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S
Hallo,

ich weiß nicht, wie es Euch geht. In meinen Beziehungen spielte meine Agoraphobie bisher immer eine große Rolle. Im Moment habe ich einen Freund, der zum Helfer geworden ist. Es ist ja gut gemeint, aber auf Dauer hat das meine Angst nur verstärkt und die Beziehung problematisiert.

Wie ist das in Euren Beziehungen? Wie gehen Eure Partner damit um? Können sie auch nein sagen?

Das geht ja noch viel weiter, wenn ich mich auf jemanden angwiesen fühle, dann unterdrücke ich evtl auch schlechte Gefühle ihm gegenüber und dass das Angstverstärkend wirkt, sollten wir alle wissen.

Ich denke gerade über Trennung nach, komme aber nicht so richtig weiter, weil ich auch sehr große Angst vor dem Alleinsein habe.

Wie ist das bei Euch? Mich würde das wirklich interessieren und würde gerne mit Euch über diese ganze Dynamik Beziehung - Agoraphobie diskutieren.
Ich denke mittlerweile fast, ich kann erst dann eine gesunde Beziehung haben, wenn ich selbst gesund bin ... oder ist das ein Trugschluss?

Liebe Grüße, Smilla

21.01.2009 10:41 • 23.02.2009 #1


35 Antworten ↓


laika
Hallo Smilla,
ich denke die Agoraphobie ist nicht so das große Problem, wenn der Partner behutsam damit umgeht.

Problematischt wirds erst wenn man sich von jemandem abhängig macht und wie du sagst, Angst vor dem Alleinsein hat! Das deutet nämlich auf ein mangelndes Selbstwertgefühl hin und du hättest dieses Problem auch dann, wenn du keine Angststörung hättest.
Ich denke, man kann auch dann lieben und geliebt werden, wenn man an einer Agoraphobie leidet! ABER: man kann nicht lieben, wenn man sich selbst nicht annimmt!

21.01.2009 13:24 • #2


A


Beziehung, Trennung und Agoraphobie

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G
Huhu Smilla,

mein Mann ging auch anfangs zu liebevoll mit mir um .

Meine Therapeutin hat jedoch auch ihn ein wenig mit einbezogen, so konnte er dann auch Fragen stellen oder seine Sichtweise angeben (die ein wenig anders war als meine:-)).
Sie hat ihm gesagt, wie er mit meinen Ängsten am besten umgeht damit er nicht die alle verstärkt.

Ich habe ihn auch irrtümlich oder unbewusst immer als meinen Heiler und Anlauf-Bestätigungspunkt gesehen.
Seit dem er jetzt aber da mehr auf Distanz geht funktioniert es besser - ich selber versuche auch ihn nicht mehr zu sehr in meine Ängste einzubeziehen, was mir anfangs doch arg schwer fiel.

Ich weiss nur nicht warum du an Trennung denkst ?

Vielleicht solltest Du auch mal mit ihm genau drüber reden oder wenn du in einer Therapie bist, ihn dann auch mal mitnehmen.

Für die Partner sind wir auch schwierige Gesellen und es ist bestimmt nicht einfach mit uns umzugehen und vor allem auch richtig umzugehen.
Da kann aus gut gemeint schlecht werden....

Ich hoffe Du findest einen Weg

LG
Gabi

21.01.2009 15:06 • #3


S
Liebe Laika,

Zitat von laika:
Hallo Smilla,
ich denke die Agoraphobie ist nicht so das große Problem, wenn der Partner behutsam damit umgeht.

Problematischt wirds erst wenn man sich von jemandem abhängig macht und wie du sagst, Angst vor dem Alleinsein hat! Das deutet nämlich auf ein mangelndes Selbstwertgefühl hin und du hättest dieses Problem auch dann, wenn du keine Angststörung hättest.
Ich denke, man kann auch dann lieben und geliebt werden, wenn man an einer Agoraphobie leidet! ABER: man kann nicht lieben, wenn man sich selbst nicht annimmt!


