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Anchor
Guten Tag,

ich habe seitdem ich bei meinem Einstellungstest für die Polizei versagt habe, bei der ärtzl. Untersuchung ( BMI, Lungenvolumen.. ), enorme Angst. Ich weiß selbst nicht ganz wovor ich Angst habe.
Seit ich dort nicht angenommen wurde, was aber mein größter Traum ist, bin ich immer weniger in die Schule gegangen. Ich habe immer Ausreden erfunden wieso ich nicht kann, aber die Ausreden habe ich nur mir selbst immer gesagt. Ich habe meiner Familie nichts davon gesagt. Das hatte ich alles schon einmal in der 5.-8. Klasse, weil ich gemobbt wurde und keine Kraft mehr dafür hatte. Da wusste aber meine Familie immer Bescheid.
Jetzt wo ich auf den Beruflichen Gymnasium bin und in der 12. Klasse, habe ich das nicht erzählt. Ich möchte nicht das sie sich Sorgen machen und das alles wieder von vorn beginnt.
Ja jetzt habe ich auch Probleme mit ein paar Mitschülerinnen, die mich immer hinterrücks beleidigen und mich schlecht reden. Ich bin nicht dick, sondern dünn und sportlich. Ich sehe nicht schlecht aus und habe außerhalb der Schule sehr viele Freunde die mich gut leiden können. Aber in der Schule habe ich immer Probleme.
Naja eigentlich ist aber meine größte Angst derzeit, dass ich nicht in der Nähe von meiner Mutter bin.
Seit ich beim Test versagt habe, haben meine Mutter und ich ein sehr sehr gutes Verhältnis zueinander. Das hatten wir vorher schon, aber jetzt ist es viel stärker als vorher.
Meine Mutter arbeitet ganz normal von morgens bis abends und manchmal auch nur bis Mittag. Aber immer wenn ich nicht in ihrer Nähe bin, wie bspw. in der Schule oder allein Zuhause, geht es mir schlecht und ich muss oft weinen. In der Schule verkneife ich mir das, aber wenn ich mit ihr übers Handy schreibe, kommen mir so oft die Tränen weil ich sie vermisse. Es ist wie als ob ich jetzt so stark an ihr hänge, dass ich nicht mehr weg will...

Ich kann auch nicht darüber reden, weil ich schon immer eine Person war die alles mit sich selbst ausmacht.
Ich habe zwar Freunde denen ich vertraue, aber ich habe niemanden mit denen ich über solche Probleme sprechen könnte. Daher erhoffe ich mir auf diesen Weg ein paar hilfreiche Antworten zu finden wie ich das alles verbessern kann.
Ich brauche mehr Selbstvertrauen und -Bewusstsein und ich weiß nicht wie ich das aufbauen soll. Hätte ich mehr von den beiden Dingen, würde es mir bestimmt nicht so schwer fallen in die Schule zu gehen. In 2 Wochen sind Ferien und ich bin so froh das es soweit ist, weil ich es nicht länger ausgehalten hätte. Aber ich muss in der 13. Klasse, der Abschlussklasse, dann mehr geben und nicht so oft fehlen. Ich muss das Abitur schaffen und dann möchte ich nochmal zur Polizei und es nochmal versuchen.

Bitte gebt mir irgendwelche Tipps die mir helfen könnten.
Ich danke euch.

13.06.2017 12:45 • 14.06.2017 #1


4 Antworten ↓


Luna70
Herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

Erstmal würde ich sagen, streichst du das Wort versagt im Zusammenhang mit dem Einstellungstest mal aus deinem Wortschatz. Ich weiß von der Tochter einer Bekannten, dass diese Tests wirklich sehr schwer sind. Diese junge Dame hat es auch nicht geschafft, obwohl sie sehr sportlich ist und sich auch richtig vorbereitet hat. Das ist in meinen Augen kein Versagen. Damit muss der Traum von der Polizei auch nicht ausgeträumt sein, du willst es ja nochmal versuchen was ich sehr gut finde.

