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L
Zur Vorgeschichte:
Geht mir zur Zeit ziemlich schlecht. Habe neben der Angststörung eine chronische Depression (Dysthemie), die mal mehr, mal weniger da ist. Und in den letzten Wochen sind all diese Probleme übermächtig geworden. Ich meide Kontakte zu Menschen, fühle mich gleichzeitig sehr einsam und allein gelassen.., fühle mich abgelehnt (wer will schon mit jemandem zu tun haben, der immer irgendwie schei. drauf ist?) .. ein Teufelskreis. Und Panikattacken habe ich wieder vermehrt. Alles gerät aus dem Ruder und ich habe schon übelste Gedanken. An diesem Wochenende durchlitt ich ein fettes Tief. Aber heute schien es, als habe ich den Dreh wieder gefunden.

Trotz meiner Angststörung spiele ich seit einigen Jahren in meiner Freizeit Theater. Ist eigentlich Wahnsinn, habe schon mehrere Aufführungen überlebt. Bei der letzten Produktion setzte ich allerdings aus, hatte beruflich zu viel um die Ohren. Nun bin ich vor ein paaar Monaten wieder in der alten Gruppe angefangen, hatte aber Schwierigkeiten, mich da wieder einzufinden. Will sagen, ich fühlte mich nicht mehr dazugehörig. Dennoch blieb ich dabei. Die Gruppe ist fest zusammengewachsen. Sie waren jetzt sogar ein Wochenende gemeinsam an der See. Ich konnte aber nicht mit wegen Angst Co.
Wie ich oben beschrieb, ist mein Zustand in den letzten Wochen zunehmend schlimmer geworden. Nach einer heftigen Panikattacke vor der letzten Probe, sagte ich unserer Regisseurin für den Termin ab. Sie weiß von meinen Problemen, sonst eigentlich kaum wer. Ich deutet ihr auch an, dass ich nicht wisse, ob ich überhaupt weitermachen könne, weil die Panik so akut sei. Wir machten aus, dass wir 1 Woche warten und dann noch mal reden.
Im Laufe des Tages ging es mir aber besser. Die Angst fiel langsam von mir ab und obwohl ich total fertig war, entschloss ich mich doch zur Probe zu gehen. Ich kam etwas zu spät und da saßen alle zusammen im Kreis. Und was taten sie? Sie redeten über mich. Und die Regisseurin sagt: Wir überlegen gerade, was wir machen, wenn Du aussteigst. Möchtest Du noch was dazu sagen? Ich war wie vor den Kopf gestoßen, fühlte mich überrumpelt. Ich habe ihr auch später gesagt, dass das gegen unsere Abmachung war und ich das nicht ok fand. Ich weiß bis heute nicht genau, was sie erzählt hat.

Nun zu meinem eigentlichen Problem:
Nachdem ich dieses Wochenende mein enormes Tief einigermaßen überwunden hatte, für mich klar hatte, ich versuche alle Kräfte zu mobilisieren, um mein Leben wieder halbwegs in den Griff zu kriegen, was auch das Weitermachen beim Theater beinhaltet, traf ich zufällig einen Theaterkollegen aus der Gruppe. Er fragte mich, ob ich mich schon entschieden hätte usw. Das ganze Gespräch deutet für mich darauf hin, dass die Gruppe mich aber eigentlich nicht mehr dabei haben will. Er hat das nicht dirket gesagt, aber ich habe es zwischen den Zeilen herausgehört. Das hat mich tief getroffen. Die können mich nicht einfach rauskicken, auch wenn sie gerne wollen würden. Aber ich merke, dass ich auf eine Art eine Motivationsbremse, ein Spassverderber bin, weil ich oft traurig wirke. Versteht Ihr? Dann spüren sie inzwischen auch, dass ich ernsthafte Problem habe und fürchten um ihre Aufführung. Es geht ihnen nicht um mich. Sie haben Schiss, dass ich plötzlich abspringe und sie doof dastehen, weil es keinen Ersatz gibt. Ich kann das ja verstehen. Aber wenn ich da nicht mehr mitmache, gebe ich sooo viel auf und habe fast gar nichts mehr. Und vor allem würde ich ja jetzt nicht mehr aufhören, weil ich meine, es nicht zu schaffen, sondern weil ich meine, dass die mich nicht mehr wollen.
Und wenn ich mich outen und der ganzen Gruppe von meinen psych. Problemen erzählen würde, würde das ihre Furcht ja nur noch mehr schüren. Eine Panikgestörte und Theater! Das geht doch nicht! Ich kann ja auch wirklich für nichts garantieren, aber ich kann mich vor allem der Ablehnung nicht aussetzen. Ich würde es nicht verkraften, wenn die dann sagen, ich solle es lassen. Zudem habe ich nicht das Vertrauen, dass meine Probleme nicht dann auch außerhalb die Runde machen. Und die Regisseurin hat mir ja bewiesen, wie sehr ich ihr vertrauen kann!

