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Icefalki
Deinen Zorn auf andere bringt dir gar nix. Glaub bloss nicht, dass Schicksalsschläge, Trauer, Kummer, Krankheit und Seelenschmerz von anderen nicht auch als belastend empfunden werden.

Die einen fliehen vor Kriegen, werden getötet, andere verhungern, und ja, es ist qualvoll, ein Leben leben zu müssen, das weit von der vermeintlichen Glückseeligkeit entfernt ist.

Wir leben zwischenzeitlich so luxuriös, dass wir der Meinung sind, andere sollten uns doch bitte von Elend erlösen. Sonst ...........

Wenn du wirkliches Elend erleben möchtest, dann melde dich doch freiwillig bei der Flüchtlingshilfe, in einem Hospiz, oder in einem Obdachlosenheim, oder oder, dann lernst du mal kennen, was wirklich an Elend auf der Welt herrscht.

Mag sein, dass ich anders denke, aber selbst in meiner grössten Angst bin ich nie auf den Gedanken gekommen, andere zu beneiden. Ich wusste schon immer, dass es weit schlimmere Schicksalsschläge gibt, als meine Angst. Und unsere Angst hat doch damit zu tun, zu denken, dass man jetzt sterben könnte. Andere sterben wirklich, und das ist der grosse Unterschied dabei.

Angst ist doch nix anderes, als eine Antwort auf ein gefühlt gefährdetes Leben. Also, was ist so gefährlich in deinem Leben? Denk lieber darüber nach, als andere zu beneiden.

07.03.2020 14:35 • x 9 #61


Coru
@Icefalki sehr gut getroffen. Das klingt so als würden alle außer wir fröhlich durch die Welt spazieren und alles wäre leicht. Viele Menschen sind sicher auch nicht so glücklich. Ich wäre da auch vorsichtig alle anderen zu beneiden.

07.03.2020 14:38 • x 1 #62


A


Angst den ganzen Tag

x 3


D
Ich vermute,dass aus Theoriepraxis gerade die Verzweiflung spricht.
Vielleicht hat er gar keine großen Ansprüche ans Leben.
Vielleicht sind es ja schon die kleinen Dinge,zu denen er durch die Erkrankung nicht in der Lage ist.
Ich denke jeder von uns darf ruhig mal wütend und sauer auf seine Erkrankung sein.
Der Frust muss auch mal raus.
Vergleichen mit anderen Erkrankungen kann man meiner Meinung nach nicht, aber mal Luft ablassen, dass trotz Bemühungen die Erkrankung nicht wesentlich besser wird darf jeder.

07.03.2020 14:46 • x 6 #63


Theoriepraxis1
@Icefalki hat vollkommen recht ... aber manchmal ist dieses Leben mit den psychischen Problemen nicht so einfach!. Es belastet einen so sehr , dass man am liebsten Tod umfallen möchte!.

07.03.2020 14:47 • #64


L
Man kann den Menschen nur vor dem Kopf schauen und nie darein. Wenn du mein Mann sehen würdest, würdest du denken.. Ja so würde ich auch gerne leben...
Er hatte Krebs!

Du siehst nur die Menschen an, aber weißt du was die schon durch gemacht und erlebt haben? Nein das weißt du nicht.

Unser Leben ist bestimmt auch nicht einfach, aber ich hab lieber Psyche als im Rollstuhl zu sitzen oder sonst was zu haben.

07.03.2020 14:48 • x 1 #65


L
Zitat von Theoriepraxis1:
@Icefalki hat vollkommen recht ... aber manchmal ist dieses Leben mit den psychischen Problemen nicht so einfach!. Es belastet einen so sehr , dass man am liebsten Tod umfallen möchte!.

Verstehe ich auch. Diese Gedanken hatte ich auch schon.

Du bist 22 was machst du sonst so? Machst du Partys? Gehst du mit deinen Freunden raus?

