@Iro-Nie
Kannst mir glauben, ich bin die erste die den Tierschutz einschalten und alles Mögliche versucht, wenn ich mitbekommen würde, dass er das Tier schlägt oder sonstwie mißhandelt. Ich bin da recht hemmungslos, wenn es darum geht, Tiere zu retten wenn sie mißhandelt werden.
Ich lege mich sogar mit Leuten auf der Straße an, die am Halsband herumzerren oder sonstwas mit dem Tier treiben.
Ich hasse es, wenn am Halsband gerissen wird. Das ist die Halswirbelsäule, die die Besitzer da malträtieren. Aber das wissen die wenigsten.
Bisher liegt folgendes vor:
Der Besitzer hat nur wenig Zeit. Das gibt er zu.
Mein Mann hat ein paar Mal mit ihm gesprochen.
Der Besitzer läßt seinen Garten verwahrlosen. Fakt.
Fakt ist aber auch, dass das den Hund nicht stört. Er buddelt da und läuft da herum.
Der Hund ist für seine Größe zu dünn. Das stimmt.
Die Ehefrau geht mit dem Hund nicht spazieren, weil sie den Hund nicht mag, nicht mit umgehen kann, sich hauptsächlich um ihr Kind kümmert. Fakt.
Der Hund war nachts im Garten, weil der Mann arbeiten war und die Frau den Hund nicht in der Wohnung haben wollte. Das stimmt.
Der Hund wird nicht ausreichend ausgelastet. Das ist ein Hütehund und gehört nicht in den Garten. Das ist richtig.
Der Hund scheint vom Gemüt her lieb zu sein, denn wenn wir den im Garten sehen und er durch den Zaun guckt, sieht er, bzw. Es ist eine Sie, total lieb aus.
Das ist alles nicht ok.
Deswegen sind Polizei und Ordnungsamt involviert.
Wir stehen noch immer in Kontakt mit dem Ordnungsamt.
Ich kann dir allein in unserer Straße Hundebesitzer nennen, die mit ihren 3 Hunden nur Gassi in unserer Straße gehen. Die Hunde sind zwar nicht zu dünn, aber fett. Das ist auch Tierquälerei.
Eine andere Nachbarin hat ihren Hund so fettgefüttert, dass er kaum laufen konnte.
Ich sehe sehr oft Hunde, die viel zu dünn sind.
Wenn man mal bedenkt, wie viele Idioten einen Hund, bzw. Ist es ja egal was für ein Tier das ist, halten, da bekommt man das Kotzen.
Ich möchte auch nicht wissen, wieviel Tiere nicht „artgerecht“ gehalten werden. Auch nicht ansatzweise.
So einige meiner Klienten hatten Tiere. Jeder kann sich vorstellen, dass ein psychisch Kranker oder ein Suchtkranker Mensch sich einfach nicht ausreichend um ein Tier kümmern kann. Das ist allerdings von Fall zu Fall unterschiedlich. Es gab Leute, die haben sich trotz Erkrankung rührend um das Tier gekümmert.
Bei anderen da habe ich oft Tränen geweint.
Dann heißt es aber wiederum, will man so einem Menschen das Einzige nehmen, was er hat?
Tja, ich sehe das eigentlich anders.
Was meinst wie oft ich von Amtswegen den Amtstierarzt eingeschaltet habe. Wir haben die Leute zu Hause aufgesucht und oft blieb keine andere Möglichkeit, als mit denen zu reden. Das ist zum Verzweifeln.
Wenn die Leute nicht kooperativ sind, dich nicht in die Wohnung lassen, das Tier nicht vorführen usw. Dann kannst du gar nichts machen. Da dringt niemand in die Wohnung ein und holt das Tier raus.
Bei Gefahr in Verzug ist das alles natürlich anders.
Da holt auch notfalls die Polizei das Tier aus der Wohnung.
Und auch der Tierschutz kann nur im direkten Notfall sofort handeln.
Du kannst in vielen Fällen nur an die Einsicht des Besitzers appellieren und mit den reden und versuchen Einfluß zu nehmen.
Mein Mann hat schon ein paar mal mit dem Nachbarn geredet. Anfangs war er ja doof und arrogant.
Jetzt hat er eingesehen, dass er für den Hund nicht genug Zeit hat und dass es ihm auch leid täte, dass der Hund nicht richtig gefordert wird. Er hat gesagt, dass er den Hund sehr liebt und dass der Hund auf ihn fixiert sei. Er sei dabei, ein anderes Zuhause für den Hund zu suchen.
Das klang schon sehr glaubwürdig.
Ich werde mit Argusaugen beobachten und der andere Nachbar, der direkt neben ihm wohnt und der auch mit uns zusammen die Polizei angerufen hat, wird auch seine Augen und Ohren offen halten.
Vor vielen Jahren hatten wir gegenüber Nachbarn, oh je. Die waren extrem arm, hatten aber solange der Mann lebte ein Auto und die ganzen Jahre über 2 Dobermänner. Wunderschöne und gepflegte Tiere.
Und jetzt erzähle ich dir mal, was mich seit ca. 30 Jahren immer noch belastet. So lange ist das nämlich her.
Trigger
Als der Mann starb, lebten noch die Frau und volljährige Sohn in dem Haus, wurde das Auto verkauft. Anfangs sah man auch noch den einen Hund. Was mit dem anderen Hund war, ob der schon vorher starb, weiß ich nicht. Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass man den Hund dann gar nicht mehr sah. Und einmal habe ich ihn doch gesehen, als der Sohn mit ihm draußen war. Wahnsinn, sooo dünn, man sah die Rippen. Ich habe sofort beim zuständigen Menschen beim Ordnungsamt , sozusagen beim städtischen Kollegen, angerufen und geschildert, wie dramatisch die Situation für den Hund ist. Ich habe dann alle 2 Tage erneut angerufen. Es hat 14 Tage gedauert, bis das Amt da war. Ich stand heulend am Fenster und habe beobachtet, wie sie den Hund rausgetragen haben, weil er selbst nicht mehr laufen konnte.
So etwas kann ich nicht ertragen und will ich auch nicht mehr erleben.