Pfeil rechts

P
Hallo an alle!

Ich wollte mal fragen, ob es hier noch jemanden gibt, der es auch bei sich beobachtet hat, dass er sich seit Beginn seiner Angststörung immer mehr unbegründete und übermäßige Sorgen um die Familie oder sehr nahestehende Freunde macht und sehr schlimme Verlustängste hat...?
Ich habe das bei mir in den letzten paar Monaten festgestellt. Ok, ich war schon immer ein Mensch, der sich viel Gedanken macht, aber so extrem wie in letzter Zeit war es noch nie. Ich hab dauernd Angst, dass irgendjemandem aus meiner Familie etwas zustößt. Oder wenn ich Auto fahre (als Beifahrer - selbst fahren wäre momentan undenkbar für mich ) habe ich als richtige Horrorszenarien im Kopf, dass wir gleich einen Unfall bauen oder sonstwas passiert. Vor allem wenn ich mit meinem Freund Auto fahre, sag ich die ganze Zeit, er soll langsam fahren, nicht überholen, nicht über orangene Ampeln rasen usw.
Oder ein anderes Beispiel: Wir führen eine Fernbeziehung und telefonieren daher fast täglich. Eigentlich kann ich ihn immer erreichen, aber wenn er einmal nicht ans Telefon geht, dann mach ich mir gleich voll die Riesensorgen, dass was passiert ist und bin bis zu dem Moment, wo er sich wieder meldet total rastlos, aufgewühlt und ängstlich. Es sind z.T. auch echt bescheuerte Ängste. Z.B. überkommt mich manchmal einfach so die Angst, dass er ganz plötzlich sterben könnte... (ich mein, man hört ja oft, dass selbst junge Menschen einfach so tot umfallen und mein Opa ist vor ein paar Jahren mit 60 auch so einen plötzlichen Tod gestorben... )

Und dann gibts auch noch diese Angst, betrogen bzw. verlassen zu werden, die ist auch total schlimm. Dabei vertraue ich meinem Freund total und es gibt echt keinen Grund dafür (wir hatten deswegen auch schon öfters Auseinandersetzungen). Und trotzdem macht es mir total zu schaffen, dass er soweit weg von mir ist und ich nicht immer auf ihn aufpassen kann. Ich träume fast jede Nacht, dass er mich betrügt oder wegen irgendwas verlässt. Ich weiß, dass er total zu mir steht und mich liebt, und trotzdem scheine ich unterbewusst immer nach Gründen zu suchen, wegen denen er mich verlassen könnte.
Ich bin oft total misstrauisch, fange Streit an und zicke rum, um seine Liebe zu mir auf die Probe zu stellen und herauszufinden, wieviele Liebeserklärungen er mir macht, um mich wieder gnädig zu stimmen... Ich weiß, das klingt total behämmert, aber ich leide selber total unter meinem gestören und hyperängstlichen Verhalten und kann es einfach nicht kontrollieren...
Jetzt wollte ich mal schauen, ob jemand von euch mit ähnlichen übertriebenen Ängsten bezüglich Freunde und Familie zu kämpfen hat...

Liebe Grüße, Pinxi

16.09.2007 13:24 • 17.09.2007 #1


5 Antworten ↓


C
Ich habe persönlich andere Ängste. Aber Du solltest Dir Hilfe holen. Sonst kann es noch schlimmer werden. Dann kannst Du in einer Therapie herausfinden, warum Du solche Ängste hast. Viel Glück.

Claudia

16.09.2007 14:44 • #2


A


Angst & Sorgen um alles und jeden?

x 3


ZZerRburRuSs
@ Pinxi

die liebe zu oft auf die probe stellen ist äusserst gefärlich !

Mann nimmt das z.B. auf dauer als mangelndes vertrauen wahr ,oder auch einfach nur als nervend.
den Ritter geben ist natürlich schön und gehört zu liebe und verlieben dazu aber es kann durchaus passieren das ein Mann die schnauze voll davon hat sich provozieren zu lassen den Ritter zu spielen .
tja, wir sind halt auch nur menschen !

und jetzt stell dir vor (nur mal angenommen) dein freund sagt irgendwann das mir zu stressig ,weder vertraut sie mir noch finde ich ruhe mit ihr ! tschüss Schatz!!

was passiert dann bei dir??
richtig !
du wirst in all deinen befürchtungen bestätigt und denkst ich hatte also doch recht !
deine vorran gegangenen ängste werden also bestätigt !
gaaaaanz schlecht!

wenn ich deinen text da oben so lese ,hast du natürlich angst davor das jemandem den du liebst etwas schlimmes passiert !
das kommt wohl bei angst und panik leuten auch sehr häufig vor das kenne ich von mir selbst sehr gut !
aber ich kenne noch was ! und zwar die angst in einer situation, nicht herr der lage zu sein !
sprich , wenn du nicht die totale kontrolle über eine situation (etwas) hast ,dann macht sie (es) dir angst ! (kontrollverlust ängste , die auch recht normal sind für paniker).

ich habe leider vergessen ob du in therapie bist?
bist du?

