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C
Hallo.

Komische Betreffzeile, ich weiß. Aber wenn ich meinem Therapeuten davon erzähle, tut er immer so, als ob es normalste der Welt wäre. Viele Patienten hätten das, sogar während der Therapiesitzungen. Gucken Sie mal zum Fenster raus, wie schön die Vöglein zwitschern. Damit käme man wieder aus der Dissoziation heraus. Ich musste mich fast kneifen, als ich das von ihm hörte, um nicht loszulachen. NICHTS holt mich daraus, vor allem, weil es in diesem Zusammenhang jedesmal zu einer dissoziativen Amnesie ausartet. Eine Stunde dauert das ganze, dann komme ich wieder zurück.

Okay, möglich, dass es Mittel und Wege gibt, aus einer einfachen Dissoziation herauszukommen, aber zusammen mit einer Amnesie habe ich es noch nicht geschafft. 10 bis 15 Sekunden Vorwarnzeit habe ich, dann gehts los. Die Zeit reicht so gerade aus, um meine Frau zu rufen. In diesem Zusammenhang, und das beschäftigt mich richtig, was mache ich, wenn ich es unter fremden Menschen kriege? Automatismen blieben erhalten, heißt es. Einmal erlerntes stünde einem auch während einer DA zur Verfügung. Doch das kriege ich ja während dessen nicht mit.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir ein paar Tipps mit auf den Weg geben?

catsitter

27.01.2015 12:56 • 27.01.2015 #1


2 Antworten ↓


H
Hallo Catsitter,

wie genau erlebst du die Dissoziationen und wie beschreibt dich deine Frau, wenn du dissoziierst?

Viele Grüße

27.01.2015 14:28 • #2


C
Hallo Hoffnungsschimmer.

Du, das weiß ich gar nicht, nur aus Erzählungen meiner Frau. Mal ein aktuelles Beispiel. Wir haben eine neue Spülmaschine bekommen. Sie war auch schon einige Tage in Betrieb. Ich weiß den Auslöser nicht mehr, aber ich saß vorm Fernseher, und muss irgendwas gesehen haben, dass die D ausgelöst hat. Es läuft dann immer gleich ab. Ich spüre einen Druck im Magen, der sich als Welle durch den Körper den Weg zum Kopf bahnt. Die Lippen werden kalt und von an weiß ich nichts mehr. Ich ging in die Küche und sah die neue Spüma. Ich konnte es gar nicht begreifen, wo die alte Maschine war. Wie gesagt, ich kann nur das hier schreiben, was ich von meiner Frau weiß. Ich hätte immer wieder gefragt, waaaaaaas? wo ist denn die alte Maschine? Nachdem sie es mir erklärt hat, bin ich zufrieden und aufgeklärt damit abgezogen. Doch nach kurzer Zeit fängt die Fragerei wieder von vorne an. Oder ich frage nach dem Datum, das Jahr usw. Sie sagt es mir dann und nach einigen Minuten stelle ich die Fragen noch mal.

Nach einer Stunde sage ich dann, so ich bin wieder da. Sie dann, ja klaaaar, das sagste jedesmal. Ich sag dann Beispielsweise, 8x7 ist 56. Na siehste, ich kann`s noch. Doch ich bin dann noch immer drin, aber bereits kurz vorm Ende der Dissoziation. Ich frage mich nur, wenn ich es z.B. beim wandern kriegen würde, was ist dann? Oder in der Einkaufsstraße. Wie werde ich auf die Passanten wirken, oder sie auf mich reagieren. Das macht mir Sorgen. Ich habe schon daran gedacht, mir einen weißen Brustbeutel umzuhängen und ein rotes Kreuz aufzumalen. Dann wird zumindest für meinen Finder einiges ersichtlicher.

Viele Grüße

catsitter

27.01.2015 16:47 • #3





Dr. Reinhard Pichler