Pfeil rechts
1

H
Kennt ihr das?

Eigentlich hat man alles was man braucht um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Man hat ein Dach über dem Kopf, genug zu Essen, liebe Menschen um sich herum, alle sind gesund.

Das Problem?
Ich traue dem ganzen nicht.
Immer sind diese Hintergedanken da
sie schleichen sich einfach in meinen Kopf und bescheren mir andauernd schreckliche Unruhe. Ständig warte ich auf den Tag X an dem etwas schlimmes passiert dass mein ganzes Leben in den Abgrund stürzen lässt.

Dabei weiß ich doch ganz genau wie sinnlos diese Gedanken sind. Warum soll man sich den Kopf zerbrechen über Dinge die nicht passiert sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht passieren. Oder über Dinge die man sowieso noch kontrollieren kann. Wenn jemand krank wird oder stirbt kann ich es nicht ändern auch nicht mit ständigem Grübeln.

Und wenn doch etwas schlimmes passiert was hat man dann davon die Momente in denen alles noch in Ordnung war nicht genossen zu haben? In ständiger Angst gelebt zu haben.

Es ist nicht so daß ich das Leben nie genießen kann aber es wird immer seltener und die Sorgen immer größer. Manchmal verschwinden sie eine Zeit lang und dann holen sie mich wieder ein in voller Größe. Und dann liege ich wieder wach und alle anderen im Haus schlafen friedlich in ihren Betten und ich habe wieder diese innere Unruhe die mir den Schlaf raubt.

Naja vielleicht kennt ihr das ja auch?

22.06.2021 02:09 • 22.06.2021 #1


10 Antworten ↓


H
Du konzentrierst dich zu sehr darauf, dass du glücklich bist. Sei einfach, egal was du gerade bist. Schätze das Leben unabhängig von deinen Emotionen und den Umständen. Glücklich sein ist nur eine Emotion die deine aktuelle Lage widerspiegelt, das ist nicht als Dauerzustand gedacht. Stell dich schon mal darauf ein, dass irgendetwas dein Leben auf den Kopf stellt oder irgendwas dich runterzieht. Das ist keine Frage von ob und eigentlich auch keine von wann. Wenn es nichts negatives geben würde, wüssten wir das positive niemals zu schätzen. Du hast nur Angst, weil es einfach Fakt ist dass du nicht permanent glücklich sein kannst, wie du es dir vorstellst, also dass nichts passiert was dich vielleicht unglücklich machen könnte. Es ist eigentlich schon eine Überraschung wenn man überhaupt mal für eine Weile nichts hat, dass einem das Glück wieder raubt. Es ist ein ständiges auf und ab. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht und wie sehr man die Sachen an sich ranlässt. Lebe einfach, egal ob du gerade glücklich bist, traurig, sauer. Permanentes Glück existiert nicht, es kommt und geht, kommt und geht, kommt und geht. Genauso wie Traurigkeit kommt und geht, kommt und geht...

22.06.2021 02:31 • #2


A


Warum kann ich nicht glücklich sein?

x 3


H
Ja ich denke da hast du Recht. Da habe ich wohl auch einfach zu hohe Ansprüche an mich mit dem glücklich sein. Ja und das mit dem einfach nur sein und die Dinge so anzunehmen wie sie sind daran muss ich wirklich noch arbeiten. Danke für deine Nachricht!

22.06.2021 06:14 • #3


Railway
Ich kenne das. Leider.
Aber bei mir ist es eher ein unbewusster boykott. Ich könnte auch einfach glücklich und dankbar sein für das, was ich habe. Aber bei mir ist es so, dass die freudengefühle nur sehr schwach sind, wenn überhaupt.
Ich denke, dass es bei mir was starkes unbewusstes ist was mir sagt: du darfst nicht glücklich sein.
Es kommt auch noch hinzu, dass ich mit Angst und Unruhe zutun habe und ich denke, dass dies das ganze sowieso blockiert.
Vielleicht geht es dir ähnlich, dass du dir unbewusst kein Glück oder Freude erlaubst. Versuche dir immer wieder zu sagen, dass du glücklich sein darfst und du es verdient hast.

