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bella_rosa
Hallo alle miteinander!
Ich habe schon viel in diesem Forum gelesen, aber mich jetzt erst aus folgendem Anlass angemeldet:
bald habe ich mein Studium beendet und überlege nun was ich tun soll.
Grundsätzlich habe ich Ängste seit dem letzten Sommer als ich einmal umgekippt bin. Ich fühle mich in ungewohnten Situationen
sehr unwohl und möchte am liebsten immer flüchten, ich mag nicht mehr gerne ausgehen (mit 23!) weil ich ständig Angst habe mir könnte es plötzlich schlecht gehen oder mir würd wieder schwindelig werden. Manchmal habe ich auch leichte Panikattacken wenn ich mich plötzlich komisch fühle und denke dann etwas stimmt nicht mit mir..
Einschränken tu ich mich bisher nicht allzu sehr, also ich verlasse noch das Haus aber manche Sachen, wie z.B. in Clubs und Bars gehen vermeide ich schon seit längerem...
Jetzt zu meiner Frage: ich habe ein 6 monatiges Praktikum im Ausland im Auge aber ich habe so schreckliche Angst,
dass meine Beschwerden im Ausland schlimmer werden. Was ist wenn es mir dort auf einmal viel schlechter geht und niemand kann mir da helfen? Was mache ich wenn ich dann täglich mit der Angst zu kämpfen habe, weil ich ständig in neuen Situationen bin? Ich traue es mir einfach nicht zu, allein im Ausland ohne Hilfe, aber andererseits würde ich doch sooo gern nochmal ins Ausland (war nach dem Abi schonmal 6 Monate weg..) und wenn nicht jetzt, wann dann?
Was meint ihr? Was ist wenn ich mich bewerbe und dann plötzlich so schreckliche Angst kriege dass ich doch nicht mehr hin will? Wenn ich nen Rückzieher mache, dann wird die Angst doch nur viel schlimmer oder?

Hoffe ihr habt einen Rat für mich und freue ich über jede Antwort!
Liebe Grüße,
bella

19.01.2016 18:47 • 24.06.2016 #1


13 Antworten ↓


Icefalki
Hallo Bella, willkommen bei uns.

Mal ganz pragmatisch: Da das ein Praktikum ist, könntest du das doch im schlimmsten Fall abbrechen und wieder nach Hause kommen? Oder wäre das, außer schade, irgendwie schädlich?

Und als kleiner Witz, im Ausland kennt dich wirklich kein Mensch, da kannst du ruhig umkippen.

In welches Land willst du gehen?

19.01.2016 20:40 • #2


A


6 Monate ins Ausland? Soll ich?

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Mondkatze
hallo bella
ich finde auch, Du solltest gehen.
Das ist eine tolle Chance. Wer weiß, ob Du es danach noch einmal hinkriegst ins Ausland zu gehen. Nimm die Chance wahr.
Du könntest Dich doch vorher noch mal von Deinem Arzt durchchecken lassen und dann kannst Du sicher sein, dass Du gesund bist.
Und alles andere ist dann nur in Deinem Kopf und das kannst Du kontrollieren. Du hast es in der Hand. Laß Dir nicht von Deiner Angst vorschreiben, was Du tun sollst.

Mich würde auch Interessieren, in welches Land es denn gehen soll ?
Du kannst Dich ja vorher erkundigen, wie da die medizinische Versorgung ist. Das bringt Dir dann auch noch mal etwas Sicherheit.
Also mache es und genieße es. Und Du wirst sehen, wie schnell so ein halbes Jahr rum ist.

LG
Mondkatze

19.01.2016 21:50 • #3


dont_panic
Versuch mal andersherum zu denken :
Nicht was kann alles schlimmes passieren, wenn ich gehe ?
sondern was kann alles schlimmes passieren, wenn ich NICHT gehe ?
Umkippen kannst du im Prinzip überall, hier, in deiner Wohnung, in einem Club und halt auch bei einem Praktikum im Ausland. ABER: würdest du dir nicht ewig in den Hintern beißen, wenn du diese Chance ungenutzt verstreichen lassen würdest ? Zudem hast du meiner Meinung nach die (sehr realistische) Chance, daß sich deine Situation deutlich verbessert. Denn wenn du das schaffst, dann schaffst du einen Abend im Club locker !

19.01.2016 21:59 • #4


F
Hej Bella,

schade zu lesen, dass du momentan solche Befürchtungen wegen dem Umkippen hast. Ich hoffe du findest da als wieder Boden unter den Füßen.

Was das Praktikum angeht gebe ich Icefalki recht: Du machst dir zu viele (verängstigende) Gedanken Und zwischen einem völlig entspanntem, problemlosen Aufenthalt und einem Totalfiasko gibt es ja noch ganz viele andere Möglichkeiten Außerdem bist du dort zwar fremd aber nicht alleine. Da gibt es sicher auch nette Menschen, die dir im Zweifelsfall helfen würden. Und selbst wenn es dir dort mal schlecht geht, heißt das ja nicht,dass er dir dann gleich katastrophal schlecht gehen muss. Und wie Icefalki schon sagt, selbst wenn, das ist nicht das Weltende, dann brichst du halt ab.

