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Nachdem ich meine Wurzelresektionen hinter mich gebracht habe, kann ich mich nun der neuen Seite ,die ich in der Not am Freitag gefunden habe widtmen. Ich habe seit 1989 Angst und Panikstörungen und habe in all den Jahren keine ädequate Hilfe bekommen können, was schon mal daran lag, das ich zu keinem Therapeuten gehen kann. Es kam wohl auch schon mal vor vielen Jahren eine hübsche blonde Therapeutin nach Hause, aber schon beim zweiten Mal fand sie, ich könnte doch nun langsam den langen Weg in ihre Praxis nehmen. Ich habe inzwischen aufgegeben richtige Hilfe zu finden und werde mit der Krankheit leben,, wie es andere Menschen mit den Ihren auch tun müssen.
Nun zu den PA. Ich bekomme sie am meisten und Stärksten in der Nacht, wenn ich kurze Zeit geschlafen habe. Ich denke dann immer das im Schlaf irgendetwas im Unterbewusstsein ausgelöst wird .Ich wache dann auf und bekomme furchtbares Herzrasen und Panik vom Feinsten ,was dann stundenlang anhält . Ich mag Beruhigungstabletten nicht gerne und nehme sie nur im Notfall. Meistens versuche ich mich mit Baldrian zu begnügen und Klosterfrau Melissengeist. wer kennt auch die nächtlichen PA- ich denke am Tag hat man mehr Abwermechanismen um sie nicht so gross werden zu lassen?
Regine

17.09.2008 22:50 • 21.09.2008 #1


7 Antworten ↓


N
Hallo Regine61,

nächtliche Panikattacken habe bzw. hatte ich auch. Warum Du sie nachts häufiger bekommst, wird nur ein Therapeut mit Dir gemeinsam herausfinden können.
Bei mir ging's damals erst nur nachts los, dann vermied ich es zu schlafen, und prompt kam die Panik auch tagsüber. Es gab (Gott sei Dank) keine Flucht für mich davor. Also musste ich das Pferd von der richtigen Seite aufzäumen, und mich in Therapie begeben.
Die Ursachen bei mir sind u.a.:
- in der Entspannungsphase brach es durch, da ich mich nicht ablenkte (und das ist gut so)
- ich hatte als Kind große Angst vor Dunkelheit, und hab mir nächtliche Angst somit über Jahre hinweg antrainiert

Mittlerweile schlafe ich gut, und kann neuerdings sogar ohne Ablenkung durch Lesen oder den Fernseher einschlafen, und darauf bin ich mächtig stolz. Ich habe über die Ursachen meiner Angst nachgedacht, die Ursprungsängste vor der Dunkelheit an der Realität geprüft und somit entschärft.
Seit ich tagsüber bewusst Pausen einlege, Atemübungen nebst Muskelentspannung übe, und mich mit meinen Ängsten beschäftige, holen sie mich auch nicht mehr nachts ein, sondern ich arbeite tagsber daran und gönne mir eine entspannte Nacht um Kraft für den nächsten Tag zu tanken.

Magst Du erzählen, wieso Du nicht zu einem Therapeuten in die Praxis gehen kannst?

Liebe Grüße
Ninia

18.09.2008 13:21 • #2


A


Allgemeine Frage zum Begin einer PA !

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Hallo Ninja !
Vielen Dank für Deine Ausführungen zu dem Thema. Die Frage warum ich nicht zu einem Therapeuten gehen kann, ist einfach zu beantworten. Gerade darin liegt der Auslöser meiner täglichen Ängste. Wenn ich irgendwo bin wo ich nicht sofort wieder weg kann- also Wartezimmer- Supermärkte vor der Kasse- Friseurstühle- etc. - dann geht es mir dermaßen schlecht, das man den Blutdruck und den Puls schon nicht mehr messen kann, so hoch sind die. Ich drohe innerlich zu explodieren und muss doch freundlich dreinblicken weil das die Umwelt so erwartet. Und wenn ich dann gesagt bekomme- ach setzen Sie sich doch noch einen Augenblick in den Warteraum- dann geht das halt bei mir nicht. Und mit 180 Puls kann man kein ruhiges sachliches Gespräch führen - und seltsamerweise habe ich nie einen Therapeuten gefunden, der das verstehen konnte. Ich wirke -leider- normal und ruhig und kann mich -leider- eine zeitlang zuammen nehmen, und deshalb glaubt mir halt keiner so recht. Ich denke oft es wäre besser ich hätte mal einen richtigen Zusammenbruch aber es ist stets nur dicht davor. Ich haue ab aus der Situation und begebe mich nicht mehr hinein. Nach 19 Jahren bitterer Erfahrung habe ich auch keine Kraft mehr zu neuen Experimenten. Allerdings kann man die nächtlichen PA natürlich nicht dazu zählen- dafür gibt es wohl immer einen Auslöser, den man manchmal halt nicht erkennt.

