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Hallo zusammen,

Ich befinde mich mit meiner Hypochondrie und generell ängstlichen Persönlichkeit momentan in meiner zweiten Verhaltenstherapie. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, dass das wirklich die optimale Lösung für mich ist. Daher würde mich interessieren, welche Therapieformen ihr schon ausprobiert habt und ob ihr diese weiterempfehlen würdet. Von besonderem Interesse wäre für mich die Tiefenpsychologie.

Danke und Grüße

01.12.2022 15:17 • 02.12.2022 #1


21 Antworten ↓


@Andy0815 eigentlich wäre die VT schon die übliche Wahl. Aber wenn ein Trauma in der Vergangenheit Deiner Problematik zugrunde liegt ist es möglich, dass die VT da nicht so erfolgreich sein könnte. Innerhalb eine VT kann aber auch schematherapeutisch gearbeitet werden und so auch festgestellt werden, ob es nicht sinnvoll sein kann, tiefenpsychologisch fundiert zu arbeiten. Das sollte dein Therapeut aber auch erkennen können und dich entsprechend beraten.

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Welche Therapieform bei Krankheitsängsten?

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Achso, ich hatte schon TP und VT. Für mich wäre TP oder sogar Analyse wohl angebracht. Wobei mit meinen VT Therapeutinnen immer ein gutes vertrauensvolles arbeiten stattfand und mir kognitiv schon die Lösungsansätze plausibel wurden, sitzt mein Problem wohl definitiv tiefer. So lange ich das nicht aufgearbeitet habe, wird mir eine weitere VT nichts bringen.

@Disturbed Danke für deinen Input. Die ganz klassischen Ursachen (Tod einer nahen Person, Trauma, schwere Krankheit als Kind) liegen bei mir nicht vor. Maximal eine überängstliche/fürsorglich Mutter. Daher reizt mich die TP ja so. Ich würde gerne verstehen, was meine Probleme auslöst und dann evtl an der Ursache arbeiten anstatt über die VT eher an den Symptomen rummzudoktern. Macht das Sinn?

@Andy0815 Ich hatte damals zunächst TP als erste Therapieform und wusste nichtmal, das es tatsächliche Unterschiede in diesen gibt. Mein damaliger Psychiater riet mir zu „einer“ Psychotherapie. Das war 2010. Ich gebe zu, ich war damals irgendwie noch der Meinung, mein Leben war bis dato in Ordnung gewesen. Meine Kindheit und Jugend normal, beziehungsweise, nicht irgendwie schlimm oder das es mir an nichts mangelte. Letzteres sehe ich heute noch so, in bestimmten Bereichen. Woran es mir tatsächlich fehlte, habe ich erst heute richtig erfasst. Und natürlich ist es unter anderem der Situation geschuldet, in der ich aufwuchs, wobei es nun aber nicht darum geht, einen Schuldigen zu finden oder anderen Schuld zuweisen zu können. Von einem Trauma war für mich nie eine rede und ich sehe auch heute noch keines das ich als solches begreifen könnte.
Durch Kliniken machte ich dann mit den verschiedenen Therapieformen Bekanntschaft und auch mit der VT. Da andere Therapieformen leider nicht von Krankenkassen bezahlt werden, dachte ich, VT könnte mich zumindest wieder in die „Spur“ bringen. Leider ist das bisher nicht geschehen. Nun habe ich aber auch mein Kontingent für VT für die nächsten noch knapp 2Jahre erschöpft und ich hätte ohnehin nur noch die Wahl zwischen TP, Analyse oder neuerdings auch systemischer Therapie (über die ich aber so gut wie nichts weiß)
Da zur Zeit aber die Wartezeiten noch länger sind, als bei meinen früheren Therapien, habe ich sowieso keine ambulante EinzelTherapie in Aussicht.
Stehe aber auf einer Liste für eine offene Gruppentherapie und werde auf jeden Fall schauen, ob das was ist, was mich weiterbringen könnte.

@Disturbed Wie meinst du das, dass andere Therapieformen nicht von der KK bezahlt werden? Zahlen die generell nur VT, oder nur in deinem Fall? Wäre mir neu, dass zB TP noch übernommen wird.

