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S
Guten Abend!
Ich überlege schon eine sehr lange Zeit dies auszuschreiben, und habe mich nun dazu entschlossen, weil ich langsam ein sehr bedrückendes Gefühl zu dem Thema habe.
Ich fange am besten direkt beim Thema an, private Probleme werden zwangsläufig einfließen.
Mit einem guten Gefühl habe ich die Fahrschule begonnen, die Theoriestunden gemacht und die Prüfung mit einem nicht so dramatischen Fehler bestanden. Dann habe ich mir einen Fahrlehrer in der Fahrschule ausgesucht, in der mehre Fahrlehrer sind und habe begonnen. Ich habe jemanden gewählt, der mir sympathisch vorkam, wie auch ein guter Lehrer.
Das erste Gespräch war angenehm. Er fragte mich, ob ich aufgeregt sei und was meine Bedenken seien. Ich sagte direkt, dass ich die Angst habe, zu viel nachzudenken. Das heißt, etwas zu langsam zu handeln. Der Fahrlehrer hat mich direkt beruhigt und die Einführung mit mir gemacht. Ich muss hinzufügen, dass ich ein sehr ruhiger und schweigsamer Mensch bin, ja, sicher auch schüchtern. Es folgte eine Fahrstunde auf einem Parkplatz. Ich habe das erste Mal ein Auto bedient. Und er verlor immer und immer mehr die Geduld, fragte, ob ich mich sportlich betätige oder Fahrrad fahre - ich habe es verneint, tue ich nicht. Da kam direkt ein Kommentar, warum man Leuten wie mir das Fahren dann beibringen sollte. Er fragte weiter, was ich mal machen will. Lehrer ist mein Ziel, wenn ich das mal so sagen darf. Er sagte, wenn ich jungen Leuten das Leben beibringen soll, dann ist die Gesellschaft verloren. Fragte auch, was meine Eltern für einen Arbeitsplatz haben, womit er einen wunden Punkt traf, da meine Mutter zu dem Zeitpunkt knapp ein Jahr vorher verstorben war. Ich bin aber kein extrem sensibler Mensch, und zeige auch keine Gefühle offen und sagte ehrlich was Sache ist. Ich bin auch ehrlich: Bis zu dem Zeitpunkt hat noch nie ein Mensch so mit mir gesprochen. Und das hat meine komplette Weltansicht auch sehr negativ verändert, wie ich es sehr oft merke mittlerweile. In der nächsten Stunde habe ich ihm gesagt, dass ich mich persönlich angegriffen fühlte. Dafür entschuldigte er sich und ich habe weiter gemacht. Und es ging eigentlich dann. Richtiges Angst vor dem Autofahren hatte ich nicht, es ging eigentlich. Klar hat man Fehler gemacht, und er schrie mal schneller, und mal langsamer. Es ist schon etwas her, es ist doch schon recht verschwommen, wenn ich darüber nachdenke. Der endgültige Bruch kam dann bei der ersten Autobahnfahrt. Das erste Mal auf der Autobahn, und er schrie mich an. Sicher ist es verständlich, ich habe nicht schnell genug beschleunigt, aber wie gesagt: Es war etwas ganz anderes für mich. Er schrie mich an, und ich sagte ihm offen, dass er mich dadurch noch mehr verunsichert. Und er sagte, dass die Welt so nicht funktioniert und ich mir dann eben einen neuen Fahrlehrer suche oder mich kontrolliere - die Fehler, die ich tat, tat ich gewiss nicht bewusst. Aber so stellte er mich hin. Ich wollte einen Wechsel, in der gleichen Fahrschule. Er sagte mir, dass er nicht mein Psychologen spielen würde. Was vielleicht auch erwähnenswert ist, ist zwangsläufig die Tatsache, dass ich lange Zeit nach dem Todesfall auch beim Psychologen war.

Es kam ein Fahrlehrer, den ich öfters auf dem Gang traf und der mir sehr sympathisch vorkam. Die erste Fahrstunde war auch toll, er scherzte rum, stellte sich verständnisvoll hinter mich (Kritik ist wichtig, aber man muss darauf achten, wie man sie rüber bringt) und er sagte mir auch, dass er möchte, dass mir das Fahren Spaß macht. Das fand ich super, und langsam ging es immer wieder. Er reflektierte mir oft: Dein Problem: Du bist viel zu nett. Aber ich bin mir sicher, dass du nie in einem Aufbauseminar sitzen wirst. Und er meinte auch oft, dass ich gut gefahren bin.

