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Hallo Anna
Also,habe jetzt viel telefoniert bis ich einen Arzt gefunden habe der mich kurzfristig dazwischen kriegen konnte.Allerdings ist das ein Allergologe.Habe dort angefragt,ob er auf Autoimmunerkrankungen testen kann und da fragte er ja, aber welche wollen sie denn testen?Muss ich jetzt diesen Namen Morbus Basedow nennen,oder gibt es in diese Richtung einen speziellen Namen der allgemein getestet werden kann um vielleicht noch andere sachen zu finden?Ich hoffe du kannst mir helfen.

29.10.2010 09:58 • 29.10.2010 #1


4 Antworten ↓


Christina
Hi, bin zwar nicht Anna, aber wenn du einen recht konkreten Verdacht auf Basedow hast, lass dir gleich eine Überweisung zum Nuklearmediziner geben, denn für die komplette Diagnostik brauchst du eine Szintigraphie. Mindestens müssen aber - neben den Schilddrüsenwerten TSH, fT3 und fT4 - die TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) untersucht werden. Das kann jeder Arzt bzw. jedes Labor. Aber weil es statt Basedow auch Hashimoto sein kann, lass die TPO-Antikörper und Tg-Antikörper gleich mitmachen. Außerdem ist ein Ultraschall der Schilddrüse unbedingt erforderlich, wobei ich mich nicht auf die diagnostischen Fähigkeiten des Allergologen verlassen würde.

Bei allen Autoimmunerkrankungen werden zuerst spezifische Antikörper gesucht. Weil die eben spezifisch sind, gibt es keine Sammeluntersuchung, mit der gleichzeitig verschiedene AIKs entdeckt werden könnten. Man geht nach den Symptomen und testet die Antikörper je nach Verdacht. Es wäre nicht finanzierbar, ins Blaue hinein einfach mal alle denkbaren AKs zu bestimmen. Außerdem gibt es einen Schwung von Autoimmunerkrankungen, bei denen keine Antikörper vorliegen müssen und die man nur an den Schädigungen des betroffenen Organs erkennt. Das kann z.B. bei Hashimoto, Zöliakie oder AI-Gastritis der Fall sein. Und in solchen Fällen muss man zum jeweiligen Facharzt.

Liebe Grüße
Christina

29.10.2010 12:30 • #2


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Frage an Anna10

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Hallo christina!
Danke das du mir geantwortet hast.Also den Verdacht hat Anna gehabt,da ich geschrieben habe das ich ständig unterzuckert sei.Aber ist dieses Morbus Basedow nicht eine erkrankung der Schilddrüse?Meine Werte waren nach der letzten Blutabnahme in Ordnung und einen Ultraschall hatte ich auch letzte Woche beim Endikrinologen.Alles o.k.Warte auf die Blut und 24 stunden urinwerte.Anna meinte ich sollte zwischenzeitlich halt dieses Morbus testen lassen.
Meine symptome ändern sich stetig.Zur zeit habe ich diesen blöden geschmack im Mund und seit gestern so ein schmerzhaftes ziehen unterm linken Ohr.Eine attacke löst die andere aus.......

29.10.2010 14:57 • #3


A
hallo,
um zu wissen, worum es hier eigentlich geht, hätten wir in dem betreffenden Thread 'Unterzuckerung' weiter schreiben sollen, denn so weiß hier ja keiner, wie es dazu kam, daß ich geraten hatte, doch einmal auch speziell zu überlegen, warum man einen einfachen Antikörpertest auf Basedow machen könne.

Zunächst ist Morbus Basedow, also auch Hashimoto Thyreoiditis keine Erkrankung der Schilddrüse, sondern eine Autoimmunerkrankung. Dieses besagt, daß dein Immunsystem erkrankt ist und auf an sich gesunde Organe reagiert, als wären es Fremdkeime. Man kann z.B. in der Erbgenese ohne Anzeichen einer Erkrankung TRAK und TPO Werte im Blut abnehmen lassen und wird bei genetischem Vorliegen dieser Erkrankungen tatsächlich Antikörper finden. Bei Hashimoto ist Unterzucker eher nicht das Problem, allerdings ist es bei Morbus Basedow das Leitsymptom, lange bevor die Schilddrüse zur Erhöhung ihrer Leistung vom Immunsystem angetrieben, ihr Gewebe unnormal vergrößert.

