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38

Hotin
Hallo Lukulusw,

jetzt lies bitte mal genau.
Das Deine Mutter der Grund für Deine Panikattacken ist, glaube ich nicht.
Dein Verhalten mit den Menschen in Deinen Familienkreis (somit auch mit
Deiner Mutter) kann aber einen ganz wesentlichen Anteil daran haben.

Zitat:
Ich habe bei ihr oft das Gefühl , dass ich die Mutter bin und sie die Tochter .
Mir fällt es sehr schwer, mich von ihr abzugrenzen, dass sie dann trotzig und wie ein kleines Kind reagiert.


Interessant, wie Du das alles selbst weißt.
Nicht abgrenzen wollen macht oft sehr starke Angst.

Zitat:
Auch bin ich von ihr abhängig, da sie auch mein Sohn zeitweise betreut wenn ich arbeiten bin.


Ja und? Deshalb musst Du aber nicht mit Deiner Mutter die Rollen, Mutter/Kind
vertauschen und ihr immer anbieten, das sie Dich erpressen darf.
Du erlebst doch live und in Farbe wohin Dich das führt.

Also, wie kannst Du Dich von Deiner Mutter besser abgrenzen? Und wie schaffst
Du es, ihr gegenüber Dein Verhalten zu ändern, ohne das sowohl Du, als auch Deine Mutter
sich schlecht fühlen?
Denk Dir da mal etwas aus. Eine Gedankenhilfe versuche ich dafür zu geben.
Bitte gehe häufiger aus der Rolle der starken, helfenden Frau in die Rolle der
schwachen, hilfsbedürftigen Frau. Kannst Du das? Und wie wird Deine
Mutter darauf reagieren, wenn Du sie häufiger um mehr Rücksicht bittest?
Ist Deine Mutter noch in der Lage das zu erfassen, wenn Du versuchst ihr zu erklären, womit sie
Dich unterstützen und Dir helfen kann?
Da meine ich vor allen viele Kleinigkeiten.

Hotin

25.07.2015 14:30 • #61


L
Ich habe ihr schon gesagt, was mich stört und was ich mir von ihr wünsche.
Sie reagiert aber wie gesagt sehr trotzig darauf.

Auch weiß sie nichts von den Panikattacken.
Ich erzähle ihr es deshalb nicht, weil sie es nicht verstehen würde.
Sie hat allerdings vor ein paar Jahren selbst panikzustände beim Auto fahren gehabt, die sich aber von alleine gebessert haben.
Aber dass andere auch schwach sein können, versteht sie nicht.

Warum findest du es interessant, dass ich das alles weis.

Ehrlich gesagt wird mir das alles erst durch den Austausch mit dir bewusst...

25.07.2015 14:47 • #62


A


Bin total verzweifelt , weiß nicht mehr weiter

x 3


Hotin
Hallo Lukulusw,
Zitat:
Warum findest du es interessant, dass ich das alles weis
.

Na, eigentlich hast Du vermutlich vieles in Deinem Kopf schon vorgeklärt.
Aber Dein persönliches Umfeld hat Dich noch gut im Griff und möchte, das Du
weiter funktionierst. Wie findest Du das selbst?

Zitat:
Ich habe ihr schon gesagt, was mich stört und was ich mir von ihr wünsche.
Sie reagiert aber wie gesagt sehr trotzig darauf.


Ach ja, wie machst Du das dann? So, wie ein Kind sich ein neues Fahrrad
wünscht?

Um zufrieden und glücklich zu werden musst Du mit Deiner Mutter reden, handeln und verhandeln.
Dies ist gerade jetzt, wo Du jahrelang immer nachgegeben hast
bestimmt ziemlich schwer. Von Deinen Panikattacken braucht sie nichts zu wissen.

Zitat:
Aber dass andere auch schwach sein können, versteht sie nicht.


Das hilft Deiner Mutter doch wirklich sehr, wenn sie im entscheidenden Moment
nichts versteht. Dann braucht sie auch keine Verantwortung zu übernehmen und Rücksicht zu nehmen.
Ich nix verstehen, wirkt fast immer. Damit bringst Du fast jeden zur Verzweiflung.
Sonst muss Deine Mutter ja auch noch nachdenken und ihr Verhalten verändern.
Meine Mutter war darin auch perfekt. Hat mir damit wunderbar geschadet.

Viel Grüße

Hotin

25.07.2015 17:34 • #63


L
Naja gerade funktioniere ich nicht , da ich durch die Panikattacken blockiert werde

25.07.2015 20:19 • #64


L
Werde versuchen mich vor ihr zu distanzieren, wenn sie es weiterhin nicht versteht.
Hast du den Kontakt zu deiner Mutter auch eingeschränkt?

25.07.2015 20:20 • #65


Hotin
Hallo Lukulusw,
Zitat:
Werde versuchen mich vor ihr zu distanzieren, wenn sie es weiterhin nicht versteht.