Aber auch er fing dann irgendwann an laut zu werden, bei kleinen Fehlern. Die Interpretation von kleinen Fehlern ist weitläufig. Ich bin auf jeden Fall nicht perfekt, das mag ich ganz deutlich sagen. Und dann wurde es wechselnd. Also ich kann mich gut mit ihm unterhalten, erzähle auch gerne etwas von mir, und er scherzt immer mal gerne rum. Und wenn ein Fehler passiert, schreit er, sagt danach aber: 'Kann mal passieren' oder 'Ich weiß, dass es nicht leicht ist'. Und wenn es mal schwierige Prüfungswege gab, dann sagte er auch immer verständnisvoll: Ist das nicht fies? oder Wenn Fehler passieren, lachen wir drüber. Wichtig ist es, dies zu sehen. Ich meine, so wie ich ein ruhiger Mensch bin, ist er ein impulsiver, mal mehr, mal weniger. Deswegen habe ich auch bis heute nicht gewechselt und es fällt mir auch schwer.
Es fing jedoch trotzdem an, dass ich einfach die Fahrstunden am liebsten so weit legen wollte, wie es geht. Da ließ ich mir eine Woche Pause, in der zweiten Woche gab es dann nächste Woche erst wieder Termine. Drei Wochen Pause, man kommt aus dem Konzept raus. Und so fahre ich. Zusätzlich dazu stehe ich seitens meines Vaters unter Druck, natürlich verständlicherweise. Die Kosten sind enorm über seiner Vorstellung, und jede Rechnung, die ich ihm vortrage, regt ihn erstmal auf. Heißt also, dass ich nun nicht ganz so viele Fahrstunden nehmen kann und drauf achten muss. Will ich irgendwo auch nicht (dazu unten mehr), könnte ich aber gebrauchen. Ich bin nun bereits einmal durch die Prüfung gefallen, verständlicherweise, andererseits war der Prüfer aber auch anspruchsvoll und kleinlich, sagte mir mein Lehrer jedenfalls so. Meine Fehler waren mir bewusst, ich war enttäuscht, aber das hatte ich im Gefühl.

Aber seit sehr, sehr langer Zeit belasten mich diese Fahrstunden. Ein Abend vorher denke ich nur noch daran. Ich sitze in der Schule und merke, wie ich daran denke und mein Herz pocht. Ich bin aufgeregt, überlege, wie toll es wäre, wenn ich einen Anruf bekäme diese zu verschieben. Aber: Ich ging bisher (bis auf einmal) hin. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass ich immer schlechter fahre. Da ich ein in mich gekehrter Mensch bin, überlege ich natürlich, woran kann es liegen. Er sagte mir auch schon, dass ich die Lockerheit verloren habe. Dass ich zu viel nachdenke. Bei schwierigen Situationen bleiben wir stehen und besprechen dann. Ich bin ehrlich: Ein ruhigerer Fahrlehrer wäre mir lieber. Aber ein Wechsel wäre ihm zwangsläufig nicht gerecht, weil er sympathisch ist. Und ich habe nächste Woche auch wieder einen Prüfungstermin, an meinem Geburtstag. Ich habe ein besseres Gefühl als vor einem Monat. Nicht, weil ich bis jetzt besser gefahren bin, sondern es im Gefühl habe. Aber darauf versichere ich mich nicht. Jedenfalls kehrte ich zu meinen eigenen Überlegungen zurück. Es ist einfach enormer Druck. Der Trauerfall ist, wenn ich das einschätzen kann, verarbeitet. Ich ging auch nicht mehr zur Psychologin, gehe aber direkt nach der Prüfung hin und habe einen Termin, vor allem Dingen aber aus einem privaten Problem von ... verlorener Freundschaft, auf die ich sehr viel wert legte und die einen recht einsam macht. Jedenfalls ein weiter Punkt, der mir Druck macht. Schule läuft zwar irgendwo, ist aber für mich auch keine Nebenbeschäftigung und ein klacks in der Oberstufe. Es gibt viele kleine Dinge und dieses ganze Autofahren belastet mich so derart, weil ich einfach keine Fortschritte sehe. Wie gesagt, das Gefühl, ich fahre immer schlechter. Dieses ständige Überwinden zu einer Fahrstunde zu gehen, und die eigene Selbstkritik und die Hauptfrage: Bin ich dafür geschaffen? Ich bin zwar der Meinung, dass man bei der 30. Fahrstunde + Sonderfahrten bemerkt hätte, wenn man nicht dafür geschaffen ist, aber ja, es kommt der eigene Anspruch, den man nicht erfüllt.

