte .
Danach wird man ermutigt sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen ,zu verstehen wo sie herkommt und was sie einem sagen will .
Dabei ist darauf zu achten das man die ursprüngliche Angst als Störung / Symptom und die oft daraus folgende Angst vor der Angst getrennt von einander betrachten sollte (meiner Meinung nach sogar muss).

Darauf folgt dann die Konfrontation .
Und die erfolgt nicht zwingend nach dem Chema eine Panikattacke oder die Angst einfach auszuhalten und stärker zu werden.
Angst und Panikpatienten sind erstklassige Beobachter wärend der Konfrontation kann man sich das sonst eher kontraproduktive selbst beobachten zu Nutzen machen und sich wärend der Pa selbst beobachten . Diesmal nur von einem anderen Standpunkt aus und mit einem anderen Hintergrund.

Danach tauscht man sich mit seinem Therapeuten aus und entwickelt mit ihm zusammen Strategien für einen zukünftigen Umgang mit der Angelegenheit.

Konfrontation selbst ohne austausch darüber taugt nicht die Bohne !
Zusammen sind sie aber ein guter Weg .

Anschliessend gehts dann um das festigen und üben der erlernten und erkannten Strategien .
Das ist zugegeben noch mal ne Nummer für sich aber es kann sehr gut funktionieren !

Rückfall / Rückschritte

Nichts auf der Welt hat auch nur annähernd die Möglichkeit Rückwärts zu leben !

Wenn man im Zusammenhang mit Angst und Panik diese Worte nun durch Wiederholungsfehler ersetzt wird es leichter damit umzugehen oder gar etwas zu verändern .
________________

@ winston

Das Beispiel mit dem Topf fand ich ganz gut . Allerdings ist es nicht komplett .

Bei zunehmendem Druck im Topf (innen) muss der Druck von aussen ebenfalls gleichbleibend zunehmen um den Deckel auf dem Topf zu halten .

Irgendwann hat der Arm keine Lust mehr den Deckel auf den Topf zu drücken (oder er schafft es schlichtweg nicht mehr) . Dann wird der Arm auf die Idee kommen können den Deckel einfach mal vom Topfe zu nehmen und den Dampf entweichen zu lassen .

Aber n Topf ohne Deckel ist nicht vollständig und irgendwie kein echter Dauerzustand .
Also muss der Deckel wieder drauf .
Und das spiel beginnt von vorn .
Also keine Lösung auf lange sicht .

Irgendwas muss passieren damit der Druck im Topf nicht mehr so imens ansteigt ?!?!?!
Ofen runterdrehen oder ausmachen oder damit leben das manchmal Druck entsteht und lernen damit umzugehen ihn kontrolliert und gesund entweichen lassen .



lg ZZ

19.02.2010 21:37 • #6


C
Hallo, Danke für die vielen Antworten!!
Also natürlich haben die meisten Angstpartienten eine Vorgeschichte (Verletzungen aus der Kindheit etc.) Auch bei mir der Fall, darum hilft bei mir die VT alleine nicht und es müssen noch immer Wunden alte verarbeitet werden. Die Weiterentwicklungen der Klassischen VT sind sehr intessant. Mit den Hocharbeiten meinte ich keinen Kraftakt, sondern wieder ein größeres Stück mit der U-Bahn zu fahren und weinger Angst zu haben.
Wünsche mir und allen anderen irgendwann einmal relativ normal durch`s Leben gehen zu können..

Liebe Grüße

19.02.2010 22:45 • #7


S
Hallo Winston und ZZ,,,, ich bin beeindruckt von Euch super lehrreiche/ hilfreiche und konstrucktive ,,Beiträge ,,,,( Beispiele) Daraus merkt man das auch ihr /so wie ich ,, an Euch arbeitet( und Erfahrungen gesammelt habt..mit eueren Ängsten umzugehen ,, . und wie ihr Euch geholfen habt ,,,, Klasse.. macht weiter so,,,,Denke ihr seit auch Panikfrei oder Symptomfrei, Denn Angst ist ja nur irrationales Denken , Falsche Gedankenmuster,,die man sich angeeignet hat im laufe der Zeit , eben nur ein blödes Gefühl,,, .

weiter so !!