Ich war doch frischen Mutes vorhin. Bis zu diesem kurzen Treffen. Was soll ich tun? Soll ich aufhören, weil es für alle besser ist? Soll ich einfach alles totschweigen und weitermachen?
Ich fühle mich so abgelehnt als Mensch, der eben nicht immer lustig und fröhlich ist, der Probleme hat. Überall im Leben und jetzt auch
noch da. Ich will aber niemandem eine Last sein. Ich bin mir selbst schon Last genug und lehne mich ab.
Was soll ich nur machen?

18.11.2007 19:54 • 30.11.2007 #1


13 Antworten ↓


ZZerRburRuSs
hallo

gibt es denn gar nichts zwischen aufhören und weitermachen ?
kannst du nicht mal ne weile irgend eine kleine rolle übernehmen oder etwas anderes innerhalb eures theaters tun, so das du nicht komplett den kontakt verlierst aber auch nicht zu viel stress mit der ganzen sache hast ?!!

wenn du angst und panik hast solltest du dir ja eh mal ne weile zeit für dich raus nehmen um das problemchen direkt anzugehen (therapie).
das ist ja für sich genommen dann schon ein heiden aufwand!

das theater spielen scheint dir ja wichtig zu sein !
vielleicht findest du ja irgendeinen mittelweg ?

übrigens habe ich immer mit offenen karten gespielt und kann nicht sagen dass mir das geschadet hätte .
man sieht zwar ne menge verdutzte gesichter aber wenn man die leute dann aufklärt und ihre reaktionen ne woche lang ignoriert oder nicht überbewertet ist es meistens hilfreich, offen gewesen zu sein !

ich wünsch dir auf jeden fall das du nen guten weg für dich findest!

alles gute ZZ

19.11.2007 03:54 • #2


A


Freunden verstehen mich nicht / Spassverderber?

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F
Hi,
mal einen ganz praktische Überlegung:
1) dein Wunsch dass du nicht rausgeschubst wirst ist ok
2) der Wunsch der Gruppe, die Aufführung nicht zu gefährden ist ok

- wie geht das also zusammen?
Du brauchst eine Zweitbesetzung, die für dich einspringt, wenn du nicht kannst. Das ist auch an Profitheatern nicht mal unüblich. Kann auch Spaß machen, wenn ihr euch über die Rolle austauscht etc.
Ich finde auch nicht dass du dein Problem outen mußt, wenn du das nicht willst - es genügt, wenn du sagst, dass es sein kann, dass du aus gesundheitlichen (oder psychischen) Gründen ausfällst. Das ist dann vielleicht schon wichtig, dass die anderen das wissen.
Mit der Gruppenleitung würde ich noch mal ganz klar sprechen, dass sie dein Problem bitte nicht weitererzählen soll, weil du selbst entscheiden willst, wem du das anvertraust. Und du kannst sie auch noch mal fragen, was genau in deiner Abwesenheit besprochen wurde, damit du nicht mit Befürchtungen umgehst, sondern mit Tatsachen.

Hey, ich finds total mutig, dass du Theater spielst - lass dir das nicht nehmen!
grüße flo

19.11.2007 09:07 • #3


L
Danke für Eure Antworten.

Hallo ZZ...
Ich will nichts dazwischen. Ich würde das ja jetzt nur noch wählen, weil man mich scheinbar nicht mehr dabei haben will. Ich habe irgendwie Angst, dass ich kapituliere, der Angst nachgebe. Andereseits habe ich eben auch Angst vor der Angst. Richtig kleine Rollen gibt es in dem Stück nicht. Therapie habe ich schon gemacht. Mag gar nicht erzählen wieviele und seit wievielen Jahren ich angsterkrankt bin. Fühle mich so abgelehnt, aber vieleicht ist das ja auch nicht so.