Ich habe nun noch vier Fahrstunden bis zum Dienstag. Heute gab es durch ein vorläufiges Ersatzauto die Möglichkeit: verschieben oder neuer Termin? Natürlich wählte ich das Verschieben. War vielleicht nicht ganz dumm, aber für mich stand im Vordergrund natürlich: Bloß keine Fahrstunde.
Es ist viel Text, ich hoffe, dass sich die Zeit jemand nimmt. Ich musste es mal los werden und hoffe, dass man mich hier nachvollziehen kann. Denn das ist mein Problem: Ich habe das Gefühl, dass das nicht richtig jemand nachvollziehen kann. Eigentlich kann ich es selbst nicht mal.
Es ist nämlich nicht direkt die Angst vor dem Autofahren, sondern Fehler zu machen. Und bei mir war schon früh aufgefallen: Ein Fehler zieht mich derart runter, dass dann immer welche folgen. Wie eine Leine ziehe ich diese dann hinter mir her. Ich bin emotional stabil und kontrolliert, aber in anderen Dingen gar nicht.

Ich hoffe, dass ich einige Antworten kriege.

Vielen Dank schon einmal!

11.02.2015 00:35 • 11.02.2015 #1


9 Antworten ↓


K
Ich habs gelesen, aber tolle Tipps fallen mir nicht ein. Wenns allgemein der Umgang mit Fehlern ist, ist das ein langwieriger Prozess zu lernen, das Fehler machen zu akzeptieren.

Bleibt mir nur viel Erfolg zu wünschen und einen großzügigen Prüfer. Ich war als Zweiter von zwei dran und der erste hat ne rote Ampel überfahren, einmal die Vorfahrt missachet und dennoch den Lappen bekommen. Der Prüfer meinte, ich bin mir sicher, dass sie es können, sie sind halt nur vervös. Da hab ich mir gesagt, also das schaffe ich auch.

11.02.2015 00:55 • x 1 #2


A


Angst vor Fahrstunden

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V
Hi
Ich hab 2009 mit meinem Lappen angefangen (und 2010 dann endlich geschafft) und hab da auch so meine Problemchen gehabt. Meine Fahrlehrerin war an sich ne coole Sau, aber manchmal unheimlich launisch. An sich kam ich damit klar, aber wenn ich generell nen schlechten Tag hatte, haben mich ihre spitzen Bemerkungen auch mehr getroffen. Da nimmt man sich Kritik ggf doch sehr zu Herzen.
Meine erste praktische Prüfung hab ich auch voll gegen die Wand gefahren, hatte auch den kritischsten/gemeinsten Prüfer (hätte sie mir das mal nicht gesagt vorher), habe alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und war natürlich auch erstmal fertig mit der Welt und hatte Angst die nächste wieder zu versauen. Klar ist da auch der finanzielle Aspekt, für das Geld, was man fürn Lappen ausgeben muss, kann man teils ja schon n Gebrauchtwagen kaufen..
Vor den Fahrstunden war ich generell unruhig, ich hasse es einfach, wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt, in dem Fall, wohin wir fahren, welcher Schüler mich abholt, welchen ich wegbringe. Kleinigkeiten, die sich viel zu sehr in meinem kleinen Köpfchen breit gemacht haben. Dann eben noch die Sorge Fehler zu machen, einen Unfall zu verursachen usw. Und Unfälle hatten wir tatsächlich gleich 2, keine schlimmen und beide glättebedingt, aber das verunsichert einen ja doch nochmal zusätzlich. Dieses im Nacken sitzen haben (die Lehrerin) fand ich immer schrecklich. Aber ich hab mir dann immer versucht zu sagen schei* drauf, reiss die Stunden ab, mach die verdammte Prüfung und dann bestimmst du selber. Das hat mich tatsächlich ein Stück weit aufgebaut, einfach die Aussicht, es bald hinter mir zu haben. Krumme Bemerkungen hab ich ausgeblendet, ich hab sie regelrecht ignoriert.
Hatte bei meiner 2. Prüfung btw den selben Prüfer wie beim ersten Mal und hab mit Bravour bestanden Mir hat es eben geholfen, immer das übernächste Ziel ins Auge zu fassen. Nicht die Fahrstunde zu überstehen, sondern die blöde Pappe endlich zu machen.
Vielleicht hilft dir das ja ein wenig

LG

11.02.2015 01:05 • x 2 #3


Icefalki
Hallo Skytilla, gibt es bei euch keine verkehrsübungsplätze? Da könntest du doch üben?