Glg an Euch

Euere suma

20.02.2010 10:18 • #8


Christina
Zitat von cherryrockabella:
Also natürlich haben die meisten Angstpartienten eine Vorgeschichte (Verletzungen aus der Kindheit etc.) Auch bei mir der Fall, darum hilft bei mir die VT alleine nicht und es müssen noch immer Wunden alte verarbeitet werden.
Dem muss ich doch mal widersprechen. Die meisten Angstpatienten haben keine solche Vorgeschichte, was natürlich nicht heißen soll, dass man mit einer problematischen Vorgeschichte keine Angststörung haben kann. Und: Alle sinnvollen Therapieverfahren laufen darauf hinaus, alte Wunden als alt zu erkennen und zu akzeptieren und damit dafür zu sorgen, dass man sich als erwachsener Mensch nicht wieder und wieder so verhält wie damals das verletzte und abhängige Kind. Ob es psychodynamische Verfahren sind oder VT, mehr steckt im Verarbeiten ncht drin. Die Herangehensweisen sind unterschiedlich, es ist auch nicht so leicht wie es sich hinschreiben lässt, weil manche Gefühle sehr schmerzhaft sind, aber grundsätzlich leisten können das beide Verfahrensrichtungen - immer einen fähigen Therapeuten vorausgesetzt.

Zitat von cherryrockabella:
Mit den Hocharbeiten meinte ich keinen Kraftakt, sondern wieder ein größeres Stück mit der U-Bahn zu fahren und weinger Angst zu haben.
Ob du Angst haben wirst oder nicht, kannst du nicht beeinflussen. Insofern kannst du kaum daran arbeiten, weniger Angst zu haben. Du kannst trotz der Angst oder trotz der Möglichkeit, Angst zu bekommen, ein größeres Stück mit der U-Bahn fahren. Und wenn du dann noch die Vorteile ehrlich beleuchtest, die es für dich hätte, dieses größere Stück nicht fahren zu können, dann wirst du einem normalen Leben wieder näher kommen. Wenn du - ganz abgesehen von der Angst - gute Gründe gegen ein normales Leben und/oder keine Gründe für ein normales Leben hast, warum solltest du dann ein normales Leben führen?

Liebe Grüße
Christina

20.02.2010 13:32 • #9


W
@ZZ

Ich kann Dir nur voll und ganz zustimmen.
Auch Deinem erweiternden Vergleich mit dem Topf.
Ich denke auch, daß es 2 grundlegende Punkte gibt, die man beachten muß:

1.) Den richtigen Umgang mit der Angst lernen (und das heißt für mich, daß man ruhig mal merken kann, daß nichts schlimmes passiert, wenn man den Deckel durch die Gegend fliegen läßt)

2.) Zu schauen, wieso sich das Wasser so aufheizen konnte, daß im Topf überhaupt so ein Druck auf den Deckel entstehen konnte

Bei Punkt 2 muß ich wieder bei Dir anschließen:
@cherryrockabella

Ich denke wie gesagt auch (bzw. sage das aus meiner eigenen Erfahrung), daß es DAS entscheidende Ereignis in der Vergangenheit nicht gibt, welches irgendwann einmal die Angst ausgelöst hat.
Es gibt hunderte Verhaltensweisen, die dazu geführt haben, daß eine Streßreaktion wie Angst einsetzt.
Die Betroffenen nehmen meist nur das Initialereignis wahr und denken, dies käme aus heiterem Himmel - oft steht dahinter aber z.B. ein jahrelanger Raubbau am eigenen Körper (z.B. wenig Schlaf, Rauchen, Arbeitsstreß, wenig Sport etc. etc.). Das summiert sich alles über Jahre und bricht dann, wenn sich zuviel Streß aufeinander getürmt hat, aus wie ein Vulkan. Die Situation, in der das passiert ist meist unerheblich - das ist purer Zufall, wird dann aber oft mit der Angst verknüpft.
Und dann passiert der zweite Fehler - man nimmt diese Initialsituation her und fängt an drüber nachzudenken und reagiert auf Angst grundsätzlich mit Abwehr zu reagieren. Man wartet förmlich auf die Angst, um sich sofort gegen sie zu wehren. Durch die Beschäftigung mit der Angst und das Kämpfen dagegen wird es aber noch schlimmer - das ist dann ein negativer Teufelskreis, denn man nur durchbrechen kann, indem man das ganze bewußt - mit dem eigenen Willen - umkehrt.