Hallo Flo!
Das mit der Zweitbesetzung geht nicht. Wir sind ja Laien. Und niemand würde für den Fall der Fälle meine Rolle einüben. Zudem gäbe mir das ein schei. Gefühl. Ich würde denken, der andere spielt viel besser oder den wollen alle lieber. Es gibt zudem auch niemanden. Und ich befürchte, ich würde zu schnell aufgeben, dem anderen alles überlassen.

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Ich steige aus und wähle damit den einfachen Weg oder ich kämpfe weiter.
Bin echt unsicher, ob es gut oder schlecht für mich ist.
Ich habe bereits mehrere Aufführungen gepackt, doch so idiotisch es klingt, ging es mir dadurch nicht unbedingt besser. Ich scheine diese Leistung nie recht anerkannt zu haben. Dabei ist es ne echte Leistung.
Ich spinne.
Liebe von Dir, dass Du sagst, ich soll es mir nicht nehmen lassen. Im Grunde nehme ich es mir ja selber oder?

Liebe Grüße

19.11.2007 22:00 • #4


F
ich kann dir nur sagen, rede offen und ehrlich mit den Leuten. Sage Ihnen was Dein Krankheitsbild ist. Spiel mit offenen Karten. So können die Leute Dich verstehen und vorallem auch begreifen was los ist. Ob Sies nachempfinden können ist nicht gesagt, aber zumindestens Verständnis zeigen. Und so wird Ihnen auch klar warum Du so reagierst. Vielleicht ist es auch nur Dein Bild dass Du Dir einbildest?

Ich denke wenn die Leute wissen um was es geht, können Sie auch entscheiden ob Sie mit Dir weiter arbeiten wollen oder nicht. Ich denke dann hast Du auch eine ehrliche Entscheidung.

Und wenn Du weiter mit Ihnen arbeitest weisst Du, dass Du Dich nicht mehr verstecken musst oder einen auf fröhlich spielen musst. Glaub mir mir hats geholfen, es meinem Umfeld zu erzählen.

19.11.2007 23:10 • #5


U
Hallo, liebe Lilly
Bin aus Zufall auf diese Seite gekommen und habe deinen Beitrag gelesen und denke, daß ich dir mit dieser Antwort vielleicht ein bisschen helfen kann. Immer mal wieder schaue ich rein und freue mich mit anderen, die es geschafft haben!!Ich selbst war Hebamme und dachte, fast alles aus und in der Medizin zu wissen. Und dann das: meine Tochter 34 jahre (3 Kinder 9/8/2 Jahre) lustig fröhlich , an allen schönen Dingen sehr interessiert, wurde über Nacht krank. Richtig schlimm. Ich wurde gerufen und fand ein zusammengekrümmtes zitterndes Wesen vor und einen total hilflosen Schwiegersohn. Fast 6 Wochen schleifte ich meine Tochter von Klinik zu Klinik und von einem kompetenten guten Arzt zum nächsten. Alle ! alle Befunde waren negativ. Kopf CT, Körper/Herz Kernspin, alles alles wurde untersucht, wirklich alles Alles war in Ordnung und dann meinte einer der Ärzte, das ist die Seele. Und richtig. Aus meiner lebensfrohen, superlieben immer lachenden Tochter war ein Bündel Mensch geworden, der nur auf die nächste Panikattake wartete. Ganz schlimm!! Die beste Ehefrau , Mutti und Freundin meiner Enkelkinder war über 1 Jahr sie in Therapie. Wir haben alle mitgeholfen und ich habe einen der besten Schwiegersöhne der Welt kennen gelernt! Langsam besserte sich die Situation, sie lernte, mit ihrer Krankheit zu leben und auch im Bekannten u. Freundeskreis sagte sie offen, was sie hat und das Verabredungen vielmals nicht eingehalten werden können. So wie du, wollte sie auf vieles verzichten, was sie so gerne früher gemacht hatte. Aber wir alle, vor allem ich riet ihr, es nicht zu tun. Ich sagte ihr, wenn du von vornherein denkst, du kriegst es wieder und hast jetzt schon Angst, es wieder zu bekommen, wirst du es schlecht überwinden. Sage dir einfach, ich bin kerngesund, nur meine Seele spinnt manchmal, aber eben nur manchmal! Liebe Lilly, sage dir auch, wenn ich Theaterspielen übe oder richtig vor Publikum spiele und es mir Freude macht, dann bekomme ich keine Panik. Und denke einfach nicht daran, denke was Schönes, unterhalte ich mit Freunden und Bekannten, singe, lese tanze, freue dich einfach über eine schöne Blume und ignoriere alles Negative. Und so hat es meine Tochter geschafft. Nicht von heute auf morgen - aber sie weiß, es kann selbstverständlich mal wieder kommen, aber nur leicht und nur, wenn sie es zuläßt. Mache es auch so, lasse es nicht zu, daß die Panik dir dein Leben kaputt macht. Es ist so schön zu leben, ich meine ohne negative Gedanken. Warte nicht darauf und richte dir dein Leben nicht danach, ob eventuell was kommen könnte. Sage dir, NEIN, ich bekomme nichts mehr, und wenn mal ein kleines Anzeichen da ist, reagiere einfach nicht darauf, lenke dich ab und freue dich auf deine Mitspieler und dein Hobby. Und noch was, denke nicht negativ über deine Mitspieler, denn auch für die ist es etwas, womit sie nicht umgehen gelernt haben, so wie ich! Vielleicht reden die nicht mal negativ und die Leiterin hat es nur gut gemeint, damit die anderen ein bisschen informiert sind und haben sich in der Runde wirklich Gedanken um dich gemacht, wie sie dir helfen können. Denke auch in dieser Hinsicht positiv. Denn du wirst gebraucht, überall!
Übrigens: Meiner Tochter geht es wieder richtig gut- aber sie geht noch so ein bis zweimal im Quartal zu einer Gesprächsstunde.Mittlerweile hat sie gelernt, daß ihr nichts, aber auch garnichts gesundheitlich passieren kann, weil, egal was sich bemerkbar macht, nur eine Panikattake ist und nichts anderes. Und schon ist es vorbei!Dir wünsche ich von Herzen alles alles Gute und denk mal über mein Briefchen nach.

