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Hallo, mich würde mal interessieren, ob vieles Lesen über psychische Krankheiten und Erfahrungsberichte Symptome triggern können bzw. ob ihr das bei euch bemerkt. Im Prinzip sollen ja solche Foren helfen, Erfahrungen auszutauschen bzw.sich Rat einzuholen. Ich denke aber, irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo ein weiteres Lesen erstmal nicht mehr viel bringt, weil man irgendwie alles schon gelesen hat und auf der Stelle tritt. Hinzu kommt, dass man von bestimmten Dingen auch getriggert wird und dann liest, dass jemand die und die Gedanken hat und sich so und so verhalten hat. Ich bekomme dann meistens einen Tunnelblick und denke, was wenn mir das auch passiert usw. Ich frage mich, ob man vom Lesen einen gesunden Abstand nehmen sollte, weil man sonst irgendwann verrückt wird und sich nur noch mit psychischen Krankheiten befasst. Manchmal ist es auch wie eine Sucht, ich weiß, dass es mir nicht gut tut und denke mir aber: noch einmal und dann nicht mehr. Was denkt ihr?

03.03.2023 14:55 • 06.03.2023 x 2 #1


6 Antworten ↓


colitis9439
Hypochondrie ist ja generell ein Phänomen von zu viel medizinischem Wissen, dass man als Laie aber natürlich völlig falsch einordnet. Das hat man bei Corona ja nun auch wieder wunderbar gesehen.

Ich habe immer wieder Phasen, wo ich in diesem Forum aktiv bin, mache aber zwischendruch auch einfach mal ein halbes Jahr oder länger Pause. Von manchen Themen nehme ich hier aber auch bewusst Abstand.

Ja es ist schon gefährlich, wenn das Lesen über Krankheiten zum Hobby wird. Das gilt auch für Politik, Verschwörungstheorien, Ernährung usw. Überall vor man sich in einem Kanienchenbau aus widersprüchlichen Informationen verirren kann. Das Internet ist schon auch ein Fluch was das betrifft, weil man sehr schnell andere Leute findet, die die kruden Gedanken die man vielleicht mal hat, bestätigen und man sich dadurch bestärkt fühlt. (Querdenker, Coronaleugner, Impfgegner, Flacherdler usw)

Das sollte man tunlichst vermeiden und stattdessen lieber was anderes machen.

03.03.2023 15:11 • #2


A


Trigger durch Informationen über psychische Krankheiten?

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Häkelini
Ja, ein bewusster Umgang mit Medien und auch diesem Forum halte ich für zielführend. Wenn ich merke, dass mir was grad nicht gut tut zu lesen, dann versuche ich konsequent aufzuhören. Gelingt nicht immer, aber gehört für mich zur psychischen Selbstfürsorge dazu. Mache ich im echten Leben aber auch mehr und mehr. Eine gewisse Abgrenzung ist für mich ganz wichtig, sonst verirre ich mich nur, mir geht's schlecht und so kann ich keinem helfen. Am wenigsten mir selbst, aber das lerne ich grad noch.

03.03.2023 15:21 • #3


C
Zitat von trial:
Hallo, mich würde mal interessieren, ob vieles Lesen über psychische Krankheiten und Erfahrungsberichte Symptome triggern können bzw. ob ihr das bei euch bemerkt.

Klar kann das, abgesehen davon, dass die Triggeritis gerade eine der neuen Psychomoden ist und bis zur Brechgrenze überstrapaziert wird.
Darum soll man auch nicht wie dulle nur in sich reinschütten und nach 200 Meinungen noch weitere 400 konsumieren, sondern den ganzen Krempel sortieren, nach Plausibilität gewichten, Kontroversen prüfen, also selbst aktiv werden.
Das fördert dann auch ein anderes Modekonzept, die Selbstwirksamkeit,
Die klassische Gebrauchsanweisung dazu ist knapp 240 Jahre alt:
https://www.projekt-gutenberg.org/kant/...kl001.html

03.03.2023 15:29 • x 2 #4


T
Zitat von Cbrastreifen:
Klar kann das, abgesehen davon, dass die Triggeritis gerade eine der neuen Psychomoden ist und bis zur Brechgrenze überstrapaziert wird. Darum soll man auch nicht wie dulle nur in sich reinschütten und nach 200 Meinungen noch weitere 400 konsumieren, sondern den ganzen Krempel sortieren, nach Plausibilität ...

Da hast du recht. Ich verstehe auch nicht, dass es in diesem Forum bei einigen harten Themen keine Triggerwarnung gibt.

05.03.2023 21:31 • x 1 #5


C
Zitat von trial:
Da hast du recht. Ich verstehe auch nicht, dass es in diesem Forum bei einigen harten Themen keine Triggerwarnung gibt.

Ich meinte es eigentlich genau anders herum. Ist es nicht besser, dass man kompetent in eigener Sache wird und lenrt, mit den Dingen klar zu kommen, bzw. wenn dies aktuell nicht möglich ist, sich selbst eine Grenze zu setzen und sich nicht kirre zu machen, sondern statt des Horrorfilms oder der Internetrecherche nach der tödlichen Erkrankung, weil man so ein Ziehen hat lieber die netten Naturgeräusche anhört oder ein Bild malt?

06.03.2023 10:44 • #6


Annii
Zitat von trial:
Da hast du recht. Ich verstehe auch nicht, dass es in diesem Forum bei einigen harten Themen keine Triggerwarnung gibt.

Jeder wird ja anders ,,getriggert“. Gestaltet sich glaube ich schwierig, da ein Mittelmaß zu finden.

06.03.2023 10:54 • x 1 #7





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