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S
Hallo zusammen,

ich habe in letzter Zeit meine Gedanken etwas genauer beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese sich extrem wiederholen.
Ich meine dabei nicht Gedanken die immer mal wieder auftauchen, sondern so, dass in mir ein Gedanke aufkommt und mein Verstand diesen Aufgreift und mehrmals direkt hintereinander wiederholt, ohne irgendeinen Grund.

Das ganze kommt mir vor wie ein Tic oder eine Zwangsstörung. Als ich nicht genau darauf geachtet habe, ist mir das nicht wirklich aufgefallen. Ich habe das auch wenn ich irgendwo einkaufen gehe oder telefonieren muss. ich wiederhole dann den möglichen bevorstehende Dialog unzählige Male in meinem Kopf.

Gibt es für dieses Phänomen einen Fachbegriff? Ich würde mich gerne schlau darüber machen und überlegen, wie ich der Sache Herr werden kann, weil es mich jetzt wo ich es erkannt habe doch belastet und wahrscheinlich im Alltag auch viel Kraft kostet im Hintergrund.

Danke euch jetzt schon für eure Antworten

25.11.2022 00:15 • 25.11.2022 x 2 #1


3 Antworten ↓


L
Hey @Siccard

so, wie ich das hier bei dir herauslese, würde ich das eigentlich zunächst mal eher für eine Unsicherheit halten, vielleicht die Befürchtung, dass dir im Eifer des Gefechts etwas durch die Lappen geht. Neigst du dazu, manchmal Kleinigkeiten zu vertüddeln? Was wiederholst du denn da in diesen Situationen? Dinge, die du beim Telefonat oder Einkaufen auf keinen Fall vergessen willst?

So ein gedankliches Wiederholen von Dingen wird von uns schon hin und wieder einfach genutzt, um diese Informationen in unser Kurzzeit-Gedächtnis zu schaufeln und bewusst dort zu halten. (Telefonnummern, Namen, Daten, Einkaufslisten .. weiß der Kuckuck ..) Ist es dir womöglich in so einer Situation erstmals aufgefallen?

Die Tatsache, dass du jedoch bewusst darauf achten musst, um es überhaupt zu bemerken, würde mich aber etwas im Kaliber von Zwangsgedanken oder ähnlichem eher ausschließen lassen. Woher willst du denn wissen, ob du diese Gedanken nicht wiederholst, weil du explizit daran denkst bzw. darauf achtest?

Zwangsgedanken haben ja schon gern die lästige Angewohnheit, sich auf- und in den Vordergrund zu drängen, ungebeten in unserem Oberstübchen zu rotieren und es interessiert sie in aller Regel auch nicht die Bohne, ob uns das nun gerade genehm ist oder nicht. Deshalb sind es ja Zwang!s-Gedanken.

Allerdings könnte sich ggf. das Denken an diese Gedanken bzw. das 'Beobachten' ebendieser bei ausreichender Pflege (und u.U. schneller als einem lieb ist), zu einer Art Zwang entwickeln.
(Das fänd' ich - persönlich - ja eigentlich schon etwas 'besorgniserregender' ..)

VG

25.11.2022 03:07 • x 1 #2


A


Sich wiederholende Gedanken

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S
Du bist in der Lage deine Gedanken zu beobachten, und wenn du so bewusst bist, bist du auch in der Lage, sie nicht zu denken. Das mag sich komisch anhören, aber du könntest einfach Stopp sagen und beobachten, was in dir geschieht. Es entsteht eine kleine Pause, die wohltuend ist. Am Anfang kommen die Gedanken immer wieder, aber mit der Zeit schaffst du immer mehr Distanz und hast auch mehr Energie zur Verfügung.

25.11.2022 07:27 • x 2 #3


Lina60
Lieber @Siccard da hast Du jetzt hilfreiche Antworten erhalten ! Was mich noch interessieren würde, ist, ob Du ohne dieses Denken, Angst hättest ? Ich weiss nicht, ob Du das beantworten kannst, ob Du so eine Erfahrung machtest.

Habe einen Freund der sowohl Zwangshandlungen machen muss , als auch von Zwangsgedanken geplagt wird. Letzteres macht ihm zu schaffen, die vielen Zwangshandlungen weniger. Meine Psychiaterin, bei der ich mich damals erkundigte ob und wie dem Freund geholfen werden könnte, meinte Das Problem ist, dass wenn er diese Zwangssachen nicht hätte,
er dafür extreme Ängste hätte.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass in so einem Fall eine Psychotherapie hilft, so dass weder Ängste noch Zwangsgedanken vonnöten sind.

25.11.2022 10:39 • #4