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Liebe Leute,
jetzt brauch ich auch einmal einen Rat oder einfach nur seelischen Zuspruch, da in meiner Umgebung auch niemand was mit meiner Krankheit oder Störung zu tun hat außer ich.

Die Mutter meines Freundes hat uns zu sich nach Hause zum 50. Geburtstag eingeladen. Sie wohnt 2 Std entfernt von Oslo. Leider habe ich seit ein paar Jahren massive Flugangst. 2009 letzte richtige Flugreise und 2014 an ein und demselben Tag nach München und zurück , gutes Erlebnis, nur von kurzer Dauer. Mittlerweile habe ich wieder Todesängste schon bei dem Gedanken daran mich in den Flieger zu setzen. Innerlich verabschiede ich mich schon von der Welt. Das schlimme daran ist, ich hasse es und ich bin Reiseverkehrskauffrau. Super blöd. Ich würde gerne überall hinfliegen. Das belastet mich schon lange aber es kam auch erst während meiner „Karriere“. Später dann die blöden Panikattacken und Angststörung unabhängig von der Flugangst noch dazu, die mich erst recht ausbremsen. Damit komm ich zwar einigermaßen zurecht aber ehrlich gesagt schränkt mich das auch schon noch ein. Ich lebe zwar ein vollständiges Leben (Arbeit Vollzeit, etc.) aber weit reisen tu ich derzeit nicht, und meinen Kinderwunsch zögere ich auch hinaus bis sonstwo…
Die Mutter ist leider keine Vorbildmutter. Unheimlich lieb und nett aber hat sich eben auch schnell ausm Staub gemacht, meinen Freund in D zurück gelassen mit 16 und dann ab nach Norwegen und ausgewandert. Seither sehen sie sich so 1 bis 2 x im Jahr für 1 Tag, immer dann wenn Sie mal herkommt.
Ihr braucht nicht denken, dass Sie zu seinen runden Geburtstagen mal hier war.Da genügten Anrufe.
Tja jetzt will Sie dass wir zu Ihrem 50. Kommen. Für mich der absolute Horror. Entweder fliegen oder ultra lange Auto fahren. Auto ist okay. Aber ich mag einfach nicht mehr als 4-5 Std fahren und hier müsste ich mindestens 12 Std mitfahren. Tja dann bleibt also der Flug 1,4 Std. Eigentlich ein Klacks aber Ihr könnt euch vorstellen, für mich mein Grab.
Noch dazu müssten wir dann auch noch 2 Std zu Ihr nach Hause fahren (mit Auto)!

Ich hasse es auf Grund der Panikstörung woanders zu schlafen. Nun haben die zwar ein Haus und man hätte sogar ein eigenes kleines Bad. Okay für eine Nacht geht das schon aber prinzipiell buche ich immer Hotels. Ich will einfach unabhängig sein! Aber nun gibt es dort wo die wohnen natürlich kein bezahlbares Hotel. Nun dachte ich daran 1 Nacht bei denen zu schlafen und dann zurück nach Oslo und 2 Nächte dort zu verbringen. Aber dieser ganze Aufwand und die Kosten stehen in keinem Verhältnis. Wenn es nach mir ginge wäre mir Ihr Geburtstag so egal wie Ihr der Geburtstag Ihres Sohnes. Mein Freund ist zum Glück ein absolut angstfreier Mensch, wie ich früher auch mal. Naja. Er unterstützt mich in allem und er trägt mich auf Händen. Ihm zuliebe würde ich die ganze Tortur auf mich nehmen. Nächstes Jahr wollte ich eigentlich sowieso mal einen schönen Strandurlaub buchen. Innerlich möchte ich aber am liebsten sagen bitte fahre alleine. Er würde es auch tun aber er gibt mir immer so viel und ich in dem Moment mache einen Rückzieher. Ich kann aber auch rein gar nichts positives an diesem Horrortrip für mich entdecken. Mit anderen Worten: was würdet Ihr tun?

Er wäre sicher nicht sauer aber ich mag ihm das nicht antun. Wir haben dieses Jahr so viele Kosten und Events (Einschulungen, Hochzeit Trauzeugen,Geburtstage, evtl Umzug, Auf Gartensuche), eigentlich können wir uns den Trip nur vom Ersparten leisten. Das ist es mir aber gar nicht wert. Mir ist jetzt schon spei übel und mein Hals schnürt sich zu bei dem Gedanken diesen Trip den ich überhaupt nicht will durchzuziehen, um meinen Schatz nicht alleine los zu schicken. Ganz geschweige dem was die anderen denken, dass ich mich nicht traue. Seine Mutter weiß zwar von meiner enormen Flugangst aber Sie weiß nichts wirklich von meinen anderen zusätzlichen Wehwehchen (woanders schlafen, schlimm/ Panikstörung/ lange Autofahren).

Sollte ich mich nun dazu zwingen auch wenns mir mist gehen wird die nächsten Wochen (Start 01.10.) oder sollte ich meine Überwindung verschieben auf etwas, dass ich wenigstens auch wollen würde. Soll ich meinen Schatz alleine schicken. Soll ich drauf hoffen, dass er nicht hinwill auf Grund der Kosten...
Naja wer auch immer sich meinen Aufsatz durchgelesen hat, danke.
Lg Vonnchen

01.08.2016 18:38 • 02.08.2016 #1


6 Antworten ↓


Icefalki
Ganz ehrlich, ich würd mir das nicht antun. So, wie du das schreibst, ist sie das eigentlich nicht wert. Sorry, klingt jetzt hässlich, hab ich eben so rausgelesen, schreib ich mal einfach.

