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Hallo auch von mir!

Mein Name ist Jenny, ich bin 22 Jahre alt und leide seit ziemlich genau einem halben Jahr an Panikattacken mit Schwindel, Kribbeln und vor allem einer riesen Angst.

Meine Krankheitsgeschichte ist etwas länger, ich werde sie sicherlich in den nächsten Tagen noch ausführen. Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und habe bereits etwas mitgelesen. Es ist beruhigend zu wissen, wie vielen anderen Menschenes so geht wie mir und hoffe, dass ein reger Austausch zustande kommen wird.

MFG
Jenny

10.10.2011 17:59 • 11.10.2011 #1


2 Antworten ↓


Dragonlady_s
Hallo Jenny,

und herzlich willkommen.
Wovor genau hast du denn Angst?

LG

10.10.2011 19:54 • #2


D
Hallo Dragonlady!

Es ist schwer zu beschreiben, aber ich denke, dass es immer mehr die Angst vor der Angst wird. Darüber hinaus leide ich ständig unter dem Gefühl, ernsthaft krank zu sein oder dass ich Krankheiten, vor denen ich schon als Kind Angst hatte, plötzlich bekomme.

Ich wurde vor meinem 12. Lebensjahr bereits 6 Mal operiert und habe seit Kindheitstagen Angst vor einem (erneuten, denn ich hatte bereits 2) Leistenbruch oder Blinddarmentzündung. Im August verspannten sich aus dem Grund meine Muskeln im rechten Bauchbereich so sehr, dass ich über Wochen extreme Schmerzen hatte - ohne wirklich auffindbaren Grund.

Im letzten halben Jahr war ich bei sehr vielen Ärzten und habe auch sehr viele Beschwerden gehabt, die sich ständig verändern - bei Stress ist aber alles noch mal schlimmer.

Ich selbst mache mir ziemlichen Erfolgsdruck, was die Uni angeht, dem entsprechend geht es in manchen Phasen wirklich kaum mehr gut...

Seit 1 Monat bin ich in einer Psychotherapie, in der ich auch Entspannungstechniken erlernen werde. Ich hoffe, dass mir das auf Dauer hilft. Heute Morgen erst war ich beim Hausarzt, der endlich mit mir einen Bluttest gemacht hat. Morgen bekomme ich das Ergebnis - ich denke allerdings, dass es organisch nichts zu beanstanden gibt.

Es ist trotzdem immer die Angst da. Komisch, oder?

Schwindel habe ich in manchen Phasen über Wochen extrem gehabt. Diverse Muskelbverspannungen und -verkrampfungen, die äußerst schmerzhaft sind (Bauch, Rücken, Intercostalis, Bein, Kopf). Alles bringt Nebenwirkungen mit sich (Kopfschmerzen etc.). Dazu kommen bei mir durch dieses 'gesundheitliche Loch' ausgelöste Depressionen, die ab und zu ziemlich heftig sein können.

Man fühlt sich nicht ernst genommen, will anderen Menschen nicht ständig die für sie nicht nachvollziehbaren Wehwehchen vorbeten und im Endeffekt hat man einfach keine Hoffnung mehr, dass das alles je wieder weg geht.

Ich bin dabei, das alles wieder etwas in den Griff zu bekommen - durch Entspannungsbäder, Gespräche, die Therapie. Aber ich stehe noch am Anfang des Weges.

Das letzte halbe Jahr hat mich sehr verändert - und das stört mich am meisten. Ich war immer frühlich, lustig und vor allem unternehmungslustig. Heute bin ich vorsichtig, stiller und die Angst ist immer in meinem Hinterkopf.

Dabei löste das alles ein eingeklemmter Rückennerv im April aus - ich ging zum Orthopäden, weil ich plötzlich starke Schmerzen von der Rippe bis in den Arm hatte, mein Arm und Bein taub wurde und dieses unentwegte Piepen im Ohr war - er 'renkte' mich wieder ein, der Schmerz war sofort weg. Und ein paar Tage später fing es dann an: Schmerzen zwischen den Rippenbögen - so doll, dass ich nicht richtig einatmen konnte. Dadurch bekam ich meine ersten Panikattacken (heißes Kribbeln von den änden die Arme hoch, in den Kopf, den Rücken hinunter, in die Beine und in die Rippen). Immer wieder nachts hatte ich so viele davon, dass ich Tagelang wie benebelt durch die Welt lief.

Die Ärzte reihten sich dann, wie gesagt... Neurologe (ein Ar., der mich nicht ernst nahm und nicht einmal einen Test mit mir machte, mir aber die Panikstörung 'diagnostizierte'), Hausarzt (diverse Male), Gynäkologie (im Zusammenhang mit den Verkrampfungen im Leistenbereich), Orthopäde (ich dachte, dort sei evtl noch etwas 'eingeklemmt').

Ja, und dann beschloss ich selbst, dass ich eine Psychologin zur Rate ziehen möchte. Wir stehen noch am Anfang, deswegen kann ich nicht sagen, dass ich bisher viel davon bemerke, aber das Reden hilft mir schon. Das tue ich auch viel mit Freunden oder Familie.

Permanente Begleiter sind aber immer noch die Müdigkeit (es gibt fast keinen Tag, wo ich mich nicht müde fühle oder evtl sogar schlapp - nach Panikattacken ist es besonders schlimm), Muskelverspannungen in diversen Körperteilen (ich wusste nicht einmal, wo man überall Muskeln hat ), ein Piepen im Ohr von Zeit zu zeit und eben dieses Schwanken/Schwindel... wenn es besonders schlimm wird - meint Referate oder Situationen, in denen ich mich sehr unwohl fühle.

Neu in meinem Symptompool ist das Kribbeln in Händen, Füßen und mitunter auch im Oberschenkel - gepaart mir einer ausgewachsenen Panikattacke gestern in der Uni, die über 1 Stunde ging - kribbelte sogar meine gesamte linke Körperhälfte bis ins Gesicht und die Lippen hinein.

Das war es von mir... etwas durcheinander, aber ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich

Gibt es jemanden von euch, der ähnliche Symptome hat? Was tut ihr dagegen?

11.10.2011 13:10 • #3





Dr. Hans Morschitzky