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I
Hallo,

ich verreise im Herbst an die See (Urlaub ist gebucht) und komme nicht drum herum, mit dem Auto zu fahren. Es erwarten mich ca. 600 km...

Nun graut mir regelrecht davor, weil ich vermehrt Panikattacken auch beim Autofahren erleide! Zur Übung will ich vorher eine etwas kürzere Strecke alleine fahren...

Was soll ich nur tun? Fahre ich Zug, fühle ich mich hilflos, ausgeliefert und habe Angst, die Kontrolle über mich zu verlieren und denke ständig ich muss hier raus, bin eingesperrt und kann nicht flüchten! Fahre ich Auto, denke ich oft jetzt bin ich so weit von zu Hause weg... was, wenn mir jetzt und hier was passiert? oder was, wenn ich die Kontrolle über das Auto verliere? und schon ist sie da, die Angst/Panik.

Ich bin total verzweifelt, da ich nicht weiß, wie ich mich am Besten fortbewegen soll, es ist zum Heulen!
Manchmal denke ich, Autofahren verschafft mir mehr Freiheit und Kontrolle, ich kann anhalten, wann immer ich will... aber stelle ich beim Autofahren keine Gefahr für mich und die anderen dar, wenn ein Angstschub kommt?

Viele Grüße, Isi

12.06.2008 11:59 • 17.06.2008 #1


11 Antworten ↓


C
Zitat von Isi:
Hallo,

ich verreise im Herbst an die See (Urlaub ist gebucht) und komme nicht drum herum, mit dem Auto zu fahren. Es erwarten mich ca. 600 km...

Nun graut mir regelrecht davor, weil ich vermehrt Panikattacken auch beim Autofahren erleide! Zur Übung will ich vorher eine etwas kürzere Strecke alleine fahren...

Was soll ich nur tun? Fahre ich Zug, fühle ich mich hilflos, ausgeliefert und habe Angst, die Kontrolle über mich zu verlieren und denke ständig ich muss hier raus, bin eingesperrt und kann nicht flüchten! Fahre ich Auto, denke ich oft jetzt bin ich so weit von zu Hause weg... was, wenn mir jetzt und hier was passiert? oder was, wenn ich die Kontrolle über das Auto verliere? und schon ist sie da, die Angst/Panik.

Ich bin total verzweifelt, da ich nicht weiß, wie ich mich am Besten fortbewegen soll, es ist zum Heulen!
Manchmal denke ich, Autofahren verschafft mir mehr Freiheit und Kontrolle, ich kann anhalten, wann immer ich will... aber stelle ich beim Autofahren keine Gefahr für mich und die anderen dar, wenn ein Angstschub kommt?

Viele Grüße, Isi


Hey Isi,
kenne dieses problem auch... ich kann allerdings nur mit dem Auto weg, weil ich genau weiss, wenn ich im urlaub ne Angstattacke habe, kann ich selbst entscheiden, ob ich sofort ins Auto steige oder nicht.
Ich wäre ohne meine Auto aufgeschmissen. Geh auch ganz ungern weg anderen abends weg, weil ich dann nicht selbst entscheiden kann, wann ich gehe und unter welchen Umständen.

Hattest du schon mal eine Angstattacke unter dem Autofahren??

Und der nächste Spruch, den du jetzt gar nicht hören willst, ist: Du musst dich deiner Angs stellen. Vermeidung hilft gar nichts. Darfst mir den Spruch gerne bei passender gelegenheit zurückgeben. Ich halte mich auch nicht immer daran

LG Simone

12.06.2008 12:06 • #2


A


Bitte helft mir! Welches Verkehrmittel soll ich nur wählen?

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A
Hi Isi,

kenne das Problem natürlich allzu gut! Eine Frage hätte ich allerdings. Fährst du alleine in Urlaub? Wenn ja, erstmal großen Respekt von mir, sowas würde ich nicht mal ohne Attacken planen. Fährst du denn derzeit Auto? Alleine? Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft, dass du alles schaffst, was du gerne tun möchtest.
LG
Anna

12.06.2008 13:00 • #3


S
Ach das kenn ich
Mein Mann will unbedingt in Urlaub weiter weg und mir würde es reichen höchstens 200 km weg zu sein
Ich mag keine 10 Stunden Im Auto hocken ( hab angst vor Stau da wir da ewig stehen und nicht rauß kommen)
Mag auch keine 10 Stunden im Zug verbringen
Flugzeug geht sowieso nicht
und überhaupt is mir nicht wohl soweit weg von Daheim zu sein
Ich händle dauernd mit meinem Mann rum ich sag Schwarzwald oder Bodensee ( wir wohnen bei Karlsruhe, wäre also nicht weit)
Aber mein Mann will unbedingt ans Meer Nordsee, Spanien oder Italien.
Dann behauptet er ich will ja gar nicht weg ....Alles nicht so einfach
Naja mal sehen wie es weiter geht

Lg

12.06.2008 13:05 • #4


I
Also, im Herbst da fahre ich mit meinem Freund zusammen weg. Der hat aber keinen Führerschein, also muss ich fahren, ob ich will oder nicht!