19.11.2007 23:26 • #6


kleene
boaa uschi dein text geht echt durch und durch, ich danke dafür das ich diese worte lesen dürfte, weil die mich echt ganz doll aufbauen, mir geht es änlich wie deiner tochter war vorher auch lebensfroh etc und mit einmal war alles weg. ich bin auch gerade wieder in therapie und hoffe das es mir irgendwann wieder genauso gut geht wie deiner tochter, da ich auch eine kleine tochter von 2 1/2 jahren habe, und das leben wieder genießen möchte mit ihr. DANKE

ps: sorry lilly das ich in den thread so rein platz und das schreib aber mußte das mal schnell los werden

lg kleene

26.11.2007 14:01 • #7


M
Ich kenn das zu gut habe auch immer das Gefühl keiner will mich haben aber das ist falsch wirklich falsch.

schließlich ist jeder Mensch etwas wert.

als es mir richtig schlecht ging, hatte ich nicht viele Menschen, die für mich da waren nur die Tante meiner Freundin und meine Freundin selber.

ich habe seit 2 jahren diese Angst. Hyperventilation das ist echt sehr schlimm

lass den Kopf nicht hängen du bist mit dieser Angst nicht alleine das dachte ich auch immer.

ich mache seit August eine Therapie war erst am zweifeln, hatte Angst aber die Tante meiner Freundin hat mir viel mut gemacht und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie mir soviel Mut gemacht hat.

wenn du magst, kannst du ja zurück schreiben.

L.G mausi

28.11.2007 16:47 • #8


G
Hallo Lilly42,

ich möchte nicht viel Worte machen und dir den Rat geben: Hör mit dem Theater spielen eine zeitlang auf, bis du deine Beschwerden in den Griff bekommen hast. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung! Auch wenn es schwer fällt ! Vielleicht kannst du die dadurch freiwerdende Zeit nutzen um deine Beschwerden systematisch zu ergründen. Selbst ein läppischer Spaziergang bringt dir mehr, als Theater zu spielen. Man muß das aber bei sich auch erleben, was zugegebenermaßen nicht einfach ist. Ist aber so - das kannst du mir glauben.

Alles Gute

28.11.2007 23:32 • #9


J
hej.

