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lilly501
Hallo an die LeserInnen,

ich bin Mitte 50 und hab eine Angststörung/Panikstörung. Mit Alprazolam kann ich zur Arbeit und zum Sport, ohne geht es oft nicht. Am Wochenende muss ich nirgendwo hin, dann nehme ich auch nichts.

Ich hab seit Montag Urlaub. Ich hatte mir vorgenommen, dass Haus so oft es geht zu verlassen. Mit dem Rad in die Stadt,...., ne Jacke kaufen....., Und seit Montag sitzte ich zu Hause rum und drücke mich. Das letzte Alprazolam hab ich am Freitag genommen, ich hab hier zu Hause auch nicht das Gefühle, welches nehmen zu müssen. So geht es mir gut. Bald ist das Brot zu Ende, und dann müßte ich mal zum Bäcker an der Ecke. Und schon denke ich über ne 1/4 Tablette nach. Ich verstehe das nicht. Wieso überwinde ich mich nicht einfach und gehe los?

Eine 1/4 Tablette (von Alprazolam 0,25 mg) dürfte keine therapeutische Wirkung besitzen. Nichtsdestotrotz reicht mir so eine Minidosis, und ich kann zumindest zu Bäcker. Für in die Stadt müßte ich eine ganze Tablette nehmen, aber das will ich ja eigentlich nicht, weil ich 1. danach immer sooooo müde bin und 2. ich ohne Tabletten klar kommen möchte.

Kennt das jemand von sich auch? Nicht raus gehen, Angst vor einer Panikattacke. Was unternehmt Ihr dagegen?

Ich bin in Therapie (erst die 5. Stungde).

21.02.2017 14:22 • 25.02.2017 #1


19 Antworten ↓


W
Hallo lilly,

ich denke wenn dir die 1/4 Tbl. Sicherheit gibt und du leichter raus kannst , dann nimm sie...auch ohne therapeutische Wirkung..ganz egal.
Hauptsache du gehst und holst dein Brot. Setzt dich nicht unter Druck, mit der Zeit wird es sicher leichter werden...und du schaffst es mit weniger Medis... 5 te . Std. Therapie ist ja noch nicht viel...bin seit 3,5 Jahren ...

Liebe Grüße

Waage

21.02.2017 14:30 • x 1 #2


A


Angst - ich sollte raus gehen, bleibe aber immer zuhaus

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Icefalki
Mach es doch so. Du nimmst dein Benzo in die Tasche und gehst los. Wenn du es nicht mehr aushält, dann nimmst du eben deine viertel Tablette.

21.02.2017 16:16 • x 2 #3


lilly501
Danke für die Antworten.

Bis so eine Tablette wirkt, dauert es rund 10-20 min. Deshalb nimm ich die Tabletten ja immer vorher. In einer Panikattacke ist 1 Minute unendlich lang..... Deshalb schaffe ich es ja nicht, ohne Tablette aus zu gehen.

Was für ein doofer Kreislauf: Ich hab Angst vor der Angst, also nehme ich vorher was. Dann durchstehe ich die Situation. Kleine Situation = kleine Menge an Tabletten, große Herausforderung = mehr Tabletten. Je nach Menge der Tabletten bin ich danach ziemlich kaputt. Und fahruntüchtig, also allein Autofahren geht deshalb nicht mehr. An besonders mutigen Tagen nehme ich nix, und schupp passiert es: Eine dicke Panikattacke.

Irgendwie lerne ich so doch nur: Draußen gibt es auf jeden Fall eine Panikattacke. Also Tabletten. Eine hohe Menge an Tabletten machen mich total müde. Also am besten nichte großes mehr unternehmen........ AAAAAAA, wie komme ich da raus?