Mir hilft immer, in Ruhe realistische Lösungen zu überlegen, vielleicht ein zwei Notfallpläne in petto zu haben - einfach das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Du könntest vorab ZB mit deinem Arzt sprechen und dich untersuchen lassen, dir vor Ort einen deutschsprachigen Arzt suchen falls du dort einen brauchst. Es gibt viele Möglichkeiten

Aber es hört sich an, als würdest du gerne gehen wollen und dann würde ich es tun. Das schlimmste an meiner Angst fand ich immer die vielen Dinge, die ich verpasst habe, weil ich mich nicht getraut habe

LG Nina

Ps: Das gilt jetzt übrigens nicht für den Fall, dass du zu den Urvölkern im südamerikanischen Urwald willst oder Arktisexpeditionen - da würde ich ohne extrem stabile Psyche vermutlich lieber drauf verzichten

19.01.2016 22:02 • #5


Angstprinzessin
Ich würde es auch machen... kann aber deine Angst verstehen.
Vielleicht hilft es ja, wenn du nicht dran denkst, dass es ein halbes Jahr ist.
Achtsamkeit im jetzigen Moment ist eh besser für uns Angsthasen, als über die Zukunft nachzugrübeln.

19.01.2016 22:16 • #6


bella_rosa
Danke ihr Lieben, für eure schnellen Antworten und tollen Zusprüche

Ich erzähl mal ein bisschen von dem Praktikum: es ist in Sizilien (nein keine Arktis- bzw. Urwaldexpeditionen ) in einer Sprachschule, in der ich selbst schonmal war, dh. auch an einem Ort an dem ich schon (mehrmals) war und das Praktikum wird angeboten von Leuten die ich auch schonmal kennen gelernt habe.
Bis auf die Arbeit an sich (Vollzeit ) würde das also nichts ganz neues für mich sein.. ich spreche auch die Sprache also an sich kein Problem. Wären da nur nicht meine Sorgen und Ängste über meine Gesundheit usw.

Als Studentin hab ich schon seit längerem keinen straffen Zeitplan bzw. Tagesablauf mehr und ich weiß garnicht
ob ich das denn überhaupt (körperlich) schaffe 5 Tage die Woche Vollzeit zu arbeiten.. und dann auch noch in Sizilien wo es doch soo
heiß ist im Sommer. Hab tierische Angst vor Kreislaufproblemen durch das ungewohnte Wetter dort!

Und das nächste ist, dass ich auch Angst davor habe, dort so schreckliches Heimweh zu kriegen (bzw. Liebeskummer.. hab nen Freund hier), dass es mir garkeinen Spaß macht und ich nur noch nach Hause will... oder dass ich mich deswegen sehr unwohl fühlen könnte...
Ich glaube es wäre ein schlimmerer Rückschlag für mich wenn ich es machen würde und dann abbrechen müsste, weil es nicht geht, als wenn ich zu Hause bleiben würd.

Andererseit weiß ich auch, dass ihr Recht habt und bin euch sehr dankbar für die Ratschläge! Vermutlich wird mir jeder raten es zu machen..
Mittlerweile bin ich Dauergast bei meiner Hausärztin, weil ich bis vor kurzem auch so eine Reizdarm Geschichte am Hals hatte (wovor ich übrigens auch Angst habe, dass das dann ausgerechnet dort wieder schlimmer wird..).
Die hat mir natürlich auch Mut zugesprochen und mir empfohlen es zu machen.
Zur Sicherheit bin ich nächste Woche beim Neurologen, wenn da alles gut aussieht dann hab ich wohl keine Ausreden mehr parat um nicht zu fahren... außer die mit dem festen Freund . Hat zufällig einer Erfahrung mit Fernbeziehungen?
Es wird mich in jedem Fall eine Menge Überwindung kosten

Würd mich freuen wenn ich nochmal was von euch hören würde,
ich berichte natürlich auch gern über meine Entscheidung (bis Mitte Feb. kann man sich bewerben, also ist noch bisschen Zeit)
Danke nochmal,
Liebe Grüße,
bella

20.01.2016 19:10 • #7


Icefalki
Liebe Bella, zuhause hast du auch Angst. Dein Praktikum ist nur ein Praktikum, kann dich aber auf deine Zukunft vorbereiten. Und Silzilien ist nun wirklich nicht sehr weit weg, mit dem Flugzeug ruckzuck und du bist zuhause.

Noch dazu kennst du das alles. Und ich sehe das so, ein Abbruch ist weniger schlimm, als dich zuhause einsperren, denn dann hast du es wenigstens versucht. Ist eine Bewertungssache, dieses, ich will es wenigstens versuchen.

Mein Sohn war jetzt 5 Monate in China. Wir hatten regelmäßig Kontakt per Skype, und er mit seiner Freundin auch. Seine Beziehung hat gehalten.