Autofahren ist reine Übung und geht irgendwann automatisch. Als Fahranfänger muss man halt unheimlich viel denken. Deine Fahrlehrer sind entweder pädagische Pfeifen, oder du machst wirklich krasse Fehler, aber dann würden die dich ja nicht zur Prüfung anmelden.

Sage denen, dass man mit Angst nicht lernen kann. Geh zu deiner Prüfung und wenn du wieder durchfällst, dann übe auf dem verkehrsübungsplatz.

11.02.2015 15:47 • #4


mathilda03
Ohhhj ich möchte jetzt auch bald mein lappen machen und mir grault es auch etwas davor mit der konzentrieren und ruhig zu bleiben aber ich habe auch nur das eine im kopf möchte frei und unabhängig sein und nichts mehr....und mein kleines autochen haben das wäre mein größter Wunsch...und darauf aebeite ich hin auch wenn ich mich im Vorfeld wieder bekloppt mache...

11.02.2015 16:13 • #5


V
Also ich muss sagen.. Ich hab mich vor den ersten paar Fahrstunden echt nass gemacht, ich war furchtbar aufgeregt, ich konnte die Fahrlehrerin nicht einschätzen.. Ich kannte die gar nicht, als ich gefragt wurde welchen Lehrer ich haben möchte, meinte ich ist mir egal, da wo ich am schnellsten anfangen kann..
Dann hatte ich meine erste Fahrstunde und das erste, was wir gemacht haben, war Bremsen üben. Das ist einfach nur gut gewesen ;D Sie ließ mich ordentlich beschleunigen auf nem abgelegenen Platz und dann voll in die Eisen gehen, dat hat Laune gemacht
Mit jeder Stunde wurde die Nervosität weniger, einfach auch weil man irgendwann ein Gefühl fürs fahren entwickeln konnte, das war dann nichts völlig unbekanntes mehr und es macht halt auch einfach verdammt Spaß Und klar, ein Stück Unabhängigkeit erarbeitet man sich da ja auch, das hat mich eigl am meisten motiviert (weil ich Bus fahren hasse!). Hab zwar kein Auto und heute fahr ich auch nur ganz selten, aber allein die Möglichkeit zu haben ist schon gut. Und das Gefühl, wenn man dann die Pappe in der Hand hält.. Das ist wie Weihnahten und Geburtstag auf einmal

11.02.2015 16:26 • #6


mathilda03
Zitat von VanNelle:
Also ich muss sagen.. Ich hab mich vor den ersten paar Fahrstunden echt nass gemacht, ich war furchtbar aufgeregt, ich konnte die Fahrlehrerin nicht einschätzen.. Ich kannte die gar nicht, als ich gefragt wurde welchen Lehrer ich haben möchte, meinte ich ist mir egal, da wo ich am schnellsten anfangen kann..
Dann hatte ich meine erste Fahrstunde und das erste, was wir gemacht haben, war Bremsen üben. Das ist einfach nur gut gewesen ;D Sie ließ mich ordentlich beschleunigen auf nem abgelegenen Platz und dann voll in die Eisen gehen, dat hat Laune gemacht
Mit jeder Stunde wurde die Nervosität weniger, einfach auch weil man irgendwann ein Gefühl fürs fahren entwickeln konnte, das war dann nichts völlig unbekanntes mehr und es macht halt auch einfach verdammt Spaß Und klar, ein Stück Unabhängigkeit erarbeitet man sich da ja auch, das hat mich eigl am meisten motiviert (weil ich Bus fahren hasse!). Hab zwar kein Auto und heute fahr ich auch nur ganz selten, aber allein die Möglichkeit zu haben ist schon gut. Und das Gefühl, wenn man dann die Pappe in der Hand hält.. Das ist wie Weihnahten und Geburtstag auf einmal

Ja genau so geht es mir auch hasse busfahren und dann dieses abhängige schrecklich reicht ja so schon und es würde mich echt weiter bringen....ja ich denke werd erst auch flummi Alarm haben wenn ich dahin gehe ohmannnnnn.....aber muss ich durch meide nix mehr will frei sein....