@Andy0815 es gibt zum Beispiel Gestaltungs- oder Kunst- Therapie oder Körperpsychotherapie, die zahlt eine Krankenkasse bei gesetzlich Versicherten üblicherweise nicht. TP, VT, systemische und Analyse sind aber reine Gesprächstherapien. Erstgenannte werden in Kliniken angeboten und ich persönlich profitierte von diesen sehr viel.

Für jede der Gesprächstherapien hat man dann ein bestimmtes Kontingent an Stunden und wenn dies erschöpft ist, kann man zwar versuchen mehr zu bekommen, aber das hängt dann vom goodwill des MD und der KK ab. Dann ist es einfacher die Therapieform zu wechseln, aber ob das angebracht ist, bleibt fraglich. Und ob ein anderer Therapeut dann passt, ist auch fraglich.

@Disturbed okay, danke für die Klarstellung. Ja ich habe bereits mal nach TP gesucht, aber das bieten ja nur ganz wenige an (zumindest hier)....

Zitat von Andy0815:
Maximal eine überängstliche/fürsorglich Mutter.

Genau so war die Lage bei mir auch: Keine Traumate, keine Schicksalschläge, behütete Kindheit, keine existenziellen Sorgen. Schule ok, Freunde, Beziehungen, alles gut. Sondern eben etwas Überfürsorge und offenbar eine Veranlagung, emotional stärker auszuschlagen als andere. Genau deswegen war VT das Mittel der Wahl meiner Therapeutin, weil sie meinte, es gibt halt nix zu lösen, zu analysieren oder aufzuarbeiten, aber viel zu erreichen, wenn ich den Umgang mit Gedanken und Ängsten lerne.

Das ist bei mir voll aufgegangen und hat mir super geholfen. Was anderes habe ich auch nicht ausprobiert, deswegen kann ich nur zu VT was sagen.

Alles Gute und viele Grüße
Amyg.

@amyg.Dala Danke für deine Antwort. Welche Strategien haben dir genau geholfen? Ich kann mit meiner aktuellen Therapeutin sehr gut reden und sie ist sehr einfühlsam, aber mir fehlt so ein bisschen das Handwerkszeug. Sie meinte ich solle mich ablenken, wenn ich negative Gedanken habe. Aber außer Jacobsen und Meditation war es bislang recht dünn...

Ich hatte hier mal einen längeren Beitrag dazu geschrieben: therapie-klinik-reha-f122/therapie-ist-beendet-das-war-s-t52803.html

Jacobsen und Meditation waren wichitge Säulen, aber nicht die einzigen.

Letztlich war es VT mit gestuften Konfrontationen, viel Gedankenarbeit, Sport, Entspannung, Stressmanagement, wenn man es zusammenfasst. Dadurch hat sich eine Aufwärtsspirale entwickelt, die dann viel auf Selbstwirksamkeitserwartung beruht. Heißt, ich weiß, dass ich mich jetzt auf meine Bewältigungsstrategien verlassen kann, falls sich mal wieder eine Attacke anbahnt, ich in Situationen komme, wo das früher passiert wäre, oder der Stress überkocht. Das funktioniert jetzt seit 10 Jahren sehr gut. Ist aber auch quasi lebenslänglich Selbsttherapie, gerade mit Jacobsen und Meditation, immer drauf zu achten und zu pflegen.

LG
Amyg.

@amyg.Dala Das freut mich sehr jemand zu finden, der zum einen sehr gut in der Lage zu sein scheint dieses Thema unf sich selbst zu reflektieren, als auch tatsächlich mal eine positive Entwicklung schildern kann. Ich wäre sehr an einem Austausch interessiert

Ich denke du hast komplett recht, wenn du sagst, dass das eine Lebenslange selbsttherapie bleibt. So ist auch meine bisherige Erfahrung. Sehe es aber im Gegensatz zu meinen Anfangszeiten nicht mehr als maßloses Handicap sondern eher als Notwendigkeit. Ich glaube mit dieser Veranlagung ist das einfach so....