Krank werden kann man überall, Angst davor, krank zu werden, auch.

Und sehe das mal so, Vollzeit zu arbeiten, lenkt dich auch ab. Hast weniger Zeit in dich reinzuhören.

Ach Bella, wenn nicht jetzt, wann dann. Du bist so herrlich jung, das Leben bietet so viele Möglichkeiten, ja, man könnte krank werden, einen Unfall erleiden, die Ar. ziehen, ja, alles Möglichkeiten.

Man kann aber auch die Welt sehen, neuen Herausforderungen begegnen, Spaß haben und leben. Auch diese Möglichkeit besteht.

20.01.2016 20:27 • #8


F
Hej Bella,

etwa ein halbes Jahr nach Ausbruch meiner Angststörung musste mein Freund beruflich viel verreisen - immer wieder über Wochen.

Das war natürlich am Anfang schrecklich für mich, weil ich auf einmal alleine war und ihn vermisst habe, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran (binnen ein paar wenigen Wochen) und dann habe ich den vielen Freiraum sogar genossen und es war eine Umgewöhnung, als er zurückgekommen ist

Und mit Skype, Whatsapp und co. kann man seinen Alltag ja trotzdem teilen. Unsere Beziehung ist dadurch sogar stärker geworden. Wenn du eine stabile Beziehung hast, brauchst du dir da überhaupt keine Gedanken machen, nicht wegen einem halben Jahr

LG Nina

20.01.2016 20:50 • #9


bella_rosa
Hallo ihr!

Jetzt ist mein Beitrag hier ja doch schon länger her, aber ich dachte mir vielleicht interessiert euch doch noch was aus dem Praktikum geworden ist.
Ich bin nicht gegangen! Die Zweifel waren doch zu groß und ich hatte dann andere Pläne zu der Zeit, die sich jetzt aber mittlerweile auch wieder geändert haben. Ich weis nicht ob ich es geschafft hätte, ich fühle mich selbst jetzt immer noch nicht bereit aber ich hoffe dass ich irgendwann wieder ohne Bedenken ins Ausland kann
Mittlerweile mache ich eine Therapie und damit gehts mir ganz gut, ich versuche Situationen zu meistern die ich sonst lieber meide und bin auch schonwieder rausgekommen aus meinem Schneckenhaus.
Meinen Freund habe ich auch nicht mehr und es geht mir ohne ihn viel besser.. also alles in allem: es geht bergauf, auch ohne Praktikum im Ausland
Hoffe euch gehts auch gut, und danke nochmal, dass ihr mir damals so Mut gemacht habt, auch wenn ichs dann letztendlich nicht gemacht hab.

Liebe Grüße, bella

23.06.2016 22:15 • #10


Icefalki
Hallo Bella, ist sehr schön, dass du dich gemeldet hast.

Und wenn's nun das Praktikum nicht ist, so liest sich die ganze Sache doch durchaus positiv. Und nur darauf kommt es an.

Wünsch dir weiterhin, dass du das Tal hinter dich lassen kannst um irgendwann, ohne groß über eine Angst nachzudenken, dein Leben leben kannst.

Viel Spaß dabei.

23.06.2016 22:28 • #11


A
Du hättest es bestimmt geschafft. Aber wenn es sich nicht richtig angefühlt hat, muss man das ja auch nicht erzwingen. Hast noch genug Zeit vor dir, die Welt zu sehen

Hast du generell Angst vor dem Ausland wegen ungewohntem Umfeld etc. oder hast du nur Angst allein zu reisen?

23.06.2016 23:32 • #12


LieschenMüller85
Liebe Bella,
Ich habe deine Beiträge gerade erst gelesen. Oh mann... Einerseits schade, dass du dein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen konntest. Andererseits super, dass dir die Therapie hilft und es dir mittlerweile besser geht. Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg und hoffe sehr, dass du dir deinen Traum vom Ausland noch verwirklichen kannst. Ich denke, alles in allem hast du die richtige Entscheidung getroffen und einen guten Weg eingeschlagen. Eins nach dem anderen
Alles Gute!

24.06.2016 10:17 • #13


bella_rosa
Guten Tag
Danke Icefalki!
Alligato: ich weis garnicht so recht was mir daran so Angst macht.. ich denke größtenteils das allein sein macht mir Angst. Zu Hause ist es ok, da kann ich auch allein sein, aber im Ausland habe ich Angst, dass ich dort in eine Hilflosigkeit gerate wenn ich mich nicht wohl fühle. Oder dass ich dort nicht zur Ruhe kommen kann, weil es eine ungewohnte Umgebung ist in der ich mich nicht wohl fühle
Danke Lieschen! Ja ich denke auch es war richtig so. Ich hätte keine Zeit mehr gehabt eine Therapie anzufangen und ohne die wäre ich glaube ich doch noch sehr hilflos meiner Angst gegenüber gewesen.
Liebe Grüße!

24.06.2016 10:55 • #14


A


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