11.02.2015 16:31 • #7


Luna70
Ich würde sagen, ein Fahrlehrer, der während der Fahrt schreit, hat den falschen Beruf. Das finde ich völlig untragbar und dein Vater hätte sich meiner Meinung nach da wirklich beschweren müssen. Ich hätte als Mutter für eine Fahrstunde, bei der der Fahrlehrer ausfällig wird, kein Geld bezahlt. Hast du deinem Vater davon erzählt?

Aber nun stehst du ja kurz vor der Prüfung und nochmal wechseln bringt dich wahrscheinlich nur noch mehr durcheinander.

Ich kann gut nachvollziehen, dass du unsicher und ängstlich bist. Und je mehr du dich unter Druck fühlst, desto schlimmer wird es, das ist ganz normal. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ich sicher bin, dass jeder das Autofahren lernen kann. Da gibt es kein dafür geschaffen oder nicht. Ich habe schon immer Schwierigkeiten mit unübersichtlichen Situationen und fahre sehr ungern in großen Städten oder auf Autobahnen, wo ich mich nicht auskenne. Aber ich fahre seit 25 Jahren unfallfrei, und das obwohl ich jedes Jahr mindestens 20.000 Kilometer fahren muss. Du kannst das auch lernen, ganz sicher.

Ich finde den Vorschlag mit dem Verkehrsübungsplatz sehr gut, den Gedanken hatte ich auch. Da kannst du mit deinem Vater ohne Druck in deinem eigenen Tempo üben und es spart Geld, weil es wesentlich billiger als eine Fahrstunde ist.

Ich wünsche dir alles Gute für die restlichen Fahrstunden und ganz viel Glück in der Prüfung.

11.02.2015 16:32 • #8


Schlaflose
Ich hatte auch immer Angst vor den Fahrstunden, obwohl mein Fahrlehrer nie laut geworden ist. Wäre ihm auch schlecht bekommen, denn dann hätte ich angefangen zu heulen
Ich hatte aber nicht vor ihm Angst, sondern vor dem Fahren an sich. Die Prüfung habe ich dann zwar beim ersten Mal bestanden, aber danach hatte ich einen wahren Horror vor dem Autofahren. Solange der Fahrlehrer noch neben mir saß, hatte ich die Sicherheit, dass er übernehmen kann, wenn ich versage, aber dann allein habe ich mich ein Jahr nicht getraut zu fahren. Es mussten meine Mutter oder mein Vater daneben sitzen, damit ich mich überhaupt ans Steuer gesetzt habe. Später fuhr zwar allein, aber immer mit Angst und das ist jetzt auch noch so, obwohl ich den Führerschein schon seit 35 Jahren habe. Es ist halt nicht jeder dazu geboren, ein Autofahrer zu sein

11.02.2015 16:32 • #9


S
Vielen Dank für die reichlichen Antworten! Es ist sehr beruhigend, dass einige es verstehen, und auch das wissen, dass einige es trotz ähnlicher Stimmung und ähnlichen Bedenken geschafft haben. Und dass es auch wirklich verständnisvolle Prüfer zu geben scheint!

Das mit dem Verkehrübungsplatz habe ich schon ein paar Mal mit meinem Bruder gemacht, zwei Mal und überlege auch noch einmal vor der Prüfung, also jetzt am Wochenende hinzufahren. An sich mache ich da nicht mehr so viel falsch. Es sind weniger Probleme beim Schalten, und abwürgen tue ich das Auto auch nicht, eigentlich jedenfalls. Durchgefallen bin ich beim ersten Mal ja vor allem wegen mangelnder Absicherung, und ich war plötzlich auch zu schnell in der Kurve (minimal, hatte damit aber zum Beispiel noch nie Probleme). Was mich dann auch wunderte. Die Prüfung war nach fünfzehn Minuten zu Ende, der Fahrprüfer sprach nur von mangelnder Absicherung. Mein Fahrlehrer sagte mir in der nächsten Stunde schließlich, dass der Auslöser eine Vorfahrtsverletzung war. Keine 'extreme' (also dass ich durchgefallen bin, akzeptiere ich vollkommen, wollte es nur nochmal betonen, weil eine Vorfahrsverletzung kann auch sehr gefährlich sein), ich wollte nach rechts abbiegen und von links kamen einige Autos. Eins davon wollte rechts in die Straße einbiegen, in der ich stand. Und da kam mir eben der Gedanke, dass ich das schaffen wollte. Das Auto war weit genug, aber eben eine Vorfahrsverletzung. Und eben der Hauptauslöser, wobei der Fahrprüfer dies mir gegenüber nicht einmal erwähnte.

