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K
Hallo zusammen,

seit ich vor vier Jahren von zu Hause ausgezogen bin, ist mein Leben immer mehr und mehr aus den Fugen geraten.
Ein eher ängstlicher Mensch war ich eigentlich schon immer, doch kam es mit dem Einzug in die erste eigene Wohnung erst richtig zum Vorschein.

Ich fing an, vor den banalsten Dingen, wie zum Beispiel dem Einschalten der Spülmaschine, eine wirkliche Panik zu entwickeln. Fragen wie: "Was mache ich, wenn die Spülmaschine kaputt geht?, "Was passiert, wenn aus der Maschine Wasser ausläuft und meine Küche überflutet?", beherrschten mich tagtäglich. Jedes Mal, wenn es wieder Zeit war, die Maschine einzuschalten, war ich ein nervliches Wrack. Zugegeben ist es mir ein wenig unangenehm, das hier offen zu kommunizieren, weil ich im Grunde genommen weiß, dass meine Ängste größtenteils irrational und/ oder unbegründet sind. Es gibt hierfür noch zig andere banale Beispiele. Eins haben sie aber alle gemeinsam: ein Gefühl der absoluten Hilflosigkeit, ein Gefühl, mir und meinen Fähigkeiten nicht vertrauen zu können und auch teilweise eine Abneigung gegen mich selbst, da ich von mir und meinen Verhaltensweisen einfach nur genervt bin.
Es kam auch schon hin und wieder vor, dass ich sogar eine Art Selbsthass empfunden habe.

Daraus resultierend habe ich mich auch immer mehr und mehr isoliert, keine sozialen Kontakte mehr zugelassen (außer im Job, da ich diesen dort nicht ausweichen konnte) und meine Einsamkeit und Frust gegenüber mir selbst mit Essen kompensiert, was alles noch viel schlimmer gemacht hat.
Denn natürlich habe ich einiges an Gewicht zugenommen (ich war vorher immer schlank), was mein weniges Selbstwertgefühl, das ich noch hatte, vollständig zerstört hat. Wenn mich Freunde, die ich schon seit meiner Schulzeit kannte, nach einem Treffen gefragt haben, habe ich panisch nach Ausreden gesucht, um dem zu entfliehen, da ich mich für mein Aussehen extrem schäme und Angst vor Ablehnung habe.

Die Angst- und Panikattacken, das fehlende Selbstwertgefühl sowie die soziale Isolation sind dadurch am absoluten Höhepunkt angekommen, an dem ich mir nicht mehr weiter zu helfen weiß.
Ich habe es bereits mit psychologischer Unterstützung probiert, aber ohne Erfolg. Was ich vielleicht dazu sagen sollte, ist, dass ich, was psychische Erkrankungen angeht, vorbelastet bin. Meine Mutter leidet schon seit Jahrzehnten an schweren Depressionen, die mich schon seit ich denken kann begleiten.

Vielleicht findet sich jemand in meinen Worten wider und hat ein paar Tipps für mich. Ich wäre für jede Kommunikation dankbar…

LG

01.05.2022 16:05 • 16.11.2022 x 1 #1


6 Antworten ↓


E
Hallo und willkommen im Forum.

Ich weiß nicht was für Erfahrungen du gemacht hast, aber ich würde dir zu einer Therapie raten sowie über Einnahme von Medikamenten nachdenken.

01.05.2022 16:32 • #2


A


Angstzustände, Panikattacken soziale Isolation

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K
Hallo,

danke für deine Nachricht. Jedoch denke ich, dass Medikamente nur die Symptome für kurze Zeit dämpfen, anstatt die Ursache zu bekämpfen. Wie bereits im Beitrag erwähnt, hat eine Therapie bei mir nicht zum Erfolg geführt.

LG

01.05.2022 16:46 • x 1 #3


Paulin
Hallo , manchmal können Medikamente Türen öffnen aber nur wenn du offen und aus eigenem wille bereit bist. Ich hatte zwar nicht genau das selbe Problem aber sehr negative Gedanken und deswegen ein serotonin Wiederaufnahme hemmer ausprobiert. Meine Erfahrung waren ganz gut da es mir gezeigt hat das man auch anderes und positiver denken kann es hat im wahrsten Sinne alle negative Gedanken blockiert und nach 2 Jahren war es ok und ging wieder ohne.
Ich wünsch dir alles gute und mit der Zeit wird es bestimmt besser und du kannst auf die Erfahrung zurück schauen.

13.11.2022 03:12 • #4


Angstmaschine
Zitat von Kathi1694:
Ich habe es bereits mit psychologischer Unterstützung probiert, aber ohne Erfolg.

Da wäre die Frage, warum das nicht funktioniert hat?

Zitat von Kathi1694:
Jedoch denke ich, dass Medikamente nur die Symptome für kurze Zeit dämpfen, anstatt die Ursache zu bekämpfen.

Das muss nicht so sein oder so bleiben. Auch, wenn Medikamente nur die Symptome bekämpfen kann das ja hilfreich sein, um überhaupt in einen Zustand zu kommen in dem man sich mit seinen Problemen beschäftigen kann.

13.11.2022 03:58 • #5


P
Zitat von Kathi1694:
Hallo, danke für deine Nachricht. Jedoch denke ich, dass Medikamente nur die Symptome für kurze Zeit dämpfen, anstatt die Ursache zu bekämpfen. ...


Meine Erfahrung mit AD bei Angststörung ist, dass sie die Symptome allerhöchstens dämpfen und die Angstschwelle heben. Sprich man bekommt nicht mehr so schnell Angst und auch nicht mehr so stark. Herausfordernde Situationen bleiben zunächst eine Herausforderung.
ABER: das, was AD machen, zumindest bei mir, ist, dass sie mir mentale Stärke geben. D.h. es gibt weiterhin eine herausfordernde Situation (bei mir aktuell weitere Strecken alleine Autofahren), die mir im Vorfeld etwas Angst macht (weniger Angst als ohne AD) und in der Situation nicht mehr so massiv wie ohne AD, aber es bleibt immer noch eine leichte bis mittlere Challenge.
Durch die mentale Stärke, die mir das AD gibt, traue ich mich aber in die Situation rein, meistere sie gut bis sehr gut und mache damit eine positive Erfahrung, mit der ich allmählich meine neuronalen Angstbahnen im Kopf überschreibe
Stück für Stück komme ich so aus den Angstthemen raus.
Und kann irgendwann das AD wieder absetzen.

AD macht also die Symptome oder Angst nicht einfach weg, sondern ermöglicht einen gesunden Umgang damit. Arbeiten muss man dann trotzdem an sich, aber auf niedrigerem Niveau, das viel leichter zu Erfolgen führt und genau die heilen einen Stück für Stück.

13.11.2022 06:46 • x 1 #6


Bilbo78
@Kathi1694
Du könntest mal hypnosetherapie ausprobieren. Da muss man halt einen guten und adäquaten Hypnotiseur finden…

16.11.2022 11:04 • x 1 #7





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