07.03.2020 14:54 • #66


Icefalki
Zitat von Coru:
@Icefalki sehr gut getroffen. Das klingt so als würden alle außer wir fröhlich durch die Welt spazieren und alles wäre leicht. Viele Menschen sind sicher auch nicht so glücklich. Ich wäre da auch vorsichtig alle anderen zu beneiden.



Ich bekomme das jeden Tag in der Praxis mit. Sobald die Gesundheit ins Wanken gerät, ist aus mit Lustig. Und weil ich viel mit meinen Patienten rede, möchte ich sagen, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat. Jeder. Nur , wie wir das tragen, das mag unterschiedlich sein. Aber niemand bleibt verschont.

Wirst lachen, ich hab schon mal darüber nachgedacht, dass das eigentlich doch saublöd ist, ein Bewusstsein zu haben. Wäre doch besser gewesen, nur mit Glückshormonen ausgestatten zu sein, dann wäre alles erträglicher. Oder würden wir dann noch auf den Bäumen hocken, weil uns dieser Zustand glücklich gemacht hätte? Nützt aber auch nix, es ist, wie es ist.

Und solange wir noch so Schiss um unser Leben haben, ist es doch auch lebenswert.

07.03.2020 14:58 • x 3 #67


Theoriepraxis1
Ich habe wieder mit Schule angefangen , und unternehme regelmäßig was mit Freunden. Trotzdem sind diese sch. Gefühle jeden Tag präsent!. Ob in der Schule , zuhause oder draußen. Es ist immer das selbe... ich habe jetzt auch ne Verhaltenstherapie angefangen , und muss am 18ten wieder dort hin. Ich bezweifle trotzdem , dass es jemals besser wird!.

07.03.2020 15:00 • x 1 #68


Icefalki
Zitat von Theoriepraxis1:
@Icefalki hat vollkommen recht ... aber manchmal ist dieses Leben mit den psychischen Problemen nicht so einfach!. Es belastet einen so sehr , dass man am liebsten Tod umfallen möchte!.


Nein, man möchte raus aus dem Elend. Mir ging es damals am besten, wenn ich so zornig war, dass ich innerlich gesagt habe, dann sterbe ich jetzt eben.

Insofern verstehe ich deinen Frust natürlich. Aber, wir wollen das nicht wirklich. Davor fürchten wir uns doch. Wir fürchten etwas in unserem Leben, fühlen uns hilflos und ausgeliefert, das macht Stress und mündet in Panik mit allen den Symtomen, die jeder kennt. Mehr ist das nicht. Und ja, ständiger Stress führt zur Depri.

Drum, suche lieber gedanklich die Ursachen deiner Stressauslöser und wie du sie händeln kannst. Und ja, wir alle haben einen Knacks in der Birne. Ist leider so.

07.03.2020 15:07 • x 2 #69


C
Es bringt nicht viel, unterschiedliches Leidensformen gegeneinander aufzurechnen. Jeder hat zunächst mal ein Recht auf seine eigene Situation und Verzweiflung.
Grundsätzlich wird psychisches Leiden gesellschaftlich aber immer noch nicht genauso akzeptiert wie körperliches Leiden. Das ist schon ein Problem.
Berichte im TV vermitteln den Eindruck, dass man mit der richtigen Therapie und ein bisschen gutem Willem nahezu jede Problematik in den Griff bekommen kann. Mir persönlich ist kein einziger Beitrag in solchen Formaten bekannt, in dem ein Scheitern an seiner psychischen Erkrankung thematisiert wurde.

Der körperlich Kranke ist arm dran, der psychisch Erkrankte im Zweifelsfalle selber schuld.
Zugespitzt formuliert...........

07.03.2020 15:12 • x 8 #70


D
Ich ertrage das Leben in der Isolation unglaublich gut. Ich könnte es nicht ertragen Ständig Raus, ständig unter Leute.
Ob ich einsam bin? Sicher. Ob es mich stört ? manchmal.

Ich habe, virtual reality gefunden. Eine unglaubliche Welt, mit unglaublichen Menschen. Ich erlebe Dinge, habe Spaß, aber bin stehts in Distanz.