Ich habe die Veranlagung auch schon immer. Wirklich Probleme hatte ich aber erst nachdem ich ins Berufsleben gestartet bin und vermutlich durch den Stress meine Hypochondrie voll raus kam und zu meiner ersten richtigen Panikattacke geführt hat. Das hat mich 2,3 Jahre gekostet wieder richtig in die Spur zu kommen und mir selbst wieder zu vertrauen.

Dann habe ich leider seit Anfang diesen Jahres Herzrhythmusstörungen, was mich als Hypochonder natürlich doppelt hart getroffen hat. Obwohl die seit 5 Monaten wieder dahin verschwunden sind woher sie kamen und ich momentan fast schon glaube, dass es nur eine Episode war, habe ich in Folge des Schrecks nun mit so vielen kleinen Psychosomatischen Themen zu kämpfen, dass ich momentan echt ziemlich am Stock gehe.

Klingt echt so ähnlich wie meine Ausgangslage zwischendurch. Jetzt Nerven behalten. Gut ist ja, dass dir klar ist, dass du ein psychisches Problem hast, und die Symptome sehr sehr wahrscheinlich auch psychosomatisch sind.

Was hast du denn für Ansprechpartner? Ich hab dann so angefangen, dass ich mit der Hausärztin die Lage besprochen habe: Sie sagte dann: Ich mach jetzt ne Grundlagenuntersuchung, ich entscheide, zu welchen Fachärzten du musst, bei neuen Symptomen, die du nicht in den Griff kriegst, kommst du zuerst zu mir. Facharztberichte immer zu mir, bei mir besprechen.

Diese Selbsttherapie sehe ich mittlerweile eher als Bereicherung, das meiste davon würde ja auch psychisch Gesunden gut tun. Jacobsen, Meditation, Sport und gesunder Lebensstil sind ja nix Belastendes. Ich leb damit einen völlig normalen Alltag, ich würde mich auch als genesen bezeichnen, aber eben nicht in der Art, dass ich niemals Attacken oder übersteigerte Krankheitsängste habe, sondern derart, dass mich die Veranlagung von nichts abhält, was ich gern tun oder erleben würde, bzw. falls doch, das dann eine bewusste Entscheidung ist.

LG, Anyg.

@amyg.Dala Ich habe eben aufmerksam deinen Beitrag aus 2013 gelesen und muss sagen: Das könnte in weiten Teilen auch von mir geschrieben worden sein. Das macht den Austausch für mich noch interessanter

Ja mir ist klar, dass ich einen größeren psychischen Anteil an meiner Problematik habe, leider aber auch einen organischen (nach heutigem Wissen zumindest mal vorübergehend) in Form der Rhythmusstörungen.

Zu deiner Frage: Ansprechpartner habe ich einige. Der Hausarzt ist ganz brauchbar, wenn er auch nicht zu tief in den Fachthemen drin ist. Aber er schreibt mir Überweisungen soweit sinnvoll und unterstütz dahingehend sehr gut. Für mein Rhythmusstörungen habe ich einen guten Kardiologen, der mich regelmäßig untersucht. Meine Therapeutin ist wie bereits beschrieben auf VT spezialisiert.

Ich hatte gelesen, dass du auch mit Extrasystolen bzw. Helzstoplerern zu kämpfen hattest. Darf ich dir mal meine Symptome und deren Entwicklung schildern. Eventuell erkennst du parallelen bzw. kannst mir Tipps geben: Die Herzproblematik begann ja Anfang des Jahres. Klar hatte ich in den ersten Tagen nach dem ersten meiner 7 Anfälle dann einen starken Fokus auf mein Herz. Habe es oft schlagen spüren, dachte oft es wäre unregelmäßig, auch wenn es das in dem Moment dann nicht war. Das hat sich dann relativ schnell gelegt. Und kam bei den nächsten Anfällen auch nicht mehr so stark zurück. Dann kamen aber weitere Sorgen hinzu im Laufe des Jahres und zwischenzeitlich hatte ich dieses nervöse Hochschrecken und Zucken im Schlaf. Ich bin immer in der Übergsngsphase zum Schlaf zusammengezuckt und mein Organismus hat plötzlich von 0 auf 100 geschaltet, also Herzschlag erhöht, plötzlich hellwach und eben das zucken entweder einzelner Extremitäten oder des ganzen Körpers. Das hat mich ne ziemliche Weile sehr genervt. Ich bin dann schließlich so damit umgegangen, dass ich es auf die seelisch Anspannung geschoben hab und es akzeptiert hab in der Erwartung, dass es nach einiger Zeit und besserer Entspannung wieder verschwindet. Dem war dann auch so. Zumindest zwischenzeitlich.