18.09.2008 22:06 • #3


N
es gibt kaum eine stadt in deutschland, die so gut wie rostock im bereich psychologie/psychatrie/psychotherapie aufgestellt ist. insofern irritiert es mich, was du als erfahrung der letzten 20 jahre schreibst.
es gibt die möglichkeit, probleme zu lösen, man kann sie aber auch hätscheln. willst du tasächlich therapiert werden ?

für nicht wartezimmerfähige patienten gibt es die psychatrische institutsambulanz des universitätsklinikums auf der gehlsheimer strasse :

http://www-kpp.med.uni-rostock.de/?pg=wardsid=poli

18.09.2008 22:33 • #4


N
Hi Regine!
Bevor ich Dir Ratschläge gebe, die Du wahrscheinlich schon x mal gehört hast, wünsche ich Dir einfach ganz viel Kraft, die nächtlichen Panikattacken zu überwinden. Denen kann man schlecht ausweichen, und das ist eigentlich das Gute daran, was man aber erst sieht, wenn man mehr oder weniger darüber hinweg ist. Sie sind trotzdem nervig und kraftraubend, aber wenn man sie einigermaßen handhaben kann, verlieren sie an Schrecken.
Ich habe in meinem Kopf das Bild, dass die Angst wie Knetmasse in meiner Hand ist. Wenn ich eine Faust mache um sie nicht mehr zu sehen, drückt sie sich durch die Lücken der Finger raus, sie findet immer einen Weg zur Oberfläche.
So war's zumindest bei mir. Erst konnte ich sie eine Zeit lang vermeiden, aber dann kam sie anders durch. So ist es auch heute noch manchmal. Die Todesangst habe ich nicht mehr, sie hat sich verlagert in Angst, verrückt zu werden, und in Dissoziationen. Vielleicht ist es bei Dir ähnlich? Da Du es irgendwie vermeiden kannst, in dieser vermeintlich ausgelieferten Situation im Wartezimmer etc. zu sein, sucht sich die Angst ihren Weg zu Dir nachts.

Liebe Grüße
Ninia

18.09.2008 22:43 • #5


R
In Rostock soll es genug Psychotherapeuten geben- das ist ein guter Witz. Ich habe es in den letzten 20 Jahren versucht - so gut wie es ein Agoraphobiker halt kann- einen Passenden zu finden. Was ich an Absagen kassiert habe, hat mich irgendwann aufgeben lassen. Ich denke inzwischen vielleicht sollte es einfach nicht sein- man weiss ja nie. Ich lebe nun einfach in den Grenzen die die Krankheit mir setzt und habe mich natürlich daran gewöhnt. Ich kann mich kaum noch erinnern, wie es bis vor Sept. 89 war. Nein, Gute Ratschläge brauche ich echt nicht mehr- eher einen allgemeinen Austausch mit Betroffenen, den es ja auf dieser Seite zu geben scheint. Schön finde ich die lockere Art mit der Viele hier ihre Krankheit annehmen.
Regine

19.09.2008 21:58 • #6


N
Hi Regine,

ich kann mich nur schwer in Agoraphobie reinversetzen, zumindest in dem Ausmaß.
Wie ging's Dir denn die letzten Nächte? Kamen nochmal Attacken?

19.09.2008 23:02 • #7


Q
Hallo Regine61,

ich denke mal das du deine nächtlichen Attacken richtig einschätzt. Ich hab das selbst mal gehabt, aber nur einmal. Die ursachen werden genau auch darin liegen, woher deine allgemeine psych. Beschwerden auch kommen.

Soweit ich bei mir nun die PA kenne, gibt es auch Vorzeichen. Wenn ich nicht darauf achte und rechtzeitig mein Verhalten anpasse kann ich den Ausbruch einer PA auch meist nicht mehr aufhalten. Manchmal helfen gute äußere Bedingungen das trotzdem zu schaffen, aber davon gehe ich nun nicht mehr aus. Ich passe mich rechtzeitig an. Zur Not vermeide ich dann auch die Situation und das hat mir nicht geschadet. Ich bin damit besser vorangekommen, als mit den üblichen Behandlungen/Therapien. Und mittlerweile liegt die letzte PA ein Jahr zurück und meine vermiedenen Situationen werden immer weniger. Ich hab auch immer öfters das Gefühl einer innerlichen Ruhe und Gelassenheit, was ich - denke ich mal -, Jahre nicht mehr gekannt habe.
Bei solchen nächtlichen Attacken kann man sich nur im Vorfeld besser verhalten, damit diese ausbleiben. Dazu muß man aber wissen, was man tun oder lassen muß. Und das weist du ja noch nicht - auch nach so vielen Jahren. Nun soll das kein Vorwurf sein. Ich habe selbst viele Jahre gebraucht, um das bei mir zu erkennen. Aber die Suche danach sollte man doch nicht aufgeben. Auch mir hat kein Arzt/Therapeut helfen können. Aber das soll auch kein Vorwurf sein.

Ich hätte da auch schon eine Idee, was ich an deiner Stelle bei den nächtlichen Attacken mal ausprobieren würde - aber du willst ja keine Ratschläge oder so was mehr annehmen. Ist mir ja auch eigentlich egal. Jeder kann das machen was er will.
Vielleicht gebe ich dir mal doch noch den Hinweis hier, das man sehr gut sofort auf den Herzschlag Einfluss nehmen kann, der ja vermutlich nachts die größte Angst auslösen wird. Und das wirst du ja selber raus bekommen - oder ? Mit Baldrian und Klosterfrau Melissengeist hast du da kaum Einfluss drauf. Selbst die Angst ist dagegen ein Zwerg. Vielleicht ne kleine Denkaufgabe ? Im Denken sind wir ja alle ganz groß (ist aber anerkennend hier gemeint), also dürfte das ja für jeden hier kein Problem sein.

VG

21.09.2008 18:12 • #8





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