Ich kann sogar ohne Panik Achterbahn fahren
Sicher nicht Real, aber besser als Meine Realität es ist. Etwas auf das man sich Freuen kann, wenn man sich wieder durch die Welt Quält. Wieder Menschen, Wut, und Druck ausgesetzt werde.

In dieser Welt, kann ich ganz ohne Ängste vor andere Menschen treten. Keine gefährlichen dinge. Keiner verurteilt dich. Reicht es mir,setze ich die Brille ab, und bin wieder in der Stille des hier und Jetzt.

Ob es Flüchten ist ? Nein, ich mache nur das beste aus meine Situation
Ob es kontraproduktiv ist ? Sehe ich nicht so. Ich finde es Schlimmer, sich immer und jeden Tag, durch den Tag zu quellen.
Immer Depressiver zu werden. Also entscheide ich mich für etwas, das mich wenigstens Kurz glücklich stimmt.

Angst vor da Draußen habe ich so oder so.

VR ist die Zukunft. .

07.03.2020 15:26 • #71


L
Zitat von Theoriepraxis1:
Ich habe wieder mit Schule angefangen , und unternehme regelmäßig was mit Freunden. Trotzdem sind diese sch. Gefühle jeden Tag präsent!. Ob in der Schule , zuhause oder draußen. Es ist immer das selbe... ich habe jetzt auch ne Verhaltenstherapie angefangen , und muss am 18ten wieder dort hin. Ich bezweifle trotzdem , dass es jemals besser wird!.

Wenn du so negativ dran gehst wird das auch nichts. Gehe mal ordentlich feiern und tanze.. Das wird dir gut tun.

07.03.2020 15:32 • x 2 #72


Coru
Ich glaube wenn es einem so schlecht geht das man gerade den Alltag schaffst ist einem nicht so nach feiern und tanzen. Mir wäre das zu viel und ich könnte es nicht genießen, aber da ist ja jeder anders.

07.03.2020 16:14 • x 1 #73


L
Zitat von Coru:
Ich glaube wenn es einem so schlecht geht das man gerade den Alltag schaffst ist einem nicht so nach feiern und tanzen. Mir wäre das zu viel und ich könnte es nicht genießen, aber da ist ja jeder anders.

Ne, das stimmt. Sollte auch eher eine Motivation sein. Muss ja auch nicht feiern sein.

07.03.2020 16:23 • x 1 #74


Cortex
Ich kann verstehen, dass du haderst, dass du verzweifelt bist und nach dem Sinn fragst.
In meinen schwärzesten Zeiten hab ich mir oft überlegt, ob ich mit meiner Angststörung und den schrecklichen Attacken überhaupt noch weiter leben will.
Mein ganzes Leben wurde mir damit weggenommen und die Ängste machten eigentlich alles zunichte, was vorher für meine Freiheit stand.
Von einem auf dem anderen Tag konnte ich mich nicht mehr frei entscheiden, nicht mehr Dinge tun, die vorher selbstverständlich waren.
Mein Radius schrumpfte dermaßen ,dass ich mir vorkam, als hätte jemand einen Zaun um mich gespannt, der mir maximal die Luft zum atmen ließ - und manchmal noch nicht mal das.
Ich konnte nicht mehr einkaufen, essen gehen war unmöglich, mit Freunden treffen sowieso, Bus und Zug kamen nicht in Frage.
Meine Panik hatte mich so im Griff, dass ich noch nicht mal ordentlich essen konnte und da wog ich nur noch 43 Kilogramm.
ich musste sogar meinen Beruf für einige Zeit an den Nagel hängen, es ging NICHTS mehr.
Da hab ich wirklich alles in Frage gestellt und wollte nicht mehr leben, weil das für mich kein Leben mehr war.
Jetzt, nach 10 Jahren Kampfes, Therapien, Rückschläge , Verzweiflung etc. nehme ich am Leben wieder besser teil.
Ich arbeite wieder im Labor, kann Autofahren, einkaufen geht auch so halbwegs. ich nehme kleinere Läden, da funktioniert es.
Allerdings wird es nie wieder so sein wie vorher, da hast du schon recht. Ich lebe ziemlich isoliert , weil ich Menschen auf Dauer nicht mehr aushalte.
Aber ich sag dir was : Ich hab sehr, sehr viel aus dieser elenden Krankheit gelernt, über mich, über meine Bedürfnisse, meine Prioritäten haben sich sehr geändert und ich habe mich, mitsamt meinen Stärken und Schwächen sehr gut kennen gelernt und weiß dadurch, dass ich über mich hinaus gewachsen bin.