Damit liegst Du meiner Meinung nach wieder sehr gut. Distanz schaffen ist glaube ich das, was am
besten und am schnellsten Erfolg bringt.
Mit etwas mehr oder etwas weniger Distanz kannst Du Dein eigenes Wohlbefinden und Deine Angststärke
ideal steuern.
Das geht etwa so wie das Gas geben beim Autofahren. Mach das, das kann Deine Panik reduzieren.
Zitat:
Hast du den Kontakt zu deiner Mutter auch eingeschränkt?


Leider nein. Hatte damals ein Haus gekauft und meinen Eltern dort eine
kleine Wohnung im Haus vermietet.
Ich hatte dummerweise sogar die Distanz verringert. Meine Strafe habe ich
dann damals bekommen. Und einige notwendigen Lektionen habe ich
schmerzhaft gelernt. Würde heute so was nicht noch mal machen.
Dies gilt jedoch nur für mich. Meine Mutter war einerseits nett, aber sehr
dominant.

Hotin

25.07.2015 21:10 • #66


L
Guten Morgen,

Mit der Mutter im Haus zu wohnen ist sicher nicht angenehm.

Weiß jetzt nicht , ob ich jetzt bald eine tavor 1,25 mg nehmen soll.
Die Aufführung fängt um 15.30 Uhr an und ich bin jetzt schon extrem angespannt, als ob ich zum Henker müsste..

26.07.2015 09:21 • x 1 #67


Hotin
@ Lukulusw

Hallo Lukulusw,

wie war denn Dein Tag gestern.

Wie war die Aufführung? Und wie ist es Dir dabei gegangen?

Viele Grüße

Hotin

27.07.2015 12:12 • #68


L
Mir ging es gut, da ich zuvor eine Tabor genommen.

27.07.2015 12:34 • #69


A
Zitat von hamburg.meine.perle:
Für meine Angsterkrankung musste ich mir ganz viel Zeit nehmen, um an mir arbeiten zu können. Außerdem war ich auch extrem erschöpft und brauchte viele Ruhe- und Meditationsphasen. Ich war daher sehr lange krank geschrieben und das war auch gut so.





Da ist jeder anders, ...für mich war es sehr wichtig zu Arbeiten. Raus, mit Menschen zusammen sein, das hat mich mächtig abgelenkt.

27.07.2015 13:05 • x 1 #70


R
Hallo,
ich denke, das kommt auf die Persönlichkeit und das Maß der Überforderung an: extrovertierte Menschen müssen raus, unter Menschen, Kommunikation haben, gefordert werden und Introvertierte können unter Menschen intensivere Ängste spüren, da sie eher lieber für sich sind und durch viel Trubel überfordert werden können.
Ich habe auch festgestellt, daß jeder Mensch seine Agoraphobie ganz anders erlebt. Während die einen offene Plätze und große Menschenmengen meiden, kann ein anderer auf offenen Plätzen sein aber Menschenmengen meiden oder auch umgekehrt. Die einen müssen immer am Ausgang sitzen, um eine schnelle Flucht aus einem menschengefüllten Raum zu finden und die anderen können nicht auf einem leeren Bahnhof stehen. Ist schon ziehmlich quer, was unter Agoraphobie zusammengefaßt wird.

Grüße

27.07.2015 18:17 • x 1 #71


L
Ja , ich denke auch, dass es auf dem Mensch ankommt.
Ich brauche zwar Abwechslung, aber zur Zeit würde mich die Arbeit überfordern.
Allerdings arbeite ich mit Menschen und kann mich so null zurück ziehen.

27.07.2015 20:05 • #72


L
Heute hat mein Sohn seine Abschlussfeier von der Schule.
Mein Mann kann nicht mitkommen, weil er länger arbeiten muss.
Bin schon wieder am durchdrehen.

War gestern beim Psychiater , der hat mir nochmal Tavor für den Notfall verschrieben, bis das paroxtin wirkt.

Kann ich heute ein Tavor nehmen, oder macht das schon süchtig?
Am Sonntag habe ich die erste genommen.

Will auch nicht abhängig werden, aber ich bin mal wieder fix und fertig...

28.07.2015 13:56 • #73


Dragonlady_s
Huhu,

Tavor KANN abhängig machen wenn man es täglich über einen längeren Zeitraum nimmt.


Du kannst wenn es nicht anders geht ruhig eine tavor nehmen, nach der zweiten einnahme wirst du nicht abhängig

28.07.2015 14:01 • #74


R
Die Gefahr liegt darin, wenn Tavor immer und immer wieder genommen wird - täglich über Wochen hinweg - und als angenehme schnelle angstlösende Maßnahme empfunden wird, ist die Abhängigkeit nicht mehr weit. Auf dem Schwarzmarkt wird Tavor als Dro. gehandelt. Das muß man sich leider immer bewußt machen.
Ich selbst bin strikt gegen Tavor zur Behandlung von Agoraphobie. Es gibt andere psychische Störungen, bei denen Tavor sicherlich besser eingesetzt werden kann und durchaus berechtigt ist.