Ich denke, die Agoraphobie ist ein SYMPTOM und nicht das Problem. Ein mangelndes Selbstwertgefühl habe ich nicht, was mir fehlt ist Urvertrauen. Aber ich mag mich gerne leiden.

Ja, man kann lieben und geliebt werden, aber daraus allein besteht ja eine Beziehung nicht. Ich glaube immer mehr, dass eine Angststörung auch eine Beziehungsstörung ist. Also nicht, dass die Angst die Beziehung stört, sondern anders herum, dass die Angst symptomatisch ist.

Mein Freund hat ja auch was davon, dass es so ist, wie es ist. Man sucht sich seinen Partner ja aus. Ich denke, bei Angst sind genauso Coabhängigkeiten vorprogrammiert wie bei einer Alk. z.B.

Ich denke, dass Problem sitzt tiefer ...

Liebe Grüße, Smilla

21.01.2009 17:34 • #4


S
Liebe Gabi,

wir haben auch von Anfang darüber gesprochen, wie er mit meinen Ängsten umgehen könnte, ohne sie zu verstärken. Die Theorie in die Praxis umzusetzen ist uns leider nicht gelungen.

Zitat:
Ich weiss nur nicht warum du an Trennung denkst ?


Dafür gibt es viele Gründe. Wir haben einige Probleme, mein Freund leidet an einem mangelnden Selbstwertgefühl (er hatte früher eine starke soziale Phobie, deshalb Therapie gemacht), er bezieht fast alles auf sich und das wird für ihn schnell zum Drama. – und somit auch für mich!
Wenn aus Bewirb Dich mal lieber selbst dort, ich glaube nicht, dass meine Kontakte nützen(ich) ein Ich finde es ganz schön traurig, dass Du Dich für mich schämst(er) wird, ... dann finde ich das nicht mehr witzig.

Meine Phobie spielt insofern eine Rolle, dass er nicht nein sagen kann. Also, wenn ich frage, ob er dies und das mit mir zusammen macht, dann sagt er ja, weil er mir helfen will. Guckt aber nicht, wo seine Bedürfnisse sind. Die fallen ihm dann erst kurz vorher oder erst nachher ein und dann gibt es eine Explosion.

ich fühle mich im Moment nicht wohl mit ihm, bin dauernd auf der Hut und habe schon richtig Angst vor dem nächsten heftige Streit und den vielen Vorwürfen. Aber ich war seit 14 Jahren nicht länger als 2 Monate Single (u.a. hatte ich eine 9 Jahre währende Beziehung) und natürlich habe ich Angst vor dem Alleinsein. Das ist zu einem gewissen Grad sicher auch ganz normal. Nur ich kann es halt alles nicht wirklich auseinander halten. Wieviel Prozent fühle ich mich abhängig? Wie groß ist die Angst alleine zu sein? Wie sehr mag ich ihn eigentlich noch? Angst hat ja nun die Angewohnheit sich vor alle anderen Gefühle zu schieben und ich kann es wie gesagt alle snicht auseinander halten.

Zitat:
Vielleicht solltest Du auch mal mit ihm genau drüber reden oder wenn du in einer Therapie bist, ihn dann auch mal mitnehmen.


Meine neue Therapie (VT) fängt demnächst an – 5 Probestunden hatte ich scon, jetzt kommt der Antrag zur Kasse. Im Moment möchte ich ihn nicht gern mitnehmen, weil ich mich freue einen Raum für mich zu haben.