Ich kenne zumindest absolut niemand, bei dem nachweislich irgendein Ereignis in der Kindheit später zu einer Panikattacke geführt hat. Und es stellt sich auch die Frage: Wie sollte man das überhaupt nachweisen können ? Bzw. was würde es Dir bringen, wenn Du davon ausgehst, daß es vielleicht so ist ? Was kannst Du im hier und jetzt mit dieser Info ändern bzw. anfangen ?
Meiner Erfahrung nach sind solche - ich nenne sie mal Hypothesen - meist nur eine Ausrede, um wieder nicht daran zu arbeiten, die Beschäftigung mit der Angst zu unterlassen, an der Einstellung gegenüber der Angst zu arbeiten und vor allem, um nicht die schädigenden Verhaltensweisen zu bearbeiten bzw. einzugestehen, die überhaupt erst dazu geführt haben, daß es durch ein Auftürmen von etlichen Stressoren zu einem Vulkanausbruch kam.
Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, denn ich habe diesen Fehler auch viel zu lange begangen. Erst, als ich kapiert habe, daß es DEN Grund nicht gibt und es daher auch nicht die Wunderlösung auf Knopfdruck gibt, war ich bereit, mich mich ganz ehrlich mit mir selbst und meinen Problemzonen auseinanderzusetzen.
Heute ist mir auch klar: Es ist viel bequemer, Lösung XY hinterherzuhetzen und auf Lösung XY zu hoffen, als gewisse Dinge in Angriff zu nehmen und das dann auch konsequent durchzuziehen. Ich hatte ja früher vielleicht schon das eine oder andere probiert - aber nach dem ersten Versuch, wo sich nicht gleich alles 180 Grad zum guten gewendet hat, sagte ich: Na dann lasse ich es - und das ist eben schlecht.

Das mit dem Hocharbeiten klingt mir wie gesagt zu sehr nach Kampf um jeden Preis gegen die Angst, damit Tätigkeit XY wieder funktioniert.

Was meiner Erfahrung diesbezüglich wichtig ist:
1.) Du mußt NICHT funktionieren (vor allem nicht in dem Sinne, daß Du keine Angst haben darfst - ganz im Gegenteil: Es sollte sogar Ziel sein, daß die Angst kommt, denn nur dann kannst Du lernen, sie zuzulassen)
2.) DU DARFST Angst haben - Du kannst sie also zulassen - es wird nichts schlimmes passieren, wenn Du sie zuläßt.
3.) In der U-Bahn würde sich anbieten so lange zu fahren, solange Du Angst zulassen kannst (und nicht, so lange Du sie irgendwie verkrampft aushalten kannst und Dich gegen die Symptome wehrst - das klingt zwar gleich, ist aber ein entscheidender Unterschied)
Du kannst ja auch mal nur eine Station fahren, dann 2 oder 3 - wichtig ist nicht, daß Du um jeden Preis XY Stationen fährst, sondern daß Du lernst, daß nichts passiert, wenn Du die Angstsymptome zuläßt. Und wenn Du anfangs nur eine Station lang schaffst, die Angst zuzulassen ist das 10x besser, als Du fährst gegen die Angst ankämpfend durch die halbe Stadt.

21.02.2010 02:07 • #10


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