07.03.2020 16:26 • x 2 #75


Theoriepraxis1
Es geht ja nicht darum , dass ich mit Freunden was unternehmen soll , oder zur Schule etc pp. Es geht darum , dass dieser Mist einfach nicht besser wird!. Trotz der ganzen Symptome , gehe ich zur Schule und verkrieche mich nicht zuhause. Es raubt aber Energie , und man ist trotzdem nicht glücklich!. Darum geht es!. Mach mal dies , mach mal das : ja , ist geschehen ! Aber trotzdem bin ich nicht glücklich!. Dann kommen so freche fragen wie zB : was bedeutet den angstfrei zu leben ? Klar weiß ich dass! Man kann nicht angstfrei leben , so schlau ist jeder?! Aber was passiert , wenn die angst die überhand über dich bekommt? Panikattacken sind eine heftige Stufe der Angst!. Normale Angst hatte ich in etliche Schlägereien , und Stress auch! Aber trotzdem habe ich früher nicht eine Panikattacke dadurch bekommen. Der ganze Mist hat erst durch einmal Dro. probieren angefangen. Früher wurde vor mir ein Messer gezuckt , womit jemand mich abstechen wollte , und ich habe trotzdem nie eine Panikattacke bekommen!. Als ich 2013 dann diese Dro. ausprobiert habe , war nichts mehr wie vorher! Ein auf den anderen Tag ... in Bruchteil von Minuten ... dieses eine mal Dro. nehmen , hat mich mein Leben gekostet!. Dazu kommt noch , dass mein Vater schizophren ist , und ich muss mir jeden Tag den Kopf zerbrechen , dass es vielleicht erblich ist , und ich es durch Dro. ausgelöst habe.

07.03.2020 16:32 • #76


Coru
Wie lange hast du denn schon Panikattacken? Klingt jetzt etwas blöd aber man gewöhnt sich etwas dran und richtet sich ein. Panikattacken sind nie schön werden sie auch nie. Man lernt aber bessere damit im Alltag umzugehen. Das braucht aber schon länger.

07.03.2020 17:04 • #77

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Anuschka1102
Also ich liebe mein Leben trotz Panikattacken und Ängsten usw. niemals würde ich das gegen körperliche Erkrankung oder Behinderung tauschen. Sorry was soll ich ohne Panikattacken und ohne Beine ? Wie sollte ich am Strand laufen? Das Meer an meinem Füßen spüren ? Das morgen egal ob oder ohne Panikattacken oder sonstiges wird eh nie so wie früher wir lernen jeden Tag und ändern uns. Nix bleibt so wie es war. Daher wird nie etwas sein wie früher. Das Leben ist kein stehendes Gewässer sondern ein Fluss. Du kannst nie 2 mal den gleichen Fluss betreten.
Früher war ich bis 5 feiern und danach arbeiten. Heute möchte ich das nicht mehr. Ich vermisse es auch nicht. Glück ist eine Entscheidung und kein Zustand. Man muss was dafür tun.

07.03.2020 17:19 • x 1 #78


Theoriepraxis1
Ich schleppe diesen Mist schon 7 Jahren mit!. Doch ich kämpfe Tag ein , Tag aus!. Ich gehe regelmäßig zur Schule , und unternehme was mit Freunden (trotz) Symptome! Verkriechen kommt nicht in frage... ich stelle mich meinen Ängsten immer wieder und wieder. Es wird aber nicht besser.

07.03.2020 17:24 • x 1 #79


joto01

26.07.2020 13:43 • x 1 #80


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