Wenn du nur gelegentlich eine Tavor nimmst, wird kein Schaden entstehen. Nur wenn du beginnst, dieses Gelegentliche in eine dauerhafte Angstlösung umzuwandeln, dann ist es wirklich gefährlich. Steh zu dir und deinen Ängsten, dann hast du auch die Chance, sowas Banales wie eine Abschlußfeier, zu überstehen. Du gehst hin, machst den offiziellen Teil mit und kannst wieder gehen: du mußt den Abend nicht moderieren. Du kannst jederzeit die Feier verlassen. Sag deinem Sohn vorher, daß du gelegentlich weg bist, am Auto wartest oder einfach nur Luft schnappen gehst und du stolz auf ihn bist.

28.07.2015 14:17 • #75


L
Hallo,

Vielen Dank für eure Antworten.

Ihr habt mich wieder runtergebracht.

Ich werde meinem Sohn sagen, dass es mir nicht so gut geht.
Und ich eventuell dannn nach der Aufführung gehen muss.

Ich finde es auch sehr beschämend , dass ich schon daran denke, nur für ein Abschlussfest eine Tavor einzunehmen.

Ich hoffe, dass das paroxtin bald wirkt.

28.07.2015 14:43 • #76


J
Zitat von Lukulusw:
Hallo,

Vielen Dank für eure Antworten.

Ihr habt mich wieder runtergebracht.

Ich werde meinem Sohn sagen, dass es mir nicht so gut geht.
Und ich eventuell dannn nach der Aufführung gehen muss.

Ich finde es auch sehr beschämend , dass ich schon daran denke, nur für ein Abschlussfest eine Tavor einzunehmen.

Ich hoffe, dass das paroxtin bald wirkt.



Keine tavor nehmen wofür auch ?.

28.07.2015 14:59 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

R
Wenn das Paroxetin nach 3-4 Wochen für dich keine spürbare Erleichterung bringt, dann sag es deinem Psychiater und versuche ein anderes Mittel. Es ist nicht ungewöhnlich, mehrere Präparate auszuprobieren, bis man ein Mittel findet, dessen Wirkung man auch spürt. Es funktioniert eben nicht wie ein Fiebermedikament, das spontan Fieber senkt. Es muß auch die eigene Chemie stimmen, damit man überhaupt Erleichterung verspürt und ein Mittel, das die vollen Nebenwirkungen entfaltet, erträgt man höchstens 2 Wochen.
Zitat:
Ich werde meinem Sohn sagen, dass es mir nicht so gut geht.
Und ich eventuell dannn nach der Aufführung gehen muss.
Dein Sohn hat Abschlußfeier und ist kein kleines Kind mehr. Ich finde richtig, daß du ihm sagst, daß du unpäßlich bist. Vielleicht hältst du länger durch auf der Feier, als du jetzt denkst! Es ist aber wichtig, daß dein Sohn weiß, daß es dir nicht egal ist.
Dein Mann muß heute länger arbeiten und du tust eben, was du kannst. Etwas nicht perfekt zu können, ist nicht schlimm, wenn man es erklären kann.

Ich wünsche dir, daß du heute Abend einen guten Abend hast und stell dich der Situation. Du mußt nur wissen, daß du jeder Zeit nach draußen kannst und dann geh auch raus und pfeiff auf die Etikette.

28.07.2015 15:02 • #78


L
Ich nehme das paroxtin erst seit einer Woche.
Ein bisschen ruhiger bin ich davon schön geworden.
Nehme nur 1 (10mg) pro Tag.
Wenn ich nächste Woche davon nichts merke soll ich 2 nehmen.

Mein Sohn ist noch nicht so alt, er ist gerade mal 8.

Es ist die Abschlussfeier der 2.klasse.
Ich werde zur Not auch noch die Eltern seines Freundes einweihen( dass ich Kreislaufprobleme habe) und ob die ein Auge auf ihn haben können.
Bin echt genervt von mir selbst, dass ich mich so anstelle!

28.07.2015 15:08 • #79


R
Zitat von Lukulusw:

Es ist die Abschlussfeier der 2.klasse.
Ich werde zur Not auch noch die Eltern seines Freundes einweihen( dass ich Kreislaufprobleme habe) und ob die ein Auge auf ihn haben können.
Bin echt genervt von mir selbst, dass ich mich so anstelle!


Abschlußfeier hat sich älter gelesen.
Auch mit 8 J. kann dein Sohn schon verstehen, daß du ein Problem hast und die Freundeseltern einweihen, finde ich auch gut.
Mach dich nicht verrückt. Alle Agoraphobiker stellen sich mal an, ich auch. Die Angst kann ja auch manchmal übermächtig werden. Ich finde es gut, daß du hier darüber schreibst und dich nicht zu Hause in einen dunklen Winkel verziehst.
Denk immer nur, daß du die Situation verlassen kannst, wenn es nicht mehr geht. Manchmal reicht es, einfach raus zu gehen und an der frischen Luft ein paar Schritte zu tun. Vielleicht triffst du draußen sogar jemandem, dem es auch so geht. Das ist mir bei der Abschlußfeier meiner Ältesten (10.Kl. Real) so gegangen. Als ich raus kam, standen da schon zwei Väter, die eine Zig. rauchten.

28.07.2015 15:20 • #80


A


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