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Hallo zusammen, ich habe Mal eine Frage: kennt jemand von euch es auch, dass man nach einer Krankheitsängste anhaltende Angst hat? Ich erkläre Mal: vor einer Woche würde ich notoperiert ( Horrorvorstellung schlechthin, war aber nicht schlimm in Echt), war in Lebensgefahr. Danach hatte ich natürlich einen Trigger, da ich einige Tage im KH bleiben musste. Im Entlassungsbrief stand dann etwas von einer Zyste ( eigentlich auch kein Problem, wie ihr wisst, aber. ) da war alles vorbei. Ich war sicher, jetzt wars das. Ich war einige Tage wie paralysiert, nichts half, außer beten. Dann fuhr ich in die Klinik, um den Befund abzuholen ( ich glaube , ihr fühlt die Verzweiflung und die Angst. ) auf dem Weg dorthin voller Kontrollverlust mit Übelkeit , Zittern, Schwitzen , und mehrmals fast Bewusstsein verlieren. In der Klinik angekommen stellte sich meine hausgemachte Verzweiflung als nicht real dar. Die Chirurgin selbst erklärte mir, dass alles in Ordnung sei. Nun habe ich einen Heulkrampf und Zitteranfall in der Klinik erlitten und wurde eben genauso , wie ihr es euch gerade vorstellt, vom gesamten Personals angestarrt. Normalerweise würde jetzt meine gewohnte Lebensfreude zurück sein und ich wäre beruhigt aber ich befinde mich auch jetzt, 3 Tage nach dem Vorfall in einer Starre und bin irgendwie davon überzeugt, dass da noch ein grosser Hammer kommt. Kann nicht abschalten , fühle mich immer noch bedrückt, als ob die Situation noch immer ( für mich ) dramatisch wäre usw. Kennt jemand das auch? Das sie Erleichterung nicht kommt, sondern man immer noch irgendwie mit einer grossen Katastrophe rechnet? Danke fürs Lesen!

Gestern 21:36 • 15.12.2025 x 1 #1


3 Antworten ↓


Ja das kenne ich gut. Das war erstmal eine Ausnahmesituation für dich. Da entsteht extrem viel Stress und das braucht eine zeitlang bis es abgebaut ist. Wenn das erst 3 Tage her ist ist es ja auch noch total frisch. Ich hatte letztes Jahr eine geplante OP und selbst das hat mich völlig aus der Fassung gebracht.
Aber Gott sei Dank hast du alles gut überstanden und auch von den Ärzten die Bestätigung bekommen das alles in Ordnung ist.
Gib dir etwas Zeit bis der ganze Stress abgebaut ist. Ich denke es wird von Tag zu Tag besser werden.
Im Moment fährst du wegen der Angst jetzt erstmal Achterbahn. Aber eigentlich ist das unbegründet.

A


Anhaltende Angst nach Nervenzusammenbruch

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Hallo Anna-Lisa,

deine Symptome sind nach einem medizinischen Notfall sehr gut erklärbar. Nach einer akuten Bedrohung kann das Nervensystem in einem anhaltenden Alarmzustand bleiben, auch wenn objektiv alles in Ordnung ist. Das limbische System (v. a. die Amygdala) speichert die Gefahr schneller als der Verstand sie entkräften kann.
Deshalb kommt es zu:

- anhaltender Angst trotz Entwarnung
- innerer Starre, Zittern, Übelkeit
- dem Gefühl, „es kommt noch etwas Schlimmes“

Das ist typisch für eine akute Stressreaktion/Anpassungsstörung und bedeutet nicht, dass etwas übersehen wurde. Der Heul- und Zitteranfall ist eine Stressentladung, kein Rückschritt.

Meist reguliert sich das Nervensystem mit der Zeit wieder. Hilfreich sind Schonung, sanfte Bewegung, Atemübungen und – falls es anhält – frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung.
Du bist damit nicht allein, und das Erleben ist real, auch wenn die Gefahr vorbei ist.

Alles Gute

Hallo ihr Lieben,

Vielen, vielen Dank für eure Antworten! Es hat mir echt Mut gemacht sie zu lesen.
Danke!
Anna-Lisa




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Dr. Christina Wiesemann
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