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Ich habe seit 2 Jahren regelmäßig Panikattacken, wobei ich öfters schon einfach aus dem Unterricht gerannt bin o.Ä.
In den letzten Wochen ging es mir wieder besonders schlecht, vor allem wenn ich unter vielen Menschen war und nirgends eine Möglichkeit zum fliehen hatte

Das Problem ist dass ich nächste Woche meinen Abiball habe und wir da alle auf DIE BÜHNE gehen müssen :'( ich habe so extrem Angst davor dass ich umkippe oder mich anders blamiere. Suche schon die ganze Zeit nach Ausreden um nicht hoch gehen zu müssen. Was soll ich tun?!

11.06.2017 11:36 • 13.06.2017 #1


9 Antworten ↓


Dann geh doch nicht hin. Wenn du in der Lage wärst, würdest du es machen, doch bis auf weiteres wird es nicht möglich sein.

Ich halte allgemein nichts von stelle dich deine Angst, weil sie normal ist, vielleicht im Übermaß bei dir, aber nichtsdestorotz fühlst du dich unwohl.

Wenn es jetzt etwas wäre, was du regelmäßig machen musst, dann ohh dann müsstest du daran arbeiten. Aber ein Ball ist eine einmalige Geschichte.

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Angst vor Abiball

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Ich weiß nicht...vermeidung ist bei ängsten generell eher schlecht.
Im grunde hat man ja IMMER eine möglichkeit zu fliehen. Msn ist ja nicht im Knast
Ich versteh das schon...es könnte peinlich sein.
Manche dinge sind aber einfach nur menschlich.
Ich würde sagen unterhalt dich doch msl mit freunden darüber. Die hsben bestimmt auch angst sich da zu blamieren
Dann könntest du auch fragen wie die damit umgehen. Nur mal so als erste idee.....

Ganz ehrlich ich glaube an dem Tag geht keiner deiner Abikameraden entspannt auf die Bühne. Die Leute , das Outfit, die Schuhe da ist es ganz normal Panik zu haben. Eben WEIL es ein besonderer Anlass ist. Du hast 2 Möglichkeiten, es machen oder es lassen allerdings bin ich sehr davon überzeugt dass du es irgendwann bereuen wirst wenn du es nicht machst alleine schon weil der was wäre gewesen wenn es gut oder schief gegangen Gedanke dich begleiten wird. Notfalls geh zusammen mit einer Freundin, hak dich bei ihr unter und stell dich in die letzte Reihe.

Zitat von lizhallo:
Ich habe seit 2 Jahren regelmäßig Panikattacken, wobei ich öfters schon einfach aus dem Unterricht gerannt bin o.Ä.


Genau das war falsch. Du hast nie erlebt, wie es gekommen wäre, wenn du geblieben wärst. Es wäre nämlich gar nichts passiert. Ich habe das selbst so praktiziert als ich vor 30 Jahren PAs hatte. Ich hatte sie aber auch zuhause mehrmals täglich, so dass ich 2 Wochen ab Beginn der Attacken erleben konnte, dass nie etwas passiert ist. Mit dieser Erfahrung bin ich dann wieder an die Uni gegangen und habe die Attacken einfach über mich ergehen lassen, wo immer ich war, im Unterricht, in der Mensa, in der Bibliothek, in Gesprächen etc. Nach 3-4 Monaten wurden die Attacken immer seltener und weniger heftig, bis sie nach 6 Monaten komplett aufhörten.
Für den Abiball hilft dir das zwar nicht, aber für die Zukunft solltest du dir das vornehmen.

Das ist im Nachhinein leicht gesagt. Tatsächlich konnte sie in genau diesem Moment dem Druck nicht standhalten, also ist sie folgerichtig gegangen. Denn für wen oder was muss sie ihre Frau im Unterricht stehen, wenn nicht für sich selbst. Und wenn sie es in diesem Moment nicht möchte, darf sie auch gehen. Schule oder Arbeit werden immer eine untergeordnete Rolle spielen, das sind Ort, die diese Angst schüren oder sie erst gebären, weil der Stressfaktor mittlerweile zu hoch ist. Zu viel Stoff in zu geringer Zeit und ohne Ausschnaufpausen. Diese muss man sich als Ängstler selber gönnen, wenn Schule, Staat und Lehrer 101 % versagen.

