@tofa2021
Das was Du beschreibst, würde ich eine
zwanghafte Anzweiflung Deiner Denkstruktur nennen. Es geht also in der Zwanghaftigkeit weniger um die Inhalte (Objekte) der Grübelei sondern um deren
strukturelle Funktion.
Da der menschliche Geist dazu neigt, sowohl den Inhalt der Gedanken als auch seine Funktion als sich zu begreifen, löst ein tiefsitzender Zweifel daran logischerweise existenzielle Ängste aus. Das ist also erstmal nachvollziehbar und insofern normal. Weder bist Du verrückt noch wirst Du verrückt...
Um ein Vertrauen in unser menschliches Körper-Geist-Gefüge zurückzugewinnen, rate ich bei geistigen Problemen dazu, den Körper als Heiler des Geistes einzusetzen. Andersrum arbeiten manche sogenannten Heiler: sie nutzen den Geist des Betroffenen, um dessen Körper zu heilen.
Betone also ab jetzt Deinen Fokus auf den Körper. Und zwar nicht auf die Übelkeit etc. sondern auf Deine Körperlichkeit. Damit meine ich, dass Du lediglich den Körper allumfassend spüren, wahrnehmen solltest. Du kannst dies mit allen Deinen Sinnen tun:
- Schau Deinen Körper an
- Höre Deinen Körper (z. B. die Atmung, Knacken der Gelenke, etc.)
- Schmecke Deinen Körper
- Rieche Deinen Körper
- Fühle Deinen Körper
- Denke über Deinen Körper nach (halte Dir vor das geistige Auge, was Dein Körper bisher alles so geleistet hat und weiterhin leistet - ganz ohne Dein (geistiges) Zutun
Du wirst dabei vielleicht einen Sinn als (temporär) schwach sensitiv erleben - z. B. den Kontakt-(Fühl-)Sinn. Arbeite dann konkret an der Rehabilitätion dieses Sinnes.
Zwangsgedanken sind keine Krankheit. Es ist lediglich eine Überbetonung eines Sinnes. Immer wenn ein Sinn die Oberhand gewinnt, gerät das menschliche Bewusstsein in Disharmonie. Darum sollte man sämtliche Sinne (s. o.) ausgewogen beteiligen...
29.07.2023 12:17 •
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