Zitat von Anchor:
Ja jetzt habe ich auch Probleme mit ein paar Mitschülerinnen, die mich immer hinterrücks beleidigen und mich schlecht reden.
Geht das in Richtung gezieltes Mobbing? Das musst du dir nicht gefallen lassen. Inzwischen haben die Schulen erkannt, dass sie bei Mobbing was machen müssen und die Lehrer sind sensibilisiert dafür. Vielleicht könntest du mal mit dem Vertrauenslehrer reden als ersten Schritt.

Zitat von Anchor:
Meine Mutter arbeitet ganz normal von morgens bis abends und manchmal auch nur bis Mittag. Aber immer wenn ich nicht in ihrer Nähe bin, wie bspw. in der Schule oder allein Zuhause, geht es mir schlecht und ich muss oft weinen. In der Schule verkneife ich mir das, aber wenn ich mit ihr übers Handy schreibe, kommen mir so oft die Tränen weil ich sie vermisse.


Das hört sich natürlich schon so an, als hättest du starke Verlustängste. Auch das mit dem Schule schwänzen ist nicht so richtig gut für dich. Warst du damals in der 5. bis 8. Klasse in psychotherapeutischer Behandlung?

13.06.2017 13:06 • #2


A


Undefinierte Angst

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Anchor
Hallo, Danke.

Ja ich habe schon von Vielen gehört, dass die Tests schwer sind. Aber ich habe sonst alles gut bestanden. Die schriftlichen und sportlichen Tests habe ich laut den Prüfern mit Bravur bestanden und dadurch hatte ich dann schon damit abgeschlossen und mir gesagt das es alles klappen wird. Jeder ging davon aus das ich den Arzt schaffe und alle hatten keinerlei Bedenken. Aber das hat die Absage dann noch schlimmer gemacht als sie sowieso schon war. Ich war schon so sehr überzeugt das ich angenommen werde, weil mir auch gesagt wurde das ich eine Sofortzusage bekommen würde wenn ich den Arzt schaffe, und dann wurde mir das doch verwehrt. Das war dann ein riesiger Schock für mich und alle die mich kennen.
In der Hinsicht habe ich auch schon den Schritt nach vorn gemacht und denke mir jeden Tag, dass ich es nächstes Jahr schaffe. Aber das setzt mir innerlich leider noch ziemlich stark zu.

Ich würde schon sagen das die Mitschülerinnen das gezielt so machen. Ich hatte von Anfang an solche Probleme mit denen, obwohl ich nie was gemacht habe was gegen sie spricht. Ich war nett und hilfsbereit, doch irgendwas an mir passt denen nicht. Und ich habe nach all den Jahren nicht einmal eine Ahnung wieso ich das in den unteren Klassen überhaupt durchmachen musste. Ich habe nie eine Erklärung dafür bekommen. Nicht mal eine Entschuldigung.
Ich habe schon mit meiner Kursleiterin darüber geredet, aber sie meinte sie würde erstmal abwarten wollen. Und um ehrlich zu sein würde ich auch nicht wollen das ein Lehrer/eine Lehrerin was zu denen sagt, da ich das auf meiner ehemaligen Schule so gemacht habe und alles nur noch schlimmer wurde. Die fühlen sich dann so angegriffen, dass sie dann noch mehr gegen mich schießen.
Mein Glück ist in dem Fall, dass die besagten Schüler in 2 Wochen von meiner Schule gehen. Das Beruflichen Gym ist ja nur eine weiterführende Schule für diejenigen die auch wollen. Die sind freiwillig da und aufgrund deren schlechten Leistungen, haben sie sich doch jetzt schon eine Ausbildungsstelle gesucht. Daher bin ich die in 2 Wochen eh los. Aber mir macht das ganz schön zu schaffen nicht zu wissen wieso und weshalb ich immer wieder aufs Neue solche Probleme habe.