Zitat:
Für die Partner sind wir auch schwierige Gesellen und es ist bestimmt nicht einfach mit uns umzugehen und vor allem auch richtig umzugehen.
Da kann aus gut gemeint schlecht werden....


wohl wahr. Ich weiß, dass ich nicht einfach bin. Aber ich frage mich gerade, ob ich nicht viel zu lange alles auf diesen Umstand geschoben habe und ob es nicht auch so sein könnte, dass ich viel zu lange alles mitmache und mir gefallen lasse. Er ist ein lieber Mensch, mittlerweile erlebe ich ihn in seiner netten Passivität aber als sehr aggressiv, unterschwellig.

Liebe Grüße, Smilla

21.01.2009 17:45 • #5


G
Liebe Smilla,

ich denke wenn es so weit ist und es sich so festgefahren hat, dann ist vielleicht eine Trennung das Beste.
Vielleicht erst mal auf vorübergehender Basis wenn möglich ?

Ich hatte in meiner ersten Ehe auch schon solche Gefühle wie Du entwickelt - dazu kam aber das mein damaliger Mann gar nicht mit meinen Ängsten umgehen konnte und wollte.
Ich hatte auch zunächst Angst vor dem Alleinsein und hatte dazu noch 3 kleine Kinder (4 und 6 Jahre alt) und dachte ich schaff es allein nicht.
Aber nachher waren meine Ängste immer schlimmer und dann habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und ich muss sagen mir ging es super damals.

Wie befreit - ich musste mich auch nicht mehr verstellen oder zurücknehmen - meine Ängst wurden besser und trotz großem Stress lief alles sehr gut.

Ich denke Du bist auch stark genug und kannst auch gut allein sein auch wenn Du es vielleicht jetzt noch nicht siehst.

Ich wünsche Dir viel Kraft

LG
Gabi

21.01.2009 19:42 • #6


S
Liebe Gabi,

danke fürs Mut machen. Wir stecken gerade in einer zweiwöchigen Auszeit, die Sonntag enden wird. Nun habe ich das Gefühl eine Entscheidung treffen zu müssen. Aber das fällt mir alles andere als leicht. Ich will nicht vor den Problemen weg laufen. Aber ewig in einer schlechten Situation verharren will ich auch nicht. Ich weiß einfach nicht, was richtig ist.

Liebe Grüße, Smilla

23.01.2009 09:32 • #7


G
Huhu Smilla,

wie ging es dir denn in der Auszeit ?

Vielleicht schreibst du mal alle positiven Sachen auf eine Seite und die negativen auf die andere und wägst dann ab ?

Es tut Euch ja beiden nicht gut an etwas festzuhalten was einen stört.

Ich denke wenn man gedanklich schon so weit ist wie Du, ist eine Trennung eigentlich unvermeidlich.

Eine Entscheidung wäre für dich auch besser - vielleicht verlängert ihr noch die Auszeit etwas ?

LG
Gabi

23.01.2009 15:38 • #8


S
Liebe Gabi,

mir geht es gut mit der Auszeit. Endlich kein Streit, ... aber ich musste noch keine Entscheidung treffen.

Das mit der Positiv/Negativliste ist eine gute Idee, hatte ich selbst schon dran gedacht, ich habe es aber die ganze Zeit vor mir aufgeschoben. Ich versuche es heute Nachmittag mal.

Ursprünglich hatten wir eine Woche vereinbart, dann war ich aber krank und deshalb haben wir das Ganze um eine weitere Woche verlängert. Ich weiß nicht, ob eine weitere Verlängerung etwas bringen würde, es schiebt das Problem doch nur auf ...

Liebe Grüße, Smilla

24.01.2009 12:07 • #9


S
Ich denke die Frage, ob man mit Ängsten eine richtige Beziehung führen kann hängt immer davon ab, wie die Ursache für diese Ängste sind.

Ich habe z.b totale Probleme mich emotional zu binden und wenn ich das tue, dann leider mit ganzem Herzen. Dann kommt genau wie bei Smilla die Angst vom alleinsein und das festhalten daran. Daraus resultiert fast immer Selbstaufgabe.