LG ZZ

16.09.2007 17:25 • #3


H
Hallo Pinxi,

ich kenn das was du beschreibst. Es ist schlimm wenn man immer Sorge um seine Leute hat. Wenn mein Freund allein wegfährt oder ich ihn per Telefon nicht erreichen kann steigt die Panik in mir hoch.. Aber ein bisschen bereichtigt ist das doch auch, bei den vielen Dingen die täglich so passieren können.

Auf jeden Fall werde ich mir wieder mal einen Therapeuten suchen. Und du?

LG, har har

17.09.2007 08:08 • #4


P
Hallo und danke euch alle für die Antworten!!

Ich bin momentan noch nicht in Therapie, leider... Meine Hausärztin hat mir zu einer stationären Therapie geraten. Da ich aber nicht in so eine Krankenhausatmosphäre wollte, haben wir uns auf eine Kur in einer psychosomatischen Fachklinik geeinigt(was mehr einem Hotelaufenthalt ähnelt, aber wo die Krankheit trotzdem spezifisch und individuell behandelt wird). Dummerweise wird sich das alles noch eine Weile hinziehen, bis der ganze Papierkram erledigt ist (Kurantrag ausfüllen lassen, wegschicken, auf Antwort der Krankenkasse warten, etc...).

@ZZ: Ich weiß ja, dass es sehr gefährlich ist, die Liebe auf die Probe zu stellen, aber dieses ganze Verhalten hat sich bei mir schon so eingebürgert... Und ich hasse mich jedes Mal selbst, wenn ich so einem Moment dann plötzlich realisiere, was ich gerade tue und dass es total unberechtigt ist. Und du hast Recht, mein Freund bewertet es auch oft als mangelndes Vertrauen... Er macht so viel für mich und hat gesagt, egal was kommt, er steht es mit mir durch und ich dumme Kuh hab trotzdem immer Angst, dass er mich verlässt oder betrügt.

Ich glaube die Angst, jemanden nahestehendes zu verlieren kommt daher, dass ich vor etwa 1 Jahr (damit hat die ganze Paniksache angefangen) einen Kreislaufkollaps hatte, bei dem ich mich wirklich dem Tod nahe fühlte. Es war kein gewöhnlicher Kollaps, bei dem einem schwarz vor Augen wird, sondern es war komplett anders. Alles um mich herum ist hell und grellgelb geworden und ich war wirklich fest davon überzeugt, sterben zu müssen. Und das Schlimmste an der Sache war, es passierte in der freien Natur bei einem Spaziergang, ich hatte nur einen guten Freund von mir dabei und hab schon angefangen mich von ihm zu verabschieden. Und ich hab gedacht, ich muss jetzt sterben, ohne meiner Familie und allen guten Freunden Lebwohl sagen zu können.
Das klingt jetzt sehr dramatisch, aber dieses Erlebnis hat mich so traumatisiert, dass ich seitdem eben Angst vor einem plötzlichen Tod habe, egal ob es sich dabei um mich oder geliebte Mitmenschen handelt...

@Claudia: Worum drehen sich denn deine Ängste meistens?

Hattet ihr auch irgendwelche schlimmen Erlebnisse, womit die Angst angefangen hat oder kam sie einfach so?

LG an alle
die Pinxi

17.09.2007 10:35 • #5


ZZerRburRuSs
hallo Pinxi

dein freund ,so gut er es meint und so lieb er vielleicht ist, hat genau wie wir alle auch nur ein begrenztes stress und ärger aufnahme-fässchen !
bringe es nicht schneller zum überlaufen als das er es wieder entleeren kann!

man kann sich schlechte angewohnheiten und denkweisen auch wieder abgewöhnen !
auch wenns schwer ist (hab ich ja selbst durch gemacht und bin noch voll dabei)
aber es geht !

ich wollt nicht so mit der tür ins haus fallen aber ich meinte auch die angst vor dem tod und das man keine kontrolle über ihn hat !

du schreibst das klingt jetzt sehr dramatisch .
ich finde das ist es auch !
aber wir wissen ja das man sich von einem schlechten erlebniss das ganze leben versauen lassen sollte .

insofern prima das du in therapie gehst , immer schön drann bleiben .

alles gute ZZ

17.09.2007 19:15 • #6





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Hans Morschitzky