Vor meiner ersten Fahrstunde war ich kaum aufgeregt, ich bin eigentlich auch kein Mensch, der extreme Aufregung zeigt beziehungsweise es kontrollieren kann. Aber jetzt geht das ja teilweise gar nicht. Ich überwinde mich, aber ich finde es schade, wenn alle um mich herum sagen: Ach, mir hat die Fahrschule Spaß gemacht, mein Fahrlehrer war so ruhig und nett!
Ich würde jetzt nicht sagen, dass meine Fehler so extrem sind. Oder eher eine Minderheit, ansonsten wäre es ja fragwürdig mich zur Prüfung zu schicken. Und wenn sie es sind, also wirklich gefährliche Fehler, bin ich auch niemand, der keine harten Worte akzeptiert. Aber ich habe das Gefühl, dass teilweise wegen jeder Kleinigkeit eingegriffen wird. Was verständlich ist und ein Lehrer machen sollte, aber zwangsläufig entwickelt sich dann genau das Gefühl, das ich derzeit habe.

Das mit der Konzentration ist auch immer so eine Sache, oder ein Bedenken gewesen. Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es gute und schlechte Tage gibt.

Spaß hat es auch gemacht, als ich dies mit dem ersten Fahrlehrer geklärt habe und noch mit ihm fuhr. Wobei ich viel schneller hätte wechseln sollen, das ist meine Meinung. Es ging teilweise aber zwischenzeitlich, deswegen blieb ich. Und als man dann das erste Mal 100 fuhr, oder auch auf der Autobahn Gas geben durfte, das war schon ein tolles Gefühl.

Und dein Post beruhigt sehr, Luna70. Ich habe erst, also direkt nach der ersten Fahrstunde, nichts erzählt. Dachte mir, dass ich das erst klären möchte. Habe es dann aber ein paar Tage später gemacht. Auch meinen Brüdern habe ich es erzählt, und da kam natürlich von allen Seiten, ob man mal anrufen soll oder man am besten einfach mal persönlich hingeht. Ich bin dann aber jemand, der die Verantwortung auf mich nimmt und sagt: Das kläre ich schon. Ich dachte nach der Prüfung daran, ob ich den Fahrlehrer nicht wechsle, oder eben die gesamte Fahrschule, da sie eigentlich auch außerhalb meines Orts liegt und ich immer in die Stadt muss. Aber da waren meine Bedenken groß im Sinne: Umgewöhnung? Treffe ich nun einen 'besseren' Fahrlehrer?
Es freut mich jedenfalls die Einschätzung, dass es jeder lernen kann. Mein jetziger Fahrlehrer sagte auch nie, dass ich es nicht kann oder nicht lernen würde. Nein, er sagt mir sehr oft: Du kannst es doch! Der eine braucht eben mehr Fahrstunden, der andere weniger. Und ich versuche natürlich einerseits die Finanzen zu überwachen, und andererseits wie eben gesagt: Jeder Tag ohne Fahrstunde ist ein toller Tag. Und dieses Denken kann ich nicht ausschalten. Ich kann immerhin kontrollieren, dass es mich nicht mehr einen Abend vorher belastet.

Mich wundert es auf jeden Fall. Ich dachte, dass ich extreme Angst vor dem Autofahren haben würde, also dem Fahren selbst. Diese ist aber eindeutig geringer, als jetzt einfach die Tatsache Fehler zu machen. Oder angeschrien zu werden. Zumindest wird das den Einstieg mit dem Fahren erleichtern, weil viele ja schreiben, dass sie eher zögernd zum Auto greifen. Wobei durch das ständige eingreifen, verbessern und so weiter sicher etwas 'fehlen' wird. Ich weiß bei meinem Fehlern aber auch, ob es einfach ein Schönheitsfehler ist, den die Prüfer gerne anders sehen (z.B. das Schalten) oder ob das wirklich ein gefährlicher Fehler wäre. Und wie gesagt, es wäre fragwürdig, wenn diese so extrem wären.

Ich danke auf jeden Fall für die ganzen bisherigen Antworten!

11.02.2015 21:46 • #10


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Dr. Reinhard Pichler