Meine Ängste begannen mit der Trennung meines damaligen Freundes und danach konnte und habe ich mich nicht mehr fest an jemanden gebunden und hatte auch keine Probleme mehr, einen Mann ohne mit der Wimper zu zucken zu vergessen. Und ob das gesünder ist weiß ich nicht.

Natürlich ist es toll, einen Partner zu finden, der mit den eigenen Ängsten umgehen kann, ohne das er einen mit Samthandschuhen anfässt. Ich habe so einen Mann leider noch nie kennen gelernt. Meine Beziehungsversuche scheitern zu 90% an mir und deswegen habe ich für mich beschlossen, wenn nicht wirklich der Traumprinz um die Ecke kommt, nichts festes mehr zu beginnen, bis ich mein Bindungsproblem im Griff habe.

Da du aber offensichtlich kein Problem mit Bindungen ansich hast, sollte es mit dem richtigen Partner kein Problem sein. Ich sehe es aber auch wie die anderen hier, dass das festhalten an einer kaputtenm Beziehung, nur um nicht alleine zu sein, mehr schadet als hilft. Single sein ist am Anfang ganz fürchterlich, aber schon nach kurzer Zeit, wenn man die eigenen Freiheiten bemerkt, kann es auch mal ganz toll sein.
Und man hat natürlich mehr Zeit um an sich selber zu arbeiten.

Ich bin mir sicher du wirst die richtige Entscheidung treffen!

24.01.2009 13:06 • #10


S
Hallo Soul,

da bin ich ja froh, dass hier auch noch mal jemand anderes was schreibt. Ich denke nämlich, dass eine Angststörung eine Beziehung extrem beeinflussen kann und in den meisten Fällen auch tut. Die meisten Paniker haben doch durch die gefühlte Abhängigkeit vom Partner große Verlustängste und verhalten sich deshalb oftmals nicht ganz aufrichtig. Es ist doch schwierig, sich mit jemandem zu streiten, wenn man weiß, man ist darauf angewiesen, dass dieser am nächsten tag mit einem Einkauf geht, o.Ä.

Gleichzeitig glaube ich, dass diese unterdrückten Gefühle, z.B Wut, eine Angststörung verstärken.

Der Traum vom Traumprinz, Soul, der kann ja nur scheitern. Den gibt es nämlich gar nicht. Jeder Mensch hat Fehler. Damit schützt Du Dich nur einmal mehr vor dem Verlassenwerden, oder?
Machst Du Therapie wegen Eines Bindungsprobemes?

Liebe Grüße, Smilla

24.01.2009 13:51 • #11


S
… wegen Deines Bindungsproblems meinte ich natürlich!

24.01.2009 13:52 • #12


S
Hallo Smilla,
Du hast gleich im ersten Absatz genau das Problem beschrieben, was wohl immer an erster Stelle steht. Das habe ich leider nicht nur mit Männern, sondern auch z.B. bei meiner Mutter. Weil ich eben so abhängig bin, kann sie im prinzip alles machen was sie will, ohne das ich mich richtig wehren kann, denn wer fährt mit mir zu meinen Terminen oder eben einkaufen?!
Allerdings fange ich an, darüber wütend zu sein und das hilft mir einige Dinge wieder alleine erledigen zu können.
Andererseits ist man oft eine erhebliche Belastung für diese Menschen, weil man eben versucht Situationen zu kontrollieren oder immer die Möglichkeit zum Kontakt braucht. Man schränkt den anderen teilweise genauso ein wie sich selbst. Es liegt am anderen dort eine persönliche Grenze zu ziehen, die man selbst leider nicht ziehen kann. Aber davon zu leben, dass der andere von einem Abhängig ist, ist auch kein gutes Verhalten.

Das Problem mit der Wut kann ich bestätigen. Eigentlich bin ich ein Mensch der kein Problem hat Wut zu zeigen, aber wenn die Kraft ausgeht und viel gleichgültig wird, verlernt man leider auch das. Meine Therapeutin hat mir immer geraten, sobald das gefühl der Angst kommt, es eben mit so einem starken Gefühl wie Wut zu ersetzen und das funktioniert. Und es ist befreiend!