Bis es vor kurzem (wieder in einer Hochphase der emotionalen Anspannung) wieder kam. Dann habe ich leider den Fehler gemacht, zu recherchieren und habe glaube sogar hier im Forum gelesen, dass jemand anderer das auch hat und das bei ihm sogar im Wachzustand auftritt. Bis dahin war mir nicht klar, dass das möglich wäre so ganz normal im Wachzustand diese Erschrecker mit den erwähnten Symptomen zu haben. Was dann kam, kannst du dir sicher schon denken... plötzlich ging es bei mir auch im Wachzustand los. Es fühlt sich an wie ein Stocken des Herzens und ein Adrenalinschub der 5 sekunden lang den körper on beschlag nimmt. Wenn ich abgelenkt bin (Büro, Ausgehen mit der Frau) oder so passiert es nicht. Aber im Home Office oder Abend auf der Couch... es nervt unendlich.

Die große Sorge nun: Es ist doch wieder was neues mit meinem Herz, eine fortschreitende Krankheit wurde übersehen und zeigt sich jetzt usw.... Ich habe schon versucht es mit meinem Smartwatch EKG einzufangen, aber das ist mir bislang nicht gelungen.

Nun die Frage: Kommt dir das bekannt vor und wie werde ich es schnellstmöglich wieder los? Hat es sich bei dir ähnlich angefühlt? Und wie schaffe ich es nicht immer mehr solcher Themen einzusammeln?

Sorry langer Text und viele Fragen...

Ja, kenne ich gut, sämtliche Symptome, die du beschreibst kenne ich genau so, und die Sorgen dazu auch, dass sind ja die klassischen Angstlersymptome, wenn sich die Herzphobie verselbständigt.

Ich habe das große Glück, mit meinem Kardiologen befreundet zu sein, und der ist bei sämtlichen Symptomen immer total gelassen gewesen. Heißt, der hat mich irgenwann mal durchgecheckt, meinte: Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Ein paar Wochen später hatte ich Phänomene, die ich als Salven bezeichnen würde. Denke ich natürlich: Das ist neu, muss der unbedingt wissen. Ihm erzählt, er so: Nöö, brauche ich mir nicht angucken. Ich kenne dein Herz, kannst du vergessen.

Wir neigen dazu, alles was sich unnormal anfühlt zu sezieren, ob sich was Schlimmes dahinter verbergen könnte, ob das anders war als gestern, als noch alles in Ordnung schien, ob das nicht ein neuer Sachstand ist, der untersucht werden muss. Und genau diese Einordnung muss wieder in die Spur: Wieviel Flexibilität bei solchen Empfindungen eigentlich normal ist, ohne das wir zum Arzt rennen müssen, und auch ohne das wir uns Gedanken machen müssen. Diese ständige Absicherung muss raus. Abbau von Vermeidung (diese Gedanken gehören zu Vermeidungsverhalten) und von Absicherung ist im Verlauf der Therapie wichtig, wenn man den Fuß in der Tür hat.

@amyg.Dala Okay, das leuchtet mir ein. Nur wie bekomme ich denn nun kurzfristig diese Symptome wieder weg? Ich hatte die ja früher nicht, würde also nicht sagen, dass es einfach Extrasystolen sind, die immer da waren. Es scheint für mich etwas zu sein, was nun aktuell auftritt im Ursache Wirkungsprinzip. Nur was ist die Ursache und wie stelle ich sie ab? Noch mehr als es mich ängstigt nervt es mich nämlich einfach nur, weil es meine Aufmerksamkeit immer wieder von meinem Alltag abzieht.