Weiter im Kontext ist ein Abiball nicht mal wichtig. Da hängen auch noch Überbleibsel und Oberflächlichkeiten daran aus der Steinzeit. Mädchen Kleider, Männer anzüge, tanzen, sich alles aber natürlich aufführen.

Zitat von IchLiebeEuchAlle:
Das ist im Nachhinein leicht gesagt. Tatsächlich konnte sie in genau diesem Moment dem Druck nicht standhalten, also ist sie folgerichtig gegangen. Denn für wen oder was muss sie ihre Frau im Unterricht stehen, wenn nicht für sich selbst. Und wenn sie es in diesem Moment nicht möchte, darf sie auch gehen. Schule oder Arbeit werden immer eine untergeordnete Rolle spielen, das sind Ort, die diese Angst schüren oder sie erst gebären, weil der Stressfaktor mittlerweile zu hoch ist. Zu viel Stoff in zu geringer Zeit und ohne Ausschnaufpausen. Diese muss man sich als Ängstler selber gönnen, wenn Schule, Staat und Lehrer 101 % versagen.


In der Schule wird es durchgehen lassen, wenn jemand aus dem Unterricht läuft, aber später im Berufsleben geht das nicht. Und wenn man der Angst immer wieder nachgibt und wegläuft, so bald sie auftaucht, wird sich das auf immer mehr Situationen ausbreiten, bis man das Haus gar nicht mehr verlassen kann. Es gibt genügend solcher Fälle hier im Forum.

Und was die Schule anbelangt, ist genau das Gegenteil der Fall. Der Stoff wurde Jahr für Jahr reduziert, die Abiturnoten werden immer besser, weil immer weniger verlangt wird und die Unis beklagen sich darüber, dass ein Großteil der Studenten nicht studierfähig ist, weil ihnen die Wissensgrundlagen fehlen und sie keine Disziplin zum Lernen und zum Arbeiten kennen.
Ich war übrigens 20 Jahre lang Lehrerin am Gymnasium und seit 6 Jahren arbeite ich am Bildungsministerium in Gymnasialreferat.

Danke erstmal für eure Antworten

Mein Problem war ja auch nie die Schule an sich, ich habe es nie als Druck oder Stress wahrgenommen und hatte auch gute Noten. Meine Angst ist einfach die, dass ich vor fremden Menschen die Kontrolle verlieren könnte.

Und ich hatte auch schon auf der Arbeit Panikattacken, deshalb kann ich dir da nicht zustimmen, dass es im Berufsleben nicht akzeptiert wird. Ich hatte das Glück, dass mein Chef dies akzeptiert. Aber natürlich schaut es da überall anders aus mit der Akzeptanz.

Also ich hatte damals auch heftige Panikattacken und musste dann bei meinem Fachabi ebenfalls auf die Bühne... Ich wollte mich einfach nicht drücken und habe mich überwunden hinzugehen, Gott sei Dank. Eine Attacke hatte ich keine, auch wenn ich schon sehr kribblig und nervös war.

Wieviele seid ihr in der Klasse? Hast du vielleicht die Möglichkeit auf der Bühne dich hinter ein paar Leuten ein wenig zu verstecken? Das hat mir damals Sicherheit gegeben.

Zitat von lizhallo:
Und ich hatte auch schon auf der Arbeit Panikattacken, deshalb kann ich dir da nicht zustimmen, dass es im Berufsleben nicht akzeptiert wird. Ich hatte das Glück, dass mein Chef dies akzeptiert. Aber natürlich schaut es da überall anders aus mit der Akzeptanz.


Das war ja dann wohl nur ein Nebenjob. Aber je nachdem, was man von Beruf ist, geht das auch gar nicht und vor allem nicht, wenn es immer wieder vorkommt. Das macht kein Arbeitgeber auf Dauer mit.

Wie auch immer, solltest du etwas dagegen unternehmen, sonst wird dein Leben immer mehr eingeschränkt werden.

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Dr. Christina Wiesemann
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