Auch das ganze Geld, der ganze Akt, mir wäre das Zuviel.

Richtig hinziehen tut es dich doch auch nicht. Sag ab, kannst nicht, geht nicht, sorry.

Und ich denke, dass dein Partner dich versteht. Und wenn er selbst dorthin möchte, kann er doch.

Machs dir doch nicht so schwer. Hast halt Flugangst, was Solls.

01.08.2016 19:19 • x 1 #2


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1x1 Rat für mich Städtetrip Flugangst/Panikattacken

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Liebe icefalki,
Du bestärkst meine gedanken. Nein wichtig ist mir das nicht und wert rein gar nichts. Es ist eben die Entfernung die dieses Verhältnis verursacht. Wenn sie hier ist passt ihr Charakter überhaupt nicht zu dem Verhalten. Sie kommt fehlerlos rüber aber sie ist eben als erstes bedacht auf ihr eigenes wohl.
Ich würde gerne an der Seite meines mannes sein aber das ist der einzige grund. Danke das du dir meine zeilen durchgelesen hast, komischerweise hab ich mir irgendwie gewünscht etwas von dir zu lesen.

01.08.2016 19:43 • x 1 #3


Icefalki
Das ist ja ein ganz liebes Kompliment, danke dir

Vonnchen, deine Zeilen waren ja auch klar und ich tick ja auch so. Bin auch schrecklich sensibel in neuer Umgebung, hör da die Flöhe husten, mag die Betten nicht, Hass es, wenn ich nicht schlafen kann, und noch tausend andere Sachen. Ich kenn mich auch.

Und wenn ich auch noch mit Flugangst zu kämpfen hätte (hatte ich, ist aber weg), und dann noch zu einem Egoisten müsste, Never !

Das wär es mir echt nicht wert.

Also, hab kein schlechtes Gewissen, haha, manchmal sind unsere Macken auch zu was gut. Flugangst ist ne prima Entschuldigung.

01.08.2016 20:00 • #4


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Ja nur die mutter schlägt dann vor mit auto zu kommen aber auch hier sind die kosten genauso hoch mit sprit und Fähre und die stunden die ich mir ans bein hängen müsste für einmal happy birthday sagen....hmmm.
Ich hab eben auch das Gefühl das ich mich drücke oder so. Immerhin wäre es eine chance der flugangst mal wieder entgegenzutreten.
Aber könnte es mir mit einem netteren ziel vorstellen.
Wie hast du dich denn wieder in den flieger getraut wenn du etwas darüber erzählen magst.

01.08.2016 20:19 • #5


Icefalki
Natürlich drückst du dich. Aber, es ist ein Unterschied, ob es sich lohnt oder eben nicht.

Flugangst hab ich überwunden, als ich mit den AD keine Angst mehr hatte. Und als ich wusste, warum ich überhaupt Angst habe. Also mit Therapie.

Damals hätten mich keine 10 Pferde in einen Flieger gebracht. Hab 2 Urlaube wegen Angst abgesagt. Vorher bin ich wie ein Weltmeister geflogen. Hab trotz Angst gearbeitet, einigermaßen viele Jahre funktioniert, aber es war Segen und Fluch gleichsam.

Dadurch, dass ich mich durchgemogelt habe, also trotz PA den Alltag gemeistert habe, haben die AD auch gut geholfen, denn ich bin am Schluss in eine massive Depression reingeknallt.

Aber fliegen, oh Gott. Ging nicht. Auch lange Strecken Autofahren, als Beifahrer, ging auch nicht.

Es ging sehr viel nicht, aber der Alltag ging.

Ich hab mich mit sehr viel konfrontiert, alleine, aber alles hab ich nicht geschafft. Und die Angst war immer da.

Durch die Medis, als die Angst weg war, konnte ich mich mit mir beschäftigen. Vorher ging das nicht, weil man keine vernünftigen Gedanken haben kann. Zumindest ich konnte das nicht.

Immer die Angst vor der Angst. Grauslich.

Und solange du noch keine vernünftigen Strategien hast, würde dieser Trip ein Alptraum werden. Es wartet ja keine Belohnung.

Natürlich würdest du das überleben, aber es wäre vorher die Hölle. Zumindest, wenn du so tickst wie ich damals.

Allerdings waren meine Konfrontationen ohne professionelle Hilfe. Evtl. wäre das viel besser gewesen. Aber wenn man sich keine Hilfe holt, wurstelt man sich eben so durchs Leben.

Ich war eine Meisterin im wursteln.

01.08.2016 21:50 • #6


V
Das klingt auch nach mir. Komfortzone ist mein lieblingsbegriff. Wenn ich sie verlasse dann immer nur mit Anstrengungen.
Ja eben es wartet keine Belohnung auf mich.
Ich sage das ab und warte einfach bis 2 tage vorher und gucke dann ob ich spontan mit fliege wenns denn noch kostengünstig geht und bleibe einfach in oslo.
Ach man. Mein Freund und ich waren keine nacht bisher voneinander getrennt, wir machen immer alles zusammen und die bringt mich nun in solch eine Situation.
Das nervt echt. Die weiss ja von meiner flugangst.
Und das schlimme ist, ihre Familie lebt hier. Ihre mutter ist zu alt um dorthin zu gelangen. Immerhin ist sie abgehauen.
Ich hatte überlegt ob ich zum arzt gehe und mir irgendwas geben lasse für een trip aber da ist eben immernoch dieses, , wofür sollte ich das alles tun außer für meinen mann.

02.08.2016 07:39 • #7





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