Mit dem Traumprinzen hast du natürlich recht, vielleicht war das auch nicht das richtige Wort. Ich meinte damit einen Mann/eine Person der soviel Verständnis und Motivation hat, mit mir und meinem Problem zu leben ohne mich Anhängig zu machen oder zu untersrücken. Das Menschen Fehler haben, finde ich ganz ganz wichtig, denn sonst würde es den Menschen wohl noch schneller langweilig werden in ihren beziehungen oder generell im Leben.

Ich mache nun seit fast einem Jahr eine Therapie wegen meiner Ängste und natürlich auch meines Bindungsproblem und habe zum Glück auch schon die Gründe dafür mit meiner Therapeutin erarbeitet.
Ich finde es immer sehr befreiend zu wissen warum man handelt, wie man eben handelt.

24.01.2009 14:07 • #13


S
Hallo Soul,

ja, wenn Du die Wut zulassen kannst, ist das gut. Solange Du sie dann nicht gegen Dich selbst richtest. Ich denke, das kann nämlich auch sehr schnell geschehen.

Zitat von Soul:
Andererseits ist man oft eine erhebliche Belastung für diese Menschen, weil man eben versucht Situationen zu kontrollieren oder immer die Möglichkeit zum Kontakt braucht. Man schränkt den anderen teilweise genauso ein wie sich selbst. Es liegt am anderen dort eine persönliche Grenze zu ziehen, die man selbst leider nicht ziehen kann. Aber davon zu leben, dass der andere von einem Abhängig ist, ist auch kein gutes Verhalten.


Das stimmt Ich glaube, dass sich sehr schnell eine Co-Abhängigkeit entwickelt, ähnlich wie bei z.B. Alk.. Der Partner sollte sich immer auch die Frage gefallen lassen, was er denn von der Angststörung hat …Ich habe mit meinem Freund mal darüber gesprochen und er hat zugegegebn, dass es ihm Angst machen würde, wenn ich plötzlich ganz selbstständig wäre.

Zitat:
Meine Therapeutin hat mir immer geraten, sobald das gefühl der Angst kommt, es eben mit so einem starken Gefühl wie Wut zu ersetzen und das funktioniert. Und es ist befreiend!


Das passiert mir auch manchmal, dass ich, wenn die Angst kommt, dann wütend darüber werde und schon ist es nicht mehr so schlimm. Ich wüsste jetzt aber nicht, wie ich das
Zitat:
bewusst
einsetzen sollte. Wie machst Du das?

Zitat:
Ich meinte damit einen Mann/eine Person der soviel Verständnis und Motivation hat, mit mir und meinem Problem zu leben ohne mich Anhängig zu machen oder zu untersrücken.


Wie jemand wirklich damit umgehen kann, kristallisiert sich aber dch erst während einer längeren Beziehung heruas, oder meinst Du nicht?

Liebe Grüße, Smilla

25.01.2009 10:41 • #14


M
hallo smilla,

nach dem lesen deiner gedanken und ereignissen sehe ich dich extrem klar denken wie entscheiden. du erkennst deine situation sehr gut und meiner meinung nach auch den richtigen weg aus diesem problem.
das mit der co - abhängigkeit wird wohl ein bisschen überbewertet hier.
sehen wir mal in uns hinein, dann merken wir , dass wir alle irgendwie von dem anderen (ob wir ihn nun lieben oder nicht) abhängen. es kommt immer auf die situation an wie gesund und real sowas ist.
auch der häufige streit ist doch meistens nur ein kriegsnebenschauplatz für ganz andere konflikte die nicht geklärt wurden. (warum streitet man sich sonst immer wieder um die gleichen gefühle)
ich glaube auch, dass dir das alleine leben sehr gut tun wird wie neue möglichkeiten für dein leben.

dir noch gute entscheidungen

michel

25.01.2009 14:26 • #15


S
Hallo Smilla

Zitat von Smilla:
Hallo Soul,

ja, wenn Du die Wut zulassen kannst, ist das gut. Solange Du sie dann nicht gegen Dich selbst richtest. Ich denke, das kann nämlich auch sehr schnell geschehen.