Ansonsten - ich fahre seit 8 Jahren Auto, überwiegend allein, auf jeden Fall täglich zur Arbeit und auch mal woanders hin. Früher bin ich oft hunderte von km allein gefahren, auch unbekannte Strecken. Das hat mir immer den Reiz und Kick gegeben und hinterher war ich total stolz auf mich, weil ich es gemeistert habe. Ich hatte super-viel Spaß am fahren, habe ich eigentlich immer noch (zumindest, wenn die Angst nicht da ist).

Zug fahren war auch immer toll... aber seit ich mal Panik im Flieger hatte (2002), fühl ich mich im Zug ähnlich ausgeliefert! Erinnert mich allzusehr an ein Flugzeug und der Gedanke reicht schon.

Drum habe ich mich bewusst dafür entschieden, viel mit dem Auto zu reisen, da ich dann die Kontrolle habe. Nur auch da überfällt mich die Angst...
Und ja, ich bekomme auch Panik, wenn ich selber am Steuer sitze (egal, ob allein oder mit Beifahrern)

Und die Frage eben, was kann passieren, wenn Panik im Auto heranrollt?


LG, Isi

12.06.2008 13:29 • #5


A
Hallo,
die Redaktion von Akte 08 ist immer auf der Suche nach Betroffenen ungewöhnlicher Ängste oder Phobien. Wenn du dir vorstellen könntest über deine Erfahrungen auch vor der Kamera zu berichten, würden wir uns freuen, wenn du dich bei uns meldest. Viele Grüße Beatrice

13.06.2008 18:26 • #6


J
Hallo Ihr alle,
ihr habt ja alle haargenau das gleiche Probleme wie ich. Ich dachte immer ich bin die einzige Verrückte, die kein Zug, kein Bus fahren kann und schon gar nicht fliegen. Ich muss auch immer Auto fahren, mein Freund hat auch keinen Führerschein. Deswegen sind wir auch Urlaubstechnisch ziemlich eingeschränkt. Da meine Eltern an der Ostsee wohnen, machen wir immer dort Urlaub. Doch dahin muss ich auch 2,5 h mit dem Auto hinfahren. Das ist die einzige Strecke, die ich problemlos meister. Ich weiss auch nicht warum. Ich rede mir immer ein, dass ja überall unterwegs Krankenhäuser sind, die mich schon nicht verrecken lassen unterwegs. Und wenn ich sterben sollte, muss es wohl so sein. Das klappt ganz gut. Doch woanders hin fahren geht gar nicht. Ist das nicht verrückt? Scheint doch alles nur kopfgesteuert zu sein.
LG
Josie

13.06.2008 19:32 • #7


K
HiJosie,
Nö, ich glaube, das Problem haben Viele.
Ich konnte mal gar nicht mehr aus dem Haus. Ich habe es dann nur mit dem Taxi geschafft zur therapie zu kommen.
Dann habe ich eisern Busfahren geübt und es ging irgendwann, bald ging auch Zugfahren, weil ich wußte zur Not kann ich einen Schaffner erreichen.
Fliegen musste ich und wollte ich. Ich habe mir Baldrian reingeschmissen, Notfalltropfen. Habe mir eine Schlafbrille aufgesetzt und mir Ohrstöpsel reingestopft. Autogenes Training gemacht und gebetet.
Meine Angst war allerdings beim Starten und Landen am größten. Wenn ich oben war, ging es mir besser, weil ich wußte, dass die meisten Unfälle in der Start-und Landephase passieren. Für mich sind Langstreckenflüge über nacht am Besten, weil ich dann schlafen kann.

Ich denke, dass es wesentlich ist wovor man Angst hat.
Ich habe eher Höhenangst und Angst, dass ich hilflos ausgeliefert bin.
Den Bus oder Zug kann ich zur Not anhalten, was ich nie getan habe, aber es hat mich beruhigt, dass beide schnell zu stoppen sind.
Autofahren kann ich nicht,