22.06.2021 07:59 • #4


H
Danke für deine Worte. Ich glaube das Problem ist oft das man sich nicht nur nicht erlaubt glücklich zu sein sondern auch nicht traurig ängstlich usw. Die Emotionen sind da aber man unterdrückt sie oder kämpft dagegen an anstatt es einfach mal zuzulassen. Ich wünsche uns beiden für die Zukunft das wir lernen besser mit Emotionen umzugehen und das Glück das wir haben auch anzunehmen.

22.06.2021 10:37 • x 1 #5


O
Ich verstehe, was du meinst.
Obwohl ich gerne ein Mensch wäre, bei dem das Glas halb voll ist, ist es bei mir immer halb leer.

Jede Entscheidung birgt immer die Option, dass das fragile Glück wieder verschwindet. Und wenn man ein Problem gemeistert hat, hat man Angst, dass die Ruhe direkt wieder vorbei ist und das nächste Unglück um die Ecke kommt....

Momentan beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema Resilienz, denn ich glaube das fehlt mir. Vielleicht ist das auch interessant für dich?

22.06.2021 14:04 • #6


D
Ich denke du bist ziemlich hart zu dir, wenn du sagst die Ängste seien sinnlos, so nach dem Motto "sich bloß nicht so anstellen". Ich denke sie sind alles andere als sinnlos und möchten von dir gesehen und wertgeschätzt werden, so blöd das erstmal klingt. Spreche da aus erfahrung

22.06.2021 14:55 • #7


H
Zitat von Ostseemädchen:
Ich verstehe, was du meinst. Obwohl ich gerne ein Mensch wäre, bei dem das Glas halb voll ist, ist es bei mir immer halb leer. Jede Entscheidung ...


Hey vielen Dank für deinen Beitrag.
Den Begriff der Resilienz musste ich jetzt ersteinmal googeln. Das klingt sehr interessant Ich werde mich bei Gelegenheit mal intensiver damit befassen. Ich hoffe es hilft dir auch in Zukunft weiter ein bisschen positiver nach vorne zu schauen.

22.06.2021 21:15 • #8


H
Zitat von DurchdieTürgehr:
Ich denke du bist ziemlich hart zu dir, wenn du sagst die Ängste seien sinnlos, so nach dem Motto sich bloß nicht so anstellen. Ich denke sie ...


Hey danke für deine Nachricht. Das ich hart zu mir bin damit kannst du schon Recht haben. Allerdings meine ich nicht unbedingt das die Ängste sinnlos sind. Ich gebe dir da Recht das die Angst an sich wahrgenommen und auch wertgeschätzt werden sollte. Mit sinnlos meinte ich eher das stundenlange Grübeln darüber wieso? weshalb? warum? Da hat mir meine bisherige Erfahrung gezeigt daß es mich nicht weiterbringt sondern eher alles schlimmer macht.
Ich denke die Angstgefühle sollte man zulassen damit sie auch wieder gehen können. Aber das ständige gegrübel darüber hält sie nur fest.

22.06.2021 21:25 • #9


D
Ja ich kenne das. Man ist wütend darauf, dass man sich mit dingen beschäftigt die andere scheinbar problemlos abhaken. Mir geht das gerade genauso.

22.06.2021 22:31 • #10


D
Ich denke dieses festhalten daran hat viel mit kontrolle zu tun. Man hat angst vor kontrollverlust. Sobald man die kontrolle verliert (sprich aufhört zu grübeln) werden die ängste vl unaushaltbar. Deswegen beschäftigt man sich unterbewusst lieber dauerhaft damit, das ist zwar viel leidvoller, aber ich glaube es gibt einem irgendwie Sicherheit. Wenn man schon einmal über eine Situation keine Kontrolle hatte, v.A. in der frühen Kindheit, dann will man das nie wieder erleben. Deswegen kontrolliert man seine Gedanken und grübelt über das "schlechte, nervige" anstatt es zu spüren. Das dauert seine Zeit. Ich glaube das grübeln an sich ist Schutzmechanismus

22.06.2021 22:39 • #11


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Mira Weyer