Ich kannd eine Situation relativ gut verstehen.
Ich mache musik und spiele relativ viele Konzerte, vor kurzem erst das ziemlich große Release Konzert zu unsere neuen Platte.
Es ist oft ziemlihc hart für mich immer mitzumachen und auch die Fahrt zur Probe ist manchmal schwierig.
Aber bisher habe ich so ziemlich alles überstanden.
Es gab viel schlechte situationen wo ich schlapp geamcht habe und die Konzerte gefährdet hatte, und das war auch für die andern nciht immer schön. Aber aufhören wäre für mich wirklich schlecht.
Auch wenn ich sehr oft daran gedacht habe.
Viele Vorherige Konstelationen in denen ich auch Musik geamcht habe, haben sich in den letzten Jahren aufgelöst aufgrund dessen, dass die leute mit denen ich zusammengearbeitet hatte nicht damit klarkamen.

Ich möchte damit sagen das es viele gibt die nicht bereit sind ihr eigenes Glück für jemand anderes zu Gefähreden, selbst wenn die möglichkeit besteht das man das irgendwann ganz ausgezeichnet macht.
Aber es gibt eben doch welche.
UNd selbst wenn du dort nun aufhören musst, solltest du das theater nciht aufgeben.
Womöglich war das Theater ja schon dein Ding bevor du krank wurdest, so sit das zumindest bei mir, udn es erinnert imch immer daran wie cih mal war und wer ich wirklich bin.

Andere kriegen eben nciht mit wie sehr man kämpfen muss, denen geht alles ganz einfahc von der hand, da läuft alles glatt.
Nur ein bisschen aufregung da und ein bsischen üben hier.
Das ist denen schon genug.
So läuft das, aber ich glaube du wirst das was dir wichtig sit nciht einfach so fallen lassen, manchmal sit es das einzige woran man sich festhalten kann, und dann gibt es unendlich viel kraft.
Aufhören sollte man erst wenn man selbst nicht mehr mag.

Ich wünsche dir alels gut.
Und es wird sich ergeben, glaub mir.

29.11.2007 00:59 • #10


G
Hallo,

es gibt aber auch noch einen andere Lösung für dich aus meiner Sicht (man muß erstmal auch darüber schlafen, das fällt einem nicht immer gleich ein): Versuche das Theater spielen weiterzumachen und ändere an anderen Stellen deines Lebens etwas, z.b: Sport treiben, Entspannungen oder was weis ich.
Auf alle Fälle werden solche Veränderungen auch Änderungen der Psyche bewirken. Ich kenne dich nicht weiter und kann hier daher nichts konkreteres raten. Es ist aber immer so, daß Veränderungen etwas bewirken. Wenn man nichts aus solchen Veränderungen merkt, liegt das daran, das die Veränderungen zu wenig sind oder andere Umstände sich verändern, die dann den positiven oder negativen Effekt wieder kompensieren.

Alles Gute

29.11.2007 10:04 • #11


L
Ganz lieben Dank an alle, vor allem an Johnny.

Johnny, ich glaube, Du kannst verstehen wie ich mich fühle. Ich habe das Theaterspielen allerdings vor 4 o. 5 Jahren schon MIT einer Angsterkrankung angefangen. Die Angst ist nur eben in den letzten Wochen viel schlimmer geworden und ich neige jetzt auch eher zu Panikattacken.

Eine Theaterkollegin erzählte mir inzwischen, dass die Regisseurin in meiner Abwesenheit erzählt hat, ich habe Panikattacken. schei. Spiel, denn ich wollte nicht, dass die Leute das wissen. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, dass es mir schei. ist, was die anderen von mir denken. Man kann nicht erwarten, dass die Menschen ihr Glück für jemand anderen aufs Spiel setzen, wie Du schreibst. Findest Du das wirklich? Denk an all die Arbeit, die dahinter steckt. Die Kraft und Zeit, die alle darein stecken. Aber das ist nicht mein Problem, denn ich tue ja nichts böses und nichts mit schlechter Absicht. Verstehst Du? Ich will jetzt nur sehen, wie und ob ich das hinkriege und kann ebenso wenig mein Glück für die anderen opfern.