21.02.2017 17:18 • #4


W
@lilly; das ist falsches Denken, weißt du sicher selbst...du verlernst die Angst vor der Angst nur dann wenn du dich ihr stellst, heißt du gibst ihr nicht mehr so viel Raum...ich weiß wieviel Angst diese Erwartungshaltung macht...die Gedanken überschlagen sich und die PA ist da. Gar nichts mehr unternehmen wäre total falsch... Man muß natürlich erstmal lernen damit umzugehen...hast du in Therapie schon darüber gesprochen? Wie lange ist das bei dir schon? Viel Stress?

L.G. Waage

21.02.2017 17:26 • #5


Icefalki
Lilly, wie wäre es mit einem Antidepressivum?

21.02.2017 18:15 • #6


lilly501
Ich verstehe nicht, warum man Antidepressiva gegen Angst nimmt?

Soweit ich das bisher verfolgt habe, verschreiben Ärzte ein Antidepressiva. Bei einem wirkt es, der andre braucht ein anderes. Dann wird - ohne auszuschleichen - abgesetzt und ein neues Antidepressiva eingeschlichen. Dauert wieder drei bis 4 Wochen, funktioniert oder auch nicht. Warum welches bei wem wirkt, ist scheinbar noch nicht geklärt.

Und es soll eine Reihe von Nebenwirkungen geben.

Und warum Antidrepepressiva bei Angst wirken, ...ich hab es bisher nicht verstanden. Ich hab verstanden, warum Benzos wirken. Und das die abhängig machen......

21.02.2017 19:24 • #7


enten
Huhu Lilly,
nimmst du die Benzo`s schon lang,wenn ich fragen darf?

21.02.2017 19:30 • #8


lilly501
Seit einem Jahr.

21.02.2017 19:56 • #9


enten
Die neueren AD`s sollen auch gut bei Angst anschlagen.
Citalopram,Escitalopram usw.
Nebenwirkungen,bei mir jede Menge,andere hingegen kommen sehr gut damit klar.
Wenn du das ausprobieren möchtest,kannst du als Notfall Medik die Benzo`s so lang behalten.
Meine während der Anfangsphase..

21.02.2017 20:04 • x 1 #10


Icefalki
Lilly, ich hab das Citalopram sehr gut vertragen. Ich denke, dass man das ausprobieren muss, man weiss ja vorher nicht, wies funktioniert..

Dadurch, dass ich sehr gut stabilisiert war, kam ich auch in einen anderen Modus. Keine Panik mehr. Und durch die Therapie konnte ich an meine Hintergrundsproblematik ran. Was dann zur Absetzung des AD geführt hat und insgesamt seit 12 Jahren keine Panik mehr. Allerdings muss ich auch ständig aufpassen, nicht in mein altes Muster zu rutschen.

21.02.2017 20:11 • x 1 #11


lilly501
Hallo Enten,
ja, könnte ich versuchen. Mit den Benzos klappt es ja auch. Ohne Medikamente wäre es mir aber am liebsten.

Mir will es einfach nicht in die Seele, dass die Panikattacken nur Gedanken sind, die dann körperliche Auswirkungen haben. Nimmt man ein Benzo, ist der Spuk vorbei. Ich hab es auch schon beim Beginn einer Panikattacke versucht mit: Sind nur Gedanken, würdest Du ne Tablette nehmen, wäre es gleich besser, weil alles ist nur eingebildet.

Das hat nicht geklappt. Ein Freund sagte mir mal: Wenn Du Schmerzen hast, nimmste auch ne Schmerzpille und denkst nicht, die Schmerz sind nur Gedanken.....

