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Hallo Ihr Lieben,

ich schreibe einfach mal drauf los.

In letzter Zeit geht es mir nicht sehr gut.

In der Vergangenheit ist viel passiert. Tod mir sehr nahestehender angehöriger in jungen Jahren, mein Vater ganz früh abgehauen und nie wieder gesehen, Meine Mutter hat sich nie interessiert, meistens totales Desinteresse, und generell in der Familie sehr viel psychische Gewalt, die aber komplett unter den Teppich gespielt wird. Alles super bei uns, so stellt sich die Familie dar während man sich ständig gegenseitig Messer in den Rücken sticht. Unterstützt von meinen Eltern wurde ich nie.

Ich wurde als Kind immer runtergemacht, du kannst nix, du bist nix, und und und.

Ich habe das viele Jahre lang geglaubt, und gedacht ich wäre selber Schuld an allem. Als ich begann mein eigenes Leben zu leben, und eigentlich das erste mal seit langem glücklich war begannen sie mich auszugrenzen und zu wegzumobben. Meine Familie ist gross, aber geholfen hat mir keiner. Wer nicht mitgemacht hat, hat weggeschaut.

Heutzutage wohne ich weit weg und habe kaum noch Kontakt und eigentlich ist alles gut. Und gerade jetzt kommt alles hoch.

Ich kann manchmal überhaupt keine klaren Gedanken mehr fassen, verliere so viel zeit Lebenslust und Energie mit Grübeleien für alles mögliche, manchmal sind es regelrechte Panikanfälle. Ich hab manchmal wirklich das Gefühl, das Gewicht der kompletten Welt lastet auf meinen Schultern. Ich hab ständig Rückenweh, Kopfweh, bin unendlich müde, es ist einfach schlimm. Unruhig, nervös.

Das ich meine beruflichen Chancen überhaupt nicht genützt hab weil ich schon vor jahren Phobien in der schule entwickelt hab ist das eine, aber das andere ist dass ich das Gefühl hab dass jetzt echt eine grenze erreicht ist und ich da nicht mehr raus komm. und auf einen Therapieplatz wartet man einfach so lange:-///

Entschuldigung, dass war lang und wirr. Vielleicht hat jemand einen tipp oder eigene Erfahrungen, es würde mich freuen.

24.09.2019 09:30 • 25.09.2019 x 3 #1


4 Antworten ↓


Hallo!

Ich hab zwar jetzt nicht die supergute Ahnung von allem,aber ich versuchs mal.

Du sagtest

Zitat:
Ich kann manchmal überhaupt keine klaren Gedanken mehr fassen, verliere so viel zeit Lebenslust und Energie mit Grübeleien für alles mögliche, manchmal sind es regelrechte Panikanfälle. Ich hab manchmal wirklich das Gefühl, das Gewicht der kompletten Welt lastet auf meinen Schultern. Ich hab ständig Rückenweh, Kopfweh, bin unendlich müde, es ist einfach schlimm. Unruhig, nervös.


Das geht mir im Moment genauso.Ich kanns also gut nachempfinden,auch die körperlichen Symptome.
Ich versuche aus dem Grund Dinge zu machen,die mich nicth stressen,nicht belasten,die mir gut tun.Dabei versuche ich mich danach zu richten was ich gerade möchte-und weiß ich nicht was ich möchte,dann denke ich nach was ich aufjeden Fall nicht möchte.Das ist nicht einfach.

Zitat:
Das ich meine beruflichen Chancen überhaupt nicht genützt hab weil ich schon vor jahren Phobien in der schule entwickelt hab ist das eine, aber das andere ist dass ich das Gefühl hab dass jetzt echt eine grenze erreicht ist und ich da nicht mehr raus komm. und auf einen Therapieplatz wartet man einfach so lange:-///


Es ist gut,wenn Du Deine eigenen Grenzen kennst und weißt,dass Du jetzt an einem Punkt geht,wo es nicht weiter geht.Einen Therapieplatz sollteste Dir vielleicht trotzdem schon suchen.Als ich noch keinen hatte war ich in der Beratungsstelle der Diakonie bzw. auch beim Sozialpsychiatrischen Dienst,die mir zum Glück einen einen Platz in der Tagesklinik geschaffen haben.Es gibt auch die Möglichkeit sich in einer PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) hinzuwenden,wo individuell geregelt wird was Du für Therapien brauchst.Der Vorteil bei der PIA ist,dass das nicht den ganzen Tag andauert und auch nicht die ganze Woche.Bei der TK (Tagesklinik) ist das (inzwischen für mich) ein zu straffes Programm,da man von frühs bis nachmittags an fünf Tagen die Woche dort ist und deutlich mehr Therapien hat.

Ich hoffe,ich konnte Dir ein paar Tipps geben.

Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

A


Verliere meine Lebenslust & Energie - keine klaren Gedanken

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Hallo rainbowpictures,

zunächst möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr stark und mutig von Dir finde, dass Du Dein Leben selbst in die Hand genommen hast. Du schreibst, dass es Dir durch den wenigen Kontakt jetzt eigentlich gut ginge. Ich persönlich denke auch, dass dieser Abstand Dir gutgetan hat. Gleichzeitig bist Du dadurch auch nach dem jahrelangen Stress sicher etwas heruntergekommen. Jetzt, wo Du die Zeit hast, könnte ich mir vorstellen, dass Dein Körper und Geist mit der Verarbeitung des Geschehenen beginnt.

Bei mir war das auch so nach jahrelangem Mobbing. Erst fühlte ich mich nach der Schule richtig befreit und alles wurde besser, aber dann traf es mich plötzlich wie ein Schlag und meine Ängste verstärkten sich und ich traute mich kaum noch aus dem Haus. Ich hatte dann auch immer am ganzen Körper Schmerzen und je länger ich im Bett lag, desto schlechter ging es mir.

Persönlich hatte ich das Glück, dass ich zumindest teilweise Rückendeckung aus der Familie hatte. Du sagst, dass das bei Dir nicht so aussieht. Ich halte es deshalb für gut, wenn Du dennoch erst einmal nach einem Therapieplatz verlangst. Dann weißt Du zumindest immer, dass Du in naher Zukunft zusätzliche Hilfe bekommst.

Dann würde ich schauen, dass Du Dir wieder neuen Lebensmut und ein neues Lebensziel suchst. Du sagst, dass Du Deine beruflichen Chancen überhaupt nicht genutzt hättest. Was hindert Dich daran, es jetzt zu tun? Von Deiner Schreibweise her klingst Du für mich wie ein intelligenter Mensch, der noch viel aus seinem beruflichen Leben rausholen kann. Fehlt Dir ein Schulabschluss? Dann kannst Du ihn vielleicht nachmachen.

Ich weiß ja nicht, wie alt Du jetzt bist, aber bald gehen die Babyboomer in Rente und ich glaube auch so, dass die Arbeitgeber mal langsam einsehen müssen, dass sie nicht den 20 Jahre alten Absolventen mit 30 Jahren Berufserfahrung verlangen können . Ich selbst habe nach meiner schlimmen Zeit ein Studium begonnen und es dann abgeschlossen. Das hat mir selbst gezeigt, dass ich gar nicht so blöd sein kann, wie alle immer gedacht haben. Jetzt sitze ich auch wieder in einem dunklen Loch, aber durch meine gemachten Erfahrungen weiß ich, dass man da wieder rauskommen kann.

Also, setz Dich einmal in Ruhe hin und überlege, welche Ziele, Wünsche und Träume Du noch im Leben hast. Die nimmst Du dann als Motivationspunkt.

Hallo rainbowpictures,

es kommen auch wieder bessere Zeiten.
und jetzt muss man eben hinter den Kräften hinterherlaufen.
Da arbeitstechnisch nicht so viel passiert ist, vielleicht magst du ja für ein paar Stunden in der Woche einem Verein etc unterstützen. Dann kommst du raus, neue Kontakte und kannst selber entscheiden wann genug ist.
Therapie sollte auf jeden Fall gemacht werden, damit man einen klaren Kopf bekommt.
Damit man weiß wer bin ich eigentlich? Spreche da grad von mir...vielleicht geht es dir genauso, wenn an dir soviel rumgemeckert wurde in der Kindheit.

Ich kenne das was du beschreibst. Mir ging es früher ähnlich. Hilfe bekam ich ebenfalls keine.

Es ist schwer, jemandem in dieser Situation einen geeigneten Ratschlag zu geben.
Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?

Dein erstes Ziel sollte auf jeden Fall sein, wieder einigermaßen klar denken zu können.
Hier hilft, wie du schon sagtest, eine Therapie. Da man eben relativ lange auf einen Platz warten muss,
würde ich dir, während du wartest, auch anderweitige Bewältigungsstrategien empfehlen.

Jeder ist hier jedoch anders. Was hilft dir, damit du dich wohl fühlst? Sport? Soziale Kontakte? Yoga?
Kein Witz, versuch Yoga! Ich mache seit längerer Zeit Yoga und es hat mir beispielsweise relativ gut geholfen.

Letzer Ausweg sind dann auch Medikamente. Manchmal sind die sowieso notwendig und Therapierbar zu werden.
Ich weiß, dass viele davor eine sehr ablehnende Haltung haben, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen,
dass ich in schweren Zeiten froh bin, bestimmte Medikamente zu haben, damit ich im Alltag funktioniere.
Und leider ist das in der heutigen Gesellschaft so.... man muss funktionieren.
So traurig wie es auch ist.

Du solltest dich auch unbedingt weiter selbst verwirklichen. Das tut der Seele auch gut.
Mach was du schon immer tun wolltest. Geh auf Reisen, lerne ein Instrument oder mach eine tolle neue Sportart.

Du schreibst auch, du hättest deine beruflichen Chancen nicht genutzt. Dann mach es jetzt?
Es ist selten zu spät und niemals zu früh.

Ich wünsch dir ganz viel kraft und alles Gute.





Mira Weyer
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