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Hallo zusammen. Bitte ein wenig Zeit nehmen. Ich glaube mein Problem wird nur verständlich, wenn ich es so ausführlich erkläre.

Ich leide nun schon seit ca. 6 Jahren an einem mehreren Problemen.
Angefangen hat alles als ich noch als Bauzeichner tätig war. Ich war damals im Büro und aus unerklärlichen Gründen ist mir der Kreislauf zusammengebrochen.
Ich hatte das schon ein paar mal in meinem Leben aber davor war es immer so, dass es nach dem ich wieder zu mir kam, nach ein paar Minuten vorbei war und ich auch keine Symptome mehr hatte.
In diesem Fall war es nicht so:
Als ich wieder wach war war mir immer noch total schwindelig, meine Hände schwitzten und mein ganzer Körper zitterte. Also entschieden sich meine Kollegen mich ins KRankenhaus zu bringen. Hier angekommen, wurde ich als erstes in ein Aufnahmebett gelegt um meine Situation zu beobachten. Nach einigen Stunden rumlegen fing der Horror dann an. Plötzlich konnte ich zusehen wie meine Herzfrequenz immer weiter nach unten fiel, bis zu ca. 25 Schlägen pro Minute. Ich war in dem Moment quasi schon so weg, dass ich es nicht mal mehr schaffte um Hilfe zu rufen. Eine Schwester kam in dem Moment vorbei und bemerkte meinen Zustand. Sie rief sofort einen Arzt, der mir iwas spritzte (tippe auf Adrenalin´o.a). Jedenfalls stieg nach ein paar Sekunden meine Frequenz wieder an.
Dieser Moment war der erste in meinem Leben, wo ich auf einmal echt Angst hatte zu sterben. Ich wurde darauf auf ein Zimmer gebracht und einige Tage im Krankenhaus zur Beobachtung gehalten. Da es zu keinerlei Symptomen mehr kam wurde ich schließlich wieder entlassen.

Doch ab jetzt ging es in meinen Augen erst richtig los. Plötzlich hatte ich vor jedem Symptom Angst, dass es wieder so weit kommen könnte. Im Jahr 2010 war ich laufend beim Arzt. Ich bin starker Raucher (ca. 2 Schachteln am Tag). Ich lies ständig meine Lunge röntgen, war ca einmal im Monat in der Notaufnahme, klagte über Atemnot, Schwindelanfällen und Brustschmerzen. Ich war ein typischer Idiot und habe nach Krankheiten gegooglet, die zu meinen Symptomen passten. Natürlich hatte ich lt. Internet Krebs an allen erdenklichen Stellen meines Körpers. Hört sich zwar dämlich an, war es aber nicht. Ich entwickelte eine Hypochondrie, die mich so stark prägte, dass ich mich selber immer mehr kaputt machte. Mein Charakter hatte sich in dieser zeit um 180° geändert. Ich lebte zurückgezogen. Man muss dazusagen ich bin ein typischer Zocker. Ob PC, Cas. oder Handy. Auch wenn man dies als Vorteil sehen kann, war ich in dieser Zeit nicht mal noch im Stande, an meinen PC zu gehen, geschweige denn raus um mich mit meinen Freunden zu treffen. Ich verlor damals meine Arbeit, etliche Freunde und meine damalige Freundin. Das ganze hielt etwa ein Jahr an. Ich habe alles versucht. Ging zu allen Ärzten die ich kannte und war selbstverständlich auch beim Psychologen. Allerdings fühlte ich mich absolut nirgendwo ernstgenommen.
Plötzlich, nach ca. einem Jahr hörte es wie durch ein Wunder einfach auf. Ich konnte langsam wieder rausgehen und meinen Hobbies nachkomme. Bis auf ein paar Situationen (Kino, Auto, enge Räume), kam ich plötzlich wieder mit allem zu recht.

In den nächsten Jahren, war ich der Meinung ich sei von den Panikattacken erlöst. Nur noch ein paar mal am Tag kamen sie für ein paar Sekunden, was ich allerdings nicht mehr schlimm fand. Ich dachte es wäre jetzt vorbei und wusste damals, dass ich da nicht nochmal in meinem Leben schaffen würde. Ich kann nicht sagen ob ich mir jemals was angetan hätte aber ich hatte definitiv keine Lust mehr zu leben. Aber wie gesagt. Es war ja vorbei.
Ich war die nächsten 3 Jahre in unserem Familienbetrieb als Kachelofenbauer tätig. Schaute mutig in die Zukunft und Anfang 2015 lernte ich die Liebe meines Leben kennen. Alles schien super. Doch dann kam wieder der Wendepunkt.

Die Aufträge im Famlienbetrieb wurden weniger und ich war gezwungen den Beruf aufzugeben. Ich versuchte mich darauf als Verkäufer in Baubetrieb und war auch recht zufrieden mit der neuen Arbeit.
Auf einmal ging es wieder los. Die selben Symptome wie 2010 haben wieder angefangen. Alles war wieder das selbe und täglich war ich wieder der Meinung, ich müsse sterben. Schon nach kurzer Zeit musste ich den Beruf wieder an den Nagel hängen. Ich wusste allerdings sofort, dass ich ab jetzt keinen Moment mehr so weitermachen kann und ging diesmal zu einem anderen Psychologen.
Dieses mal hatte ich tatsächlich das Gefühl verstanden zu werden.
Es wurde eine starke Hypochondrie und sehr schwere Depressionen festgestellt. Ich bekam für akute Anfälle Transilikum und auf die Zeit hin Venloflaxin. Und siehe da. Es wirkte auch. Meine Panikattacken und meine Sterbensängste verschwanden quasi ganz.