War dann letzte Woche zur Probe, klappte auch alles relativ gut und gestern war wieder Probe. Seit Tagen habe ich enorme Angst und schrecklichen Schwindel. Gestern war es der Hammer. Ich war total am Ende. Von oben bis unten angefüllt mit einem permanenten Angstgefühl, wobei die kleinste Kleinigkeit Panik auslöste. Und vor der Probe habe ich hier gesessen, hatte sogar Angst mit meinen Hunden raus zu gehen und habe gedacht, dass es keinen Sinn macht, dass ich doch aufhöre. Selbst der Spaziergang war die Hölle, was eigentlich so schlimm super selten ist. Und....... kurz drauf bin ich doch hin zum Theater und habe den ganzen Abend durchgestanden. Der Schwindel war noch da, aber alles viiiiel besser und dieses Angstgefühl, das zuvor jede Faser meines Körpers ausgefüllt hatte, weg. Ich habe die Nacht super geschlafen und wachte ohne die Angst auf. Dennoch kämpfe ich immer wieder mit aufflackernder Panik, habe aber den Dienst gut überstanden, war eben sogar einkaufen.....
Das bedeutet wahrscheinlich, dass diese schreckliche Angst vor allem daran lag, dass die Probe bevorstand. Tja, Samstag haben wir den ganzen Tag Probe. Ich werde antesten, ob mich das auch wieder so belastet. Und dann muss ich abwägen, ob sich diese enorme Qual lohnt.

Muss noch erklären, dass meine Angst wahrscheinlich durch eine Trennung schlimmer geworden ist, nicht durch das Theater.

Ich finde es bemerkenswert, dass Du nie aufgegeben hast. Ich weiß nicht, ob Du von der Musik auch leben musst? Wäre ein zusätzlicher Druck. Doch wenn Du es aus und mit Leidenschaft tust und wir würden uns kennen, hätte ich Dir immer geraten, weiterzumachen.

Es ist diese Sache mit dem Vermeiden. Ich habe keine Ahnung, ob ich mich entlasten muss oder ob ich vermeiden würde, wenn ich aufhöre.

Heute denke ich, ich muss weitermachen, doch es ist so unsagbar anstrengend solche Angst zu haben, zeitweise nicht zu wissen wo oben und unten ist. Es saugt einem alle Kraft aus. Und es ist schwer, sich in der Gruppe durchzusetzen, nicht dem Gruppenzwang zu unterliegen und Dinge tun zu müssen, die potentielle Panikauslöser sind.

Ich weiß nicht, was wird. Ich kann keine Entscheidung treffen, frage mich andererseits, ob ich sie nicht doch schon längst getroffen habe??

Aber vielleicht ist es so, wie Du sagst, es wird sich alles ergeben.

Liebe Grüße und Dank

29.11.2007 21:20 • #12


G
Hallo kleene,
habe eben mal kurz reingeschaut und deine Zeilen gelesen. Es freut mich, daß du durch meinen kleinen Brief wieder neuen Mut bekommen hast. Erst heute habe ich mich mit meiner Tochter wieder unterhalten und es geht ihr sehr sehr sehr gut. Sie hat auch nie den Mut aufgegeben und fest daran geglaubt, das es ihr wieder richtig gut geht. Denke immer daran, dein Töchterchen braucht dich und auch wenn mal wieder etwas zu kommen scheint, lenke dich ab, freue dich über dein Kind, mache Sport oder alles, was dir Spaß macht.
So hat es meine Tochter auch gemacht und es geht ihr wieder gut. Und denke immer daran, wenn alle Menschen, die auch unter Panikattacken leiden, eine rote Schleife um den Hals hätten, was meinst du, wie viele es davon gibt? Ganz viele. Du bist nicht alleine!
Dir wünsche ich von ganzem Herzen, daß sich dein Krankehitsbild schnell ändert, du wieder richtig fit wirst und meine Tochter und ich drücken dir feste die Daumen!
Meine Tochter läßt dir noch ausrichten, wenn du möchtest, schreib hier mal, sie antwortet dir dann gerne!!
Alles Liebe Uschi

01.12.2007 00:39 • #13


G
Hallo Mausi!
Auch dir möchte ich sagen, daß ich dir ganz feste die Daumen drücke und dir viel Erfolg wünsche, was die Therapie angeht. Denke auch daran, daß alles seine Zeit braucht und geb nicht auf!
Über 1 1/2 Jahre , so kann ich mich noch gut erinnern, sah ich meine Tochter nur mit der Plastiktüte. Sie hatte auch diese Angst, und jetzt ist alles wieder gut!Zeige deinem Körper, wenn er wieder versucht, dich unterzukriegen, wer die Stärkere ist, lass es einfach nicht zu!
Und du wirst es schaffen!!
Von Herzen alles alles Gute
Uschi

01.12.2007 00:50 • #14


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