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J
Hallo ihr Lieben,

mich quälen seit ein paar Wochen die immer gleichen Gedanken.
Bis letztes Jahr im Dezember war ich in einer Beziehung und jetzt seit April wieder.
Ich habe das Gefühl, dass es mir in der Zeit von Dezember bis ca. Juni diesen Jahres am besten ging, seit August/September ist es wieder schwierig geworden, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Bei der vorherigen Beziehung war es genauso, wobei ich mit meinem Ex-Freund auch viele andere Probleme habe. In meiner jetzigen Beziehung bin ich sehr sehr glücklich deshalb frage ich mich woran das liegen könnte. Bin ich beziehungsunfähig? Kann ich nur gesund werden ohne einen festen Partner?
Wenn mein Freund mir nicht so wichtig wäre würde ich sagen, ich probiere es einfach aus, aber das ist keine Option
Nach vielem lesen (hier im Forum) und grübeln macht sich jedoch eine andere Theorie breit.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich nicht mehr so viel alleine machen MUSS? Er geht oft nach der Arbeit einkaufen, begleitet mich hier und dorthin, bringt für mich die Post weg. Auch machen wir in der Freizeit viel zusammen, fahren oft gemeinsam irgendwohin etc.
Sind dadurch vielleicht meine Konfrontationen einfach weniger geworden und meine Ängste dadurch wieder aktiver? Kennt das jemand von euch?
Bedeutet das vielleicht, dass ich nicht hoffnungslos und verloren mein lebenlang alleine bleiben muss, sondern dass ich meine Aufgaben einfach - trotz Beziehung - auch alleine regeln muss?

Liebe Grüße,
Julia

17.12.2014 15:12 • 21.12.2014 #1


2 Antworten ↓


Pixel
Hallo Julia.
Also ich bin kein Fachmann in Agoraphobie soviel mal vorweg aber ich denke schon das es wichtig ist das man sich auch in einer Beziehung um seinen Kram selbst kümmern sollte. Es ist immer schön wenn man sich Gegenseitig im Alltag unterstützen kann und ich halte das auch für eine gute Sache. Allerdings ist es gar nicht gut wenn der eine Partner den anderen unterstützt und der andere Part daher einfacher durchs Leben kommt. Oder ganz krass gesagt es ist keine gute Entwicklung in einer Beziehung wenn der eine Partner das Leben des anderen mitlebt und sich um seine Belange kümmert. Zumindest solltest du versuchen, dass wenn es dir Möglich ist den Gang zur Post selbst zu wagen und nicht alles deinen Freund machen lassen da so die Gefahr besteht das du noch weniger Kontakt zur Aussenwelt bekommst. Zumindest bei Depressionen von denen ich selbst betroffen bin weiss ich das es wichtig ist das man auch rausgeht obwohl es einem schlecht geht alleine um Sonnenlicht zu tanken und sich nicht komplett zu verkriechen.

Auf jeden Fall solltest du mit deinem Partner über deine Bedenken sprechen. Das würde ich für fair halten.

Aber wie gesagt auf dem Gebiet deiner Krankheit bin ich nicht sonderlich bewandert.

Wünsche euch beiden auf jeden Fall alles Gute.

17.12.2014 18:52 • #2


A
Hey Julia,

ich versuche dir da auch eine Meinung zu geben:
Du schreibst in jeder Beziehung entwickelst du diese Ängste. Ich würde mich aber zunächst freuen über diese Glück in der Liebe. Du bist jetzt glücklicher als in der vorherigen Beziehung. Das ist schonmal gut und das bietet auch sicherlich mehr Raum für Vertrauen und Offenheit im Gespräch - zu dem ich Dir raten würde. Hast du Angst ihm das zu sagen und stattdessen baut sich mehr Angst auf? Ist das so?
Also du schreibst auch, das er - dein Freund dir viel abnimmt an Tätigkeiten, Hilfestellungen, etc. Hm, an der Position schließe ich mich auch Pixel an, das du versuchen solltest einiges selbst zu erledigen/machen sofern es für dich und in deinen Möglichkeiten geht und ihm in einer ruhigen Minuten offen sagen solltest, das dich manchmal einige (erfahrungsbedingte?, traumatische?) Ängste überliefern und den Schritt wagen mit ihm da eine Lösung zu finden. Die kann z.B. sein: Das er dich z.B. schonmal im Auto zum Einkaufsmarkt fährt aber du alleine hineingehst oder umgekehrt. Das es auf der to-do-Liste eine Aufgabenverteilung im 50:50 Verhältnis existiert. Die garantiert auch eine glückliche Beziehung, die ich Euch weiterhin sehr wünsche.


Schönen 4. Advent und alles Gute!

21.12.2014 15:36 • #3





Dr. Reinhard Pichler