Allerdings ging jetzt ein Problem los, was mit mit meinen Panikattacken nicht mal verglichen konnte. Venloflaxin verstärkte meine Depressionen noch zusätzlich. ICh war wie an die Couch gefesselt, hatte zukunftsängste und trank täglich (ohne dass es meine Freundin mitbekommen hatte) mindestens 4 B. um mich einigermaßen ruhig halten zu können. Auch mein Sexualtrieb wurde sehr stark eingeschränkt. Ich hatte keine Bedürfnisse mehr. NAch gar nix. Ich konnte nur noch in die Luft starren und warten bis mich meine Müdigkeit so überwältigte, dass ich eingschlafen bin. Ich war zu der Zeit sehr leicht reizbar und natürlich hatte unsere Beziehung sehr darunter gelitte. Mein Psychologe riet mir, ein Klinik aufzusuchen. Keine Psychiatrie, sondern eine Art Kur um wieder zurück ins Leben zufinden. Ich stimmte, sogar mit voller Freude, zu. Nach ein paar Monaten, verbracht mit Anmeldungen und Tests etc. entschied sich die AOK, mein Zustand würde nicht ausreichen um eine Kur zu starte.
Da ich auch Nikotin und Spielsüchtig war waren sie der Meinung mir könnte nur eine Psychiatrie helfen. Das wollte ich aber nicht und mein damaliger Psychologe hielt, dass ebenfalls für keineswegs notwendig.

Nun versuchte ich mein Glück zu erhöhen, indem ich ein weiteres Attest eines Neurologen vorzeigen wollte. Nach ein paar Wochen wartezeit bekam ich endlich einen Termin beim Neurologen.
Mit schweren bedauern wurde hier, dass erste mal festgestellt, dass meine Depressionen nicht von meinen PAnikattacken sondern von meinen Tabletten kommen. Er war sehr geschockt. Riet mir, mich von meinem Psychologen zu distanzieren und das ich Venloflaxin wieder absetzen soll. Ganz besonders sollte ich die Finger von Transilikum halten. So begann ich, beide Tabletten wieder abzusetzen. Das alles war im Zeitraum zwischen Februar und Ende August. Meine Beziehung hat sehr gelitten und meine Freundin und ich waren beide am Ende unserer Kräfte. Wir haben es durchgestanden, was meine Liebe zu ihr sehr verstärkte. Schon nach ein paar Wochen, wurden meine Depressionen wieder weniger, mein Seualtrieb kam zurück und das erste mal, nach einigen finanziell sehr schwierig zu bemeistereten Monaten, war ich das erste mal wieder bereit zu arbeiten. Ich habe mich beworben wo es geht und im Moment sieht es danach aus, dass es nächste Woche auch schon losgeht als Qualitätsprüfer.

Alle Tabletten waren abgesetzt und brauchte auch keinen Alk. mehr.

Doch seit gestern vormittag beginnt es erneut. Ich fange wieder an zu zittern. Ich spüre eine innere Unruhe und mein Körper gibt mir das Gefühl, als würde ich etwas brauchen. Keine Ahnung was. Ich habe weder ein Bedürfnis nach Alk. und die Tabletten sind ja seit fast 3 Monaten abgesetzt.

Ich spüre, dass es wieder beginnt. Wie ich oben bereits erwähnte. Ich schaffe es nicht nochmal. Weder ich noch meine Freundin. Ich habe mein Vertrauen in sämtliche Psychologen und Ärzte aufgegeben.
Ich bin am Ende.

Jetzt wollte ich fragen, ob es hier jemanden mit ähnlichen Problemen gibt? Wie geht/seit ihr damit umgegangen?

Ich würde euch alle um schnellstmögliche Hilfe bitten. Ich will rette,was noch zu retten ist.
Vielen Dank an alle

18.10.2016 02:56 • 18.10.2016 #1


3 Antworten ↓


E
Hallo ziea,

das alles hört sich furchtbar an. Du hast es nicht leicht gehabt und kann verstehen dass deine Kräfte schwinden.

Wurde denn nach deiner Schilddrüse geschaut?
Wenn ich in einer leichten Unterfunktion bin, fange ich auch einfach zu an zu zittern.

Vielleicht solltest du dir auch einen anderen Therapeuten suchen.

18.10.2016 04:26 • #2


A


Depressionen, Panikattacken --> Venloflaxin/Transilikum

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Z
Hi. Danke für die Antwort.

Schilddrüse wurde vor ein paar Jahren mal angeschaut. Da hieß es, dass alles normal ist.

Ich habe mittlerweile schon 3 Therapeuten aufgesucht. Immer wieder verschwand das Problem für ein paar Monate und war dann schlagartig verstärkt wieder da. Ich geb den Versuch zu wechseln langsam echt auf.

18.10.2016 04:37 • #3


E
Und wenn du mal ein anderes Medikament versuchst?

18.10.2016 04:39 • #4





Dr. Christina Wiesemann