In den verfügbaren Lesewerken wird dieser Prozess für den Normalo überzogen fachlich beschrieben, so daß die Abfolge für den einfachen Menschen gar nicht erfassbar ist und für so manchen Arzt allerdings auch nicht. Um die Erkrankung fest stellen zu lassen, genügen nicht die normalen Schilddrüsenwerte, denn die sagen an sich gar nichts über ein krankes Immunsystem aus. Man braucht die spezifischen Antikörper Weil das aber selbst Ärzte nicht kapieren, ist es auch nicht so einfach diese Erkrankungen fest stellen zu lassen.

Endokrinologen aber sollten darüber im Bilde sein und ich wollte nur einmal anregen, auch daran zu denken, daß das Sympotom 'Unterzuckerung' auch bei anderen Erkrankungen wie z.B. Morbus Basedow ein unschöner Fakt ist.

Bei uns in der Familie ist das erblich. Die Mutter meiner Mutter ist daran gestorben, meine Mutter bekam die Diagnose erst mit 50 und wurde operiert, ich bekam die Diagnose erst mit 30 und wurde operiert. Meine älteste Tochter hat TRAK und TPO-AK, meine jüngste Tochter habe ich die Woche testen lassen, das Ergebnis steht noch aus.

Ich will mal mit einfachen Worten die Behandlung der Erkrankung beschreiben: wenn also Antikörper nachgewiesen wurden, folgen dann Szintigramm (leichtes Nuklearstrahlungsmaterial ins Blut gespritzt, um die Bildgebung zu verbessern), Ultraschall und Kontrolle der Schilddrüsennormwerte. Man bekommt ein Jod-Ernährungsverbot und evtl. Tabletten, um nicht gleich in eine thyreotoxische Kriese zu fallen. Meistens wenige Monate und einige Jahre später kommt aber der beste Teil:

Da die thyreotoxische Kriese unabwendbar scheint, wird die Schilddrüse in einer OP oder durch Radiojod verstümmelt, weil man das Immunsystem nicht heilen kann. Es ist total beklatscht, daß ein gesundes Organ erstmal soweit entarten muß, daß man es künstlich beschneidet. Damit ist man aber nicht geheilt, denn das kranke Immunsystem wurde ja nicht behandelt.
Morbus Basedow hat man ein Leben lang, ob operiert oder nicht.

Bei mir wächst jetzt nach 10 Jahren der Schilddrüsenverstümmelung der Schildrüsenrest nach.

Auffallend allerdings ist, daß Morbus Basedow Patienten ein erhöhtes Angstempfinden im klaustrophobischen Bereich ausbilden. Das ist in Studien belegt. Ich habe auch Klaustrophobie, meine Mutter auch, aber nicht so sehr ausgeprägt. Mit Basedow ist man auch geistig ein wenig überdimensioniert, man nimmt die Umwelt übersteigert wahr, weil der Körper einer erhöhten Verstoffwechselung unterliegt und sämtliche Prozesse beschleunigt.

Liebe Grüsse

29.10.2010 16:10 • #4


K
Danke anna.
Du hast recht.War ja ein bischen unsicher ob ich nun das richtige getan habe.Vielen lieben dank das du mir alles so ausführlich erklärt hast. ich hätte das in dem anderen tread machen sollen/können.War mir aber nicht sicher ob du das dann findest bzw.liest.Also mir ist aufgefallen das ich diese Unterzuckerung phasenweise habe.im moment geht es mir kreislauftechnisch ganz gut-Toi,toi,toi.
Deine geschichte hört sich nicht so schön an.Musst du denn jetzt nochmal operiert werden,da das ja nachwächst?

Libe grüsse Kiwi

29.10.2010 21:59 • #5





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