Verlustängste klingt für das Problem ziemlich gut. Bzw beschreibt es sehr sinnvoll.
Das Schwänzen hat jetzt mittlerweile schon abgenommen, ich gehe jetzt eigentlich sehr regelmäßig wieder. Aber es war halt so nach der Absage so ein starkes Problem für mich mit der Schule.

Nach dem Mobbing von der 5. - 8. Klasse war ich nie in Behandlung. Wir haben es zwar in Betracht gezogen, aber ich wollte es nicht. Natürlich hilft es einen, aber ich könnte mich denjenigen nicht öffnen. Es schien auch so wie als ob alles wieder in Ordnung wäre. Ich habe das meiste was auf meiner Schule jetzt passiert ist auch einfach ignoriert und verdrängt.
Aber es kommt mir seitdem immer öfter so vor, dass die meistens über mich reden und das macht mich verrückt.
Es ist wie als ob ich jetzt jeden als Feind sehe, als ob jeder irgendwas gegen mich hat. In der Schule habe ich noch nie so wirklichen Anschluss gehabt. Ich habe zwar 2 Mädchen mit denen ich rede und auch meine Seminarfacharbeit mache, aber die würde ich nie wirklich als Freunde ansehen. Eher nur als gute Klassenkameradinnen.

13.06.2017 15:36 • #3


Luna70
Zitat von Anchor:
Aber mir macht das ganz schön zu schaffen nicht zu wissen wieso und weshalb ich immer wieder aufs Neue solche Probleme habe.


Ist nur eine Vermutung, aber vielleicht ist es so etwas wie Neid. Du wirkst sehr zielstrebig und hast klare Vorstellungen von deiner Zukunft. Wenn du den Test bei der Polizei so gut bestanden hast, scheinst du ja sehr sportlich und klug zu sein. Die Mädels mit denen es Probleme gibt sind offenbar eher von der nicht so zielstrebigen Sorte. Zu meiner Zeit waren Schüler mit Fleiß und Erfolgswillen schnell mal als Streber abgestempelt. Heute nennt man das vermutlich anders, aber das Problem an sich dürfte dasselbe sein.

Wenn die bald weg sind, dann ist wahrscheinlich abwarten die beste Lösung. Nach den Ferien beruhigt sich dann hoffentlich alles.

Kann es sein, dass du insgesamt sehr empfindsam bist? Es gibt Menschen, die nehmen Emotionen viel stärker wahr als andere. Hier im Forum sind viele mit Hochsensibilität. Dass dir die Absage von der Polizei so zugesetzt hat, dass du deine Mutter so stark vermisst auch wenn du sie in ein paar Stunden schon wieder siehst, würde auch dazu passen.

14.06.2017 09:43 • #4


Anchor
Naja in der Schule bin ich nicht so gut. Meine Freunde und Familie sagen immer ich könnte besser sein, aber ich bin ziemlich faul und deswegen scheinbar nicht so gut.
Möglicherweise ist das ja ein Problem was sie an mir haben. Das ich zielstrebig bin. Aber die Leistungen sprechen halt auch eher dagegen das ich ein Streber bin.

Ja ich warte einfach jetzt die Zeit ab. Ist ja nicht mehr lange.

Ich weiß nicht genau. Ich vermute das die Absage mir so zusetzt, weil ich eigentlich schon fest davon ausgegangen bin das ich es schaffe und auch kein Gedanken dran verschwendet habe, dass ich es nicht schaffen könnte. Und das war wirklich das was ich am Meisten wollte und was mein größter Traum ist. Ich bin der Meinung das ich mich da einfach viel zu sehr reingesteigert habe und ich deswegen so damit zu kämpfen habe. Bin sehr ehrgeizig was das angeht und rege mich meistens auf wenn was dann nicht funktioniert. Ist beim Tennis genauso. Wenn ich zu sehr gewinnen will und es dann nicht schaffe, rege ich mich dann unwahrscheinlich darüber auf.

14.06.2017 17:42 • #5






Mira Weyer