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R
Hallo zusammen!

Wie die meisten von euch leide auch ich unter einer Angststörung, hauptsächlich hypochondrischer Natur, und Panikattacken. Schon seit 4 Jahren, wobei ich mich den Großteil des Jahres auf dem Weg der Besserung fühlte. Seit 3, 4 Wochen ist es wieder schlimmer, vielleicht schlimmer als je zuvor. Ich hab meine Wohnung seit Wochen nicht mehr verlassen und schaffe tu mir phasenweise schon mit dem Weg zum Klo schwer. Dafür rufe ich oft mehrmals am Tag bei der Telefonseelsorge an, weil das Reden mich oft von der schlimmsten Panik ablenkt.

Jetzt steht Weihnachten vor der Tür, das ich traditionell bei meinen Eltern feiere. Das steigert mein Problem noch zusätzlich: Ich habe eine etwa zweistündige Zugfahrt vor mir, was ja an sich nicht weit ist, mir aber vorkommt wie eine Tour quer durch Russland. Ich trau mir das zur Zeit überhaupt nicht zu. Was ärgerlich ist, denn mir geht es in meinem Elternhaus meist deutlich besser als hier in meiner Wohnung. Was tut Ihr in solchen Fällen? Ich hab leider überhaupt keine Lösungsstrategien für sowas.

Herzlichste Grüße,

Roger

20.12.2016 14:57 • 22.12.2016 #1


4 Antworten ↓


Schneeflocke90
Hallo Roger,
das tut mir Leid zu hören! Kann deine Beschreibung nur zu gut nachvollziehen. Leider habe ich auch keine konkreten Lösungsstrategien anzubieten. Wenn es mir so schlecht geht, bleibe ich tatsächlich einfach in der Wohnung. Da es dir bei deinen Eltern jedoch besser geht solltest du natürlich alles versuichen irgendwie dahin zu kommen. Bist du in Therapie? Fällt dir Auto fahren vielleicht leichter als Zug? Eventuell könntest du deine Ektern bitten dich abzuholen? Wissen sie von deiner Erkrankung?

21.12.2016 00:40 • #2


A


Bahnfahrt steht an - und das ausgerechnet jetzt

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R
Hallo schneeflocke!

Nein, ich bin zur Zeit nicht in Therapie und nehme auch keine Medikamente. Mir gings wie gesagt in dem Jahr eher gut. Ich hab bis zum Frühjahr Sertralin genommen, was wahrscheinlich zum Erfolg beigetragen hat aber ich dann abgesetzt habe, weils bei mir doch ärgerliche Nebenwirkungen hatte. Meine letzte Therapie hab ich im Spätsommer beendet.

Meine Eltern und Geschwister wissen davon nichts, nein. Auch meine paar verbliebenen Bekannten nicht. Ich schwindel mich diesbezüglich seit Jahren durch, mit ganz vielen Ausreden und mit ungesunden Hilfsmitteln, wenn ich sie tatsächlich mal außerhalb meiner Wohnung treffen muss. Meine Ex-Freundin wusste es als einzige.

Aber so schlimm wars wirklich seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich hab überhaupt keinen Schlafrhythmus mehr und extreme Angst vor dem Einschlafen, penne meist nur eine bis drei Stunden. Ich hab sogar den Eindruck, dass ich irgendwie auch nachts Panikattacken habe, oft wache ich total erschrocken auf und bin dann völlig durchgeschwitzt. Dieses Ausgeliefertsein über Stunden hinweg ist echt das Schlimmste. Diese Unfähigkeit, sich konzentrieren zu können, die Atmung eskaliert, bei mir kommt meistens noch Kribbeln und Hitze dazu. Einfach diese schwer beschreibbare Gefühl, irgendwie nicht ganz im eigenen Körper zu sein oder so.

Dazu kommt, dass bei meinem letzten Besuch bei meinem Eltern mein Vater kollabiert ist. Wahrscheinlich hängts auch damit zusammen. Mir graut vor der Vorstellung, ich könnte von so etwas noch einmal Zeuge werden.

21.12.2016 13:20 • #3


T
Hallo Rogerl


Unsere Krankheit ist ein Teil von uns ich denke das sich deine Angst lösen könnte wenn du dir deine Wünsche erfüllst.
Die Mauer in der du jetzt steckst ist wahrscheinlich aus den Steinen (erfahrungen ) gebaut du kannst sie auch wieder Schritt für Schritt lockern.
Die Einsicht das ist der erste Weg um daheraus zu kommen . Mir hat es geholfen meine Gedanken aufzuschreiben und positive Lösungsstrategien aufgeschrieben .
Das löst auch die Verspannungen ungeneim. Du warst zeuge als es mit deinem Vater passierte das ist doch verständlich das solche Erfahrung Zeit brauchen sie zu verarbeiten.
Ich denke auch . Wenn es dir wirklich zu viel im Augenblick ist dann würde ich es vermeiden . Das ist in meinen Augen Mutig.
Ich weiß das wir uns unsere Ängste stellen sollten das macht uns stark . VeRSUCHE VIELLECHT WENN DU MÖCHTEST in dir hinein zu hören dein Atem spüren bis du zur Ruhe kommst dann schaue nach ob du es im Augenblick von der ENERGIE schaffst wenn es nicht so sein sollte ,ich würde es annehmen denn dass ist ein Teil von uns Menschen .auch mal schwach sein zu dürfen.

21.12.2016 14:29 • #4


F
Hallo Roger,

seit ich deinen Beitrag gestern gelesen habe wollte ich dir unbedingt noch antworten, weil ich selbst schlimme Angst vor dem Bahnfahren habe.
Ich möchte dir raten, deinen Eltern und deinen Geschwistern von deiner Angst zu erzählen - du musst ja nicht alles erzählen, aber ich denke, dass dir damit ein großer Stein vom Herzen fällt. Meiner Erfahrung nach hilft es schon, wenn man sich nicht verstellen muss, sondern jederzeit sagen KÖNNTE Ich habe Angst, ich möchte raus aus der Situation. In der Regel kommt es dann gar nicht erst soweit
Gleiches gilt für das Bahnfahren. Mach dir dabei bloß keinen Stress. Nimm einen Zug ohne feste Bindung, bei dem du jederzeit aussteigen kannst, wenn du eine Pause brauchst. Aber versuch trotzdem, die Fahrt solange durchzuhalten, wie du kannst. Denk an die schöne Zeit, die dir bei deinen Eltern bevorsteht und versuch, ruhig zu atmen und dich gedanklich abzulenken. Vielleicht hilft es dir auch, ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder einfach aus dem Fenster zu schauen. Zwei Stunden gehen schnell vorbei.

Wenn es dir bei deinen Eltern besser geht, könntest du dann nicht noch etwas länger bei ihnen bleiben? Vielleicht würde dir das guttun. Dann könntest du auch direkt mit ihnen über deine Ängste sprechen und sie langsam ranführen. Es sind deine Eltern, sie werden Verständnis für dich haben und dir so gut helfen wie sie nur können.

Ich wünsche dir und deiner Familie schöne Feiertage und hoffe, dass du die Zeit genießen kannst!

Fröschlein

22.12.2016 23:25 • #5





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