Also bisher, hat sich meine Wut noch nicht gegen mich gerichtet. Klar ärger ich mich manchmal wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten habe, oder das ich es zum zwanzigsten mal nicht geschafft habe in die Stadt zu fahren. Aber richtige Wut ist das nicht.

Zitat:
Das stimmt Ich glaube, dass sich sehr schnell eine Co-Abhängigkeit entwickelt, ähnlich wie bei z.B. Alk.. Der Partner sollte sich immer auch die Frage gefallen lassen, was er denn von der Angststörung hat …Ich habe mit meinem Freund mal darüber gesprochen und er hat zugegegebn, dass es ihm Angst machen würde, wenn ich plötzlich ganz selbstständig wäre.

Ich denke auch, dass es ein angenehmer Zustand für andere sein kann. Denn ist man von jemanden abhängig läuft man demjenigen nicht so schnell davon. Mit Männern konnte ich so eine Beziehung seit meiner Erkrankung aber nicht mehr aufrecht erhalten, sondern habe schon vorher die Notbremse gezogen, deswegen kenne ich mich im Bezug auf Männer damit gar nicht aus. Ich finde es aber gut, dass du mit deinem Freund darüber so offen reden konntest und er auch ehrlich war. Das spricht ganz klar für ihn.


Zitat:
Das passiert mir auch manchmal, dass ich, wenn die Angst kommt, dann wütend darüber werde und schon ist es nicht mehr so schlimm. Ich wüsste jetzt aber nicht, wie ich das
Zitat:
bewusst
einsetzen sollte. Wie machst Du das?
Ich schaue mich einfach um, da wo ich grad bin, nehmen wir das Beispiel Kasse, und suche Dinge über die ich mich aufregen könnte (natürlich nur innerlich, wäre ja auch nicht im Sinne des Erfinders, grundlos Leute anzupöbeln). Z.B. nervt mich die lahme Kassiererin, weil ich schon längst hätte unterwegs sein können und die Äpfel sind ja auch schon wieder 10cent teurer geworden. Alles Sachen die mir normalerweise total egal sind und ignoriert werden, aber in diesem Moment kann ich dadurch super die Angst durch das gefühl Wut ersetzen. Am besten klappt es für mich persönlich aber wenn ich sauer auf meine Angst bin. warum das denn jetzt schon wieder sein muss, wo ich einfach nur einkaufen wollte. Ich hoffe du verstehst wie ich das meine? Man lernt dadurch auch noch total kreativ zu sein.

Zitat:
Wie jemand wirklich damit umgehen kann, kristallisiert sich aber dch erst während einer längeren Beziehung heruas, oder meinst Du nicht?


Da hast du recht, aber damit sich das rausstellen kann musst du erstmal jemanden finden, der es überhaupt mit dir probiert, trotz der Angst usw.

LG Soul

25.01.2009 17:45 • #16


S
Hallo Michel,

danke für Deine Sichtweise.

Zitat von michel11:
das mit der co - abhängigkeit wird wohl ein bisschen überbewertet hier.
sehen wir mal in uns hinein, dann merken wir , dass wir alle irgendwie von dem anderen (ob wir ihn nun lieben oder nicht) abhängen. es kommt immer auf die situation an wie gesund und real sowas ist.


Danke, so kann man es natürlich auch sehen. Vielleicht psychologisiere ich auch zu stark.

