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Huhu,
Mir geht es seit einigen Monaten deutlich besser, ich bin fast wieder in meiner alten Form zurück. Allerdings hab ich ein Thema, dass mir noch sehr am Herzen liegt. Immer wenn ich Angst habe oder Stress habe, hab ich genau an einem Punkt im Kopf so ein richtig starkes Druckgefühl. Komischerweise kommt dieses Druckgefühl immer gleichzeitig mit der Angst und dem Stress. Ich fühle mich dann wie gelähmt, erst wenn der Druck wieder weg ist, geht es mir besser. Dieses Druckgefühl kommt immer, sobald meine Ängste am Tag wiederkommen.

Zum Beispiel am Wochenende ging es mir wirklich gut, aber wir mussten unseren Hund noch in die Badewanne und das mag er gar nicht, d.h. wir mussten ihn leider nicht ganz so schön fest heben und ihn dann etwas abwaschen, weil er Durchfall hatte.

Und in dem Moment, als mein Mann sagte, ich muss jetzt ihn festhalten, wir haben keine andere Wahl, kam plötzlich auch wieder dieser Druck im Kopf. Durch dieses Gefühl bin ich immer wie gelähmt und kann gar nichts mehr richtig machen und gar nicht mehr richtig denken. Als würde mir jemand den Schalter im Kopf ausschalten.

Kennt das irgendjemand von euch?

Klar macht man sich Gedanken, ob irgendwas mit dem Kopf nicht stimmt aber ich hab das jetzt schon seit acht Monaten, es macht mir jetzt keine extreme Angst aber es ist so ein Mega unangenehmes Gefühl und irgendwie hilft da gar nichts dagegen. Es kommt und dann geht es irgendwann wieder gleichzeitig mit den Ängsten.

09.04.2025 07:50 • 09.04.2025 #1


1 Antwort ↓

@Angsthase321
Hey du,

erstmal: Schön zu lesen, dass es dir insgesamt besser geht und du langsam wieder in deine alte Form findest – das ist richtig stark. Und gerade deshalb kann ich total verstehen, dass dich dieses eine Thema so beschäftigt. Wenn man merkt, dass man insgesamt stabiler wird, fallen die paar Dinge, die noch haken, umso mehr ins Gewicht. Und dieser Druck im Kopf klingt wirklich belastend – vor allem, weil er so plötzlich kommt und dich richtig blockiert.

Was du beschreibst – dieser punktuelle Kopfdruck, der immer zeitgleich mit Angst oder Stress auftritt – klingt sehr nach einer körperlichen Stressreaktion, die sich bei dir ganz konkret an einer Stelle zeigt. Manche spüren das im Magen, andere in der Brust oder in den Händen. Und bei dir scheint es sich im Kopf zu manifestieren. Das bedeutet nicht, dass mit deinem Kopf im medizinischen Sinn etwas kaputt ist – sondern eher, dass dein Körper einen ganz eigenen Weg gefunden hat, Alarm zu schlagen. Wie so ein innerer Warnknopf, der bei Überforderung gedrückt wird.

Diese Situation mit dem Hund – das klingt nach einem kleinen Moment mit viel innerem Druck: dein Hund leidet, dein Mann sagt „wir haben keine Wahl“, und plötzlich ist da dieses Gefühl von: Ich kann nicht, aber ich muss. Genau in solchen Momenten reagiert der Körper manchmal mit so einem „Notaus“-Modus. Die Gedanken werden still, der Körper wie gelähmt, als ob er sich kurz abschaltet, um dich irgendwie zu schützen – oder einfach zu stoppen.

Und auch wenn du sagst, dass du keine Panik mehr hast – dieser Druck ist ja trotzdem ein ständiger Begleiter. Und weil er immer zusammen mit den Ängsten auftaucht, verstärkt sich das Ganze gegenseitig. Der Druck ist wie ein Signal für „jetzt wird’s ernst“, und genau das macht’s so schwer, da rauszukommen.

Was vielleicht helfen kann: Versuch mal, in diesen Momenten nicht dagegen anzukämpfen. Ich weiß, das klingt erstmal komisch. Aber oft wird das Gefühl stärker, je mehr man es „wegmachen“ will. Vielleicht hilft es, wenn du versuchst, mit dem Druck zu atmen – nicht gegen ihn. Ihn nicht als Feind zu sehen, sondern als Hinweis: Da ist gerade was zu viel. Ich brauch kurz einen Moment.

Allein, dass du so klar spürst, was da passiert – ist ein riesiger Schritt. Vielleicht brauchst du gar keine Lösung „gegen“ das Gefühl. Sondern eher einen Weg, mit dir zu sein, auch wenn’s kommt.




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Dr. Christina Wiesemann
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