Also, ich habe meine Stolperer/Salven, Aussetzer, und auch mal Natschreck mit Luftnot bis heute. Ich werde die nicht los. Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass die weggehen. Sie machen mir aber nichts mehr aus. Ich habe manchmal dieses 10-15sec. lange Flimmern (wahrscheinlich Blödsinn, fühlt sich aber so an). Da habe ich früher immer eine Vollbildattacke abgeräumt. Heute denke ich: Aha, und mache - gar nichts.

Ich würde sagen, sie sind dadruch weniger geworden, kann ich aber nicht genau sagen, weil ich nicht mehr drauf achte.

Das war ein langer Weg, aber laut meiner Therapeutin der einzig erfolgverversprechende: Nicht mehr weghaben-wollen, sondern akzeptieren, dass sie da, aber harmlos sind, die Symptome.

Gedanklich: Bemerkt, für harmlos befunden, ich darf mich um was anderes kümmern. Ist sinnlos, sich mit den Symptomen zu beschäftigen. das funktioniert aber nur, wenn man es ernst meint. Und der Schritt ist der, für den ich super lange gebraucht habe, ihn mir zu erarbeiten.
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@amyg.Dala Sind das bei dir denn nachgewiesene ES oder ist es bei dir ggf. auch rein psychosomatisch (ich will nicht sagen eingebildet, weil das so abfällig klingt).

Ich denke bei mir ist es wirklich rein psychosomatisch und daher hab ich die Hoffnung es mit ausreichend Gleichgültigkeit auch wieder los zu werden. Ein Beispiel wie es laufen könnte, sind vermutlich meine Panikattacken. Die hatte ich nach dem ersten bewussten Anfall für 2,3 Jahre dauernd. Irgendwann hab ich mir gesagt, wenn ich mir direkt beim Aufkommen bewusst mache, dass mir nix passiert, dann schaffe ich es ruhig zu bleiben. So war es dann auch und mittlerweile erwischt es mich vielleicht alle paar Monate mal.

Bei der jetzigen Thematik ist das schwieriger, da sich diese Stolprer nicht ankündigen und zeitlich nicht aufbauen, sondern schnell kommen und wieder gehen. Habe bisher noch keinen Ansatz gefunden, gedanklich zu reagieren.

Die Extrasystolen sind schon immer mal immer im EKG aufgetaucht, waren bei der Befundung aber kein Thema (alles ok, paar ES, alles harmlos).

Was bei mir lange gedauert hat, war eben dieses Mindset zu entwickeln, nicht über jedes Stöckchen zu springen, dass mir irgendein Symptom hinhält. Bei plötzlichen einzelnen Symptomen erschrickt man ja nun eben, das kann man ja nicht verhindern, genau so als wenn es plötzlich neben einem laut knallt. Aber was man dann draus macht, eben zu denken: Huch, warn das? oder OMG, ich bin gleich tot, das ist eben dann der Unterschied.

@Andy0815 , du wirst immer das Gleiche von gut therapierten und sich mit dem Thema schon lange beschäftigen User hören.

Es geht darum, dass man eine gewisse Akzeptanz für sich und seine Neurosen entwickelt, und damit umgehen lernt. Was dem einen seine Meditation, ist dem anderen sein Sport oder beides, oder ganz was anderes.

Alles zugrunde liegt eine Inbalance im Sein. Man wittert ständig Gefahren und dadurch entsteht enormer Stress, der dann eben unterschiedlich wahrgenommen wird. Die einen spüren es im Körper andere knallt das Adrenalin dermassen rein, dass sie meinen, jetzt ist das letzte Stündlein angebrochen. Aber wir alle spüren nur den Stress, und wenn man seine Stressoren kennt, wird es besser.

Wäre ich Therapeut, würde ich meine Patienten diese Zusammenhänge begreiflich machen wollen. Sie zum Arzt schicken, Schilddrüse, Vitamin D, B, Eisen, Folsäure usw. untersuchen lassen, auch wenn es privat zu bezahlen ist und dann wäre schon mal im Vorfeld viel getan.

Aber mich fragt ja keiner.

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Dr. Matthias Nagel
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