Zitat:
auch der häufige streit ist doch meistens nur ein kriegsnebenschauplatz für ganz andere konflikte die nicht geklärt wurden. (warum streitet man sich sonst immer wieder um die gleichen gefühle)


Stimmt, ich habe oft das Gefühl gehabt, dass es eigentlich um etwas anderes geht. Aber so richtig fassen knnte ich es nicht, um was es dann denn geht.

Zitat:
ich glaube auch, dass dir das alleine leben sehr gut tun wird wie neue möglichkeiten für dein leben.


Es ist in den letzten Tagen zumindest vorstellbarer für mich geworden. Die Agst vor dem Alleinsein ist geschrumpft.

Liebe Grüße, Smilla

[/quote]

25.01.2009 19:59 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Hallo Soul,

Zitat von Soul:
Also bisher, hat sich meine Wut noch nicht gegen mich gerichtet.
Zitat:

und
Zitat:
Am besten klappt es für mich persönlich aber wenn ich sauer auf meine Angst bin. warum das denn jetzt schon wieder sein muss, wo ich einfach nur einkaufen wollte.


wiederspricht sich für mich. Wenn ich sauer auf meine Nagst bin, bin ich da nicht sauer auf mich selbst? Schließlich ist sie ein Teil von mir und selbst geschaffen.

Zitat:
Mit Männern konnte ich so eine Beziehung seit meiner Erkrankung aber nicht mehr aufrecht erhalten, sondern habe schon vorher die Notbremse gezogen, deswegen kenne ich mich im Bezug auf Männer damit gar nicht aus.


Bei mir hat sich das nun zum zweiten Mal einfach so langsam eingeschlichen. Zumidndest ist es mir diesmal bewusst, dass war bei der anderen Beziehung wo das so war nicht so.
Zitat:
Ich finde es aber gut, dass du mit deinem Freund darüber so offen reden konntest und er auch ehrlich war. Das spricht ganz klar für ihn.


Das stimmt. Man merkt einfach, dass er auch therapieerfahren ist.

Zitat:
Alles Sachen die mir normalerweise total egal sind und ignoriert werden, aber in diesem Moment kann ich dadurch super die Angst durch das gefühl Wut ersetzen.


Irgendwie kann ich mich für die Idee noch nicht so recht erwärmen.Sich Wut zurechtdichten, nur damit man keine Angst spüren muss? Mhh, irgendwas klingt da für mich unschlüssig.

Zitat:
Da hast du recht, aber damit sich das rausstellen kann musst du erstmal jemanden finden, der es überhaupt mit dir probiert, trotz der Angst usw.


Ich geh damit von Anfang sehr offen um und habe die Erfahrung gemacht, dass es, wenn einer verliebt ist, ihm erstmal egal ist und er denkt, er kann damit irgendwie umgehen ...

Liebe Grüße, Smilla

P.S.: Wir haben uns heute getroffen und geredet und werden uns nun wieder erst in einer Woche wiedersehen, wir brachen beide Abstand.

25.01.2009 20:05 • #18


V
****ANTWORT
b] Mann darf nicht auf den Lebenspartner /Freund angewiesen sein -
man muss schon schauen ,das man viele Wege auch ohne Ihn schafft ...ansonsten Überfordert man auch IHN unbewusst den Partner - und bei der Angst verändert sich denn gar nichts - weil’s ja Bequemer ist ...,
man muss dann Geschäfte finden - wo man selber seine Einkäufe besorgt . ich war 7 Jahre Single ,und Alleinerziehend - trotz meiner Ängste (auch in Geschäfte ) fand ich auch dafür eine Lösung ..

28.01.2009 10:37 • #19


V

die Angst gehört zu einem - ist so ---leider ...
Auch wenn’s unangenehm ist ..mit Wut kann man die Angst nicht begegnen
auch nicht besiegen ...,
mit Wut erreicht man gar nichts das kann eher wird es noch schlimmer werden ....

28.01.2009 10:47 • #20


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