21.02.2017 20:28 • x 1 #12


enten
Ja,ohne Mediks sollte ein Ziel sein aber manchmal hängt man so sehr fest,dass es erst Mediks braucht um an und mit der Angst arbeiten zu können.
Das ist dass fatale bei den Benzo´s,sie helfen gut und schnell aber die Gefahr abhängig zu werden,ist immer gegeben.
Dazu braucht es auch keine größeren Mengen.
Ich bin Jahre mit den Dingern in der Tasche rum gelaufen.
Sie waren quasi meine Krücke.Allein der Gedanke das ich sie bei mir habe,konnte mich beruhigen.
Dann kam eine für mich sehr schlimme Zeit und ich musste sie über einen längeren Zeitraum nehmen.
Danach sehr langsames absetzen mit meinem Arzt ca.2 Jahre.
Deswegen kann ich dir versichern,dass Benzo´s in keinster Weise mit irgendeinem Schmerzmittel auch nur annähernd vergleichbar sind.
Nicht einmal mit Mor.phin...
Mein Leben ist eine Achterbahn

21.02.2017 20:56 • x 1 #13


lilly501
nee, ich wollte in keinster weise schmerzmittel und benzos vergleichen. Gemeint hab ich, dass man manchmal was nehmen muss und mit nur gedanken einfach nicht weiter kommt.

21.02.2017 21:27 • x 1 #14


Sascha1972
Ich hab es auch nie verstanden warum AD bei Angst und Panik helfen soll, aber es hilft wirklich. Das doofe dabei ist, man muss rausfinden welches AD einem hilft und es braucht ne Zeit bis es wirkt. So lange will man mit Angst oder Panik nicht warten. Ich selbst nehme Mirtazapin, hab aber für die schlimmeren Tage immer Tavor dabei. Ich weiß selbst dass das keine Lösung ist...aber zur Zeit geht es nicht anders. Wünsch Dir ne gute Zeit!

22.02.2017 10:36 • x 1 #15


lilly501
Heute war ich aushäusig! Ich war einkaufen und im Nachmittag mit einer Freundin im Sonnenstudio. Ab und zu kam das Gefühl hoch, so, jetzt biste verloren und die Panilattacke kommt.... Kam aber nicht. Ich bin so froh.

Weiß jemand, warum die Attacken manchmal kommen und dann wieder nicht? Ich erkenne keine Regel. Vielleicht macht gerade diese Regellosigkeit so ohnmächtig und angstvoll.

23.02.2017 20:04 • #16


Sascha1972
Ich finde auch dass es da keine Regel gibt. Angst oder Panik kommt in den unterschiedlichsten Situationen. Ich hatte z.B. vorgestern einfach in der Küche eine Panikattacke. Einfach so. Oder nachdem ich das Auto abgestellt hatte und zur Haustür rein ging. Ich denke das macht ja so Angst vor der Angst. Deshalb soll man die angstfreie zeit geießen (wer das kann). Und das machst Du ja gut. Sonnenbank usw. hört sich gut an. Genieße es!
Wünsch Dir ne angstfreie schöne Zeit!

24.02.2017 12:11 • x 1 #17

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lilly501
Ich wr heute wieder draussen. 4 Minuten mit dem Rad und 10 Minuten zu Fuss. Ich wollte eigentlich täglich 2 mal 20 min an die Frische Luft. Heute ging es nicht so gut. Da ist wieder das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen. Und das Gefühl nimmt zu, je weiter ich von meiner Wohnung weg bin. Mir ist schon klar, warum das so ist. Nichtsdestotrotz wünschte ich mir, ich würde mehr schaffen... weiter weg von zuhause ..... Länger......
Heute war es weniger als gestern. Vielleicht klappt es morgen besser.

25.02.2017 17:55 • #18


Sascha1972
He das mit dem Gefühl keine Luft zu bekommen kenn ich sehr gut. Der Körper regelt das aber von selbst..merkst Du wenn Du rennst und musst halt mehr schnaufen. In Ruhe merkt man keine Atmung.
Sei doch stolz drauf dass Du trotz allem draussen warst. Immer noch besser als gar nicht. Doof wär wenn Du von vorne rein gekniffen hättest.
Ich übe ohne Druck. Wenn ich was nicht schaffe dann eben nächste Tag...und wenn dann nicht dann wieder nächsten Tag!
Machst Du gut!

25.02.2017 20:40 • #19


lilly501
Hallo Sascha,
danke, es tut gut, das zu lesen.

25.02.2017 22:22 • #20


A


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