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G
Hallo zusammen,
ich leide seit einigen Jahren mal mehr und mal weniger unter generalisierter Angst, vor allem, wenn Veränderungen im Leben anstehen. Zum ersten Mal kam das ganz akut vor, als ich einen Auslandsaufenthalt im Studium antreten wollte. Habe vor vier Jahren mal einige Stunden (etwa 20) bei einer Analytikerin gemacht, außerdem nehme ich 20mg Citalopram. Da jetzt mal wieder eine Veränderung (Wohnungskauf) ansteht und deshalb die Ängste zurückkehren, möchte ich eigentlich doch nochmal eine Therapie machen. Die Frage ist nur, ob eine kognitive Verhaltenstherapie Sinn machen würde? Ich habe einen Job, den ich gerne mache, auch Freundschaften, aber mein Problem ist, dass ich mir sehr eine Partnerschaft wünsche, und mich daher oft alleine und deprimiert fühle. Das Herumsuchen in der Kindheit hat mir damals nicht viel gebracht, da ich die Zeit als schön in Erinnerung habe und mich auch heute gut mit meinen Eltern verstehe. Wäre eine kognitive Verhaltenstherapie sinnvoll, um diese Sehnsucht nach Geborgenheit und einer Partnerschaft zu bearbeiten? Ich vermeide ja keine Situationen, sondern die Angst ist in solchen Phasen einfach einige Wochen/Monate permanent da... Wäre dankbar für Anregungen und Tipps!
P.S.: Bin 33 und männlich.

22.06.2014 20:11 • 24.06.2014 #1


7 Antworten ↓


M
Hallo,

habe auch Angststörung mit gel. Panikattacken und mache eine Verhaltenstherapie.
Ich hatte zwar erst 5 Sitzungen, aber einerseits ist es weit verbreitet, dass Verhaltenstherapie hier am besten hilft (kommt natürlich auf den Therapeuten an und wie du dich mit ihm verstehst) und aus meiner persönlichen Sicht ist die Angst oft eine logische Folge - eine Reaktion deiner Psyche/ deines Körpers auf Lebensstile, die du dir evtl. angewöhnt hast oder Ereignisse, die du evtl. nicht verarbeiten kannst.

Trotz dass es bei mir noch nicht hilft, würde ich dir dazu raten.

22.06.2014 20:32 • #2


A


Therapieform bei Angst?

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G
Hi,
danke für Deine Antwort! Das hört sich ja schon mal gut an.... Bisher dachte ich halt immer, wenn man Angst vor Spinnen hat, hilft es, sich damit zu konfrontieren, aber man kann ja schlecht mögliche Beziehungen / Trennungen usw. simulieren
Werde mich dann mal weiter informieren und bin auch für weitere Erfahrungsberichte dankbar!
VG

22.06.2014 20:43 • #3


beautifulrose66
Hallo, GordonShumway,

das, was ich bisher gelesen habe, ob im Internet oder in Büchern, ist, dass eine kognitive Therapie bei Angsterkrankungen am Hilfreichsten ist. Ich kann auch nicht alles simulieren, wovor ich Angst habe, aber gerade in einer solchen Therapie lernt man, seine Gedanken bewusst wahrzunehmen und das ist bei Ängsten schon sehr vorteilhaft, so dass sich auf lange Sicht doch im Gehirn was verändern kann (kann auch elektronisch nachgewiesen werden). Ich bin schon davon überzeugt, dass auch eine Lebenssituation, in der man nicht glücklich ist, Ängste schüren kann, aber wenn sich die eigene Sichtweise ändert, kann sich ja auch durchaus was im Außen ändern.

LG
beautifulrose66

23.06.2014 20:01 • #4


G
Danke sehr, beautifulrose, das klingt ermutigend! LG

23.06.2014 22:22 • #5


A
Hey Gordon,
Sehr cooler Nick, deswegen hab ich angefangen zu lesen!

Also ich bin Fan von Verhaltenstherapie, die mir bei der Bewältigung meiner Herzphobie sehr geholfen hat. Wie bereits angesprochen, empfinde ich es nun - so gut wie angstfrei - sehr angenehm, meine Gefühle und Gedanken viel besser einschätzen und steuern zu können, in Situationen, in denen ich früher einfach emotional durchgeknallt bin.

Zur Wirksamkeit bei generalisierter Angst kann ich nichts sagen, die Psychologen der Uni Münster schreiben dazu aber Folgendes:
Zitat:
Die im Moment einzige, in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich belegte Psychotherapie zur Behandlung der Generalisierten Angststörung (GAS) ist die Kognitive Verhaltenstherapie. Quelle: http://wwwpsy.uni-muenster.de/Sorgenamb ... rapie.html

Und das was dort steht sind auch ganz wesentliche Bausteine meiner Therapie gewesen, die richtig gut geholfen hat. Dazu kamen bei mir dann halt noch Konfrontationen, bei denen ich die Situationen aufsuchen musste, bei denen ich wie von Zauberhand (oder eher aus meinem Zauberkopf) heftigere und fiesere Herzstolperer als sonst bekam und vieles andere, was ich vermieden hatte.

Viele Grüße und viel Erfolg,
Amyg.Dala

24.06.2014 10:15 • #6


G
Ja, ALF ist doch immer noch der beste
Danke Amyg.Dala, das klingt auch sehr positiv. Worauf sollte man denn wohl bei der Auswahl eines Therapeuten achten?
VG

24.06.2014 14:26 • #7


A
Zitat:
Worauf sollte man denn wohl bei der Auswahl eines Therapeuten achten?

Also mal angenommen, die Situation wäre so, dass man wirklich auswählen könnte: Dann wäre MIR wichtig:
- Spezialist für deine Erkrankung, also mit Erfahrung in Angst- vlt. sogar generalisierter Angst.
- Klare Ansage zum Vorgehen: Therapiestrategie, Erwartungen an Dich.
- Sympathie: Damit meine ich nicht Kumpeligkeit sondern dass du das Gefühl hast, gut mit ihm/ihr arbeiten zu können. Und du musst dir vorstellen können, ihm/ihr absolut alles zu erzählen, keine Tabus.

Das wären meine Kriterien zu Therapiebeginn. Den Rest kann man wohl erst beurteilen wenn es losgeht.

Ich habe Dir noch eine PN geschickt mit nem Link zu einer wie ich finde sehr brauchbaren Zusammenstellung.

Viele Grüße,
Amyg.Dala

24.06.2014 15:06 • #8






Mira Weyer