13.06.2008 20:37 • #8


TheSaint
Hi Isi,

ich habe kein Auto mehr, vor 4 Jahren verkauft und fahre ziemlich ungern, vorallem Autobahn, weil ich mich da ziemlich hilflos und verloren fühle und das Gefühl habe, nicht wegzukönnen, wenns mich mit der Panik erwischt. ). Aber seit meine Ängste und Panik sich Richtung Agoraphobie verlagert haben, is Autobahn ein Graus für mich - insofern wird Dir nur eines helfen, so isses zumindest bei mir - üben, üben und noch mal üben...
Du wirst Dir Strategien suchen müssen, die Dir helfen. Bei mir is das auf der Autobahn der Standstreifen, die Parkplätze, die Ausfahrten - da kann ich jederzeit anhalten und rausfahren. Und ich habe dann noch Strategien für die Stellen auf der Autobahn, wo das nicht so ohne weiteres möglich ist - also Autobahnkreuze, Dreiecke, Mehrspurig, überall wo es dann eben kein Standstreifen gibt etc. (das sind dann für mich besonders schwierige Situtionen) - da gibts dann was zu trinken, oder ne Kleinigkeit zu futtern, oder fummeln am Radio, am Navi, was auch immer - und der Gedanke, Du bist ja da gleich dran vorbei. Verhaltentherapeutisch sicher vollkommen verkehrt, aber mir in dem Moment sowas von Wurscht

Tja, was kann passieren, wenn Dich die Panik im Auto erwischt? Ich denke dann immer, die Kontrolle zu verlieren, nen dicken Unfall zu bauen, Katastrophenszenarien bilden sich da dann in meinem Hirn - passiert is natürlich noch nie was

Was Zug und Flieger betrifft - ich fliege auch, habe aber keine Angst vor ausgeliefert sein, der Pilot will ja auch überleben sage ich mir immer und kennt seinen Job

schönen Urlaub schonmal, Du schaffst das
LG Alex

14.06.2008 10:26 • #9


G
nein zugfahren empfinde ich als sehr unangenehm

klar kann man umherlaufen aber MAN KOMMT NICHT RAUS es ist zu eng und du kannst nicht aussteigen wann du willst. MAN IST EINGESPERRT UND DER ANGST HILFLOS AUSGELIEFERT. das ist erschreckend zu wissen doch eine pa ist schon vorprogrammiert wenn ich den zug schon in den bahnhof einfahren sehe...und wenn sich die türen hinter mir schließen und nicht mehr aufgehen ist es ganz vorbei....

lg gine

15.06.2008 20:52 • #10


S
Zitat von Akte 08:
Hallo,
die Redaktion von Akte 08 ist immer auf der Suche nach Betroffenen ungewöhnlicher Ängste oder Phobien. Wenn du dir vorstellen könntest über deine Erfahrungen auch vor der Kamera zu berichten, würden wir uns freuen, wenn du dich bei uns meldest. Viele Grüße Beatrice


Ich finde das Unmöglich! Vor allem , da dies dauernd ZWISCHEN den Threads auftaucht.

Gehen im Sommerloch die Themen aus? Müssen Exoten vorgeführt werden? Liebe Beatrice, seien Sie froh, dass sie keine Ahnung von unseren Krankheiten haben - ein reisserischer Bericht über ungewöhnliche Ängste die leider gar nicht ungewöhnlich sind - immer mehr Menschen leiden darunter - bringt keinen von uns weiter. Unter dem Deckmäntelchen von Informieren Menschen mit Behinderung vorzuführen ist sicher kein Weg zur Hilfe!

16.06.2008 09:14 • #11


I
Danke für Eure vielen und sehr interessanten Antworten, ich finde es sehr spannend und auch hilfreich, Eure Meinungen/Erfahrungen zu lesen!

Ich ziehe daraus für mich den Schluss, dass - egal, für welches Verkehrsmittel ich mich entscheide - ich es einfach tun MUSS, egal wieviel Angst ich vorher hab. Und Angst kann ich in Zug und im Auto bekommen, mit jeweils unterschiedlichen Risiken, Vorteilen, Nachteilen etc ... die richtige Wahl gibt es nicht, oder?

Was mich noch mal interessieren würde, sind 2 Sachen. Das eine kam nicht so ganz heraus und ist die Frage, was konkret passieren kann, wenn ich beim Autofahren ne Panikattacke bekomme. Ich muss dazu sagen, ich habe bei PA noch nie Krämpfe, Ohnmacht oder Muskelzucken oder dergleichen gehabt *schnell-auf-Holz-klopf* ist das bei jedem anders? Ich denke, wenn ich meinen Körper noch im Griff habe, könnte ja eigentlich nichts wirklich gefährliches passieren, oder?

Und das andere, was mich beschäftigt, ist, mein Freund (mit dem ich im Herbst den Urlaub mit der langen Fahrt plane) hat fast noch mehr Panik beim Autofahren als ich! seine Angst ist manchmal irgendwie ansteckend bzw. verstärkt meine noch... wenn er schläft, ist es gut, aber manchmal ist es echt die Hölle mit ihm. Ich bin dann z.T. ruhig, nur er steckt mich wieder an...

17.06.2008 09:54 • #12


A


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